Die ersten Tage in Mosambik – 07.-11.08.2019

Mit dem Allradantrieb unseres Defenders und der Differentialsperre schafften wir es am Morgen auch wieder problemlos ohne Luft abzulassen die Tiefsandpiste zur Strasse zurück zu fahren. Unser heutiges Ziel war etwas nordwärts an der Lagune von Bilene. Die Hinfahrt war wieder sehr abwechslungsreich; der Verkehr und vor allem das Leben neben der Strasse insbesondere in den Ortschaften gibt viel zu sehen. Neben Gemüse und Früchten werden hier auch immer wieder sackweise Cashew-Nüsse verkauft (auch ein wichtiges Exportprodukt von Mosambik). Wir konnten nicht widerstehen und kauften zwei Säcke. In Bilene fuhren wir zum Complexo Palmeiras, einer Ferienanlage mit Häuschen und Campingplatz direkt am weissen Sandstrand der Lagune. Die Standplätze waren wieder tiefsandig aber für uns kein Problem; die Kinder genossen ihren Sandkasten direkt neben dem Camper. Eifrige Mitarbeiter des Camps rechten noch den Platz und brachten uns einen Grill und aufgrund von Verständigungsproblemen (die meisten sprechen nur rudimentär englisch), erhielten wir dann zweimal Brennholz, so dass es sicher für die zwei Abende hier reicht (und wohl noch ein paar Tage mehr…). Am Nachmittag spazieren wir zum Strand und badeten im glasklaren Wasser. Einheimische Kinder verkauften uns noch geröstete Erdnüsse. Später feuerten wir ein und grillierten zwei aus Südafrika importierte Schweinefilets. Nach dem Znacht war einmal mehr allgemeines Duschen angesagt, da dies bei den Kindern vom Spielen im Sand unumgänglich war. Die inzwischen tropischen Temperaturen trugen das seine dazu.

Schöner Sandstrand an der Lagune von Bilene
Anna
Elias am Baden
Nik beim Schaufeln
Sibylle – Beachlife
Beim Einfeuern…

Wir blieben zwei Nächte auf dem Campingplatz, so dass wir es gemütlich nahmen. Am Morgen spielten die Kinder im Sand und ich hatte Zeit unsere Reiseberichte zu schreiben. Später spazierten wir ins Dorf, wo wir für einen Spotpreis eine Ananas kauften. Auch Kartoffeln und eine mozambikanische SIM-Karte stand auf unserem Einkaufszettel. Letzters ist hier fast an jeder Strassenecke erhältlich, braucht keinerlei Formalitäten und wird gerne von den Händlern mit zusätzlichen Datenpaketen bestückt. Am Nachmittag gingen wir wieder zum Strand, wo es heute aber um einiges windiger als am Vortag war. Von einem Händler kauften wir noch einen Sack Cashew-Nüsse und kehrten zum Camper zurück. Nach einem Apéro starteten wir zum gemeinsamen Projekt Nachtessen; mit den Buben machte ich Feuer, Sibylle und Anna schnitten Fleisch, Würstchen, Kartoffeln, Rüebli, Zwiebeln, Broccoli und Käse, was zum Schluss einen feinen Eintopf in unserem Feuertopf zubereitet ergab. Abends konnte ich dank der SIM-Karte wieder einmal unsere Webseite aktualisieren, wenn auch noch ohne Fotos, da die Datenmenge noch nicht ausreichte.

Riesiger Sandkasten

Am nächsten Morgen packten wir wieder einmal alles zusammen. In Manica wollte ich Bargeld beziehen, was auch klappte, dafür blieb meine Bankkarte im Automaten. Zum Glück haben wir mehrere solche Karten mit dabei, so dass der Schaden vorerst begrenzt blieb. Wir kauften noch die nötigsten Dinge ein, u.a. auch neue Datenpakete fürs Handy. Nachdem auch noch der Dieseltank gefüllt war, fuhren wir weiter in Richtung Xai-Xai. Südlich davon hatten wir einen Campingplatz am Meer ausgewählt und unser Navi führte uns über eine Nebenstrasse (= Sandpiste) über rund 10 Kilometer zum Meer. Etwa 100 Meter vor dem Strand wurde es einfach zu viel Tiefsand, d.h. wir hätten über eine Düne fahren müssen, was wir aufgrund des Gewichts unseres Campers und der damit verbundenen Gefahr des Steckenbleibens nicht wagten. Es führten zwar Reifenspuren durch den Sand, vorbei an einem verfallenen Hotel, doch schliesslich entschieden wir uns drei Kilometer vor dem Ziel umzukehren. Da das Wetter heute allgemein nicht so toll war (stark bewölkt, windig) entschieden wir uns noch rund 100 Kilometer weiter zu fahren zum nächsten Campingplatz, der uns von der Beschreibung her zusagte. Obwohl wir vor den vielen Polizeikontrollen wussten und auch gewarnt wurden, tappten wir heute trotzdem hinein. Ca. 1 Kilometer nach einer Polizeikontrolle war eine Radarkontrolle, wo ich prompt etwas zu schnell war. Die Strassensignalisation ist aber auch nicht immer eindeutig (z. B. nach Geschwindigkeitseinschränkungen folgen nur selten wieder entsprechende Aufhebungen), so dass die Polizei im Zweifelsfall immer recht hat. Nach etwas Jammern halbierte der Polizist die Busse plötzlich, einen Quittungszettel erhielten wir jedoch nicht…

Bei Quissico an der Lagune fuhren wir zur LaGoa EcoLodge. Die Sandpiste führte hier durch Kokospalmwälder hinunter zur Lagune, über eine Brücke zu einer einfachen Lodge mit angegliedertem Campingplatz. Wir fanden ein ebenes Plätzchen und erhielten vom Inhaber den Schlüssel für ein Hüttchen, wo wir die sanitären Anlagen nutzen konnten. Es gab hier nur eine Eimerdusche. Wir erholten uns schliesslich etwas von der Fahrt, die bei entsprechendem Wetter noch imposanter gewesen wäre. Zum Schluss der Fahrt hatten wir gar zum ersten Mal seit dem Addo Nationalpark einen Regenschauer.

Auch hier blieben wir zwei Nächte. Am Morgen nach einer sehr ruhigen Nacht hatte es noch etwas Wolken am Himmel, die sich jedoch spätestens bei unserem ausgedehnten Spaziergang verzogen. Wir folgten etwas der Sandpiste auf der Halbinsel zu den Dünen. Unterwegs kamen wir an zum Teil einfachsten Behausungen mitten in einem riesigen Kokospalmenhain vorbei; die Häuschen waren zum Teil aus Lehm oder gar nur aus Schilf und es gibt hier weder Elektrizität noch fliessendes Wasser. Die hohe Düne zum Meer schenkten wir uns und spazierten am Rand der Lagune zurück. Überall begegneten wir weidenden Tieren. Unterhalb der Lodge war ein kleiner Unterstand mit Bänken eingerichtet, wo wir später Zmittag assen. Das klare und warme Wasser der Lagune verleitete dann zum Baden, was die Kinder auch ausgiebig nutzten. Später folgte ein neues Projekt. Wir hatten am Morgen Teig gemacht und wollten heute unser erstes Brot im Feuertopf backen. Auf dem gleichen Feuer grillierten wir und hatten auch noch in Alufolie gewickelte Kartoffeln in die Glut gelegt. Es gab einiges zu tun aber schlussendlich ist alles perfekt geraten und wir genossen ein feines Znacht.

LaGoa Ecolodge an der Lagune von Quissico
Ziemlich ab vom Schuss aber traumhafte Lage
Die „Hauptstrasse”
Traumhafte Lage – aber ohne Strom und fliessend Wasser
Spaziergang
Selbstauslöser-Foto
Nik und Anna geniessen den Ausblick
Selbstgebautes Segelschiff
Nik & Anna beim Baden
Strasse bei der Lodge
Brücke über die Lagune von Quissico

Schreiben Sie einen Kommentar