Wir hatten uns trotz unserer „Verspätung“ von drei Tagen entschieden nicht auf einen Besuch von Lesotho zu verzichten – zum Glück!
So fuhren wir also via Zastron, wo wir unseren Dieseltank nochmals füllten, in Richtung Grenze. Die letzten Kilometer führten über eine zum Teil grobe Piste bis wir plötzlich vor dem modernen südafrikanischen Grenzposten Sepushek mit tadellosem Betonbelag standen. Wir sind uns nicht sicher ob die örtlichen Grenzbeamten hierhin strafversetzt worden sind, aber die Arbeit hier ist definitiv keine Herausforderung; wir waren die ganze Zeit alleine da. Was die Beamten mit dem Carnet de Passage machen sollten, wussten sie auch nicht, so dass wir es einfach sein liessen, da wir ja wieder nach Südafrika zurückkehren. Der Unterschied zum folgenden Grenzposten war eklatant; eine grobe Steinpiste führte zu einem kleinen Häuschen. Ich ging hinein und fand zwei Männer am fernsehen, immerhin Sateliten-TV. Ein kleiner Kohleofen wärmte die beiden, wovon einer noch in eine traditionelle Wolldecke eingewickelt war. Die Stempel waren rasch in den Pässen, erst wurde aber auch auf dieser Seite der Grenze nach der Geburtsurkunde unserer Kinder gefragt, welche wir natürlich mit und führten. Nach einem Blick in unsere Kabine, wohl mehr aus Neugierde, wurde uns die Schranke geöffnet.
Eine noch gröbere Steinpiste führte uns die ersten Kilometer bis zu einer Asphaltstrasse. Die Landschaft war noch ähnlich, wirkte aber mit den vielen kleinen Häusern, den kleinen Feldern und den Tieren und den zu Fuss unterwegs angetroffenen Menschen gegenüber den grossen Farmen und einsamen Landstrichen auf südafrikanischer Seite ganz anders.
Unser heutiges Ziel war die Malealea-Lodge. einer schon sehr alten Anlage, wo Camping möglich ist. Wir hatten dazu zum Schluss noch über einen 2001 Meter hohen Pass zu fahren, dies selbstverständlich auf einer einspurigen kurvigen Schotterpiste. Nach dem Pass „Gates of Paradise“ waren wir schon bald am Ziel und konnten unseren Defender unter hohen Zedern zwischen den Hüttchen der Lodge parkieren. Wir genossen einen schönen Nachmittag, grillierten am Abend feines Fleisch. Wir wurden noch beehrt mit einer musikalischen Vorführung des örtlichen Chors. Später mussten wir uns dann schon bald in dem Camper zurückziehen, da auf 1830 Meter über Meer im Winter die Nächte sobald die Sonne untergegangen ist rasch kalt werden.
Den ganzen Nächsten Tag verbrachten wir noch in der Lodge. Die Kinder genossen den Spielplatz und das Spielen. Am Nachmittag machten wir noch einen Spaziergang durch das Dorf, wo wir noch verschiedene Eindrücke gewinnen konnten. Die Lodge bietet Trekking, Mountain Biken und Pferdeausritte an, wobei viele Menschen aus der Region hier ein Einkommen haben. Wir liessen unsere Wäsche hier auch noch waschen, was uns einerseits Arbeit abnahm und den Frauen einen Verdienst sicherte.