Durchs Damaraland – 20./21.09.2019

Aufgrund unserer Versorgungslage, hauptsächlich frischer Lebensmittel und Getränken, machten wir einen Abstecher nach Outjo, wo wir unsere Vorräte einmal mehr aufstockten. Die nächsten Tage werden uns in einsame Gebiete bringen, wo die Versorgung mit Lebensmitteln nicht wirklich möglich ist. Darauf fuhren wir etwas mehr als 160 Kilometer bis nach Kamanjab (einfach bis zur nächsten Ortschaft…). Dort endete die Asphaltstrasse und wir fuhren auf der Piste noch ein paar Kilometer weiter. Unser Ziel war ein einfacher Campingplatz bei einer älteren Frau, die seit über 15 Jahren für die Stachelschweine täglich Futter bereit legt. Die Porcupine-Campsite hat keinen Strom, nach oben offene Toiletten und Duschen, wo man nachts auf dem Klo oder beim Duschen die Sterne betrachten kann. Bis zum Sonnenuntergang wurden wir hier von vielen kleinen Fliegen belästigt, die nicht stechen aber immer um den Kopf flogen. Beim Eindunkeln gegen sieben Uhr gingen wir zum Haus der Frau, das sie so eingerichtet hat, dass man bequem die „Fütterung“ beobachten kann. Erst holten sich allerlei Vögel (Gelbschnabeltokos, Frankolinen, Tauben, etc.) ihren Anteil. Nach einigem Warten erschien dann erst eines, dann immer mehr dieser eigenartigen Wesen. Es war interessant den Tieren beim Fressen zuzusehen und den Ausführungen der Frau zu folgen. Später ging es im Dunkeln zurück zum Camper, wo Sibylle noch ein schnelles Znacht zauberte. Müde und mit vollem Bauch legten sich die Kinder ins Bett, während die Eltern noch etwas den lauen Abend ohne Fliegen aber dafür mit einem gigantischen Sternenhimmel genossen.

auf dem Porcupine-Campingplatz
Duschen
Lavabos
Rotbauchwürger
wegen fehlendem Laub müssen wir selber für Schatten sorgen
Das erste Stachelschwein ist eingetroffen
Versammlung zum Gelage
Milchstrasse
Campen unter einem grossartigen Sternenhimmel

Wir schliefen bestens in absoluter Stille (wir waren alleine auf dem Campingplatz). Bereits nach dem Zmorge begannen uns leider die kleinen Fliegen wieder zu belästigen, so dass wir rasch zusammenpackten. Beim Haus der Frau durften die Kinder noch nach Stachelschweinstacheln suchen und die gefundenen Exemplare mitnehmen. Später fuhren wir auf der Piste westwärts durch einsames Farmland. Bald hörten die Zäune der Farmen jedoch auf und wir entdeckten verschiedentlich Hinterlassenschaften von Elefanten und Nashörnern. Diese Tiere blieben uns aber verborgen. Wir genossen aber auch, dass wir mehrere Male Giraffen entdeckten. Auf ruppiger Piste überquerten wir den Grootberg-Pass auf 1540 Metern Höhe. In Palmwag tankten wir nochmals Diesel voll an einer einsamen Tankstelle. Diese liegt direkt hinter dem Veterinärszaun (wieder zur Eindämmung der Maul- und Klauenseuche), so dass wir diesen zweimal passieren mussten. Unser heutiges Ziel war etwas südwestlich an der Piste Richtung Skeleton Coast Nationalpark. In der App iOverlander hatten wir vorgängig eine schöne beschriebene Stelle zum Übernachten in der Wüste gefunden. Im ausgetrockneten Bachbett gibt es ein paar Bäume. Die Zufahrt erfolgte über eine schmale Fahrspur und der Ort war wirklich traumhaft: Ruhe pur und niemand im Umkreis von vielen Kilometern. Beobachtet wurden wir nur von einem einsamen Oryx. Einzelne grosse Haufen (Nashörner erleichtern sich immer an derselben Stellen) zeigten aber auch, dass sich hier doch auch öfters die seltenen Spitzmaulnashörner aufhalten. Wir genossen einen ruhigen Nachmittag ohne tierischen oder menschlichen Besuch. Nik und Elias hatten inzwischen so viel Holz gesammelt, dass wir ein grosses Feuer entfachen konnten, dass wir für Baked Potatoes, eine Wurst und zur Feier des Tages (für den schönen Ort) für Raclette nutzten. Einmal mehr bestaunten wir den sensationellen Sternenhimmel, da hier im Umkreis von vielen hundert Kilometern kaum ein Licht nachts brennt.

hügeliges Damaraland
Granitformationen
auf dem Grootberg-Pass
Die nächsten Ortschaften
Blick in die weite Umgebung
Begegnung unterwegs
Pisten in unermesslichen Weiten
wildes Campieren in einem Flusstal in der Wüste
Diese Haufen zeigen die Präsenz von Nashörnern
fleissige Holzsucher
Znacht vorbereiten
Lagerfeueridylle
noch nicht müde…

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