South Luangwa Nationalpark – 03.-05.09.2019

Heute verbrachten wir den ganzen Tag auf dem Campingplatz. Nach dem Zmorge machte Anna mit Sibylle Hausaufgaben, die Jungs spielten mit ihren Safari-Jeeps und ich tippte den einen oder anderen Bericht. Über Mittag gingen wir zur Bar, ein Fussweg durch ein Gebiet wo auch Wildtiere grasen. Dort hatten wir wieder einmal Internet-Verbindung. Wir konnten die Föteli der Buben vom Geburtstag versenden und die letzten Berichte ins Internet stellen, wenn auch noch ohne Fotos (Internet war wieder einmal zu langsam). Leider erhielten wir auch die Nachricht, dass mein Grossvater in der Nacht auf den Vortag für immer eingeschlafen ist. Dies ist eine traurige Nachricht aber für ihn ist ein Wunsch in Erfüllung gegangen – so zu sterben. Im 99 Altersjahr war sein Gesundheitszustand seit einem Schlaganfall vor einem Jahr nicht mehr so, wie man es sich wünscht alt zu werden. Soll er in Frieden ruhen.
Den Nachmittag verbrachten wir im Camp und hatten immer wieder den Feldstecher zur Hand, wenn sich unten im Flusstal etwas tat. Dutzende Impallas und Pukus, drei Giraffen und mehrere Hippos, neben zahlreichen Vögeln konnten wir beobachten. Später nahmen wir ein Bad im Pool, dessen Wasser leider nicht so klar war und daher der Badespass etwas getrübt war. Zum Znacht bereiteten wir uns wieder einmal einen feinen Eintopf auf dem Feuer zu – mit Zwiebeln, Speck, Kartoffeln, Rüebli und Broccoli. Der Feuertopf war innert kürze leer! Nachdem die Jungs im Bett waren folgte das tierische Highlight des Tages; ein Flusspferd graste etwa 30 Meter neben unserem Camper in der Nähe des Pools. Von den Security-Angestellten wurde es verscheucht, wobei es jedoch immer wieder hoch zum Rasen kam. Anna war ganz nervös und aufgeregt. Wir schauten einfach immer wo sich das Tier befindet, so dass wir genügend Sicherheitsabstand und entsprechende Reaktionszeit hatten. Irgendwann ist es dem Tier dann verleidet und es suchte sich andere Weidegründe.

Bei der schönen Aussicht gönnten wir uns noch einen zweiten Ruhetag am selben Ort. Tierisch war heute etwas weniger los – ein paar Hippo-Spaziergänge konnten wir aus der Ferne beobachten und etliche Zebramangusten besuchten heute das Camp. Über Mittag konnte ich endlich wieder einmal unsere Webseite mit Fotos updaten. Abends buken wir ein Brot und versuchten anschliessend Pommes Frites im Feuertopf zu frittieren. Der erste Versuch war perfekt, da ich aber zu früh war, ging nach längerer Zeit erst das Öl im Feuertopf in Flammen auf und anschliessend waren die Pommes aufgetaut und zu weich um sie mit neuem Öl in einer angenehmen Konsistenz zu frittieren. Kurzfristig gab es dann noch Teigwaren, so dass zum Znacht trotzdem niemand Hunger leiden musste.

Heute wollten wir den South Luangwa Nationalpark offiziell noch besuchen. Wir starteten bereits um acht Uhr (für uns schon ziemlich früh…). Für eine Frühtour zu spät, aber für uns ideal. Die Einfahrt war wieder einmal afrikanische Bürokratie, doch für die Jungs mussten wir nichts bezahlen. Wir verliessen bald die befestigten Wegen und fuhren auf Sandstrassen durch den Busch. Wir entdeckten erst zahlreiche Paviane, Impallas und Pukus. Später entdeckten wir von weitem am Luangwa-Fluss zahlreiche Giraffen. Wir fuhren die Holperpiste weiter, ab und zu durch Tiefsand bis zum Ufer, wo wir insgesamt 21 Giraffen beim Durchqueren des Luangwa-Flusses beobachten konnten – schon jetzt das Highlight des Tages! Die hier endemische Giraffenart (Thornicroft-Giraffe) mit weissen Ohren bekamen wir auch später noch zu Gesicht. Wir entdeckten noch viele hier ebenfalls endemische Crawshay-Zebras, die sehr dicht gestreift und ohne Schattenstreifen sind. Auch zahlreiche Hippos, Krokodile, Wasserböcke, Kudus und später auch Büffel konnten wir beobachten. Nur auf Raubkatzen und Elefanten warteten wir noch immer. Dagegen plagten uns einige Exemplare der agressiven Tsetse-Fliegen. Doch plötzlich entdeckte ich einen Elefanten. Später fuhren wir noch in den südlich des Haupteinganges gelegenen Teil. Dort entdeckten wir neben verschiedenen Antilopen wieder Giraffen und auch etliche Elefanten. Bei Regenzeit kann man sich den Besuch hier sparen, da die Wege dann grösstenteils schlammig sind und wir auch einige Male durch sandige, ausgetrocknete Flussbette fuhren. Insgesamt war der Park neben den Tieren ein spannendes 4×4-Terrain. An einigen Stellen war unsere Kabine fast zu hoch, mussten jedoch wegen eines tiefen Astes nur ein einziges Mal aufgrund mangelnder Umfahrungsmöglichkeit wenden. Insgesamt haben wir bis zum frühen Nachmittag gerade mal knapp 15 Autos gesehen, davon vier Selbstfahrer (alles andere waren Safari-Fahrzeuge). Schön ist, dass man hier wirklich fast alleine unterwegs ist. Nach einigen Stunden fuhren wir wieder aus dem Park, diesmal zum Croc Valley Camp ganz in der Nähe des Haupteinganges. Hier entdeckten wir auf der Camp-Zufahrt bereits drei Elefanten, nachdem wir im Park fast drei Stunden brauchten, bis wir den ersten Dickhäuter entdeckten. Wir erhielten einen Platz direkt oberhalb des Flusses und konnten von unserem Platz aus mehrere Dutzend Flusspferde sehen (& hören!). Eine kurze Krokodilzählung ergab 20 Exemplare. Kurz vor dem Znacht entdeckte Elias noch eine kleine Herde Elefanten am gegenüberliegenden Ufer.

Wasserbock im South Luangwa Nationalpark
total 21 Giraffen querten den Luangwa-River
tiefer Wasserstand am Luangwa-River
Ein tolles Erlebnis
beim Beobachten der Giraffen
Crawshay-Zebra
einsamer Elefantenbulle im South Luangwa Nationalpark
Elefant direkt vor unserem heutigen Camp
unser Stellplatz im Croc Valley Camp

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