Am Morgen fuhren wir schon frühzeitig los, da wir uns eine etwas längere Strecke vorgenommen haben. Wir hatten bereits im Voraus die Campingplätze in den Nationalparks von Swaziland reserviert. Kurz vor der Grenze fuhren wir über eine üble Asphaltstrasse, die mit unzähligen Schlaglöchern versehen war zum Grenzposten. Die Ausreise aus Südafrika und die Einreise beim sehr freundlichen Grenzpersonal von Swaziland (oder neu eSwatini) ging problemlos. Ab hier führte eine breite sehr gut ausgebaute Strasse durch Waldgebiete weiter. Später fuhren wir immer hinunter worauf sich die Vegetation rasch änderte und neben Zuckerrohr auch Bananen angebaut wurden. Da der Motor unseres Landrovers in den letzten Tagen ab und zu Probleme bereitete (manchmal lief er nur auf vier statt fünf Zylindern), besuchten wir eine auf Landrover spezialisierte Garage, deren Empfehlung wir im App iOverlander gefunden haben. Wir vereinbarten auf den Folgetag einen Termin auf acht Uhr und fuhren dann weiter zum Mlilwane Wildlife Sanctuary. Auf dem Campingplatz richteten wir uns ein und genossen nach der langen Fahrt einen kühlen Apéro. Wir wurden dabei besucht von Nyala-Antilopen, die sich einen Leckerbissen erhofften. Auf dem Platz trafen wir noch ein Paar aus Österreich, deren Pickup auch mit uns hätte verschifft werden sollen (er wurde auch…).
Am nächsten Tag hiess es für einmal früh aufstehen. Ich liess die Familie auf dem Campingplatz im Nationalpark zurück und fuhr eine knappe halbe Stunde in die Garage. Der Sohn des Inhabers kümmerte sich um mein Problem und auch der Vater (absoluter Landrover-Spezialist) und sein Bruder kümmerten sich um den Motor. Die offene Halle war ziemlich afrikanisch. Viele Autos standen da und überall lagerten Motoren und deren Einzelteile. Zu meinem Erstaunen standen da auch insgesamt vier Bucher Duro, die die Inhaber von der Polizei und der Armee von Swaziland gekauft haben. Das Diagnosegerät zeigte nur ein Problem mit der Einspritzdüse des ersten Zylinders an. Nach diversen Tests hätte die Einspritzdüse gewechselt werden sollen, doch es zeigte sich, dass nur ein Kabel zur Einspritzdüse sich gelöst hatte. Nach etwas Löten funktionierte der Motor wieder einwandfrei. Bei dieser Gelegenheit wurde auch gleich noch die Zylinderkopfdichtung ausgewechselt. Ich war dem Team sehr dankbar (sie bestellen die Ersatzteile übrigens Containerweise direkt in Grossbritannien und haben fast alles vorrätig) und für den Rechnungsbetrag wäre dies bei uns nie möglich gewesen.
Auf dem Campingplatz wurde ich bereits sehnsüchtig erwartet. Da in diesem Nationalpark ausser Krokodile keine Raubtiere vorhanden sind, konnten wir gemütlich zu Fuss zum kleinen Stausee gehen, wo wir eben diese Reptilien besichtigen konnten. Es ist nichts eingezäunt und wir spazierten in unmittelbarer Nähe von Impalla- und Nyala-Antilopen zum See. Es wird dann doch gewarnt, dass man nicht zu nah an die Krokodile gehen soll. Auf dem Rückweg entdeckten wir dann nochmals ein solches Reptil auf der gegenüberliegenden Seite eines Bächleins, nur ca. 15 Meter von uns entfernt.
Am dritten Tag verliessen wir nach einer kurzen Rundfahrt (wir entdeckten insgesamt elf Krokodile!) den Mlilwane Nationalpark und fuhren nach einem Einkaufsstop zum Hlane Nationalpark. Eine Reservation wäre hier nicht erforderlich gewesen. Es hatte noch sehr viel Platz. Erstmals konnten wir heute kurze Hosen tragen und starteten gegen vier Uhr eine Pirschfahrt im Park. Schon bald entdeckte ich im Gebüsch zwei Breitmaulnashörner. Die Tiere beeindrucken mit ihrer Grösse, haben wir doch in Afrika tagsüber noch nie ein Nashorn entdecken können. Später entdeckten wir noch zwei Elefanten und einen Wasserbock, neben unzähligen Impalas. Zum Znacht gingen wir ins Restaurant, wo es ein feines Buffet gab. Hier im Camp ist speziell, dass es keinen Strom gibt (abgesehen von der Reception). So hatten wir ein Nachtessen beim Licht einer Petrollampe (seit heute sind wir auch glückliche Besitzer einer solchen Lampe, da unser Lämpchen auf dem Transport nach Afrika abhanden gekommen ist). Nach dem Essen folgte noch eine Folklore-Darbietung mit Gesang und Tanz, die Elias so mitriss, dass er gleich mittanzte und die Tänzer imitierte.
Den Folgetag blieben wir im Hlane-Nationalpark und genossen neben einer kurzen Pirschfahrt mit relativ magerer Ausbeute (zwei Nashörner, eine Gruppe Giraffen und etwas „Kleinvieh“) den Nachmittag auf dem Campingplatz. Wir verbrachten unseren Nationalfeiertag mit Wäsche waschen (selbstverständlich Handwäsche…) und Spielen. Es lief hier immer sehr viel, da unzählige Cars einheimische Schüler in den Park führten, die hier einen Ausflug geniessen konnten. Am Wasserloch entdeckten wir dann nochmals Nashörner und wir versuchten uns am Backen eines Kuchens in unserem gusseisernen Feuertopf. Daneben nutzten wir die Glut auch für feine Grilladen zur Feier des Tages. Unser erster Backversuch gelang insofern, dass wir die Mitte des Kuchens wirklich geniessen konnten, der Rest aber eher die Farbe des Feuertopfes angenommen hatte. Nun wissen wir wenigstens, dass wir die Backdauer etwas reduzieren müssen.
Aufgrund des nur selten verfügbaren Wifi verzögern sich unsere Berichte etwas und die Anzahl Fotos sind vorerst etwas begrenzt.