Wir standen frühzeitig auf, da Anna und der Papi die frühen Morgenstunden nochmals für Fotos der Köcherbäume nutzen wollten. Vor der Abfahrt plauderten wir nochmals mit Henny und Michael. Sie sind nun noch etwas mehr als zwei Monate in Namibia unterwegs, kehren über die Festtage nach Hause zurück und nehmen ihre Reise ab Februar wieder auf. Die beiden sind ganz herzlich und der Abschied fiel uns schon fast schwer. Wir fuhren anschliessend eine erst eintönige Strecke, die dann plötzlich über unzählige rote Sanddünen der Kalahari-Wüste führt und uns alle an eine Achterbahn erinnert hat. In Mata-Mata verliessen wir schweren Herzens Namibia und fuhren in den Kgalagadi-Nationalpark, der auf dem Staatsgebiet von Südafrika und Botswana liegt. Nach einem Mittagshalt fuhren wir nach Twee Rivieren, wobei wir uns für die Tierbeobachtung genug Zeit nahmen. Ursprünglich stand dieser Park nicht in unseren Reiseplänen. Da Philipps Eltern mit einer kleinen Reisegruppe Namibia und auch den angrenzenden Kgalagadi-Nationalpark besuchten, konnten wir zwei Nächte am gleichen Ort buchen. Die Kinder waren natürlich schon ganz kriblig, dass sie endlich wieder einmal Grossmuetti und Grossvati sehen. Für Anna war zusätzlich ein Highlight, dass ihre geliebte Kindergartenlehrerin auch mit der Gruppe mitreiste. Wir waren dann etwa zwei Stunden zuvor auf dem Campingplatz und die Ungeduld der Kinder wurde immer grösser. Bald gab es aber ein grosses „Hallo“ und die Kinder rannten den Grosseltern entgegen. Sogleich gab es natürlich viel zu erzählen.
Entgegen unserer Absichten verzichteten wir auf eine Pirschfahrt und legten einen gemütlichen Ruhetag ein. Die Reisegruppe war schon früh für eine längere Runde in den Park gestartet, so dass wir erst unseren Camper in ihre Nähe stellten und selber frühstückten. Den Rest des Tages genossen die Kinder dann die Grosseltern (und auch umgekehrt) und es gab auch bei den Grossen etlichen Gesprächsstoff nach fast drei Monaten. Anna genoss auch ihre Kindergärtnerin und erzählte ihr viel von unserer Reise. Durch den Tag hindurch gab es auch viele spannende Gespräche mit der sehr angenehmen Reisegruppe. Beim Znacht ging es sehr lustig zu und her und unsere Kinder genossen es mit den Erwachsenen länger aufzubleiben.
Mit einem grossen Frühstück endete unsere gemeinsame Zeit in Afrika und wir verabschiedeten uns von der Gruppe und Philipps Eltern. Ursprünglich wollten wir auch zusammen heimfliegen, doch aufgrund der strikten Visabestimmungen Südafrikas (Touristenvisas sind maximal 90 Tage gültig) mussten wir die Rückreise ein paar Tage vorverschieben. Der Beamte der Immigration in Twee Rivieren hätte nun aber unser Visum um sieben Tage verlängert…
Vor der offiziellen Wiedereinreise in Südafrika (dies geschieht erst, wenn man aus dem Nationalpark fährt), unternahmen wir nochmals eine kurze Pirschfahrt ins Nossob-Tal. Unsere Hoffnungen weitere Raubkatzen zu beobachten wurden leider nicht erfüllt. So fuhren wir zum Grenzposten wo alles ganz einfach war ausser dem Carnet de Passage. Der Polizist vor Ort hatte keine blasse Ahnung was er mit dem Dokument anfangen soll und wollte uns erst wegweisen. Erst nach der Hilfe diverser weiterer Angestellten stempelte er das Formular. Dabei zweifelte er immer noch an der Rechtmässigkeit, da er vor sich hinmurmelte, dass er hoffentlich wegen dieser Unterschrift nicht arrestiert werde. Es kam alles gut und wir fuhren los in Richtung Upington. Nach knapp 240 Kilometern (ohne durch eine Ortschaft zu kommen…) checkten wir auf dem Campingplatz der Monate Lodge ein. Beim leicht verspäteten Mittagessen herrschte plötzlich grosse Aufregung, da ein gepanzertes Ungetüm sich uns näherte: Eine ziemlich grosse Schildkröte kroch unter unseren Tisch während wir daran Zmittag assen. Später ruhte sie sich unter unserem Camper aus. Die Kinder genossen den „freien“ Nachmittag mit Spielen aller Art.