Am vergangenen Mittwoch traf unser Camper nach drei Wochen Schiffsreise in Zeebrugge in Belgien ein. So reiste am Donnerstag Philipp nach Belgien um den Defender abzuholen. Nach einer Bahn-, Bus- & Flugreise genehmigte sich Philipp erst eine Übernachtung in Brügge, da man ja nicht immer nach dem Frühdienst eine Auslandsreise antritt. Vorerst musste aber nach einem Spaziergang durch die schöne Altstadt (UNESCO- Weltkulturerbe) der Hunger und Durst gestillt werden.
Am nächsten Morgen erreichte Philipp nach einer kurzen Bahnfahrt Zeebrugge, wo ein kurzer Besuch beim Zoll auf dem Programm stand. Per Taxi ging es dann zum Gelände der Autospedition. Nach den administrativen Arbeiten wurde Philipp auf dem riesigen Gelände (Platz für 450 000 Autos…) zum Camper geführt. Nach der Montage der richtigen Autonummern und mit Starthilfe (das Licht war wieder eingeschaltet gewesen) ging es zum Ausgang des Geländes. Nach kurzer Zeit ging es auf den Heimweg. Nach rund neun Stunden kam Philipp mit dem Camper wohlbehalten wieder zuhause an.
Am Folgetag wurde die Kabine mit vereinten Kräften geleert, worauf die Waschmaschine noch einen ganz schönen Kraftakt vor sich hatte, da die ganze Bettwäsche und weitere Textilien noch eine Tiefenreinigung nötig hatten.
Heute haben wir eingeschriebene Post aus Südafrika erhalten. Nein es sind keine Zollpapiere für den Camper (die haben wir schon…) und auch sonst nichts mehr wichtiges – wir haben heute unsere Jahreskarte für die Südafrikanischen Nationalparks erhalten…
Und auch unser Camper kommt langsam nach Hause. Er ist kurz vor England und das Schiff ist nur noch einen Katzensprung von Belgien entfernt.
Nachdem wir unseren Defender seit unserer Abreise in Südafrika einstellen liessen, wurde er am letzten Wochenende in den Hafen von Port Elizabeth gebracht. Wie ich auf dem eingebauten GPS-Tracker verfolgen konnte, wurde er erst am Montag statt bereits am Samstag verladen. Inzwischen hat das Schiff Passero Südafrika nach einem weiteren Zwischenstopp in Durban definitiv verlassen und ist auf dem Weg nach Europa. Als nächster Halt ist Vigo in Spanien vorgesehen. Wenn alles gut geht kann ich den Camper dann gegen Ende November in Zeebrugge (Belgien) wieder abholen.
Unser Camper ist bei der Verschiffungsagentur abgeliefert und unser Cottage haben wir auch zurück gegeben. Die Boardkarten für unsere Heimflüge haben wir auch bereits. Jetzt geht es ab zum Flughafen und dann nach Hause.
Nach einem ruhigen Flug (von einigen Turbulenzen beim Start und beim Nachtessen abgesehen, erreichen wir bei kühlen 4°C Zürich und werden von einem charmanten Empfangskomitee herzlich empfangen. Zuhause wartete bereits ein grosses Zmorge auf uns. Herzlichen Dank an dieser Stelle an Sibylle und die Mädels für das Abholen und an Rosmarie und Max für das sensationelle Zmorge! So kommt man gerne auch wieder nach Hause…;-)
Heute war vor allem die Reinigung unseres Campers angesagt. Nachdem wir in der Wohnkabine schon am Vortag fast fertig waren, gab die Führerkabine einiges mehr zu tun. Auch hier war bereits fast alles ausgeräumt und nun wurde der Schmutz offensichtlich; überall war Sand und Staub, dazu kamen Brösmeli (insbesondere in den Kindersitzen…). Wir wischten erst grosszügig heraus, dann gingen wir mit einem Lappen und Seifenwasser ans Werk. Bis zum Mittag war so das gröbste erledigt. Am Nachmittag fuhr dann der Papi mit Nik zu einer Autowäscherei (Anlage ist übertrieben, ausser dem Hochdruckreiniger ist alles Handarbeit), wo wir den Defender aussen und innen vorne nochmals reinigen liessen. Die Jungs gingen mit so viel Reinigungsmittel an die Arbeit, dass das Auto nachher innen und aussen glänzte. Und dass die Armaturen glänzten brauchte wirklich einiges; der Staub der vielen Sand- und Schotterpisten hatte sich überall abgesetzt. Aussen erhielt er gar “Reifenglanz” – wohl wie die letzte Salbung für die Reifen, denn diese haben doch schon ein paar Jährchen auf dem Buckel und der inzwischen ziemlich harte Gummi hat auf den vielen groben Pisten ziemlich gelitten. Trotzdem haben uns diese Pneus bisher auf allen Reisen und auch hier in Afrika pannenfrei über 12’304 Kilometer Afrikanische Strassen und Pisten geführt. Als Ersatz werden wir auf alle Fälle wieder auf das gleiche Produkt zurückgreifen.
Abends gingen wir ins Restaurant Ziggys essen, welches in der Ferienanlage liegt. Obwohl wir nun fast drei Monate fast ausnahmslos schönes Wetter geniessen konnten, war heute neblig und verhangen mit teilweise leichtem Nieselregen – so zum Angewöhnen an zuhause, wo der Herbst auf uns wartet. Auf dem Rückweg vom Abendessen wurden wir dann noch so richtig verregnet, etwas wovon die Leute in einzelnen von uns besuchten Regionen träumen (an einigen Orten hat es seit fast sechs Jahren nicht mehr richtig geregnet…).
Nach den vier Nächten weit weg von
Ortschaften mussten wir erst noch unsere Essensvorräte für unsere
letzten Tage aufstocken. In Upington
kauften wir ein und tankten voll, bevor wir weiter südwärts fuhren.
Bereits in Prieska hatten wir genug von der Fahrerei und fanden bei
der Gariep Country Lodge eine schöne Campingmöglichkeit. Die Kinder
genossen den schönen Rasen zum Spielen und der Papi konnte derweil
mit der besten (und unlimitierten) Wifi-Verbindung seit dem Start der
Reise die Berichte updaten und mit Fotos versehen. Auch nach dem
Znacht tollten die Kinder noch im Dunkeln barfuss über den Rasen und
kosteten die bis anhin sehr spärliche Unterlage voll aus.
Unsere Reise
geht unhaltbar dem Ende entgegen, was heisst, dass wir noch etliche
Kilometer in Richtung Süden zu fahren hatten. Schier unzählige
Kilometer führte die gute Fernverkehrsstrasse meist schnurgerade
durch weite, als karge Weiden genutzte, Ebenen. Da sehr wenig Verkehr
herrschte und mit den erlaubten 120 km/h kamen wir zügig vorwärts.
Heute schloss sich unsere Rundreise, da wir als Übernachtungsziel
nochmals das Rest Camp des Mountain Zebra Nationalparkes reserviert
hatten. Mit unserer Wildcard (Jahreskarte für die südafrikanischen
Nationalparks) spielte das ja keine Rolle. Nach den rund 400
Kilometer Fahrstrecke verzichteten wir aber auf weitere Fahrten im
Park und genossen den Nachmittag bei angenehmen Temperaturen im
Schatten. Für unser letztes selber grilliertes Nachtessen auf dem
Campingplatz feuerten wir ein um später zwei feine Straussenfilets
über die Glut zu legen. Nach erfolgreicher Grillaktion buken wir im
Feuertopf aus dem restlichen Mehl nochmals ein feines Brot.
Nun war definitiv die letzte Woche unserer Reise angebrochen – und wie; in der Nacht zog ein Gewitter über uns hinweg und bescherte uns den ersten Regen seit dem 20.07.2019 (wenn wir zweimal von ein paar wenigen Tropfen in Mosambik absehen). Nach dem Zmorge fuhren wir noch eine kleine Runde durch den Nationalpark, bevor wir uns auf den Weg nach Süden machten. Auf der gleichen Strecke wie auf der Hinfahrt ging es in Richtung Addo Elefant Nationalpark. Bei der Fahrt über den Olifantskop-Pass waren wir in dichten Nebel mit Nieselregen gehüllt. Wir wussten gar nicht mehr, dass das Wetter auch solche Seiten zeigen kann. Auf dem Campingplatz des Addo Elefant Nationalparkes verpflegten wir uns erst und besuchten danach noch den Shop für ein paar Souvenirs. Vor dem Znacht wollten wir noch eine kurze Pirschfahrt unternehmen, wobei wir nach einigen Zebras gleich ein Löwenpaar entdeckten. Später wurden die Löwen von zwei Büffeln vertrieben. Da wir die Raubkatzen nachher nicht mehr sehen konnten, fuhren wir weiter. Etwas weiter konnten wir zahlreiche Elefanten beobachten, denen wir auch nach vielen gesehenen Tieren immer wieder zusehen können. Vor unserer Rückkehr fuhren wir nochmals an der Stelle vorbei, wo wir die Löwen gesehen hatten. Sie waren immer noch in der Nähe, hatten jetzt jedoch beide blutverschmierte Schnauzen und das Männchen schleppte die Überreste ihrer Beute, wohl ein Warzenschwein, hinter sich her. Später legten sich beide gesättigt ins Gras. Das erneute Knurren kam dann aber aus unseren Mägen, so dass wir zurück kehrten und im Steakhouse unseren reservierten Tisch fürs Znacht belegten.
Wir hatten
unsere letzte Nacht im Camper wie immer gut geschlafen. Da ich nachts
wegen kalten Füssen erwacht bin, habe ich noch in der letzten Nacht
Löwengebrüll aus dem Park gehört. Am Morgen packten wir wieder
alles ein und zum Glück war heute wieder wolkenlos. Die Luft war
nach dem Regen vom Vortag rein und die Farben der Natur empfanden wir
als besonders intensiv. Wir fuhren noch durch den Park zum Südeingang
und genossen es nochmals einige Tiere zu beobachten. Wir sagten den
Elefanten und Zebras definitiv auf Wiedersehen und fuhren in Richtung
Port Elizabeth. Auf der Fahrt war es im Auto eigenartig ruhig –
alle hingen in den Gedanken noch irgendwo auf unserer Afrika-Reise
und alle waren wehmütig, dass diese drei Monate jetzt bereits vorbei
sind. Beim Mittagessen in Port Elizabeth vereinbarten wir gleich
einen Termin im Büro der Agentur für die Verschiffung, da ich die
definitiven Unterlagen erst diesen Morgen per Mail erhalten hatte.
Wir bezahlten gleich noch die Kosten für den Hafen, Zoll und die
Abstellung des Defenders bis er am 19. Oktober mit dem Schiff die
lange Reise nach Europa antritt. Unser nächster Stopp war am
Flughafen, wo wir einen Mietwagen abholten, da wir den Abgabetermin
für den Landrover auch erst am Morgen erhalten hatten.
Glücklicherweise liegt hier alles nah beieinander, auch die Pine
Lodge, wo wir nochmals für zwei Nächte ein Cottage gebucht hatten.
Gleich nach unserer Ankunft machten wir uns mit vereinten Kräften
ans Ausräumen, Putzen und Packen. Bis zum Znacht war die Wohnkabine
innen bereits fertig und die Taschen für die Flugreise grösstenteils
gepackt. Hungrig machten sich alle über die Pastas zum Znacht her,
bevor der Grösse nach alle rasch im Bett verschwanden.
Wir standen frühzeitig auf, da Anna
und der Papi die frühen Morgenstunden nochmals für Fotos der
Köcherbäume nutzen wollten. Vor der Abfahrt plauderten wir nochmals
mit Henny und Michael. Sie sind nun noch etwas mehr als zwei Monate
in Namibia unterwegs, kehren über die Festtage nach Hause zurück
und nehmen ihre Reise ab Februar wieder auf. Die beiden sind ganz
herzlich und der Abschied fiel uns schon fast schwer. Wir fuhren
anschliessend eine erst eintönige Strecke, die dann plötzlich über
unzählige rote Sanddünen der Kalahari-Wüste führt und uns alle an
eine Achterbahn erinnert hat. In Mata-Mata verliessen wir schweren
Herzens Namibia und fuhren in den Kgalagadi-Nationalpark, der auf dem
Staatsgebiet von Südafrika und Botswana liegt. Nach einem
Mittagshalt fuhren wir nach Twee Rivieren, wobei wir uns für die
Tierbeobachtung genug Zeit nahmen. Ursprünglich stand dieser Park
nicht in unseren Reiseplänen. Da Philipps Eltern mit einer kleinen
Reisegruppe Namibia und auch den angrenzenden Kgalagadi-Nationalpark
besuchten, konnten wir zwei Nächte am gleichen Ort buchen. Die
Kinder waren natürlich schon ganz kriblig, dass sie endlich wieder
einmal Grossmuetti und Grossvati sehen. Für Anna war zusätzlich ein
Highlight, dass ihre geliebte Kindergartenlehrerin auch mit der
Gruppe mitreiste. Wir waren dann etwa zwei Stunden zuvor auf dem
Campingplatz und die Ungeduld der Kinder wurde immer grösser. Bald
gab es aber ein grosses „Hallo“ und die Kinder rannten den
Grosseltern entgegen. Sogleich gab es natürlich viel zu erzählen.
Entgegen unserer Absichten verzichteten
wir auf eine Pirschfahrt und legten einen gemütlichen Ruhetag ein.
Die Reisegruppe war schon früh für eine längere Runde in den Park
gestartet, so dass wir erst unseren Camper in ihre Nähe stellten und
selber frühstückten. Den Rest des Tages genossen die Kinder dann
die Grosseltern (und auch umgekehrt) und es gab auch bei den Grossen
etlichen Gesprächsstoff nach fast drei Monaten. Anna genoss auch
ihre Kindergärtnerin und erzählte ihr viel von unserer Reise. Durch
den Tag hindurch gab es auch viele spannende Gespräche mit der sehr
angenehmen Reisegruppe. Beim Znacht ging es sehr lustig zu und her
und unsere Kinder genossen es mit den Erwachsenen länger
aufzubleiben.
Mit einem grossen Frühstück endete
unsere gemeinsame Zeit in Afrika und wir verabschiedeten uns von der
Gruppe und Philipps Eltern. Ursprünglich wollten wir auch zusammen
heimfliegen, doch aufgrund der strikten Visabestimmungen Südafrikas
(Touristenvisas sind maximal 90 Tage gültig) mussten wir die
Rückreise ein paar Tage vorverschieben. Der Beamte der Immigration
in Twee Rivieren hätte nun aber unser Visum um sieben Tage
verlängert…
Vor der offiziellen Wiedereinreise in
Südafrika (dies geschieht erst, wenn man aus dem Nationalpark
fährt), unternahmen wir nochmals eine kurze Pirschfahrt ins
Nossob-Tal. Unsere Hoffnungen weitere Raubkatzen zu beobachten wurden
leider nicht erfüllt. So fuhren wir zum Grenzposten wo alles ganz
einfach war ausser dem Carnet de Passage. Der Polizist vor Ort hatte
keine blasse Ahnung was er mit dem Dokument anfangen soll und wollte
uns erst wegweisen. Erst nach der Hilfe diverser weiterer
Angestellten stempelte er das Formular. Dabei zweifelte er immer noch
an der Rechtmässigkeit, da er vor sich hinmurmelte, dass er
hoffentlich wegen dieser Unterschrift nicht arrestiert werde. Es kam
alles gut und wir fuhren los in Richtung Upington. Nach knapp 240
Kilometern (ohne durch eine Ortschaft zu kommen…) checkten wir auf
dem Campingplatz der Monate Lodge ein. Beim leicht verspäteten
Mittagessen herrschte plötzlich grosse Aufregung, da ein gepanzertes
Ungetüm sich uns näherte: Eine ziemlich grosse Schildkröte kroch
unter unseren Tisch während wir daran Zmittag assen. Später ruhte
sie sich unter unserem Camper aus. Die Kinder genossen den „freien“
Nachmittag mit Spielen aller Art.
Auch heute waren wir noch fast die
einzigen auf dem Campingplatz. Erst machten wir einen kurzen
Abstecher zum Sesriem Canyon, wo sich der Tsauchab River 30 Meter in
den Boden „gefressen“ hat. Später folgten wir der Strasse C27 in
Richtung Süden durch schöne karge Landschaften. Linker Hand
begleiteten uns meist felsige Berge. Rechts waren es auch Felshügel
oder orangefarbene Sanddünen, die die weiten Ebenen dazwischen
einrahmten. Ein Teil der Piste führt durch ein privates
Wildreservat, wo wir Strausse, Springböcke und Oryx sahen. Unser
Tagesziel war das Beta Rest Camp auf der gleichnamigen Farm. Diese
ist an einer Strassenkreuzung gelegen und ist auch Tankstelle,
Restaurant und Shop. Der Campingplatz liegt gleich hinter der
Tankstelle und hat schöne Windschutzmauern und ein Sonnendach sowie
weitere komfortable Einrichtungen. Abends erkundigte sich der Chef,
ob alles zu unserer Zufriedenheit sei. Der Verkehr auf der Strasse
war recht überschaubar; ca. um 17 Uhr kam das letzte Auto vorbei.
Dass wir uns langsam wieder an die Schweizer Küche gewöhnen können,
wiederholten wir das Menu vom vergangenen Samstag – Raclette…;-)
Wir hatten eine ruhige Nacht. Der Durchgangsverkehr an der Tankstelle störte uns nicht (das erste Auto kam um 08:00 Uhr…). Nach dem Zmorge klebten wir die Solarzelle neu aufs Dach. Seit einigen hundert Kilometern hatte sich ein Befestigungselement gelöst. Schon frühere Reiseerfahrungen zeigten, dass es nie verkehrt sein kann eine Kartusche Montagekleber „Extrem“ mit dabei zu haben. Nach kurzer Trockenzeit, die wir zum Tanken und dem Einkaufen von Boerewörs (Bauernwurst) direkt von der Farm nutzten, ging es weiter südwärts. Kurz vor der Stelle, wo wir vor acht Jahren aufgrund eines grossen Flusses quer über der Strasse umkehren mussten, bogen wir auf die Piste 707 ab. Die Strasse führt hier (wie auch jene gestern) als westlichste Strasse Namibias Richtung Süden. Weiter westlich folgen bis zum Atlantik nur noch die Weiten der Namibwüste. Wir hatten glücklicherweise noch einen der nur vier Plätze auf dem Camping Koiimasis ergattern können. Dieser Platz liegt schön am Fuss von Grantibergen inmitten von Felsen. Von der Piste muss man rund 23 Kilometern auf einer schmalen Sandstrasse bis zur Farm folgen. Im späteren Nachmittag wanderten oder besser kletterten noch auf den Berg hinter dem Campingplatz. Von da genossen wir einen wundervollen Blick in die weiten Ebenenen, die von felsigen Bergen eingefasst werden. Die Farm lebt auch von der Straussenzucht, die hier weitläufige Weidegründe finden. Nach unserer Rückkehr wurde es rasch frisch. Wir grillierten die Boerewörs (die besten, die wir je hatten übrigens…) und buken im Feuertopf ein Brot. Wir hielten auch noch einen kurzen Schwatz mit unserer Nachbarin, die uns auf ihrem Weg bisher schon dreimal begegnet ist. Nach dem Znacht wurde dann aus frisch kalt und wir verschwanden zügig in unserem Camper.
Die Nacht war windig und kalt. Sobald die Sonne wieder am Himmel stand, wärmte sie uns zügig wieder auf. Wir verliessen den landschaftlich wunderschönen Platz und folgten der Fahrspur zurück zur Piste. Von da fuhren wir durch einsame Landstriche in Richtung Aus, wo wir auf der Teerstrasse (wir genossen das rüttelfreie Fahren wieder einmal…) in Richtung Keetmanshop fuhren. Unser Ziel war der Campingplatz „Alte Kalköfen“. Wir hatten Glück und es waren noch zwei von drei Plätzen frei. Die Lodge und der Camping sind auf einer ehemaligen Farm aufgebaut, die früher auch die einzige Tankstelle zwischen Keetmanshop und Lüderitz betrieb. Zusätzlich waren eine Autogarage und ein Kalkofen, wo Zement gebrannt wurde auf dem Gelände. Der Ofen wurde gemäss dem Besitzer von einem Walliser gebaut und die Garage hiess folglich „Simplon-Garage“. Die Campsites (eine heisst Goms – und der Besitzer wusste nicht, dass dies ein Tal im Wallis in der Schweiz ist) sind sehr rustikal eingerichtet und jeder Platz hat ein stylisches WC-Häuschen mit ideenvoller Einrichtung aus altem Wellblech. Die Fahrt hatte doch fast vier Stunden gedauert, da der Pistenzustand (Sand und Kies) meist keine schnelleren Tempi als 60 km/h zuliess. Später nutzten wir den Pool. Abends hatten wir im Restaurant reserviert, dessen Einrichtung ebenso toll war wie auf dem ganzen Gelände. Seit langem sassen wir wieder einmal an einem Tisch mit weissen Tischdecken – und wir schafften es gar die Tischdecken auch wieder weiss zu hinterlassen…:-)
Unser erstes Tagesziel war Keetmanshop,
wo wir für die letzte Woche noch einmal einen Grosseinkauf zu
erledigen hatten. Nachdem auch noch der Dieseltank wieder gefüllt
war (glücklicherweise erhielten wir bei der zweiten Tankstelle
Diesel, bei der ersten war er ausgegangen…), fuhren wir noch einige
Kilometer zum Mesosaurus Camp, wo wir uns im zugehörigen Bushcamp
einrichteten. Von da hatten wir einen schönen Blick auf die
zahlreichen Köcherbäume und den eigenwilligen Felsformationen. Wir
sassen im Schatten eines grossen Baumes, der auch ein riesiges
Webervogelnest beherbergte. Beim Zmittag besuchten uns dutzende der
Vögel, die unerschrocken gar zwischen unseren Füssen nach
Brotkrümmeln suchten. Wir genossen einen ruhigen Nachmittag; die
Jungs hatten wieder viel mit ihren Jeeps zu spielen, Anna und Sibylle
waren am Lesen und der Papi hatte Zeit mit der Kamera die schöne
Umgebung zu erkunden. Gegen Abend hörten wir plötzlich ein weiteres
Fahrzeug kommen. Wir erkannten ein Paar, welches wir am ersten Abend
in Port Elizabeth kurz kennen lernten. Sie hätten ihr
Expeditionsmobil mit dem gleichen Schiff wie wir nach Südafrika
verschifft (wenn denn unseres verladen worden wäre…). Sofort waren
wir wieder im Gespräch und wir tauschten rege Reiseerfahrungen aus.
Später stand die Sonne schon ziemlich tief und schönstes Licht
beleuchtete die fotogenen Köcherbäume, so dass wir alle fünf durch
die nähere Umgebung streiften und das eine oder andere Foto
aufnehmen konnten. Nach erfolgreicher Fotojagd ging es wieder ans
arbeiten. Ein Feuer musste für unsere Würste und eines für warmes
Duschwasser entfacht werden. Nach dem Znacht wurde es rasch wieder
kühl aber ein traumhafter Sternenhimmel wollte auch nochmals
betrachtet werden.
Als wir aufstanden waren wir auch fast alleine auf dem Campingplatz. Alle waren zum Sonnenaufgang zu den Dünen gefahren. Wir sparten uns dies für den Nachmittag auf. Den Morgen gestalteten wir gemütlich. Mittels eines Internet-Vouchers konnten wir gar die neuesten Berichte auf unsere Webseite updaten, jedoch noch ohne Fotos. Am Nachmittag nutzten wir noch den Pool. Bevor wir uns auf den Weg zu den Dünen machten fuhr sich ein japanisches Paar mit ihrem gemieteten Kleinwagen im Sand auf dem Campingplatz fest. Leider hatte das Auto hinten keine Abschleppöse und diejenige die dem Wagen für vorne beilag, passte leider nicht. So konnten wir sie nicht rausziehen und sie mussten schaufeln (oder liessen schaufeln…). Wir machten uns auf den Weg zum Sossusvlei. Auf einer bestens geteerten Strasse (wir hatten die Strecke nicht so gut im Kopf…) fuhren wir bis zum 2×4-Parkplatz. Im Gegensatz zum letzten Mal hatten wir auch keine Wasserdurchfahrt zu bewältigen. Auf dem Parkplatz reduzierten wir den Druck vorerst einmal auf den beiden Hinterrädern. So kamen wir gut durch den Sand. An einem Ort steckte ein SUV fest, für uns war aber als schweres Fahrzeug hier der tiefe Sand auch grenzwertig, so dass wir nur jemand vom Park verständigten. So viele Leute wie am Morgen hier sind, so wenige Leute waren es am Abend. Wir spazierten durch den Sand ganz alleine zum Dead Vlei. Der Himmel war ein bisschen mit Wolken durchsetzt aber es gab trotzdem noch ein paar schöne Fotos. Auf dem Rückweg zum Defender begegneten wir auch einem gar nicht ängstlichen Oryx, fast wie derjenige, der am Morgen gemütlich quer über den Campingplatz spazierte. Auf dem Rückweg pausierten wir noch kurz bei der bekannten Düne 45 für ein Foto. Anschliessend ging es rasch retour, da die ganze Fahrzeugbesatzung äusserst hungrig war. Auf dem Camping war es schon dunkel als Anna den Papi überredete nochmals in den Pool zu gehen. Gerade rechtzeitig wurde das Bad beendet, da die Spaghetti soeben serviert wurden.
Vor unserer Abfahrt in Swakopmund
hatten wir ein paar Besorgungen zu machen. Sibylle wünschte sich auf
ihren bereits vergangenen Geburtstag grosse Holzgiraffen, Anna einen
Oryx und für die Allgemeinheit brauchten wir Esswaren und Getränke
für die nächste Woche. Auch unser Dieseltank war fast leer.
Zusätzlich hatte einer unserer Campingstühle Altersbeschwerden und
weil wir nicht riskieren wollten plötzlich am Boden zu liegen,
kauften wir uns einen neuen Stuhl. Im selben Geschäft gab es auch
Autobatterien und auch hier schlugen wir zu, so dass wir auf
Campsites ohne Stromversorgung ausreichend „Saft“ für den
Kühlschrank haben. Nun waren wir versorgt und wir verliessen das
Städtchen in die Wüste, die hier unmittelbar an der Stadtgrenze
beginnt. Wir fuhren in den Namib Naukluft Nationalpark, wo wir ein
Permit für zwei Übernachtungen gekauft hatten (gültig für zwei
Übernachtungen auf beliebigen Campsites im Park). Als erstes Ziel
wählten wir die Blutkuppe, einen Granithügel mitten in der Wüste.
Dort gibt es ganz einfache Campingplätze. Wir waren aber ganz
alleine da. Wir fanden einen Platz, der unter einem Felsvorsprung
schön Schatten bot. Gegen Abend stiegen wir noch ein Stück auf den
Hügel hinauf bis zu einer Höhle und genossen da die Aussicht auf
die umliegende Wüste. Im Anschluss kamen wieder unsere Feuerchefs
zum Einsatz, da wir für einen weiteren Eintopf ein Feuer brauchten.
In der Dunkelheit bestaunten wir einmal mehr den grossartigen
Sternenhimmel und schliesslich erhielten wir zur späten Stunde noch
Besuch von einem hungrigen Kapfuchs.
Nach einer ruhigen Nacht fuhren wir
frisch verpflegt südwärts in Richtung unseres heutigen Tageszieles.
Die Pisten waren grossmehrheitlich ziemlich übel – grobes
Waschbrett reduzierte unsere Fahrgeschwindigkeit massiv und
strapazierte wegen dem Gerüttel auch unsere Nerven. Trotzdem fuhren
wir zum rund 100 Kilometer südlich liegenden Mirabib-Felsmassiv, wo
sich auch drei Campsites befinden. Mit dem Permit kann man sich
einfach einen der einfachen Zeltplätze auswählen und wer zuerst
kommt kann sich einen Platz aussuchen. Wir wählten einen mit einem
kleinen Schattendach und tollem Blick auf die weite flache Wüste.
Glücklicherweise windete es etwas, sonst wäre die Hitze zu gross
gewesen. Gegen Abend wurde es wieder angenehmer. Nach dem Znacht
erhielten wir erneut tierischen Besuch – diesmal hoppelten zwei
Buschhasen immer wieder an uns vorbei. Die schöne Szenerie mit den
Felsen ergab einige fantastische Fotos, später auch mit dem
gewaltigen Sternenhimmel.
Diese Nacht in der Wüste war etwas
weniger ruhig – irgendwann setzte heftiger Wind ein und liess den
ganzen Camper immer wieder schaukeln. Am Morgen blieb der Wind. In
der aufgehenden Sonne gab es trotzdem tolle Fotos der Umgebung.
Später frischte der Wind nochmals auf und die Luft war meist durch
Staub und Sandpartikel etwas trüb. Zurück auf der Hauptpiste nahm
der Verkehr „stark“ zu, da wir uns nun auf der Verbindungsstrasse
zwischen Walvis Bay und Sesriem mit dem beliebten Ziel Sossusvlei
befanden. Wir hofften noch einen Platz auf dem Sesriem Camping zu
ergattern, da alle reservierbaren Plätze ausgebucht waren. Die
letzten hundert Kilometer strapazierten unseren Defender und unsere
Nerven nochmals; nicht enden wollendes grobes Wellblech schüttelte
uns durch. Erst einmal in Sesriem eingetroffen wollten wir auftanken.
Da war aber kein Diesel mehr verfügbar. Sie warteten auf den
Tanklastwagen, den wir unterwegs aufgrund eines platten Reifens
überholt hatten. Auf dem staatlichen Sesriem Camp erhielten wir
tatsächlich noch einen Überlaufplatz für zwei Nächte. An der
kleinen Tankstelle des Camps gab es auch noch Diesel, so dass wir den
Tank doch noch füllen konnten. Als erstes sortieren wir unsere
Knochen nach der Schüttelei neu, beruhigten unsere knurrenden Mägen
und schliesslich nutzten wir den Pool für eine Erfrischung. Das ist
der einzige Pool den ich kenne mit Sandboden, da der Wind immer
wieder Sand auch ins Wasser weht. Der Zufall wollte es, dass gleich
neben uns eine Schweizer Familie aus Bern mit zwei Mädchen in etwa
in Anna’s Alter campierten. Es dauerte nicht lange bis alle fünf
Kinder gemeinsam spielten. Auch die Eltern genossen es wieder einmal
einen Schwatz mit anderen Leuten zu haben. Es wurden natürlich auch
die Reiseabenteuer ausgetauscht. So war es schon fast dunkel als wir
uns ans Feuern fürs Znacht machten. Auch heute erhielten wir Besuch;
vom Baum über unserem Tisch fielen Raupen herunter und auch der
ganze Boden darunter war voll mit diesen Krabbeltieren. So zügelten
wir den Tisch unter dem Baum hervor, dass wir in Ruhe fertig essen
konnten.
Wir hatten in der Einsamkeit ruhig
geschlafen. Nach dem Zmorge fuhren wir weiter in Richtung Westen, wo
wir am Gate des Skeleton Coast Nationalparkes ein Transitvisum
erhielten. In der Folge wurde die ohnehin schon sehr kärgliche
Vegetation (ein paar Gräser und Welwitschias) noch weniger. Langsam
ging die die Stein- und Kieswüste über in eine Sandwüste. Erste
Dünen tauchten auf und in der Ferne konnte man den rauen Atlantik
sehen. Unser Weg führte uns nun etwa 300 Kilometer durch die sandige
Namibwüste, immer entlang der Küste nach Süden. Unterwegs kamen
wir dann zum Südtor des Nationalparkes.
Unser heutiges Zwischenziel war Cape
Cross, wo eine riesige Seehundekolonie besucht werden kann. Wir
hatten die Kinder vorgewarnt, dass hunderte Seehunde da sind und der
Gestank an die Grenzen des Erträglichen gehen – sie wollten
trotzdem hin. Die unzähligen Meeressäugetiere, der Lärm und der
Gestank beeindrucken immer wieder. Nach rund einer halben Stunde kam
dann aber plötzlich der Wunsch nach der Weiterfahrt auf. So fuhren
wir noch ca. 100 Kilometer der Küste entlang, mit einem Abstecher zu
einem der Schiffswracks, die entlang der Küste liegen.
Schliesslich erreichten wir Swakopmund,
wo wir zum Camping „Alte Brücke“ fuhren. Hier steht man schön
auf Rasen unter Palmen und hat das eigene Badezimmer gleich daneben.
Nach einer Pause spazierten wir ins Städtchen, wo noch sehr viel aus
der Deutschen Kolonialzeit erhalten blieb. Wir gingen wieder einmal
auswärts essen und wählten eine kleine Pizzeria aus. Die Pizzen
waren so üppig, dass wir trotz grossem Hunger noch zwei Schachteln
mit Resten zum Campingplatz trugen.
Wir schliefen etwas länger und nach
dem Zmorge genossen wir unseren erneuten Ruhetag. Schnell war aber
Mittag und nach dem Verputzen der Pizzaresten spazierten wir erneut
ins Städtchen. Ein paar Souvenirs wollten noch den Besitzer
wechseln. Derweil wurden auch noch die Permits für die beiden
nächsten Übernachtungen im Namib Naukluft Nationalpark organisiert.
Nach unserer langen Abstinenz von Glace und Strassencafés holten wir
dies heute hier nach. Auf Wunsch der Mehrheit waren heute wieder
einmal Pommes Frites als Beilage gewünscht, so dass der Besuch des
richtig Deutschen Biergartens mit dem entsprechenden Angebot nicht
realisiert wurde. Auch diesen Abend ging es gut gesättigt zurück
zum Campingplatz. Abends verzichteten wir aufgrund der Kälte und der
Feuchtigkeit gerne auf ein Znacht vor dem Camper. Tagsüber war es
dank Sonnenschein (ist hier eher die Ausnahme…) aber sehr angenehm,
zumindest an der Sonne.
Aufgrund unserer Versorgungslage, hauptsächlich frischer Lebensmittel und Getränken, machten wir einen Abstecher nach Outjo, wo wir unsere Vorräte einmal mehr aufstockten. Die nächsten Tage werden uns in einsame Gebiete bringen, wo die Versorgung mit Lebensmitteln nicht wirklich möglich ist. Darauf fuhren wir etwas mehr als 160 Kilometer bis nach Kamanjab (einfach bis zur nächsten Ortschaft…). Dort endete die Asphaltstrasse und wir fuhren auf der Piste noch ein paar Kilometer weiter. Unser Ziel war ein einfacher Campingplatz bei einer älteren Frau, die seit über 15 Jahren für die Stachelschweine täglich Futter bereit legt. Die Porcupine-Campsite hat keinen Strom, nach oben offene Toiletten und Duschen, wo man nachts auf dem Klo oder beim Duschen die Sterne betrachten kann. Bis zum Sonnenuntergang wurden wir hier von vielen kleinen Fliegen belästigt, die nicht stechen aber immer um den Kopf flogen. Beim Eindunkeln gegen sieben Uhr gingen wir zum Haus der Frau, das sie so eingerichtet hat, dass man bequem die „Fütterung“ beobachten kann. Erst holten sich allerlei Vögel (Gelbschnabeltokos, Frankolinen, Tauben, etc.) ihren Anteil. Nach einigem Warten erschien dann erst eines, dann immer mehr dieser eigenartigen Wesen. Es war interessant den Tieren beim Fressen zuzusehen und den Ausführungen der Frau zu folgen. Später ging es im Dunkeln zurück zum Camper, wo Sibylle noch ein schnelles Znacht zauberte. Müde und mit vollem Bauch legten sich die Kinder ins Bett, während die Eltern noch etwas den lauen Abend ohne Fliegen aber dafür mit einem gigantischen Sternenhimmel genossen.
Wir schliefen bestens in absoluter
Stille (wir waren alleine auf dem Campingplatz). Bereits nach dem
Zmorge begannen uns leider die kleinen Fliegen wieder zu belästigen,
so dass wir rasch zusammenpackten. Beim Haus der Frau durften die
Kinder noch nach Stachelschweinstacheln suchen und die gefundenen
Exemplare mitnehmen. Später fuhren wir auf der Piste westwärts
durch einsames Farmland. Bald hörten die Zäune der Farmen jedoch
auf und wir entdeckten verschiedentlich Hinterlassenschaften von
Elefanten und Nashörnern. Diese Tiere blieben uns aber verborgen.
Wir genossen aber auch, dass wir mehrere Male Giraffen entdeckten.
Auf ruppiger Piste überquerten wir den Grootberg-Pass auf 1540
Metern Höhe. In Palmwag tankten wir nochmals Diesel voll an einer
einsamen Tankstelle. Diese liegt direkt hinter dem Veterinärszaun
(wieder zur Eindämmung der Maul- und Klauenseuche), so dass wir
diesen zweimal passieren mussten. Unser heutiges Ziel war etwas
südwestlich an der Piste Richtung Skeleton Coast Nationalpark. In
der App iOverlander hatten wir vorgängig eine schöne beschriebene
Stelle zum Übernachten in der Wüste gefunden. Im ausgetrockneten
Bachbett gibt es ein paar Bäume. Die Zufahrt erfolgte über eine
schmale Fahrspur und der Ort war wirklich traumhaft: Ruhe pur und
niemand im Umkreis von vielen Kilometern. Beobachtet wurden wir nur
von einem einsamen Oryx. Einzelne grosse Haufen (Nashörner
erleichtern sich immer an derselben Stellen) zeigten aber auch, dass
sich hier doch auch öfters die seltenen Spitzmaulnashörner
aufhalten. Wir genossen einen ruhigen Nachmittag ohne tierischen oder
menschlichen Besuch. Nik und Elias hatten inzwischen so viel Holz
gesammelt, dass wir ein grosses Feuer entfachen konnten, dass wir für
Baked Potatoes, eine Wurst und zur Feier des Tages (für den schönen
Ort) für Raclette nutzten. Einmal mehr bestaunten wir den
sensationellen Sternenhimmel, da hier im Umkreis von vielen hundert
Kilometern kaum ein Licht nachts brennt.
Heute war wieder einmal ein „Ruhetag“ angesagt. Wir schliefen etwas länger und nach dem Zmorge hatten alle zu tun; Abwaschen, Spielen, Lesen, Reisetagebuch zeichnen, Berichte schreiben, Fotos sortieren und kleine Reparaturen am Landrover ausführen (nur Sicherung ersetzen und wieder einmal ein loses Kabel für die Stromversorgung des Navigationsgerätes neu befestigen). Den Nachbarn durften wir noch das Überbrückungskabel ausleihen und so war dann schon bald Mittag. Ein Schwatz mit den Nachbarn, die auch einen Ruhetag einlegten, durfte auch nicht fehlen. Den Nachmittag verbrachten wir am Pool; definitiv die angenehmste Variante bei der Hitze. Nach einem Apéro grillierten wir und der Feuertopf kam wieder einmal zum Brot backen in Einsatz. Beim Znacht wurden wir noch von Warzenschweinen unterhalten, die auf dem Campingplatz nach Futter suchten.
Für die nächsten beiden Tage hatten wir den Besuch des Etosha-Nationalparks geplant. Da wir dies (wie alles in Namibia) vorgängig nicht wie der Rest der Reise geplant hatten, reservierten wir auch die Campsites dort nicht, bzw. versuchten es erst viel zu spät. Natürlich war bereits alles ausgebucht (wie wir später erfahren haben, sind die Campings z.T. schon seit einem halben Jahr ausgebucht). Wir hofften trotzdem auf einen Platz, waren jedoch nicht erfolgreich. Ein Safari-Guide einer privaten Lodge gleich ausserhalb des Lindequist Gates meinte, dass sie auf ihrem Camping noch Plätz hätten. Wir riefen an und reservierten sofort für den Abend. Die Organisation der Nationalparks Namibias hinkt hier sehr ihrem eigenen Erfolg nach. Die Unterkunftsmöglichkeiten sind zahlenmässig sehr beschränkt, die Angestellten sind zu einem grossen Teil demotiviert und unfreundlich und zeigen keinen Willen eine Lösung zu suchen. Das Reservationssystem der Nationalparks lässt leider auch sehr zu wünschen übrig. Dies ist das Glück der diversen privaten Lodges direkt ausserhalb des Nationalparkes. Sie sind darauf eingerichtet zahlenmässig viel mehr Gäste aufzunehmen, sind flexibel und bieten auch einfachste Übernachtungsplätze an – profitieren also von der unflexiblen Organisation der Nationalparksverwaltung.
Wir fuhren dann als erstes vom Camp
Namutoni nach Osten, wo wir Zebras, Gnus, Oryxe, Springböcke,
Impallas und Straussen antrafen. Beim Chudop-Wasserloch standen
einige Fahrzeuge – immer ein gutes Zeichen! Prompt entdeckten wir
vier Löwen und diverse andere Tiere. Alle Tiere zierten sich zu
trinken, da aber der eine Löwe davontrottete und die anderen drei
faul im Schatten lagen, wagten es die mutigen unter ihnen trotzdem.
Als sich dann die erste durstige Herde Elefanten fast im Laufschritt
dem Wasserloch näherte, stoben die Zebras und Antilopen davon und
auch die Löwen verzogen sich in die Büsche. Einmal mehr genossen
wir das Schauspiel der Dickhäuter. Später entdeckten wir viele
Giraffen. Nach einem späten Zmittag im Namutoni-Camp fuhren wir dann
schon bald zum Onguma-Camping, der im Busch liegt aber sehr luxuriös
ist; ein eigenes WC, Dusche und Küchenbereich gehörten zu unserer
grossen Parzelle. Auch hier nutzten wir den kleinen aber feinen Pool,
der unsere gefühlte Körpertemperatur um etliche Grade zu senken
vermochte. Anschliessend waren die Buben bereits wieder an den
Feuervorbereitungen, so dass einem weiteren feinen Eintopf nichts im
Wege stand.
Nach einer sehr ruhigen Nacht starteten wir unseren zweiten Tag in den Etosha-Nationalpark. Heute war beim Chudop-Wasserloch fast nichts los. Doch unterwegs trafen wir wieder ziemlich viele Tiere. Eine ganze Herde Zebras konnten wir beim Trinken beobachten. Später entdeckten wir gar noch drei Nashörner, jedoch träge im Schatten und zu weit von der Piste entfernt. Einen riesigen Elefantenbullen konnten wir längere Zeit beobachten bis er schliesslich direkt vor uns die Strasse querte. Die stacheligen dürren Büsche, die er als Wegzerrung zerkaute müssen eine ganz besondere Delikatesse sein. In der Nähe eines Wasserloches waren unter dem Busch knapp die Umrisse eines Löwen auszumachen – eigentlich nur drei Meter neben dem Auto und trotzdem sah man nicht wirklich etwas. Nach Verpflegungs- und Erfrischungsstops im Camp Halali und Okaukuejo fuhren wir am späteren Nachmittag zum Etosha Safari Camp ein paar Kilometer ausserhalb des Nationalparkes, wo wir einen Platz auf dem Camping fanden. Der Camping ist selbstverständlich auf die Besucher des Etosha ausgerichtet und bietet die schöneren Plätze, wenn auch bei Vollbesetzung etwas enge Platzverhältnisse sind. Der Platz wird auch von einigen Tieren besucht; abends entdeckten wir ein Dickdick und Hasen und scheinbar erwies dem Platz in der Nacht eine Giraffe die Ehre. Da hier viel bewässert wird, ist hier viel mehr schmackhaftes Grün zu finden als im Trockenbusch rund um den Platz.
Heute standen uns etwas mehr als 300
Kilometer fast schnurgerade Strasse durch den Caprivi bevor. Die
Strasse war gut und der Verkehr gering, so dass wir gut vorwärts
kamen. Der Touristenverkehr hat seit Botswana massiv zugenommen.
Vorher waren wir meist alleine unterwegs. Heute war fast jedes zweite
Fahrzeug mit Touristen besetzt. Wir fuhren bis Mukwe zur Mobola
Island Lodge, wo ein schöner Campingplatz direkt am Okavango-River
ist. Wir hatten Glück und erhielten den letzten der sechs Plätze.
Heute war es wieder sehr heiss, dass wir den schönen Naturpool mit
kleinem Wasserfall direkt am Fluss ausgiebig zur Abkühlung nutzten.
Abends hatten wir diesmal keinen Hippo-Besuch, doch gehört haben wir
sie trotzdem ab und zu. Wir schliefen nun in der Folge am dritten
Fluss mit jeweils einem anderen Land am gegenüberliegenden Ufer.
Diesmal war es Angola. Der Camping ist hier sehr liebevoll
ausgestattet und man spürt die deutsche Leitung bestens. Die Duschen
waren mit Abstand die besten seit langem.
Aufgrund des Sonntages und unserer
geringen geplanten Fahrstrecke – ca. 190 Kilometer auf bester
Teerstrasse mit Vmax 120 km/h, nahmen wir es am Morgen etwas
gemütlicher. Bereits am Mittag erreichten wir die Kaisosi Lodge nähe
Runde, ebenfalls direkt am Okavango. Diesmal konnten wir unseren
Platz auf dem ganzen Campingareal auswählen, da wir die ersten Gäste
waren. Später am schönen Naturpool trafen wir noch zwei Schweizer,
die seit Januar in Rundu für ein NGO arbeiten. Seither brauchten sie
den Regenschirm genau einmal! Später feuerte ich mit den Jungs ein
um Hamburger zu bräteln. Sie leerten einen Holzkohlesack und sahen
nachher wie Dampflokführer nach einer Tunnelstrecke aus. Kurzfristig
nutzten wir dann aus aktuellem Anlass die hier wieder einmal
verfügbare Waschmaschine. Während des Tages sind hier jede Menge
Tiere auf dem Platz unterwegs; Pferde, eine Kuh, Pfauen, Truthäne,
Perl- und normale Hühner und sogar Lamas. Abends begleitete uns aber
das Quaken der Frösche aus einem nahen Teich. Übrigens hat die
Chefin an der Rezeption einen Vogel – sie hatte die ganze Zeit auf
der Schulter oder in der Hand einen zahmen Vogel, ähnlich wie ein
Star. Er lässt sich gerne am Bauch streicheln – ein bisschen
verrückt aber noch lustig.
Mit den letzten Tropfen Diesel
gelangten wir nach Rundu, wo wir den Tank wieder ganz füllten.
Danach galt es noch für die nächsten Tage einzukaufen. Auf einer
weiteren fast schnurgeraden Strasse ging es nun südwestlich. Etwa 10
Kilometer vor einer Veterinärskontrolle, wo eigentlich die Mitnahme
von rohem Fleisch und Eiern nicht erlaubt ist, versteckten wir die
fraglichen Produkte andersweitig. Beim Kontrollposten konnte ich auf
die Frage, ob wir im Kühlschrank Fleisch mitführen wahrheitsgetreu
mit nein beantworten. Etwas weiter wählten wir diesselbe
Nebenstrasse wie vor elf Jahren, die uns westwärts vor die Tore des
Etosha-Nationalparks führte. Dieses Mal wählten wir den Camping
Sachsenheim am Ende der Piste, da er näher beim Nationalpark liegt
und einen Pool hat, was bei der heutigen Hitze nicht nur für die
Kinder wichtig war. Auf der rund 170 Kilometer langen Piste war
extrem viel Verkehr – gerade einmal vier Autos kamen uns entgegen.
Auf dem Camping trafen wir dann Leute, die wir bereits in Livingstone
auf dem Campingplatz getroffen hatten. Das ergab noch ein paar
interessante Gespräche. Zum Znacht gab es zur Abwechslung wieder
einmal ein Feuer, wobei wir (geschmuggeltes) Fleisch brätelten und
Resten (ja, auch das gibts ab und zu bei uns…) anbrieten.
Heute reisten wir bereits nach Namibia
weiter. Erst fuhren wir die Transitstrecke durch den
Chobe-Nationalpark zur Grenze in Ngoma. Unterwegs trafen wir auf zwei
Elefantenherden und vereinzelte Zebras. Die Ausreise war problemlos,
nur die Mitarbeiterin, die unsere Pässe stempelte hätte etwas
schneller arbeiten können. Sie und die Dame vom Zoll hatten Freude
an den Kindern, inbesondere an Nik und sie riefen ihm immer wieder.
Wir fuhren dann über die Chobe-Brücke und den Damm auf die
Namibische Seite. So schnell wie hier hatten wir die Einreisestempel
noch nie im Pass. Doch die Anzahl Leute, die hier noch die
Strassengebühren bezahlen mussten und den Zoll beanspruchten war
höher als bisher, was wiederum eine längere Durchlaufzeit
bedeutete. Alles ging rasch vorbei und wir waren in Namibia. Wie auch
in Botswana ist hier alles schön ruhig und geregelt. Das Chaos der
vergangenen Grenzübergänge vermissten wir schon fast. Wir fuhren
bis Katima Mulilo, wo wir erst unsere Essensvorräte auffüllten.
Später checkten wir beim Camping des Protea-Hotels direkt am Sambesi
ein, wo wir vor elf Jahren schon eine Nacht verbrachten. Heute war es
sehr heiss und kühle Getränke und einen Sprung in den Pool brachten
die nötige Erfrischung. Auch war wieder mal eine Handwäsche
angesagt, wobei die Kleider bei den Temperaturen und leichtem Wind
extrem schnell trockneten. Als die Kinder abends im Bett waren,
raschelte es am Sambesi-Ufer und plötzlich sahen wir ein Flusspferd,
das auf dem Campingplatz grasen wollte. Der Lichtkegel unserer
Taschenlampe verscheuchte dann das Tier wieder und nach einer Weile
liess es sich wieder in den Sambesi eintauchen.
Heute hatten wir einen Besuch im Chobe-Nationalpark geplant. Kurz nach unserem Start wurden wir bereits von der Polizei angehalten. Sie meinten, dass ich am Stop nicht korrekt angehalten hätte und das würde 1000 Pula kosten. Während meines Aufenthaltes bei der Rennleitung sah ich 3-4 weitere (einheimische) Fahrer, die definitiv nicht gehalten hatten. Wenigstens einen davon winkten sie auch raus; er konnte dann nach kurzer Diskussion wieder gehen. Ich als „reicher“ Tourist bekam aber einen Bussenzettel. Sehr verärgert fuhren wir dann weiter zum Sedudu-Gate des Nationalparks. Im Park sahen wir nach einem Impalla gleich mehrere Löwen, leider etwas weit entfernt und einem Busch. Später entdeckten wir zahlreiche Elefanten, Kudus und Giraffen. Die Wege waren teilweise extrem tiefsandig und unser Defender musste teils mit Untersetzung und Sperren harte Arbeit leisten. Entlang des Chobe-Rivers sahen wir etliche Flusspferde, Büffel und einen Nil-Waran. Die Elefantenpopulation hier ist sehr gross und entsprechend sieht ein Teil der Vegetation aus. Wir konnten die imposanten Tiere aber verschiedentlich sehr gut beobachten, querten sie doch direkt vor oder hinter uns mehrere Male die Sandpisten. Einige Male entdeckten wir auch die Knochen von Elefanten inklusive Schädel. Am frühen Nachmittag wurde es sehr heiss und wir kehrten zurück. Nach einem Besuch auf dem Polizeiposten, wo mir der Polizei-Chef (der bei meinem Erscheinen Fotos auf seinem Handy und gleichzeitig Youtube-Filmchen anschaute…) erklärte, dass im Zweifelsfall die Polizei immer im Recht ist, kehrten wir zum Campingplatz zurück. Mit einem Bier spülte ich meinen Ärger hinunter und wir genossen den Nachmittag am Pool.
Auch heute Morgen war die ganze Mückenpopulation Sambias auf unserem Campingplatz versammelt. Bereits nach dem Aufstehen entfachten wir ein kleines Feuer und warfen viel Laub darauf. Der entstehende Qualm vertrieb dann die Plagegeister grossräumig. Wir packten alles zusammen und fuhren westwärts nach Kazungula. Dort im Vierländereck von Sambia, Zimbabwe, Botswana und Namibia wollten wir mit der Sambesi-Fähre nach Botswana übersetzen. Bei unserer letzten Reise waren alle Fähren defekt und wir mussten einen grossen Umweg auf uns nehmen. Inzwischen wird eine Brücke gebaut, die eigentlich dieses Jahr fertig gestellt hätte sein sollen. Es braucht aber noch einiges bis es soweit ist. Die Ausreise und das ganze Prozedere mit der Fähre ging ziemlich schnell, da wir von fleissigen Helferlein unterstützt wurden. Jeder Schritt wurde uns gezeigt. Auch die Geldwechsler wollten ihren Tagesgewinn mit uns Touristen machen. Eine Wechselkurs-App auf dem Handy und entsprechende Vorbereitung machte aber deren Träume zunichte. Unsere wichtigsten beiden Helfer verdienten sich dann je einen US-$ (ihre Entschädiungsvorstellungen von der freiwilligen Unterstützung differenzierte sich natürlich ziemlich von unserer Zahlungsbereitschaft). Die Überfahrt klappte rasch und problemlos. Auf der kleinen Fähre fand neben uns noch ein Kleinbus, ein Personenwagen und ein Sattelschlepper Platz. Auf- und Abfahrt sind immer noch etwas kurios aber inzwischen sind die Landestellen doch betoniert. In Botswana vermissten wir schon fast die vielen Helferlein und die penetranten Geldwechsler – aber nur fast. Die Abfertigung ging rasch voran und die Strassengebühr konnten wir auch bequem per Kreditkarte bezahlen. Wir fuhren dann zur Chobe Safari Lodge bei Kasane, wo wir bereits vor elf Jahren auf dem Camping nächtigten. Nachdem sich 99% der Gäste auf eine Tour in den Nationalpark verabschiedet hatten, nutzten wir den freien Pool und genossen die schöne Sicht auf den Chobe-River (und die gute Wifi-Verbindung…). Die restlichen Sambia-Kwacha hatten wir in Botswana-Pula gewechselt, was uns gerade für den Apéro reichte. Dieser wurde dann jäh beendet als Elias einen unfreiwilligen Sturz in den Pool hatte. Glücklicherweise war es das Kinderbecken und er konnte selber rasch wieder aufstehen. Natürlich hatte er schon wieder die Kleider an, so dass wir zurück zum Campingbereich gingen um ihn umzuziehen. Er nahm es zum Glück mit Humor. Beim Camper fiel dann Nik von der Treppe und Elias nochmals von einer Abschrankung auf den Boden. Auch hier passierte glücklicherweise nichts ausser das beide danach etwas staubige Kleider hatten. Beim Feuern für den heutigen Eintopf waren beide wieder voll mit dabei. Inzwischen holen sie selbständig die Holzkohle, Anfeuerholz, die Zündwürfel und das Feuerzeug. Auch das Anzünden übernehmen sie selber und der Papi muss nur noch beaufsichtigen und schauen, dass für das Kochen im Feuertopf die Temperatur stimmt.
Am Morgen wurden wir von einer Invasion Mücken überfallen. Wir zogen unsere Mückenjäckchen an und sprayten uns gut ein. Innert Kürze war unser Camper voll mit Mücken. Ich öffnete die Fenster, zündete eine Moskito-Spirale und unsere Lampe mit Anti-Insekten-Öl an und sprayte noch ein paar Mal im Innenraum herum. So schnell wie sie gekommen sind, waren sie auch wieder verschwunden – zum Glück. Heute wollten wir uns die Victoriafälle ansehen. An der Rezeption liessen wir uns ein Taxi bestellen. Wir waren uns bewusst, dass in der Trockenzeit wenig Wasser die Fälle hinunterstürzt. Dass es dann aber gleich so wenig wäre, hätten wir nicht gedacht. Das meiste Wasser fällt auf der Seite von Zimbabwe über die Felskante, was wir nur von weitem beobachten konnten. Der Gegensatz zu unserem Besuch im März 2008 war riesig. Später schauten wir uns noch die Souvenirauslagen der Shops an und erstanden auch das eine oder andere. Nach einer Erfrischung fuhren wir wieder per Taxi zurück zu Lodge. Dort gratulierten wir meiner Mutter per Facetime zum Geburtstag. Die Internetverbindung war nicht immer sehr gut und ab und zu gab es wieder Unterbrüche. Später genossen wir ein Bad im kühlen Swimmingpool. Nebenbei reservierten wir noch für unsere letzten Nächte die Campingplätze in den Nationalparks von Südafrika. Entgegen unserer ursprünglichen Planung werden wir nicht via Kapstadt zurück nach Port Elizabeth fahren, sondern wohl vom Kalagadi-Nationalpark ziemlich auf direktem Weg. Das Updaten unserer Webseite brauchte dann auch einiges an Nerven und Geduld, da die Leitung sehr unterschiedlich schnell war und manchmal auch einfach wieder ausstieg.
Heute wollten wir weiter bis vor Lusaka
fahren. Die Great Eastern Road ist bis zur Luangwa-Brücke in einem
erstklassigen Zustand und liess zügiges fahren zu. Zeitweise fährt
man direkt der Grenze zu Mosambik entlang. Die Luangwa-Brücke ist
schon etwas älter und es darf sich immer nur ein Fahrzeug auf der
Brücke befinden. Anschliessend fuhren wir weiter durch hügeliges
Gebiet und auch die Strasse hatte wieder ihre Unebenheiten. Ungefähr
20 Kilometer vor Lusaka bogen wir auf eine steinige Piste ab, die uns
schliesslich zum Pioneer-Camp führte, unserem heutigen Tagesziel.
Erst waren wir auch hier fast alleine doch bis zum Abend folgten noch
einige Fahrzeuge. Einfach so zur Feier das Tages feuerten wir heute
ein und wir grillierten wieder einmal ein feines Schweinsfilet, das
wir zusammen mit Baked Potatoes zum Znacht genossen.
Beim Aufstehen waren wir schon wieder
fast alleine auf dem Platz. Wir erhielten noch einen Teil unserer
Wäsche sauber zurück. Dann fuhren wir zum nächsten Supermarkt zum
Einkaufen (hier erhielten wir nach langem endlich wieder einmal
Lampenöl für unsere Öllampe!!!). Später durchquerten wir die
Hauptstadt Lusaka. Vielleicht war dies am Sonntagmorgen ideal –
jedenfalls waren wir ziemlich rasch durch das Zentrum der Stadt
gefahren. Bei den Zahlstellen vor und nach der Stadt konnten wir
einfach unsere Quittung der pauschalen Strassengebühr zeigen und
alles war in Ordnung. Unterwegs kauften wir noch einen Bund Bananen –
immer wieder ein lustiges Erlebnis wenn man bei den zahlreichen
Strassenverkaufsständen hält und es eilen mehrere
Früchteverkäuferinnen auf einen zu, die aber meist alle das gleiche
verkaufen. Die Bananen schmeckten hervorragend und eine kleine
Stärkung konnten wir auch brauchen, da ab dieser Abzweigung
zahlreiche Schlaglöcher und zum Teil kilometerlange Baustellen mit
Umleitungen über provisorische Holperpisten den Fahrer und auch die
Passagier forderten .Kurz vor Chombe fuhren wir auf eine Farm, die
auch einen Campingplatz mit Häuschen anbietet. Die Moorings Campsite
liegt schön unter grossen Bäumen und wird ab und zu von einem Hauch
Rindviehduft eingedeckt. Später legte sich der Wind und damit auch
die Geruchsemissionen. Wir konnten unter einem schönen klaren
Sternenhimmel nächtigen.
Am nächsten Tag hatten wir unsere letzte Etappe quer durch Sambia vor uns. Die Strasse war hier sehr gut und nur vereinzelte Polizeikontrollen und eine Maul- und Klauenseuche-Sperre bremsten uns etwas. Am frühen Nachmittag erreichten wir Livingstone, wo wir uns auf dem Campingplatz der Maramba-River Lodge einquartierten. Bis zum Abend sahen wir von unserem Platz aus Elefanten auf der anderen Seite des Baches (eigentlich eher ein Tümpel als ein Bach…). Nach dem Eindunkeln entdeckten wir auch mehrere Flusspferde, die gegenüber aus dem Wasser zum Grasen stiegen.
Irgendwann in der Nacht erwachte ich,
da eines dieser fiesen blutsaugenden Tierchen laut summend um meinen
Kopf schwirrte. Nach erfolgreicher Elimination des Ungetüms legte
ich mich wieder hin zum Weiterschlafen. Da hörte ich draussen ein
Rascheln und ein Knacken von Ästen, kurz darauf noch ein tiefes
Grummeln. Sofort war ich am Fenster und sah im Schein der spärlichen
Beleuchtung nur wenige Meter vom Camper entfernt einen riesigen Kopf
mit Rüssel und Stosszähnen. Der Rest des Tieres war im Dunkeln. Der
Dickhäuter spazierte gemütlich davon und auf der anderen Seite sah
ich aus dem Fenster nur noch ein runzliges Hinterteil im Dunkeln
verschwinden. Für ein Foto ging leider alles viel zu schnell. Ich
schlief dann weiter und hörte zwei Stunden später erneut ein
Knacken und ein Rascheln. Doch weder Sibylle noch ich konnten in der
Dunkelheit etwas erkennen. Am Morgen begutachteten wir die
Fussabdrücke auf dem staubigen Boden. Nach dem Zmorge nahmen wir vom
Luangwa-Tal endgültig Abschied und fuhren zurück nach Chipata, wo
wir Diesel und Essensvorräte bunkerten. Darauf fuhren wir auf der
Great Eastern Road in Richtung Lusaka. Unterwegs mussten wir bei
einer Seuchenkontrollstelle halten, zu Fuss über eine Matte gehen
und die Hände mit einer undefinierbaren Flüssigkeit benetzen. Dann
durften wir über die Matte fahren und weiter ging es. Weshalb die
Kinder von dieser Prozedur ausgeschlossen wurden, erschliesst sich
uns nicht wirklich. Anschliessend desinfizierten wir unsere Hände
selber nochmals, da wir nicht wissen was das wirklich war. In Petauke
fuhren wir zur Chimwemwe Lodge, wo wir erst auf dem dazugehörigen
Campingareal alleine waren. Später wurde es dann rasch voll als zwei
Overlander-Trucks auch noch eintrafen. Abends wurde es für einmal
wieder richtig kühl und wir mussten unsere Jäckchen anziehen…
Heute verbrachten wir den ganzen Tag
auf dem Campingplatz. Nach dem Zmorge machte Anna mit Sibylle
Hausaufgaben, die Jungs spielten mit ihren Safari-Jeeps und ich
tippte den einen oder anderen Bericht. Über Mittag gingen wir zur
Bar, ein Fussweg durch ein Gebiet wo auch Wildtiere grasen. Dort
hatten wir wieder einmal Internet-Verbindung. Wir konnten die Föteli
der Buben vom Geburtstag versenden und die letzten Berichte ins
Internet stellen, wenn auch noch ohne Fotos (Internet war wieder
einmal zu langsam). Leider erhielten wir auch die Nachricht, dass
mein Grossvater in der Nacht auf den Vortag für immer eingeschlafen
ist. Dies ist eine traurige Nachricht aber für ihn ist ein Wunsch in
Erfüllung gegangen – so zu sterben. Im 99 Altersjahr war sein
Gesundheitszustand seit einem Schlaganfall vor einem Jahr nicht mehr
so, wie man es sich wünscht alt zu werden. Soll er in Frieden
ruhen. Den Nachmittag verbrachten wir im Camp und hatten immer
wieder den Feldstecher zur Hand, wenn sich unten im Flusstal etwas
tat. Dutzende Impallas und Pukus, drei Giraffen und mehrere Hippos,
neben zahlreichen Vögeln konnten wir beobachten. Später nahmen wir
ein Bad im Pool, dessen Wasser leider nicht so klar war und daher der
Badespass etwas getrübt war. Zum Znacht bereiteten wir uns wieder
einmal einen feinen Eintopf auf dem Feuer zu – mit Zwiebeln, Speck,
Kartoffeln, Rüebli und Broccoli. Der Feuertopf war innert kürze
leer! Nachdem die Jungs im Bett waren folgte das tierische Highlight
des Tages; ein Flusspferd graste etwa 30 Meter neben unserem Camper
in der Nähe des Pools. Von den Security-Angestellten wurde es
verscheucht, wobei es jedoch immer wieder hoch zum Rasen kam. Anna
war ganz nervös und aufgeregt. Wir schauten einfach immer wo sich
das Tier befindet, so dass wir genügend Sicherheitsabstand und
entsprechende Reaktionszeit hatten. Irgendwann ist es dem Tier dann
verleidet und es suchte sich andere Weidegründe.
Bei der schönen Aussicht gönnten wir
uns noch einen zweiten Ruhetag am selben Ort. Tierisch war heute
etwas weniger los – ein paar Hippo-Spaziergänge konnten wir aus
der Ferne beobachten und etliche Zebramangusten besuchten heute das
Camp. Über Mittag konnte ich endlich wieder einmal unsere Webseite
mit Fotos updaten. Abends buken wir ein Brot und versuchten
anschliessend Pommes Frites im Feuertopf zu frittieren. Der erste
Versuch war perfekt, da ich aber zu früh war, ging nach längerer
Zeit erst das Öl im Feuertopf in Flammen auf und anschliessend waren
die Pommes aufgetaut und zu weich um sie mit neuem Öl in einer
angenehmen Konsistenz zu frittieren. Kurzfristig gab es dann noch
Teigwaren, so dass zum Znacht trotzdem niemand Hunger leiden musste.
Heute wollten wir den South Luangwa
Nationalpark offiziell noch besuchen. Wir starteten bereits um acht
Uhr (für uns schon ziemlich früh…). Für eine Frühtour zu spät,
aber für uns ideal. Die Einfahrt war wieder einmal afrikanische
Bürokratie, doch für die Jungs mussten wir nichts bezahlen. Wir
verliessen bald die befestigten Wegen und fuhren auf Sandstrassen
durch den Busch. Wir entdeckten erst zahlreiche Paviane, Impallas und
Pukus. Später entdeckten wir von weitem am Luangwa-Fluss zahlreiche
Giraffen. Wir fuhren die Holperpiste weiter, ab und zu durch Tiefsand
bis zum Ufer, wo wir insgesamt 21 Giraffen beim Durchqueren des
Luangwa-Flusses beobachten konnten – schon jetzt das Highlight des
Tages! Die hier endemische Giraffenart (Thornicroft-Giraffe) mit
weissen Ohren bekamen wir auch später noch zu Gesicht. Wir
entdeckten noch viele hier ebenfalls endemische Crawshay-Zebras, die
sehr dicht gestreift und ohne Schattenstreifen sind. Auch zahlreiche
Hippos, Krokodile, Wasserböcke, Kudus und später auch Büffel
konnten wir beobachten. Nur auf Raubkatzen und Elefanten warteten wir
noch immer. Dagegen plagten uns einige Exemplare der agressiven
Tsetse-Fliegen. Doch plötzlich entdeckte ich einen Elefanten. Später
fuhren wir noch in den südlich des Haupteinganges gelegenen Teil.
Dort entdeckten wir neben verschiedenen Antilopen wieder Giraffen und
auch etliche Elefanten. Bei Regenzeit kann man sich den Besuch hier
sparen, da die Wege dann grösstenteils schlammig sind und wir auch
einige Male durch sandige, ausgetrocknete Flussbette fuhren.
Insgesamt war der Park neben den Tieren ein spannendes 4×4-Terrain.
An einigen Stellen war unsere Kabine fast zu hoch, mussten jedoch
wegen eines tiefen Astes nur ein einziges Mal aufgrund mangelnder
Umfahrungsmöglichkeit wenden. Insgesamt haben wir bis zum frühen
Nachmittag gerade mal knapp 15 Autos gesehen, davon vier Selbstfahrer
(alles andere waren Safari-Fahrzeuge). Schön ist, dass man hier
wirklich fast alleine unterwegs ist. Nach einigen Stunden fuhren wir
wieder aus dem Park, diesmal zum Croc Valley Camp ganz in der Nähe
des Haupteinganges. Hier entdeckten wir auf der Camp-Zufahrt bereits
drei Elefanten, nachdem wir im Park fast drei Stunden brauchten, bis
wir den ersten Dickhäuter entdeckten. Wir erhielten einen Platz
direkt oberhalb des Flusses und konnten von unserem Platz aus mehrere
Dutzend Flusspferde sehen (& hören!). Eine kurze Krokodilzählung
ergab 20 Exemplare. Kurz vor dem Znacht entdeckte Elias noch eine
kleine Herde Elefanten am gegenüberliegenden Ufer.
Wir hatten eine angenehme Nacht. Alle fühlten sich wieder fit und die Höhenlage Lilongwes auf etwa 1’000 Meter über Meer brachte auch wieder einmal nachts eine Abkühlung, so dass wir gar unsere Decken wieder einmal brauchten. Unser heutiges Ziel war die Einreise nach Sambia und bei gutem Vorankommen gar bereits die Fahrt zum South Luangwa Nationalpark. Die Fahrt zur Grenze und die Ausreise verlief rasch. Dann folgte die Einreise nach Sambia. Wir bezahlten noch unsere Visa, da wir diese aus Zeitmangel nicht schon in der Schweiz organisiert hatten. Zum Glück, denn auf telefonische Nachfrage des Beamten hiess es, dass wir für die Visa der Kinder nicht bezahlten müssen – sehr erfreulich! Dann mussten wir Geldwechseln, das Carnet de Passage abstempeln lassen, eine Carbon Tax (200.00 Kwacha) bezahlen und dann eine Versicherung für unseren Defender abschliessen (obwohl wir bereits eine haben). Ich erhielt dann eine Reduktion auf den Monatspreis, da ich nur zwei Wochen wollte ( 163.00 statt 200.00 Kwacha). Dann mussten wir noch 20 US-$ Strassengebühr bezahlen und zu guter letzt eine Grenzübergangspauschale von 50.00 Kwacha, selbstverständlich jedes Mal in einem anderen Häuschen oder Container. Dabei wurde ich immer vom Versicherungsagenten begleitet. Nach allem erhielten wir einen Versicherungskleber auf die Scheibe und einen Gatepass, so dass die Schranke für uns, nun knapp CHF 50.00 ärmer für uns geöffnet wurde. In 1 1/4 h hatten wir alles erledigt und konnten weiterfahren. In Chipata kauften wir noch ein paar frische Sachen ein und bezogen Bargeld, da der Bancomat an der Grenze ausser Betrieb war. So entschlossen wir uns noch weiter zum Luangwa-Tal zu fahren. Unterwegs kam uns noch das sambische Militär mit einem Occasions-Saurer 6 DM entgegen, der aus Beständen der Schweizer Armee stammt. An unserem Ziel fuhren wir zum Wildlife Camp, wo wir einen Platz mit Blick direkt auf das Flussbett des Luangwa erhielten. Wir konnten vor unserem Camper sitzen und den Tieren zusehen. Wir entdeckten Flusspferde, Giraffen, Antilopen, Warzenschweine, jede Menge Paviane und Grünmeerkatzen und zwei Elefanten. Da die Affen überall sind, müssen wir einfach auf unser Essen schauen und uns darauf achten, dass wir die Türen geschlossen halten. Wir beobachteten aber vor allem die Elefanten, wovon einer in der Mitte des Rüssels ein Loch hatte. Beide Tiere kamen immer näher und grasten direkt unter unserem Platz, keine 20 Meter von uns entfernt und nur durch eine kleine Böschung getrennt. Wir brachten uns etwas in Sicherheit, als uns ein Ranger mitteilte, dass sie eventuell direkt neben unserem Camper passieren wollen und allenfalls den Wald hinter dem Camp anstreben. Dem war dann aber nicht so und sie entfernten sich wieder. Wenn die letzte Nacht etwas kühler war, machten wir uns darauf gefasst, dass die folgende etwas wärmer wird, da auch nach dem schönen Sonnenuntergang über dem Luangwa-River die Temperatur nicht wirklich zurück ging.
Am frühen Morgen hatte Anna nun den
Krankheitskäfer auch noch erhalten; auch Papi hatte nachts nochmals
einen grummelnden Bauch. Trotzdem packten wir am Morgen nach fünf
Nächten unsere Sachen. Erst entdeckten wir aber in der Führerkabine
auch noch Hinterlassenschaften eines Käfers – wohl mit dem Rest
des Feuerholzes, das wir noch eingeladen hatten, kam auch irgend ein
Tierchen mit, welches wir kurz einmal gesehen hatten. Jetzt fanden
wir aber ein zerbissenes Stofftierchen, angefressene Schuheinlagen
von Sibylle, überall Schaumstoffrückstände der Fahrzeugisolation
(wo es denn bei einem Defender welche hat…) und ganz kleine
Kotstücke. Vorne gelagerte Snacks blieben aber unangetastet, weshalb
wir Mäuse ausschliessen konnten. Bei Monkey Bay tankten wir mit
unseren letzten malawischen Kwacha ein bisschen Diesel, so dass es
bis Salima reichte, wo wir den Tank dann mittels Kreditkarte füllen
konnten. Unser erstes heutiges Ziel war der Shoprite in Lilongwe, der
Hauptstadt Malawis. Der Einkaufswagen war prall gefüllt, so dass es
für die nächsten Tage reichen sollte. Obwohl der gut sortierte
Supermarkt Öllampen verkaufte, gab es auch hier kein Lampenöl zu
kaufen. Seit ca. zwei Wochen versuchen wir Petrol für unsere Lampe
zu kaufen, da wir es versäumt hatten in Südafrika genügend Vorrat
einzukaufen. Wer denkt auch, dass dies in Mozambique und Malawi so
schwer erhältlich ist. So griffen wir halt bei den Kerzen zu, was ja
beim Znacht auch hell gibt. Anschliessend fuhren wir zur etwas
ausserhalb gelegenen Barefoot Lodge, wo wir sehr freundlich
aufgenommen wurden.
Grosser Tag für unsere jüngsten
beiden – Nik & Elias feiern heute ihren 4. Geburtstag! Den Tag
starteten wir mit einem „Häppi Börsdäi“ noch im Bett. Nach dem
Zmorge erhielten die beiden die ersten langersehnten Geschenke; Elias
vom Gotti und Nik vom Götti je ein Seil mit einem Karabinerhaken.
Zusammen mit einem Stück Feuerholz, welches wir immer noch
mitführten, ergab dies am Baum vor dem Camper flugs eine tolle
Schaukel! Beim Feuern vor dem Mittag waren dann auch beide voll mit
dabei, schliesslich wollten wir im Feuertopf ihren Geburtstagskuchen
backen. Das Zmittag war klein, da wir mit dem sehnlichst erwarteten
und auch leicht dekorierten Gebrutstagskuchen mehr als genug hatten –
auch für einige Gäste wäre noch etwas übrig geblieben… Der Wind
half übrigens aktiv mit beim Ausblasen der Kerzen. Elias konnte noch
ein Päckli vom Götti auspacken – ein tolles Bilderbuch. Später
gab es noch die Geschenke von Mami und Papi; je ein
Playmobil-Safari-Jeep und entsprechende Tiere dazu (was übrigens gar
nicht so einfach zu organisieren war, da diese seit längerem nicht
mehr im Sortiment verfügbar sind…). Ab diesem Zeitpunkt hatten
Mami und Papi Ruhe – die Kinder erlebten unsere Abenteuer im Spiel
nach und wir mussten sie fragen, ob sie vor dem Eindunkeln nochmals
in den Pool wollten. Sie legten die Spielsachen doch zur Seite und
stürzten sich in die Badesachen (bisher war der Pool bereits nach
dem Zmorge immer wieder Thema – heute ging das ganz vergessen…).
Später wuchs Anna über sich hinaus – sie ging mit den Buben
alleine an die Bar und bestellte Getränke zum Apéro (auf
Englisch…). Zum Znacht hatten sich die Buben farbige Spaghetti
gewünscht (was wir fast als einziges noch vorrätig hatten…).
Ausgerechnet an ihrem Geburtstag ist in der Lodge das Internet
ausgefallen und sie konnten nur wenige direkte Glückwünsche über
die malawische SIM-Karte in Papis Handy als Telefongespräch
empfangen. Den Buben hat aber der Geburtstag gefallen, was
schliesslich das wichtigste war.
Noch vor dem Zmorge nahmen wir ein
erfrischendes Bad im Pool. Beim anschliessenden Frühstück hatten
wir wie bereits am Vortag immer einen stillen Beobachter – ein
Pavian schlich die ganze Zeit um uns herum. Glücklicherweise war er
ängstlich genug, dass er flüchtete, sobald man auf ihn zuging.
Später bezahlten wir und fuhren nach Liwonde, wo wir ein paar Dinge
einkauften. In den hiesigen „Supermärkten“ erhält man aber nur
sehr lang haltbare Artikel. An verschiedenen Orten erhielt ich dann
auch noch Brot, Gemüse (eigentlich nur Tomaten und Zwiebeln) und
eine SIM-Karte inklusive Datenguthaben. Hier musste ich tatsächlich
meine ID zeigen und meine Personalien wurden aufgenommen. Die
Haupteinkaufsstrasse ist hier sehr lebhaft und ein paar Bilder zeigen
die Verkaufsstände. Später fuhren wir weiter und ich versuchte in
Mangochi nochmals die uns fehlenden Artikel zu erstehen. Aber bei
Joghurts, Mehl und Petrol für die Lampe waren wir erfolglos. Den
hiesigen Metzgern trauten wir auch nicht wirklich, da die Lagerung
von Fleisch nicht immer gekühlt wird. Wir fuhren dann zur Nanchengwa
Lodge am südlichen Malawi-See. Um dorthin zu gelangen mussten wir
auf einer Rüttelpiste mitten durch ein malawisches Dorf fahren. Am
Seeufer war ein Steg, wo wir unseren Apéro genossen. Gleich ein paar
Meter daneben war die lokale weibliche Bevölkerung beschäftigt mit
Körperpflege und Kleider waschen, während sich der Nachwuchs
lauthals im Wasser vergnügte. Aufgrund der Bilharziose-Gefahr
verzichteten wir auf ein Bad am schönen Strand, obwohl dies bei den
Temperaturen angenehm gewesen wäre. Dafür liessen wir uns wieder
einmal bekochen. Im Restaurant der Lodge speisten wir Steaks und
Pommes, kein hochklassiges Menu aber sehr gut. Elias mochte schon
nicht Znacht essen und beklagte sich über Bauchweh. Im Bett hatte er
dann prompt einen kleinen Lebensmittelhusten, so dass wir zur später
Stunde noch Fixleintuch und Unterlage grob auswaschen mussten. Dabei
hörten wir noch ein paar Hippo-Rufe, der im südlichen Malawi-See
noch vereinzelt vorkommenden Nilpferde.
Die Nacht war abwechslungsreich –
aber nicht besonders erholsam. Am frühen Morgen weckten uns Affen,
die auf unserem Dach herumturnten. Kurze Zeit später hat auch Nik
einen Teil seines Mageninhaltes auf seinem Bett deponiert – ein
tolles Erwachen am vierzehnten Hochzeitstag!
Nach dem Zmorge – die Stimmung und
der Appetit waren leicht begrenzt, fuhren wir weiter nordwärts. In
Monkey Bay versuchten wir nochmals einzukaufen, liessen es aber nach
einem Bund Bananen sein. Dann fuhren wir erst eine üble Piste in
Richtung Cape McLear. Zwischendurch war die Strasse doch asphaltiert
und führte steil über ein paar Hügel. Fast am Ende fuhren wir
mitten durch ein Dorf, bzw. dessen Markt bis wir vor dem Tor der
Chembes Eagle Nest Lodge standen. Wir erhielten einen tollen Platz
unter schattenspendenden Bäumen, gleich am Strand mit Blick auf den
Malawi-See und die vorgelagerten Inseln. Wir fühlten uns sofort sehr
wohl, zumindest die älteren drei der Familie. Abends genossen wir
ein einfaches Znacht nach einem sensationellen Sonnenuntergang über
dem See.
Am nächsten Morgen waren die Jungs
wieder fit, dafür der Papi leicht angeschlagen; Übelkeit begleitete
mich einen Tag lang. Am Morgen konnten wir wieder einmal die Webseite
aktualisieren. Nach dem Zmittag ging es dann zum Baden zum
Swimmingpool, da ein Baden im See trotz schönem Strand und klarem
Wasser nicht empfohlen ist. Da wir die letzten beiden Tage schon
genug Käfer hatten, konnten wir auf diese Bilharziose-Würmer gerne
verzichten. So richtig Znacht essen mochte an diesem Abend niemand.
Im Moment sind unsere Nachtessen etwas einfacher als auch schon, da
wir mangels Nachschub von den unverderblichen Vorräten leben.
Heute war das Befinden aller wieder
besser und wir genossen einen weiteren Ruhetag mit Spielen, Zeichnen,
Baden und Brot backen mit unseren letzten Mehlvorräten. Am
Nachmittag erhielt Nik noch einen neuen Haarschnitt, dass er an
seinem Geburtstag auch wieder „en Gattig“ macht. Elias und Nik
waren die beiden letzten Morgen jeweils so vertieft ins Spielen mit
den Spielzeugautos im mit feinen Holzkohlepartikeln versetzten Sand.
Da sie kurz vorher überall mit Sonnencreme eingerieben wurden, kann
man sich leicht vorstellen, welche farbliche Tönung ihre Haut
während ihres Spieles angenommen hat. Mit dem Waschlappen ist das
gröbste aber schnell gereinigt und der Rest übernimmt das
nachmittägliche Bad im Pool, wo sich nach über einer Stunde baden
auch aller Dreck wieder löst. Am Nachmittag konnten wir noch einen
Schreiseeadler beobachten, wovon die Lodge auch ihren Namen hat. Wir
hatten auch die Musse den Fischern in ihren Einbäumen auf dem See
zuzuschauen. Neben den vielen Einbäumen ist auf dem See auch ein
reger Verkehr mit Motorbooten (alle aus Holz) im tun, da ein
Grossteil der Waren per Boot transportiert wird. Und täglich werden
hier auch die Einbäume quer auf den Motorbooten transportiert. Der
Zwecks ist aber für uns noch nicht ersichtlich.
Wir verlassen diesen schönen Platz
erst am Sonntag, so dass wir am Samstag noch den vierten Geburtstag
von Elias und Nik hier feiern können. Am Morgen setzte sich Anna
wieder einmal an ihre Hausaufgaben wie an jedem Ruhetag. Zudem war
wieder einmal eine Wäsche nötig. Dann erhielten auch Elias und Papi
einen Haarschnitt. Der Platz ist sehr angenehm. Ausser in der ersten
Nacht waren wir seither alleine auf dem Campingplatz. Hotelgäste hat
es auch fast keine momentan und wir haben Strom, sehr gute
Sanitäranlagen, ein Abwasch-Hüsli direkt neben unserem Bus, Wlan
und eine sensationelle Aussicht.
Nach fast drei Wochen wollten wir heute Mosambik verlassen und nach Malawi einreisen. Als erstes komplettierten wir unsere Vorräte in einem topmodernen Spar (da gab es gar Konfitüre aus unserem Nachbarort…) und füllten den Dieseltank. Bei der Weiterfahrt mussten wir leider vor einer Brücke wenden, da diese nur noch für den Fussgängerverkehr geöffnet war. Ein Hinweisschild davor fehlte allerdings. So kehrten wir um, fuhren über die alte Sambesi-Brücke zurück und über eine neue weiter südlich zurück, so dass wir schliesslich auf der anderen Seite des Flusses landeten. Von da fuhren wir nordwärts zur Grenze nach Zobue, dem Grenzort nach Malawi. Die Ausreise ging ziemlich schnell und genau einen Tag vor Ablauf unserer Visa. Ein paar Kilometer weiter erreichten wir in Mwanza den Grenzposten von Malawi. Wir wurden sehr freundlich empfangen, durften nach dem Händewaschen (als Schutzmassnahme vor vereinzelt aufgetretenen Ebola-Virus-Erkrankungen nach den Überschwemmungen in Mosambik vor ca. einem halben Jahr) uns in das obligate grosse Buch eintragen. Die Pässe waren rasch gestempelt und dann durfte ich zu den Zollbehörden wegen dem Auto. Der Beamte wollte kurz unseren Defender sehen (aber nur aus der Ferne), dann musste ich Geld abheben, bei der Strassenbehörde das Auto in einem weiteren Buch eintragen, dann zur Versicherung, wo wir für 30 Tage eine Haftpflichtversicherung abschlossen. Mich hat auf dem ganzen Weg ein Mann begleitet und ich habe mir schon gedacht, dass dies einen Haken hat; er hat natürlich zur Versicherung gehört. Erst wollten sie einen Fantasiepreis, nach der Rückfrage bei der Konkurrenz bezahlten wir schliesslich etwas weniger. Schlussendlich bezahlten wir wohl immer noch zu viel. Im nächsten Ort musste ich noch Reflektorstreifen und ein zweites Pannendreieck kauften. Die bereits in Südafrika gekauften Reflektorstreifen waren leider unauffindbar und ich hatte vergessen ein zweites Pannendreieck mitzunehmen. Dies alles und auch ein Feuerlöscher, den wir aber immer mitführen, ist in Malawi offiziell vorgeschrieben. Wir kamen prompt auf den ersten Kilometern in drei Strassenkontrollen, wo aber ausser einmal der Führerschein nichts kontrolliert wurde. Die Beamten reagierten aber meist etwas überrascht, wenn der Fahrer auf der „falschen“ Seite sitzt. Etwas später begegneten wir einem Landrover mit Aargauer-Nummern. Sie hatten es wohl eilig, da wir bei einem Halt doch die einen oder anderen Infos hätten austauschen können. Statt wie ursprünglich geplant nach Blantyre zu fahren, hatten wir uns entschlossen direkt in den Liwonde-Nationalpark zum Bushmens Baobab-Camp zu fahren. Wir trafen kurz vor Sonnenuntergang ein (ca. Halb sechs Uhr, die Grenzkontrollen hatten etwas mehr Zeit gebraucht als veranschlagt…) und wurden auf den Platz gelotst. Alle hatten Hunger und der Umstand, dass das Camp im Nationalpark liegt und nicht eingezäunt ist, löste bei den Kindern eine gewisse Verunsicherung aus. Wenn wir etwas früher eingetroffen wären, hätten sie sich die Umgebung etwas ansehen können, aber so hatten alle Kinder nach dem Essen plötzlich den Drang ins Bett zu gehen.
Nach einer ruhigen Nacht (von einzelnen Hippo-Rufen abgesehen…), schauten wir uns als erstes den schönen Pool unter einem grossen Baobab-Baum an. Hier konnte man mit einem tollen Blick in den Nationalpark ein Bad geniessen. Darauf folgte ein Besuch auf der noch höher gelegenen Aussichtsplattform, wo wir ganz viele Wasserböcke, Paviane und Warzenschweine entdecken konnten. Das sind dann auch die Tiere, die uns auf dem Camping besuchten, jedoch sehr scheu waren. Später wurde es sehr heiss und wir waren froh um die Rietgras-Dächer, in deren Schatten wir uns zurückziehen konnten. Am Nachmittag suchten wir dann den Pool auf, wo wir in der Ferne eine ganze Herde Elephanten entdeckten.
Am nächsten Tag erfrischten wir uns
bereits am Morgen im Pool und fuhren nach dem Zmittag mit dem uralten
Landrover der Lodge zum Shire-Fluss. Wir waren alle in den zum
Safarifahrzeug umgebauten Landy geklettert, sassen auf den rudimentär
zusammengeschweissten Sitzbänken, vor uns noch eine Bank mit
Schwimmwesten aus dem letzten Jahrtausend, Sitzkissen und ein auch
bereits etwas in die Jahre gekommenen Aussenbordermotor. Ein
Begleiter nahm auf einer Bank platz, einer auf dem Beifahrersitz, wo
er die Tür mit einer Schnur schloss, und einer setzte sich ganz
unkompliziert auf die Motorhaube, nachdem er mit einem Griff in den
Motorraum den Motor gestartet hatte. Auf einer Holperpiste ging es
zum Fluss, wo zwei Begleiter den Aussenbordmotor zum Holzschiff
trugen. Einer der Männer stolperte dann über ein Seil und der Motor
landete im Wasser. Sie montierten ihn trotzdem, aber ein Starten war
unmöglich. Niemand war gestresst und man rief übers Handy nach
einem Ersatzmotor, der prompt etwas später geliefert wurde.
Währenddessen konnten wir der lokalen Bevölkerung beim Waschen und
bei der Rückkehr vom Fischen mit ihren Einbäumen zuschauen. Beim
zweiten Motor gab es dann auch Probleme beim Starten, doch nach
längeren Versuchen lief der Motor – unruhig aber er funktionierte.
Das Vertrauen von Sibylle in den Motor war jetzt nicht gerade auf dem
Höhepunkt. Bei der Abfahrt entdeckten wir an Land einige Kudus und
nach kurzer Fahrt im Wasser die ersten Nilpferde. Auf der weiteren
Fahrt entdeckten wir zwischen imposanten Baobab-Bäumen und den auch
sehr speziellen Fieberbäumen mit ihren gelben Stämmen eine kleine
Herde Elephanten. Davor sonnten sich am Ufer Krokodile und im Wasser
zahlreiche Nilpferde. Auch Wasserböcke waren immer wieder
anzutreffen. Später entdeckten wir auch viele verschiedene Vögel
(u.a. Schreiseeadler und Schwarzstörche) und nochmals Elephanten,
die sich am Schilf bedienten. Die Bootsführer konnten das Boot auch
wieder aus dem Schlick befreien, wo wir zwischenzeitlich etwas hängen
blieben und ohne weitere Motorprobleme kehrten wir nach mehr als zwei
Stunden zurück. Auf dem Campingplatz feuerten wir und assen
schliesslich Chicken Nuggets (all you can eat, da unsere
Zweitbatterie wohl ihren Lebensabend erreicht hat und der Kühlschrank
aufgrund der plötzlich sehr reduzierten Speicherkapazität unserer
Batterie während der Nacht nicht mehr funktionierte. Auf dem ganzen
Areal gibt es, abgesehen von einzelnen kleinen Solarzellen, keinen
Strom.) Ein Erlebnis war hier auch der Toilettengang in der Nacht.
Man sass auf der Toilette ohne Dach und konnte nachts ausgiebig den
intensiven Sternenhimmel bewundern.
Heute fuhren wir etwas später los als
sonst, da alle sehr gut geschlafen hatten. Unser heutiges Ziel war
Inhassoro, zum letzten Mal ein Campingplatz am Strand. Unterwegs
trafen wir die deutschen Reisenden mit ihrem Magirus nochmals an, die
soeben eine Reifenpanne erfolgreich behoben hatten. Später hielt uns
die Polizei wieder einmal an und wollte wieder Geld. Sie hatten mich
kurz vor der 60er-Tafel mit 72 km/h geblitzt, obwohl ich ab der Tafel
genau mit 60 km/h gefahren bin. Alles Diskutieren brachte nichts und
sie behielten meinen Führerschein. Schliesslich bezahlte ich die
Hälfte der Busse (rund 500 Meticals, bzw. knapp acht Franken),
erhielt dafür aber natürlich keine Quittung. Auf der Weiterfahrt
wurden die vielen Kokospalmen immer weniger und es wurde wieder
buschiger. Bald tauchten auch die ersten Baobab-Bäume auf. Nach der
Abzweigung nach Vilankulo wurde die Strasse 1 viel schmäler und der
Zustand verschlecherte sich frapant. Glücklicherweise sind aber
Strassenarbeiten im Tun. Bei Inhassaro folgten wir wieder einmal
einer Sandpiste zu einem Campingplatz, der sich als Luxusplatz
herausstellte; sehr schöne Sanitäranlagen, Rasen, Pool und direkt
am Meer liessen nicht viele Wünsche übrig. Nach einem Bad feuerten
wir ein und buken erneut ein Brot im Feuertopf.
Der Wochentag war am zweiten Tag
Programm (Sonntag). Wir nahmen es sehr gemütlich. Anna schlief gar
bis zehn Uhr aus. Unsere holländische Nachbarsfamilie unternahm
heute einen Bootsausflug auf die Bazzaruto-Inseln zum Schnorcheln.
Wir verzichteten, da unsere Kinder doch noch einiges jünger sind und
die heute doch starken Wellen bei ihnen nicht so auf Anklang stossen
würden. Selbstverständlich gehörte auch Baden wieder zum
Tagesprogramm.
Wir hatten entschlossen unseren heutigen 14. Hochzeitstag auch noch auf diesem Platz zu bleiben. Da unser Bargeld aber nicht mehr für eine dritte Nacht reichte, startete ich am Morgen einen Strand-Spaziergang ins rund vier Kilometer entfernte Zentrum von Inhassaro (wenn man dem Zentrum sagen kann…). Mit Geld und Tomaten kehrte ich nach rund zwei Stunden zurück. Das Leben am Strand war spannend; Fischer flickten ihre Dhaus. Mit den Dhaus wurden aber auch Lebensmittel und Getränke, sowie Riedgras (zum Decken von Häusern) auf die Bazzaruto-Inseln verschifft. Dabei wurde alles von vielen Personen zum Strand getragen und anschliessend bis zu den Booten, die bei Ebbe noch etwas weiter draussen als sonst lagen. Ein ziemlicher „Chrampf“. Den Nachmittag verbrachten wir mit Spielen und selbstverständlich Baden.
Da uns heute eine längere Strecke
(knapp 400 Kilometer) bevorstand und wir über den Strassenzustand
verschiedenes gehört hatten, brachen wir früh auf. Auch dem Navi,
das eine Reisezeit von 9 Stunden angab, trauten wir nicht wirklich.
Kurz vor sieben Uhr fuhren wir mit frisch gefülltem Tank in Richtung
Norden zum Tagesziel Chimoio. Dazwischen war hauptsächlich Buschland
mit vereinzelten Siedlungen. Schliesslich waren wir inklusive Pausen
ca. sechs Stunden unterwegs, da zwischendurch der Strassenzustand
ziemlich zu wünschen übrig liess (bis zu 40 cm tiefe Schlaglöcher,
teilweise quer über die ganze Strasse…). Dazu wurden wir noch von
der Polizei angehalten – diesmal glücklicherweise nur für eine
Ausweiskontrolle. Zum Schluss fuhren wir noch knapp 60 Kilometer auf
der Strasse von der Hafenstadt Beira in Richtung Zimbabwe, die
perfekt ausgebaut ist und hauptsächlich dem Lastwagenverkehr nach
Zimbabwe dient. In Chimoio fanden wir dann eine richtigte Stadt vor;
wo wir den Supermarkt Shoprite stürmten, da die Vorräte ziemlich
zur Neige gegangen waren. Anschliessend fuhren wir durch das Gewusel
der Stadt zum Pink Papaya Backpacker, wo wir im kleinen Innenhof
unseren Camper parkieren konnten. Der Empfang durch eine junge Frau
war herzlich, da wir (fast) die einzigen Gäste waren. Wir konnten
den Apéro und das Znacht schliesslich am schönen grossen Tisch
unter Dach zu uns nehmen, da gerade dabei zweimal heftige Regengüsse
vom Himmel fielen.
Obwohl fast mitten in der Stadt
gelegen, haben wir gut geschlafen. Am Morgen tankten wir auf, da
gemäss Reiseführer auf den nächsten 387 Kilometern bis Tete keine
Tankstelle mehr zu finden sei. Unser heutiges Ziel, kurz vor
Catandica eine von Schweizern geführte Farm, die im Reiseführer mit
Campingmöglichkeit ausgewiesen ist und auch von Atlas Travel (wo wir
unseren Vorbereitungskurs gemacht haben) schon besucht wurde. Von der
Abzweigung fuhren wir noch rund 20 Kilometer Sandstrasse in den
Busch, immer schön den Wegweisern folgend. Zuletzt gab es nur noch
eine Fahrspur durch den Wald und bis zu zwei Meter hohem Gras. Dann
endlich standen wir vor dem Tor. Rasch kam jemand, der uns aber
erklärte, dass (soweit wir das richtig verstanden haben; er sprach
nur portugiesisch) die Farm verkauft wurde und die ehemaligen
Besitzer in die Schweiz zurück gekehrt sind. Eine Campingmöglichkeit
gebe es aber nicht mehr. Schade – zumindest hätten sie die
Wegweiser abmontieren können. So entschlossen wir uns die nächste
von uns geplante Tagesetappe nach Tete in Angriff zu nehmen, da
dazwischen keine weitere Campingmöglichkeit (ausser ein wildes
Busch-Camp) mehr besteht. Auf langen Strecken war die Strasse gut –
bis sie eben wieder schlechter wurde; unzählige Schlaglöcher
forderten den Fahrer, da sie teilweise erst sehr spät sichtbar sind.
Glücklicherweise war der Verkehr überschaubar – insbesondere
Trucks waren unterwegs (zu 90% amerikanische Freigthliner, dann noch
einige europäische und chinesische Fabrikate), viele davon mit
Kennzeichen aus Malawi. Je nördlicher wir kamen je mehr gewaltige
Baobab-Bäume beherrschten die Landschaft. Zusammen mit den meist
sehr einfachen Häuschen (Lehmhütten mit Schilfdach), ergab dies
Szenerien wie man sich Afrika vorstellt. Die Bevölkerung auf dem
Land ist aber meist sehr arm und versuchen mit dem nötigsten
auszukommen. Unterwegs wurden wir noch rund 45 Minuten aufgehalten,
da ein Truck, wohl beim Ausweichen für die Schlaglöcher, gekippt
war und seinen 40 Fuss-High-Cube-Container verloren hatte. Der LKW
war bereits wieder aufgerichtet und der Container wurde behelfsmässig
mit einem allerdings wohl etwas zu schwachen Autokran wieder
aufgeladen. So erreichten wir die Stadt Tete erst mit der Dämmerung,
mussten erst noch durch den Markt fahren (da werden 50 cm neben der
Strasse bereits Turnschuhe zum Verkauf ausgelegt…). Dann folgte
noch die Brücke über den gewaltigen Sambesi-Fluss überqueren. Kurz
danach musste ich auf der Strasse wenden und eine Stichstrasse in
entgegengesetzter Richtung zum Flussufer fahren, wo unser heutiges
Ziel war; der Campingplatz „Jesus é bom“ direkt am Sambesi. Die
Kinder hatten super mitgemacht und zum Dank durften sie ins
Reisesäckli greifen.
Kurzfristig hatten wir entschlossen
einen Ruhetag einzulegen, bevor wir das Land in Richtung Malawi
verlassen. Am Morgen spazierten wir zur Brücke und schauten von da
auf den Sambesi-Fluss hinunter. Dieser riesige Fluss (Afrikas
viertgrösster) hat insgesamt nur sehr wenige Brücken – bis zum
mehr sind es auf den insgesamt 650 Kilometern nur noch gerade drei,
davon nur noch zwei befahrbare. An verschiedenen Ständen kauften wir
noch Cashew-Nüsse, Brot und Datenkarten fürs Handy, so dass die
lange erwarteten Updates unserer Reiseerlebnisse wieder einmal online
gestellt werden können.
In den Tagen auf dem Camping mit eigenem Bad und Abwaschstelle hatten wir uns etwas ausgebreitet, so dass wir am Morgen wieder alles zusammensammeln mussten. Die Flut war auch wieder soweit zurück gegangen, dass wir die Sandpiste problemlos fahren konnten. An zwei Stellen gibt es eine Brücke, wo prompt noch etwas Wasser war. Vor und in Inhambane komplettierten wir unsere Vorräte an Essen, Getränken, Bargeld und Diesel, so dass wir weiter in Richtung Norden fahren können. In Massinga kaufte ich am Strassenrand bei Bäuerinnen noch je einen Sack voll Tomaten und Bananen, bevor wir eine sandige Stichstrasse rund 12 Kilometer nach Morrungulo zur Morrungulo Beach Lodge fuhren, wo wir auf dem Campingplatz fast am Meer stehen konnten, nur durch ein Häuschen vom Strand getrennt. Und wir waren nicht einmal die einzigen Camper. Wir unternahmen einen Strandspaziergang, wo wir auf aussergewöhnlich grosse Muscheln trafen und abgestorbene Korallenreste vom Riff ausserhalb des Campingplatzes. Später lernten wir noch ein deutsches Paar kennen, die seit Jahren mit ihrem LKW im südlichen Afrika unterwegs sind und ihn zwischendurch immer wieder in Südafrika einstellen. Für einmal war es wieder einmal angenehm nicht immer im Sand zu stehen auf dem Campingplatz. Ein bisschen Wind vom Meer her war ganz angenehm. Am Vortag war es windstill und uns haben unzählige kleine Biester dutzende beissende Stiche hinterlassen haben. Glücklicherweise gilt die Sandhalbinsel bei Barra als malariafrei und die Viecher waren sehr klein, aber unangenehm beissen die Stiche trotzdem.
Den zweiten Tag verbrachten wir noch auch in der Morrungulo Beach Lodge und genossen den schönen Palmenstrand und das Baden am Meer. Anna hatte wieder zu tun mit Muscheln sammeln und Nik machte ein Nickerchen unter Palmen am Strand.
Zum Zmorgen freuten wir uns alle auf
das selbstgebackene Brot, welches auch sehr gut schmeckte. Später
verliessen wir den Platz und fuhren weiter nordwärts. In Inhambane
mussten wir wieder Geld abheben (es sind pro Bezug leider umgerechnet
nur jeweils knapp 80 Franken möglich…). Etwas später konnten wir
in einem sehr modernen kleinen Supermarkt (vor allem auf die hier in
der Saison zahlreichen Touristen ausgerichtet) unsere Vorräte
vervollständigen. Die Kinder haben jeweils grossen Hunger und unsere
Pfannen sind schon bald zu klein…;-). So ausgerüstet fuhren wir
zur Landspitze Punta di Barra, wo wir für die nächsten Tage einen
Campingplatz reserviert hatten. Eine Reservation wäre auch hier
wegen der Nebensaison nicht nötig gewesen, wohl aber für den Erhalt
unseres Visums für Mosambik. Der Campingplatz liegt zwischen
Hüttchen fast am Ende einer sandigen Halbinsel inmitten von
Kokospalmen. In dieser Lodge (Areia Branca Lodge) erhielten wir gar
unser eigenes Badezimmer-Häuschen. Am Nachmittag unternahmen wir
noch einen Spaziergang zum nahen Strand, wo der Wellengang und der
Wind doch recht stark waren.
Während Anna’s Schulkolleginnen und
-kollegen heute wieder die Schulbank drückten, machte Anna unter
Palmen Hausaufgaben. Wir beschäftigten uns derweil mit Waschen
(selbstverständlich Handwäsche, zumindest riecht die Wäsche dann
wieder gut…), Brotteig machen und aus lokalen Früchten (Ananas,
Papaya, Orangen, Mandarinen und Äpfeln) Fruchtsalat schnetzeln. Den
Nachmittag spazierten wir entlang des Strandes auf beiden Seiten der
schmalen Sandhalbinsel und die Kinder waren mit Muscheln sammeln
beschäftigt. Dann durfte ein Bad im Pool nicht fehlen. Der späte
Nachmittag verging dann wie im Flug; Feuer machen, Apéro, Brot
backen und Eintopf zubereiten…
Am nächsten Morgen konnten wir
Jubiläum feiern – einen Monat unterwegs! Die Kinder beschäftigten
sich lange auf dem Spielplatz während dem wir ein paar
administrative Dinge zu erledigen hatten (eBanking,
Campingplatzreservation für den Kalagadi-Nationalpark am Ende
unserer Reise, etc.). Bei uns hat sich das wie folgt bewährt; In
einem Handy haben wir eine mozambikanische SIM-Karte mit einem
Datenguthaben eingesetzt und nutzen dies als Hotspot. Die Zahlungen
machen wir über den Laptop mit der e-Banking-Freigabe über ein
weiteres Handy. Tönt etwas kompliziert aber hat einwandfrei
funktioniert. Im Gegensatz zu den letzten Tagen war es an diesem
dritten Tag fast windstill und wir wagten ein Bad im indischen Ozean.
Auch heute gab es zwischendurch noch sehr grosse Wellen.
Anschliessend wurde von der Jungmannschaft unbedingt noch ein Bad im
Pool gewünscht. Beeindruckend war, dass auf der nicht dem offenen
Meer zugewandten Seite der Halbinsel das Wasser bei Flut die
Sandstrasse überflutete. Bis zu unserem Camper hatten wir aber doch
noch einen Höhenunterschied von vielleicht einem Meter…;-)
Am nächsten Morgen waren die Kinder
lange auf dem Spielplatz beschäftigt und spielten mit dem Jungen der
Besitzerfamilie. Mit ihm streiften sie anschliessend auch übers
Gelände bis bereits vor dem Zmittag der Wunsch nach einem Bad im
Pool auftauchte. Der Nachmittag verbrachten wir nochmals am Meer und
beim Kanufahren durch die angrenzenden kleinen Mangrovenwälder (auf
der Seite der Bucht von Inhambane. Beim Höchststand der Flut (und
dies bei Vollmond) konnten wir mit dem Kanu knapp über die
überflutete Zufahrts-Sandstrasse fahren. Andererseits konnten wir
bis zu 500 Meter vom Ufer weg immer noch stehen.
Mit dem Allradantrieb unseres Defenders und der Differentialsperre schafften wir es am Morgen auch wieder problemlos ohne Luft abzulassen die Tiefsandpiste zur Strasse zurück zu fahren. Unser heutiges Ziel war etwas nordwärts an der Lagune von Bilene. Die Hinfahrt war wieder sehr abwechslungsreich; der Verkehr und vor allem das Leben neben der Strasse insbesondere in den Ortschaften gibt viel zu sehen. Neben Gemüse und Früchten werden hier auch immer wieder sackweise Cashew-Nüsse verkauft (auch ein wichtiges Exportprodukt von Mosambik). Wir konnten nicht widerstehen und kauften zwei Säcke. In Bilene fuhren wir zum Complexo Palmeiras, einer Ferienanlage mit Häuschen und Campingplatz direkt am weissen Sandstrand der Lagune. Die Standplätze waren wieder tiefsandig aber für uns kein Problem; die Kinder genossen ihren Sandkasten direkt neben dem Camper. Eifrige Mitarbeiter des Camps rechten noch den Platz und brachten uns einen Grill und aufgrund von Verständigungsproblemen (die meisten sprechen nur rudimentär englisch), erhielten wir dann zweimal Brennholz, so dass es sicher für die zwei Abende hier reicht (und wohl noch ein paar Tage mehr…). Am Nachmittag spazieren wir zum Strand und badeten im glasklaren Wasser. Einheimische Kinder verkauften uns noch geröstete Erdnüsse. Später feuerten wir ein und grillierten zwei aus Südafrika importierte Schweinefilets. Nach dem Znacht war einmal mehr allgemeines Duschen angesagt, da dies bei den Kindern vom Spielen im Sand unumgänglich war. Die inzwischen tropischen Temperaturen trugen das seine dazu.
Wir blieben zwei Nächte auf dem
Campingplatz, so dass wir es gemütlich nahmen. Am Morgen spielten
die Kinder im Sand und ich hatte Zeit unsere Reiseberichte zu
schreiben. Später spazierten wir ins Dorf, wo wir für einen
Spotpreis eine Ananas kauften. Auch Kartoffeln und eine
mozambikanische SIM-Karte stand auf unserem Einkaufszettel. Letzters
ist hier fast an jeder Strassenecke erhältlich, braucht keinerlei
Formalitäten und wird gerne von den Händlern mit zusätzlichen
Datenpaketen bestückt. Am Nachmittag gingen wir wieder zum Strand,
wo es heute aber um einiges windiger als am Vortag war. Von einem
Händler kauften wir noch einen Sack Cashew-Nüsse und kehrten zum
Camper zurück. Nach einem Apéro starteten wir zum gemeinsamen
Projekt Nachtessen; mit den Buben machte ich Feuer, Sibylle und Anna
schnitten Fleisch, Würstchen, Kartoffeln, Rüebli, Zwiebeln,
Broccoli und Käse, was zum Schluss einen feinen Eintopf in unserem
Feuertopf zubereitet ergab. Abends konnte ich dank der SIM-Karte
wieder einmal unsere Webseite aktualisieren, wenn auch noch ohne
Fotos, da die Datenmenge noch nicht ausreichte.
Am nächsten Morgen packten wir wieder
einmal alles zusammen. In Manica wollte ich Bargeld beziehen, was
auch klappte, dafür blieb meine Bankkarte im Automaten. Zum Glück
haben wir mehrere solche Karten mit dabei, so dass der Schaden
vorerst begrenzt blieb. Wir kauften noch die nötigsten Dinge ein,
u.a. auch neue Datenpakete fürs Handy. Nachdem auch noch der
Dieseltank gefüllt war, fuhren wir weiter in Richtung Xai-Xai.
Südlich davon hatten wir einen Campingplatz am Meer ausgewählt und
unser Navi führte uns über eine Nebenstrasse (= Sandpiste) über
rund 10 Kilometer zum Meer. Etwa 100 Meter vor dem Strand wurde es
einfach zu viel Tiefsand, d.h. wir hätten über eine Düne fahren
müssen, was wir aufgrund des Gewichts unseres Campers und der damit
verbundenen Gefahr des Steckenbleibens nicht wagten. Es führten zwar
Reifenspuren durch den Sand, vorbei an einem verfallenen Hotel, doch
schliesslich entschieden wir uns drei Kilometer vor dem Ziel
umzukehren. Da das Wetter heute allgemein nicht so toll war (stark
bewölkt, windig) entschieden wir uns noch rund 100 Kilometer weiter
zu fahren zum nächsten Campingplatz, der uns von der Beschreibung
her zusagte. Obwohl wir vor den vielen Polizeikontrollen wussten und
auch gewarnt wurden, tappten wir heute trotzdem hinein. Ca. 1
Kilometer nach einer Polizeikontrolle war eine Radarkontrolle, wo ich
prompt etwas zu schnell war. Die Strassensignalisation ist aber auch
nicht immer eindeutig (z. B. nach Geschwindigkeitseinschränkungen
folgen nur selten wieder entsprechende Aufhebungen), so dass die
Polizei im Zweifelsfall immer recht hat. Nach etwas Jammern halbierte
der Polizist die Busse plötzlich, einen Quittungszettel erhielten
wir jedoch nicht…
Bei Quissico an der Lagune fuhren wir
zur LaGoa EcoLodge. Die Sandpiste führte hier durch Kokospalmwälder
hinunter zur Lagune, über eine Brücke zu einer einfachen Lodge mit
angegliedertem Campingplatz. Wir fanden ein ebenes Plätzchen und
erhielten vom Inhaber den Schlüssel für ein Hüttchen, wo wir die
sanitären Anlagen nutzen konnten. Es gab hier nur eine Eimerdusche.
Wir erholten uns schliesslich etwas von der Fahrt, die bei
entsprechendem Wetter noch imposanter gewesen wäre. Zum Schluss der
Fahrt hatten wir gar zum ersten Mal seit dem Addo Nationalpark einen
Regenschauer.
Auch hier blieben wir zwei Nächte. Am
Morgen nach einer sehr ruhigen Nacht hatte es noch etwas Wolken am
Himmel, die sich jedoch spätestens bei unserem ausgedehnten
Spaziergang verzogen. Wir folgten etwas der Sandpiste auf der
Halbinsel zu den Dünen. Unterwegs kamen wir an zum Teil einfachsten
Behausungen mitten in einem riesigen Kokospalmenhain vorbei; die
Häuschen waren zum Teil aus Lehm oder gar nur aus Schilf und es gibt
hier weder Elektrizität noch fliessendes Wasser. Die hohe Düne zum
Meer schenkten wir uns und spazierten am Rand der Lagune zurück.
Überall begegneten wir weidenden Tieren. Unterhalb der Lodge war ein
kleiner Unterstand mit Bänken eingerichtet, wo wir später Zmittag
assen. Das klare und warme Wasser der Lagune verleitete dann zum
Baden, was die Kinder auch ausgiebig nutzten. Später folgte ein
neues Projekt. Wir hatten am Morgen Teig gemacht und wollten heute
unser erstes Brot im Feuertopf backen. Auf dem gleichen Feuer
grillierten wir und hatten auch noch in Alufolie gewickelte
Kartoffeln in die Glut gelegt. Es gab einiges zu tun aber
schlussendlich ist alles perfekt geraten und wir genossen ein feines
Znacht.
Wir bunkerten am Morgen noch Wasser in
unseren Wassertank (auch hier hat sich unser Schlauch bezahlt
gemacht). Darauf wollten wir beim nahen Hippo-Pool noch einen kurzen
Blick werfen, sahen die Nilpferde und ein Krokodil aber nur von
weitem. So verliessen wir den Kruger Park. In Komatiport machten wir
nochmals einen Grosseinkauf, da die Einkaufsmöglichkeiten in
Mozambique begrenzter sind als in Südafrika. So beladen fuhren wir
zur Grenze. Wir hatten schon einiges zur Grenze gelesen und liessen
uns überraschen. Am längsten dauerte das Eintragen des Carnet de
Passage (Zolldokument für das Auto) beim südafrikanischen Zoll ins
obligate grosse Buch. Wir fuhren ein paar Meter weiter und hielten
beim mosambikanischen Grenzposten. Als erstes bezogen wir am
Bankomaten Bargeld. Die Pässe mit den im vornherein organisierten
Visa wurden problemlos und rasch gestempelt, die Abfertigung mit dem
Carnet ging auch zügig. Ein Zöllner wollte noch einen Blick in den
Camper werfen und in einem Büro beim Grenzposten schlossen wir noch
eine obligatorische Haftpflichtversicherung für einen Monat ab
(zusätzlich für unsere bereits bestehende Versicherung für
Gesamtafrika) für knapp 20 Franken. So konnte es losgehen. Schon
bald folgte eine ausgesprochen freundliche Polizeikontrolle mit
Führerscheinkontrolle. Dann ging es weiter in Richtung Maputo. Da
die Ringstrasse um die Stadt eine grosse Baustelle war, nahmen wir
den nächsten Weg, den uns das Navigationsgerät vorschlug. Dies war
ein Erlebnis; wir kurvten durch die Vororte von Maputo und bestaunten
das Leben und insbesondere die angebotenen Waren entlang der Strasse:
Früchte, Kupplungsscheiben, Hühner aber auch Damentunterwäsche –
das Angebot war grenzenlos. Schliesslich gelangten wir wieder auf die
Hauptstrasse in Richtung Norden, welcher wir bis Marracene folgten.
Dort steuerten wir den ersten Campingplatz an – die Marracene
Lodge. Uns wurde auch rasch klar, wieso am Schild (und in der App)
stand „nur 4×4“; der Weg war sandig und hügelig, zuerst ein
bisschen, dann immer mehr. Auch die Wege auf dem Campingplatz waren
teils tiefsandig. Bei der Marracene Lodge gibt es ein paar Häuschen
zum Mieten und wir erhielten von einem den Schlüssel um die Toilette
zu nutzen. Alles war sehr einfach, wobei wir bei einem
Übernachtungspreis von umgerechnet CHF 7.00 auch nicht viel erwarten
können. Da wir in Flussnähe waren, mussten wir uns beim Eindunkeln
vor den Mücken schützen, weshalb wir uns nach dem Znacht und dem
Einnehmen unserer Malaria-Prophylaxe in den Camper verzogen. Das
Einnehmen der Tabletten (wöchentlich einmal) ist bei den Jungs etwas
schwierig – die heute gewählte Variante mit der Schoggi-Creme mit
den verstampften Tabletten war nur bei Elias erfolgreich. Bei Nik
mussten wir die Tablette schliesslich in einem Quärkli verstecken.
Am Morgen verliessen wir den Hlane
Nationalpark und bald darauf auch Swaziland. Wir kehrten nach
Südafrika zurück. In Malelane vervollständigten wir unsere Vorräte
und fuhren dann zum Malelane-Gate von Südafrikas grösstem
Nationalpark. Bei der Brücke über den Fluss entdeckten wir bereits
die ersten zwanzig Elephanten. Auch kurz nach dem Gaten sahen wir
nochmals eine Elephantenherde und bis zum Berg-en-Dal-Restcamp auch
noch Giraffen, Kudus und natürlich Impallas. Ich hatte die
Campingplätze in diesem Nationalpark schon früh im voraus gebucht,
musste aber noch nehmen was frei war. Nach einem Imbiss machten wir
uns auf den Rhino-Track, einer Art Naturkundeweg rund ums Camp. An
einem Ort sahen wir einige Ranger, die zwei Paviane geschossen
hatten, da diese gegenüber den Gästen im Camp sehr aggressiv
auftraten. Zum Znacht bereiteten wir uns im Feuertopf erstmals einen
feinen Eintopf zu, der bei allen auf grossen Anklang stiess. Vor dem
Schlafen gehen, hatte die ganze Familie, insbesondere die beiden
jüngsten eine gründliche Reinigung nötig.
Wir starteten schon für uns früh, da
aufgrund Hochsaison im Kruger Park nur noch ein Platz im Satara
Restcamp zu ergattern war. Erst fuhren wir eine Schlaufe zum
Matjulu-Wasserloch, wo wir neben Giraffen und Zebras auch eine Hyäne
entdeckten. Unterwegs begegneten uns immer wieder Impallas, Kudus,
dann auch eine ganze Herde Büffel und schliesslich Elephanten. Von
einer Brücke über den Fluss Byamiti entdeckten wir ungefähr 40
Elefanten. Beim Camp Suzuka machten wir eine Mittagspause, die Elias
nie mehr vergessen wird. Er legte sein Sandwich auf den Tisch, worauf
blitzschnell ein Affe (grüne Meerkatze) zwischen Anna und Elias auf
den Bank sprang und das Sandwich packte. Das ging so schnell, dass
wir das gar nicht alle gesehen haben. Elias hingegen fand das gar
nicht lustig, hatte Angst und wollte kein neues Sandwich mehr. Lieber
ass er eine Banane, die ihm dann aber zerbrach und ebenfalls von
einem Affen zum Zmittag verspeist wurde. Später entdeckten wir
nochmals viele Elephanten, z.T. in Herden von bis zu 50 Tieren, so
dass wir insgesamt wohl mehr als 200 dieser imposanten Tiere gesehen
haben. Unterwegs stauten sich an einem Ort die Autos und aus den
Fenstern wurden riesige Foto-Objektive gehalten. Wir schauten auch
hin und entdeckten auf einem Baum faul in einer Astgabel ruhend einen
Leoparden. Leider war er etwas weit entfernt und nur mit dem Fernglas
gut zu beobachten. Im Satara Restcamp zog es die Kinder dann als
erstes zum Swimmingpool, wo wir ein erfrischendes Bad nahmen. Mit den
Buben ging ich später noch kurz zum Camp-Zaun, wo wir gerade zwei
Hyänen antrafen, die vorbei spazierten.
Auch heute fuhren wir wieder frühzeitig
los (die meisten anderen Campinggäste waren aber schon viel eher
unterwegs (z.T. ab fünf Uhr, wenn die Gates aufgehen). Auf der
ersten Piste entlang eines Flusslaufes (aber aktuell ohne Wasser)
entdeckten wir viele Tiere (Impallas, Zebras, Elephanten und Kudus).
Bei N’wantesi machten wir eine Pause und entdeckten vom
Aussichtspunkt drei Krokodile. Beim Orpen Damm verpflegten wir uns
mit einem Picknick und entdeckten je länger je mehr Tiere; Impallas,
Wasserböcke, elf Krokodile, Schwarzstörche, Hippos und eine
Schlange (gestreifter Shaapsteker). Auf dem Weg zum Lower Sabie
Restcamp sahen wir zwei Löwinnen, wobei die eine wohl ein
gebrochenes Bein hatte und schon sehr mager war. Zudem waren sie weit
vom Wasser entfernt, was wohl ihr Schicksal besiegeln wird. Etwas
später entdeckte ich per Zufall zwischen den Büschen zwei
Löwen-Männchen. Alle Raubkatzen waren aber weit entfernt und nur
durch das Fernglas gut zu beobachten. Als wir im Lower Sabie Restcamp
eintrafen, merkte ich, dass ich eigentlich eine weitere Nacht im
Satara Restcamp gebucht hatte. Ich wollte umbuchen aber die Antwort
war leider negativ. Dass wir nicht nochmals über 100 Kilometer
zurückfahren mussten, unternahm Sibylle nochmals einen Anlauf bei
der Rezeption, der dann schliesslich erfolgreich verlief, da
scheinbar jemand abgesagt hatte. Erleichtert tranken wir ein Bier auf
ihren Erfolg. Abends stellten wir dann fest, dass noch mehr Plätze
frei blieben. Vom Camp hat man einen schönen Blick auf den Fluss, wo
wir etliche Tiere entdecken konnten. Schliesslich führte unser Weg
wieder zum Swimmingpool. Das ganze Tiere schauen war für die Kinder
ziemlich anstrengend, worauf für uns ein anstrengender Abend folgte.
Als nach dem Znacht wieder alle gesättigt waren stimmte auch die
Stimmung wieder, während wir immer wieder die Rufe der Hippos vom
Fluss her hören konnten.
Am nächsten Tag hatten wir nur eine
kurze Strecke zu fahren und konnten uns entsprechend viel Zeit dafür
nehmen. Erst überquerten wir die Brücke über den Fluss nochmals
und entdeckten Hippos, ein Krokodil und eine Herde Elephanten. Wir
kehrten um und fuhren südwärts, wo wir nach kurzem ein
Löwen-Männchen und später ein Löwenpaar beobachten konnten,
leider wiederum etwas weit entfernt. Später fuhren wir zum
Ntandanyathi-Versteck, wo wir ausstiegen und im Hüttchen bequem die
Tiere am Bach beobachten konnten. Erst waren zwei Giraffen und
Impallas da, später zwei einzelne Elephanten und kurze Zeit darauf
erfrischte sich eine ganze Herde Elephanten, nach dem sie den Bach
durchquert hatten. Später bewarfen sich sich mit Schlamm. Das ganze
Schauspiel war sehr spannend und wir verbrachten wohl über eine
Stunde da. Die anderen Tiere, die wir da entdeckten, gerieten dabei
eher zu Statisten (Zebras, Kudu, Schwarzstorch, Schildkröten, ein
Graureiher und ein Schreiseeadler). Nach diesem tollen Erlebnis
fuhren wir zum Crocodil Bridge Restcamp, wo wir einen ruhigen
Nachmittag genossen. Nebenbei wurden die Waschmaschinen des Camps von
uns intensiv genutzt, die Reisetagebücher der Kinder nachgeführt
und schon bald den Grill eingefeuert. Vor dem Ins-Bett-Gehen steckten
wir noch alle Kinder in die Badewanne und wer den afrikanischen Staub
kennt, kann sich auch vorstellen, wie das Badewasser und die
Badewanne danach ausgesehen haben.
Am Morgen fuhren wir schon frühzeitig
los, da wir uns eine etwas längere Strecke vorgenommen haben. Wir
hatten bereits im Voraus die Campingplätze in den Nationalparks von
Swaziland reserviert. Kurz vor der Grenze fuhren wir über eine üble
Asphaltstrasse, die mit unzähligen Schlaglöchern versehen war zum
Grenzposten. Die Ausreise aus Südafrika und die Einreise beim sehr
freundlichen Grenzpersonal von Swaziland (oder neu eSwatini) ging
problemlos. Ab hier führte eine breite sehr gut ausgebaute Strasse
durch Waldgebiete weiter. Später fuhren wir immer hinunter worauf
sich die Vegetation rasch änderte und neben Zuckerrohr auch Bananen
angebaut wurden. Da der Motor unseres Landrovers in den letzten Tagen
ab und zu Probleme bereitete (manchmal lief er nur auf vier statt
fünf Zylindern), besuchten wir eine auf Landrover spezialisierte
Garage, deren Empfehlung wir im App iOverlander gefunden haben. Wir
vereinbarten auf den Folgetag einen Termin auf acht Uhr und fuhren
dann weiter zum Mlilwane Wildlife Sanctuary. Auf dem Campingplatz
richteten wir uns ein und genossen nach der langen Fahrt einen kühlen
Apéro. Wir wurden dabei besucht von Nyala-Antilopen, die sich einen
Leckerbissen erhofften. Auf dem Platz trafen wir noch ein Paar aus
Österreich, deren Pickup auch mit uns hätte verschifft werden
sollen (er wurde auch…).
Am nächsten Tag hiess es für einmal
früh aufstehen. Ich liess die Familie auf dem Campingplatz im
Nationalpark zurück und fuhr eine knappe halbe Stunde in die Garage.
Der Sohn des Inhabers kümmerte sich um mein Problem und auch der
Vater (absoluter Landrover-Spezialist) und sein Bruder kümmerten
sich um den Motor. Die offene Halle war ziemlich afrikanisch. Viele
Autos standen da und überall lagerten Motoren und deren Einzelteile.
Zu meinem Erstaunen standen da auch insgesamt vier Bucher Duro, die
die Inhaber von der Polizei und der Armee von Swaziland gekauft
haben. Das Diagnosegerät zeigte nur ein Problem mit der
Einspritzdüse des ersten Zylinders an. Nach diversen Tests hätte
die Einspritzdüse gewechselt werden sollen, doch es zeigte sich,
dass nur ein Kabel zur Einspritzdüse sich gelöst hatte. Nach etwas
Löten funktionierte der Motor wieder einwandfrei. Bei dieser
Gelegenheit wurde auch gleich noch die Zylinderkopfdichtung
ausgewechselt. Ich war dem Team sehr dankbar (sie bestellen die
Ersatzteile übrigens Containerweise direkt in Grossbritannien und
haben fast alles vorrätig) und für den Rechnungsbetrag wäre dies
bei uns nie möglich gewesen.
Auf dem Campingplatz wurde ich bereits
sehnsüchtig erwartet. Da in diesem Nationalpark ausser Krokodile
keine Raubtiere vorhanden sind, konnten wir gemütlich zu Fuss zum
kleinen Stausee gehen, wo wir eben diese Reptilien besichtigen
konnten. Es ist nichts eingezäunt und wir spazierten in
unmittelbarer Nähe von Impalla- und Nyala-Antilopen zum See. Es wird
dann doch gewarnt, dass man nicht zu nah an die Krokodile gehen soll.
Auf dem Rückweg entdeckten wir dann nochmals ein solches Reptil auf
der gegenüberliegenden Seite eines Bächleins, nur ca. 15 Meter von
uns entfernt.
Am dritten Tag verliessen wir nach
einer kurzen Rundfahrt (wir entdeckten insgesamt elf Krokodile!) den
Mlilwane Nationalpark und fuhren nach einem Einkaufsstop zum Hlane
Nationalpark. Eine Reservation wäre hier nicht erforderlich gewesen.
Es hatte noch sehr viel Platz. Erstmals konnten wir heute kurze Hosen
tragen und starteten gegen vier Uhr eine Pirschfahrt im Park. Schon
bald entdeckte ich im Gebüsch zwei Breitmaulnashörner. Die Tiere
beeindrucken mit ihrer Grösse, haben wir doch in Afrika tagsüber
noch nie ein Nashorn entdecken können. Später entdeckten wir noch
zwei Elefanten und einen Wasserbock, neben unzähligen Impalas. Zum
Znacht gingen wir ins Restaurant, wo es ein feines Buffet gab. Hier
im Camp ist speziell, dass es keinen Strom gibt (abgesehen von der
Reception). So hatten wir ein Nachtessen beim Licht einer Petrollampe
(seit heute sind wir auch glückliche Besitzer einer solchen Lampe,
da unser Lämpchen auf dem Transport nach Afrika abhanden gekommen
ist). Nach dem Essen folgte noch eine Folklore-Darbietung mit Gesang
und Tanz, die Elias so mitriss, dass er gleich mittanzte und die
Tänzer imitierte.
Den Folgetag blieben wir im
Hlane-Nationalpark und genossen neben einer kurzen Pirschfahrt mit
relativ magerer Ausbeute (zwei Nashörner, eine Gruppe Giraffen und
etwas „Kleinvieh“) den Nachmittag auf dem Campingplatz. Wir
verbrachten unseren Nationalfeiertag mit Wäsche waschen
(selbstverständlich Handwäsche…) und Spielen. Es lief hier immer
sehr viel, da unzählige Cars einheimische Schüler in den Park
führten, die hier einen Ausflug geniessen konnten. Am Wasserloch
entdeckten wir dann nochmals Nashörner und wir versuchten uns am
Backen eines Kuchens in unserem gusseisernen Feuertopf. Daneben
nutzten wir die Glut auch für feine Grilladen zur Feier des Tages.
Unser erster Backversuch gelang insofern, dass wir die Mitte des
Kuchens wirklich geniessen konnten, der Rest aber eher die Farbe des
Feuertopfes angenommen hatte. Nun wissen wir wenigstens, dass wir die
Backdauer etwas reduzieren müssen.
Aufgrund des nur selten verfügbaren
Wifi verzögern sich unsere Berichte etwas und die Anzahl Fotos sind
vorerst etwas begrenzt.
Elias entdeckte aus dem Fenster am Morgen grosse schwarze Tiere und meinte, dass Büffel auf dem Campingplatz herumspazierten. Diese vermeintlichen Büffel entlarvten sich dann als Hängebauchschweine, zu denen sich später auch noch Ponys gesellten.
Unser nächstes Ziel war der Golden Gate Highland Nationalpark nördlich Lesotho. Wir folgten fast den ganzen Weg der Grenze bis wir nach Clarens (benannt nach dem Ort am Genfersee) auf dem Nationalpark-Camping eintrafen. Wir fuhren kurz durch Clarens, welches aber wohl aufgrund der vielen Restaurants am heutigen Samstag total überlaufen war. Auf dem Camping hatten wir eine tolle Sicht auf die umliegenden Berge mit ihren imposanten Sandsteinformationen. Wir genossen einen schönen Nachmittag, wuschen noch einen Teil unserer Wäsche (die sich irgendwie auch unterwegs ständig ansammelt…) und mussten nach dem Znacht rasch in den Camper, da hier auf 1‘960 Meter über Meer die Temperaturen rasch sanken, wenn die Sonne hinter den Berggipfeln verschwunden war.
Am nächsten Morgen war es bitterkalt. Beim Abwischen des Tisches gefror das Wasser im Lappen umgehend… Entsprechend schnell fuhren wir weiter. Als nächstes besuchten wir das Basotho Cultural Village, wo wir in das frühere Leben der Sotho (u.a. Bevölkerung der Region und Lesothos) eingeführt wurden. Wir lernten viel spannendes und der Papi wurde als Dorf-Chef eingekleidet…
Später fuhren wir weiter bis in die Nähe von Dundee, wo wir bei der Battlefield Country Lodge auf deren Camping übernachteten. Die Kinder genossen hier den Spielplatz und die fahrbaren Untersätze. Zum Znacht holten wir uns dann für einmal einfach Pizzas.
Fotos folgen aufgrund der langsamen Internetverbindung zu einem späteren Zeitpunkt…
Am Morgen überraschten wir Sibylle mit einem “Häppi Börsdäi” noch im Bett. Nach dem Zmorge probierten wir noch den Jelly-Pudding, den Anna und ich noch “spätnachts” (à propos “spätnachts”; bis jetzt waren wir meist um halb sieben im Camper und um acht Uhr im Bett, kältehalber…) vorbereitet hatten. Dieser traf dann allerdings nicht auf einen so grossen Anklang. Heute verliessen wir die Malealea-Lodge wieder und fuhren über den Pass “Gate to Paradise” zurück.
Je mehr wir uns der Hauptstadt Maseru näherten, desto mehr Verkehr gab es und mehr Leute waren unterwegs. Dieser Teil Lesothos hat uns nicht so gut gefallen. Der Grenzübertritt zurück nach Südafrika war wieder problemlos. Wir fuhren nur bis Ladybrand, wo wir nach einem Grosseinkauf auf den örtlichen Campingplatz “Little Rock” fuhren. Hier waren wir einmal mehr die einzigen Gäste, die campten. Den Kindern hat es sehr gut gefallen, gab es doch einen Spielplatz. Erst feierten wir aber richtig Geburtstag mit Torte und Kerzen. Zum Znacht feuerten wir den Grill ein und legten zwei richtig grosse Fleischspiesse darauf. In Südafrika ist Grillieren total in und es hat überall Grills und die Auswahl in den Geschäftern zum Grillieren ist meist auch sehr gross. Auf dem Campingplatz hatten wir noch unser privates Badezimmer erhalten – den Family-Room mit Toilette, Dusche und Badwanne!
Wir hatten uns trotz unserer
„Verspätung“ von drei Tagen entschieden nicht auf einen Besuch
von Lesotho zu verzichten – zum Glück!
So fuhren wir also via Zastron, wo wir unseren Dieseltank nochmals füllten, in Richtung Grenze. Die letzten Kilometer führten über eine zum Teil grobe Piste bis wir plötzlich vor dem modernen südafrikanischen Grenzposten Sepushek mit tadellosem Betonbelag standen. Wir sind uns nicht sicher ob die örtlichen Grenzbeamten hierhin strafversetzt worden sind, aber die Arbeit hier ist definitiv keine Herausforderung; wir waren die ganze Zeit alleine da. Was die Beamten mit dem Carnet de Passage machen sollten, wussten sie auch nicht, so dass wir es einfach sein liessen, da wir ja wieder nach Südafrika zurückkehren. Der Unterschied zum folgenden Grenzposten war eklatant; eine grobe Steinpiste führte zu einem kleinen Häuschen. Ich ging hinein und fand zwei Männer am fernsehen, immerhin Sateliten-TV. Ein kleiner Kohleofen wärmte die beiden, wovon einer noch in eine traditionelle Wolldecke eingewickelt war. Die Stempel waren rasch in den Pässen, erst wurde aber auch auf dieser Seite der Grenze nach der Geburtsurkunde unserer Kinder gefragt, welche wir natürlich mit und führten. Nach einem Blick in unsere Kabine, wohl mehr aus Neugierde, wurde uns die Schranke geöffnet.
Eine noch gröbere Steinpiste führte uns die ersten Kilometer bis zu einer Asphaltstrasse. Die Landschaft war noch ähnlich, wirkte aber mit den vielen kleinen Häusern, den kleinen Feldern und den Tieren und den zu Fuss unterwegs angetroffenen Menschen gegenüber den grossen Farmen und einsamen Landstrichen auf südafrikanischer Seite ganz anders.
Unser heutiges Ziel war die Malealea-Lodge. einer schon sehr alten Anlage, wo Camping möglich ist. Wir hatten dazu zum Schluss noch über einen 2001 Meter hohen Pass zu fahren, dies selbstverständlich auf einer einspurigen kurvigen Schotterpiste. Nach dem Pass „Gates of Paradise“ waren wir schon bald am Ziel und konnten unseren Defender unter hohen Zedern zwischen den Hüttchen der Lodge parkieren. Wir genossen einen schönen Nachmittag, grillierten am Abend feines Fleisch. Wir wurden noch beehrt mit einer musikalischen Vorführung des örtlichen Chors. Später mussten wir uns dann schon bald in dem Camper zurückziehen, da auf 1830 Meter über Meer im Winter die Nächte sobald die Sonne untergegangen ist rasch kalt werden.
Den ganzen Nächsten Tag verbrachten wir noch in der Lodge. Die Kinder genossen den Spielplatz und das Spielen. Am Nachmittag machten wir noch einen Spaziergang durch das Dorf, wo wir noch verschiedene Eindrücke gewinnen konnten. Die Lodge bietet Trekking, Mountain Biken und Pferdeausritte an, wobei viele Menschen aus der Region hier ein Einkommen haben. Wir liessen unsere Wäsche hier auch noch waschen, was uns einerseits Arbeit abnahm und den Frauen einen Verdienst sicherte.
Wider Erwarten war die Nacht gar nicht so kalt. Das Zmorge konnten wir schon in der wärmenden Sonne geniessen, mussten einfach aufpassen, dass uns eine Horde Affen (Meerkatzen) nichts nahmen.
Nach einem kurzen Einkauf- und Tankstopp in Cradock fuhren wir nach Nordwesten. Die Gegend war ziemlich eintönig, alles Gras verdorrt und ein heftiger Wind blies. Gegen Abend nahm dieser noch zu; bei Aliwal North, wo wir in der Nähe bei einem Bed & Breakfast mit angegliedertem Campingplatz übernachteten, war die Luft durch viel Sand und Staub sehr trüb. Trotz Spielplatz und Sonnenschein war es sehr ungemütlich und wir mussten drin bleiben. Die Besitzerin führte auch ein Restaurant und aufgrund eines Verständigungsproblems standen wir um halb sieben im Restaurant, dass eben geschlossen wurde. Die Besitzerin entschuldigte sich vielmals und lud uns ein vom Buffet zu essen, dass sie im hinteren Teil des Restaurants (in einer Art Lagerhalle, mit schiefem Boden) mit üppiger Dekoration eingerichtet hatte. So gab es statt der erwarteten Pommes einfach Reis mit Pouletschenkel und Gemüse.
Nach dem Zmorge besuchte ich mit den Kindern noch das Nationalparkmuseum wo unter anderem das Skelett eines Elephanten ausgestellt war. Später fuhren wir weiter zu unserem heutigen Tagesziel, dem Mountain Zebra Nationalpark. Wir hatten den dortigen Campingplatz reserviert, was im Nachhinein total überflüssig war, da nur gerade ein Platz bei unserer Ankunft besetzt war. Wir genossen einen sonnigen Nachmittag, wenn auch noch einiges zu tun war; wir mussten u.a. den südafrikanischen Stecker an unser Anschlusskabel montieren. Bereits auf der Hinreise hatten wir etliche Tiere gesehen, z.T. noch im Addo Elephant Nationalpark, später auf einem Parkplatz zwei Dromedare und auf einer privaten Game Lodge zwei Giraffen, unterwegs immer wieder Affen (Paviane und Meerkatzen) und schliesslich in diesem Park Gnus, Bergzebras und eine Elandantilope (diese muss auch hier speziell aufgeführt werden). Vor dem Sonnenuntergang hatten wir nochmals eine Tour über das Rooiplats, ein Hochplateau, wo wir dieses Mal gegenüber vor acht Jahren sehr viele Tiere entdeckten; Weissschwanz-Gnus, Blessböcke, Kuhantilopen, Springböcke und natürlich Bergzebras, wobei wir diese von allen Tieren am wenigsten entdeckten. Zurück im Camp gingen wir ins Restaurant essen, da wir die Nacht nach unseren Erfahrungen vor acht Jahren als sehr kühl einschätzten.
Am Morgen packten wir noch die letzten Sachen in unseren Camper, kauften noch ein paar Dinge ein, die noch fehlten und dann fuhren wir zum Addo Elephant National Park. Das Wetter war sehr wechselhaft, Regen, viele Wolken, manchmal auch sonnig. Nach einer kurzen Stärkung am südlichen Parkeingang ging es los. 5 Augenpaare verfolgten die Umgebung und jeder wollte der erste sein, der einen Elefanten entdeckt. Schon nach wenigen Minuten wurde Sibylle fündig, was auch nicht schwer war, da der Koloss mitten auf der Piste gemütlich vor uns her ging. Wir nahmen es ihm auch nicht übel, dass er seine riesigen Hinterlassenschaften direkt vor uns auf den Weg setzte. Das Wetter hatte aus der Piste und den zahlreichen Tümpeln unserem Defender innert Kürze eine artgerechte Patina geschenkt. Unterwegs zum Camp trafen wir noch einige Elefanten, auch eine Kuh mit zwei Jungtieren. Daneben entdeckten wir auch das eine oder andere Tier; Zebras, Kudus, Warzenschweine und eine Elandantilope (muss hier für eine Person speziell erwähnt werden…).
Aufgrund des Wetters und der kühlen Witterung besuchten wir am Abend das äusserst empfehlenswerte Restaurant des National Parks. Wir genossen sensationelle Steaks zu einem sehr günstigen Preis.
Nachts war es dann wirklich kalt – unter dem Gefrierpunkt, so dass wir froh um unsere Heizung waren. Am nächsten Morgen kehrten die angenehmen Temperaturen mit der Sonne zurück.
Am Sonntag suchten wir, diesmal bei wolkenlosem Wetter, den ganzen Morgen Elefanten, waren aber erst am Nachmittag erfolgreich. Wir konnten mehrere Elefanten beobachten. Zurück auf dem Campingplatz genehmigten wir uns einen Apéro und grillierten dann feine Straussenburger.
In der Nacht vom Mittwoch auf den Donnerstag (17./18.7.19) ist das Schiff mit unserem Camper in Port Elizabeth angekommen. Unsere Agentur hat aber erst am Freitag einen Zolltermin erhalten. So kauften wir noch alles fehlende ein und genossen einen weiteren schönen Tag in Summerstrand und beim Leuchtturm. Erst überzeugten wir uns aber selber, dass das Schiff im Hafen eingetroffen ist.
Am Freitag warteten wir gespannt auf den Anruf unserer Agentin. Schliesslich hatten wir um drei einen Termin bei ihr (unser Cottage und unseren Mietwagen hatten wir bereits um eine Nacht bzw. einen Tag verlängert…). Nun ging es aber schnell; wir mussten noch Bargeld holen um die Hafen- und Zollgebühren zu bezahlen und dann fuhren wir zum Hafen. Nach dem xten Security-Check waren wir endlich beim Camper. Weil jetzt noch einer vergessen hatte das Licht auszuschalten mussten wir auch noch überbrücken, da die Batterieleistung nicht mehr zum Starten ausreichte. Da am Freitagnachmittag alle auf den Feierabend warteten und unser Camper das letzte Fahrzeug war, ging hier alles überraschend schnell.
Zurück in der Pine Lodge ging es ans Einladen des Fahrzeuges, wobei alle tatkräftig mithalfen. Beim Znacht waren alle voller Vorfreude auf die Abfahrt. Da am Freitag das Wetter gekehrt hat, war unsere letzte Nacht im Cottage stürmisch (aus meteorologischer Sicht…).
Da unser Camper ja irrtümlich in Zerbrugge nicht rechtzeitig verladen wurde, haben wir hier in Port Elizabeth etwas mehr Zeit als ursprünglich geplant. Wir haben in der Pine Lodge ein gemütliches Cottage mit Blick aus Meer. Wir lernten am ersten Abend noch ein Paar kennen, deren Camper auf demjenigen Schiff nach Südafrika transportiert wurde, wie unseres geplant war.
Am ersten Morgen mussten wir vor dem Zmorge erst einkaufen. Dafür genossen wir bei warmen Temperaturen ein Zmorge auf der Terrasse. Port Elizabeth ist mit 300 Sonnentagen pro Jahr zum Warten nicht der schlechteste Ort. Den Rest des Tages verbrachten wir auf dem Spielplatz, der Minigolf-Bahn und auf der Terrasse. Abends weihten wir den Grill ein mit einer zwei Meter langen Boerewoers.
Am Dienstag besuchten wir kurz entschlossen das Aquarium von Port Elizabeth, das aber wegen Umzug teilweise geschlossen war. Trotzdem sahen wir eine Seehunde-Show und diverse andere Tiere wie Pinguine, Schildkröten, Krokodile und Schlangen.
Anschliessend ergänzten wir unsere Vorräte und versuchten eine Südafrikanische SIM-Karte zu kaufen. Es scheiterte daran, dass wir keine Südafrikaner sind. Schliesslich stellte uns eine Einheimische ihren Personalausweis zur Verfügung, mit dem Resultat, dass nach rund 40 Minuten warten die Karte schliesslich doch nicht registriert war. Bei Kosten von 5 Rand (ca. 35 Rappen) ein ganz schöner Aufwand für nichts.
So machten wir uns auf zum Leuchtturm vom Cape Recife, etwas südlich unserer Unterkunft, wo wir einen schönen Strandspaziergang unternahmen.
Am Mittwoch gingen wir gross Einkaufen, dass wir für unsere Reise gerüstet sind. In einem riesigen Camping-Geschäft kauften wir neue Gasflaschen und das dazugehörige Equipment. An der Gas-Station ein paar Strassen weiter liessen wir diese füllen. Später statteten wir uns mit einer Grundausstattung Lebensmittel aus. Am Nachmittag erhielt ich ein Telefon, dass unser Camper in der Nacht auf Donnerstag in Port Elizabeth eintreffen soll, sich die ganze Zollabfertigung etwas dahinziehen soll und das Auto erst am Freitag greifbar sein soll. Tja, dann halt. So haben wir rasch unseren Aufenthalt im Cottage um nochmals eine Nacht verlängert.
Mit Umsteigen in Johannesburg sind wir am vergangenen Sonntag gut in Port Elizabeth angekommen. Das Übernehmen unseres Mietautos hat problemlos geklappt und wir haben in der Pine Lodge südlich von Port Elizabeth ein schönes Cottage mit Meerblick bezogen. Die nächsten Tage schalten wir in den Ferienmodus und kommen hier an.
Am vergangenen Mittwoch rief mich die zuständige Dame von Seabridge an mit einer verhängnisvollen Mitteilung. Die Reederei hat unseren Defender nicht auf das Schiff Morning Calypso verladen. Da in einem internen Computersystem ein Häckchen fehlte, erschien unser Camper als “nicht angeliefert”. Die Firma Seabridge und ich waren gar nicht amused ob der Nachricht. Frau Berger von Seabridge hat unser Auto bereits provisorisch auf das nächste Schiff ab Zeebrugge nach Port Elizabeth vom Sonntag, 30.06.2019 gebucht. Da das Schiff aber weiter nach Australien fährt, braucht unser Auto eine spezielle Wärmebehandlung zum Abtöten von bestimmten Keimen. Die entstehenden Kosten übernimmt die Reederei. Nach der Zustimmung unsererseits soll der Camper nun mit dem Schiff Glorius Leader verschifft werden und am 17.07.2019 in Port Elizabeth eintreffen. Wir müssen nun unsere ersten Buchungen ändern, da wir mindestens eine Nacht länger in Port Elizabeth bleiben werden. Das ist zwar ziemlich ärgerlich – aber es gibt schlimmeres.
In den letzten Wochen hatte ich mehrfach von unserem Spediteur Seabridge Fahrplanänderungen der Reederei Wallenius Wilhelmsen erhalten. Nach den neuesten Informationen hätte unser Defender am Sonntag, 23.06.2019 in Zeebrugge auf das Transportschiff Morning Calypso verladen werden sollen. Im Internet gibt es verschiedene Seiten, wo man Schiffe auf den Weltmeeren lokalisieren und sie auch entsprechend verfolgen kann. Nach diesen Angaben hat die Morning Calypso bereits am Freitag, 21.06.2019 in Zeebrugge abgelegt und fährt nun via Le Havre nach Port Elizabeth.
In einer schnellen Aktion habe ich am vergangenen Sonntag unseren Camper nach Belgien überführt. Gegen Abend bin ich zuhause gestartet und bin über Frankreich und Luxembourg nach Zeebrugge in Belgien gefahren, wo ich nach zwei Uhr nachts eintraf. Nach einer kurzen und ruhigen Nacht in einem Einfamilienhausquartier fuhr ich zum Terminal der Reederei Wallenius Wilhelmsen. Neben rund zwanzig grossen LKWs mit Fahrzeugen aller Art hatte ich definitiv das kleinste. Ich reihte mich in die lange Schlange am Schalter ein und nach fast zwei Stunden war ich dann an der Reihe. Mit meiner bereits vorgängig durch den Spediteur Seabridge erhaltenen Frachtnummer musste ich nur noch den Fahrzeugausweis vorzeigen. Ein Kontrolleur nahm dazwischen noch einen Augenschein in unserem Auto, ob alles ordnungsgemäss verladen ist und ob wir keine unerlaubten Waren mitführen. Dann konnte ich den Schlüssel für die Führerkabine abgeben und für mich war alles erledigt. Meine Abfertigung hatte nur eine knappe Viertelstunde gedauert. Draussen im Auto packte ich noch meine Sachen zusammen, demontierte die Kennzeichen und machte mich zu Fuss auf zum Bahnhof.
Ab dem Bahnhof Heist fuhr ich mit dem Zug erst nach Brügge und anschliessend nach Brüssel. Ich hatte genug Zeit für die Abgabe des Autos eingeplant, so dass ich nun noch rund drei Stunden Aufenthalt in Brüssel vor mir hatte. Hungrig bestellte ich mir in einem Restaurant eine Pizza und ein Bier. Später unternahm ich noch einen Rundgang durch Brüssel über den Grand Place und vorbei am Manneken Pis. Mit dem Thalys fuhr ich anschliessend mit bis zu 300 km/h nach Paris. Ein Erlebnis war auch das Wechseln vom Bahnhof Paris Nord zum Gare de Lyon mit der S-Bahn in der Abendhauptverkehrszeit. Im Zug waren gefühlte 50°C und umfallen konnte aufgrund der vielen Reisenden wohl niemand. Ich erreichte rechtzeitig den Bahnhof Gare de Lyon, wo ich in den TGV via Dijon-Mulhouse nach Basel fuhr. Ab Basel ging es weiter nach Lenzburg und mit dem Bus nach Hause, wo ich um Viertel vor elf Uhr abends pünktlich wieder eintraf.
Die Vorbereitungen laufen weiter auf Hochtouren und gehen langsam in die Endphase. Diese Woche ist das Zolldokument für den Camper eingetroffen. Das Carnet de Passages wird für diverse Grenzübertritte in Afrika benötigt und garantiert, dass das Fahrzeug wieder ausgeführt wird.
In rund zwei Wochen muss der Camper an den Hafen in Zeebrugge gebracht werden. Davor ist noch einiges zu tun. Was nehmen wir mit , was muss zuhause bleiben; es gibt eine lange Liste. Dann muss alles sperrige oder schwere Material eingeladen und verstaut werden. Da kommt dann schon einiges zusammen.
Nun sind auch die ersten Visas (für Mosambik) bestellt. Dies geht aufgrund der Gültigkeit nicht eher. Wir hoffen, dass auch das problemlos funktioniert und unsere Pässe bald wieder zu uns zurückkommen.