Namib Naukluft Nationalpark – 24.-26.09.2019

Vor unserer Abfahrt in Swakopmund hatten wir ein paar Besorgungen zu machen. Sibylle wünschte sich auf ihren bereits vergangenen Geburtstag grosse Holzgiraffen, Anna einen Oryx und für die Allgemeinheit brauchten wir Esswaren und Getränke für die nächste Woche. Auch unser Dieseltank war fast leer. Zusätzlich hatte einer unserer Campingstühle Altersbeschwerden und weil wir nicht riskieren wollten plötzlich am Boden zu liegen, kauften wir uns einen neuen Stuhl. Im selben Geschäft gab es auch Autobatterien und auch hier schlugen wir zu, so dass wir auf Campsites ohne Stromversorgung ausreichend „Saft“ für den Kühlschrank haben. Nun waren wir versorgt und wir verliessen das Städtchen in die Wüste, die hier unmittelbar an der Stadtgrenze beginnt. Wir fuhren in den Namib Naukluft Nationalpark, wo wir ein Permit für zwei Übernachtungen gekauft hatten (gültig für zwei Übernachtungen auf beliebigen Campsites im Park). Als erstes Ziel wählten wir die Blutkuppe, einen Granithügel mitten in der Wüste. Dort gibt es ganz einfache Campingplätze. Wir waren aber ganz alleine da. Wir fanden einen Platz, der unter einem Felsvorsprung schön Schatten bot. Gegen Abend stiegen wir noch ein Stück auf den Hügel hinauf bis zu einer Höhle und genossen da die Aussicht auf die umliegende Wüste. Im Anschluss kamen wieder unsere Feuerchefs zum Einsatz, da wir für einen weiteren Eintopf ein Feuer brauchten. In der Dunkelheit bestaunten wir einmal mehr den grossartigen Sternenhimmel und schliesslich erhielten wir zur späten Stunde noch Besuch von einem hungrigen Kapfuchs.

Einfacher Campingplatz bei der Blutkuppe im Namib Naukluft Nationalpark
Wir steigen hinauf auf die Blutkuppe
extrem genügsamer Baum (bei dem nährstoffreichen Boden…)
unser erster Köcherbaum (mit einem speziellen Gruss an Nina + Mathias…;-))
gemütlicher Abend bei sensationellem Sternenhimmel

Nach einer ruhigen Nacht fuhren wir frisch verpflegt südwärts in Richtung unseres heutigen Tageszieles. Die Pisten waren grossmehrheitlich ziemlich übel – grobes Waschbrett reduzierte unsere Fahrgeschwindigkeit massiv und strapazierte wegen dem Gerüttel auch unsere Nerven. Trotzdem fuhren wir zum rund 100 Kilometer südlich liegenden Mirabib-Felsmassiv, wo sich auch drei Campsites befinden. Mit dem Permit kann man sich einfach einen der einfachen Zeltplätze auswählen und wer zuerst kommt kann sich einen Platz aussuchen. Wir wählten einen mit einem kleinen Schattendach und tollem Blick auf die weite flache Wüste. Glücklicherweise windete es etwas, sonst wäre die Hitze zu gross gewesen. Gegen Abend wurde es wieder angenehmer. Nach dem Znacht erhielten wir erneut tierischen Besuch – diesmal hoppelten zwei Buschhasen immer wieder an uns vorbei. Die schöne Szenerie mit den Felsen ergab einige fantastische Fotos, später auch mit dem gewaltigen Sternenhimmel.

extreme Weiten
unser nächster Übernachtungsort: Mirabib
ein bisschen Schatten
grandiose Landschaft
Langohrenbesuch
Sensationelle
Milchstrasse ohne störende Lichteinflüsse

Diese Nacht in der Wüste war etwas weniger ruhig – irgendwann setzte heftiger Wind ein und liess den ganzen Camper immer wieder schaukeln. Am Morgen blieb der Wind. In der aufgehenden Sonne gab es trotzdem tolle Fotos der Umgebung. Später frischte der Wind nochmals auf und die Luft war meist durch Staub und Sandpartikel etwas trüb. Zurück auf der Hauptpiste nahm der Verkehr „stark“ zu, da wir uns nun auf der Verbindungsstrasse zwischen Walvis Bay und Sesriem mit dem beliebten Ziel Sossusvlei befanden. Wir hofften noch einen Platz auf dem Sesriem Camping zu ergattern, da alle reservierbaren Plätze ausgebucht waren. Die letzten hundert Kilometer strapazierten unseren Defender und unsere Nerven nochmals; nicht enden wollendes grobes Wellblech schüttelte uns durch. Erst einmal in Sesriem eingetroffen wollten wir auftanken. Da war aber kein Diesel mehr verfügbar. Sie warteten auf den Tanklastwagen, den wir unterwegs aufgrund eines platten Reifens überholt hatten. Auf dem staatlichen Sesriem Camp erhielten wir tatsächlich noch einen Überlaufplatz für zwei Nächte. An der kleinen Tankstelle des Camps gab es auch noch Diesel, so dass wir den Tank doch noch füllen konnten. Als erstes sortieren wir unsere Knochen nach der Schüttelei neu, beruhigten unsere knurrenden Mägen und schliesslich nutzten wir den Pool für eine Erfrischung. Das ist der einzige Pool den ich kenne mit Sandboden, da der Wind immer wieder Sand auch ins Wasser weht. Der Zufall wollte es, dass gleich neben uns eine Schweizer Familie aus Bern mit zwei Mädchen in etwa in Anna’s Alter campierten. Es dauerte nicht lange bis alle fünf Kinder gemeinsam spielten. Auch die Eltern genossen es wieder einmal einen Schwatz mit anderen Leuten zu haben. Es wurden natürlich auch die Reiseabenteuer ausgetauscht. So war es schon fast dunkel als wir uns ans Feuern fürs Znacht machten. Auch heute erhielten wir Besuch; vom Baum über unserem Tisch fielen Raupen herunter und auch der ganze Boden darunter war voll mit diesen Krabbeltieren. So zügelten wir den Tisch unter dem Baum hervor, dass wir in Ruhe fertig essen konnten.

Gaub-Pass
Endlich wieder einmal andere Kinder zum Spielen

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