Freitag, 29.09.2023 -
Anreise
Nach den letzten Vorbereitungen am Nachmittag und ein paar Stündchen
Schlaf ging es abends los in Richtung Süden. Nach der Abfahrt holte
ich mit den Kindern erst Sibylle im Spital Muri ab, da sie noch
Spätdienst hatte. Aufgrund der ruhigen Lage konnte sie früher
Feierabend machen. So schafften wir es mit nur einer Viertelstunde
Stau vor dem Gotthardtunnel bis nach Coldrerio im Tessin. Die
Autobahnraststätte glich einem Campingplatz, da viele die gleiche Idee
wie wir hatten und hier übernachteten. Wir hatten noch knapp alle fünf
Platz im Camper, zumindest für eine Nacht war es ausreichend.
Samstag, 30.09.2023 - Anreise, Fährüberfahrt
Nach ein paar Stündchen Schlaf fuhen wir gegen acht Uhr weiter in
Richtung Genua. Am Grenzübergang hatten wir nochmals ein bisschen
Stau, kamen dann aber gut vorwärts, so dass wir gegen elf Uhr in Genua
am Hafen eintrafen. Wir stellten uns in die Schlange und checkten für
die Fähre ein. Nach den ganzen Formalitäten warteten wir bis zum
Verland. Zwei Reihen neben uns wartete eine andere Aargauer Familie
auch mit einem Defender aufs Einschiffen nach Tunis. Gegen halb zwei
Uhr kam dann Bewegung in die Sache und wir konnten in die Fähre
fahren. Drinn konnten wir schön wenden, so dass wir schon bereit für
die Ausfahrt standen. Auch der Kabinenbezug ging rasch, und kurz nach
drei Uhr legte die Fähre "Splendid" von Grandi Navi Veloci ab. Wir
genossen das Auslaufen der Fähre und das wolkenlose Wetter. Elias
entdeckte gar zweimal mehrere Delfine, die uns folgten, leider in
einem etwas grossen Abstand. Trotzdem war es ein eindrückliches
Erlebnis. Beim Sonnenuntergang hatten wir bereits die Nordspitze von
Korsika erreicht. Zum Znacht suchten wir das Restaurant auf, wo aber ein ziemliches Chaos
herrschte. Zum Schluss waren wir aber alle mehr
als satt und wir legten uns in unsere Kabine.
es dauert noch ein bisschen bis wir Einschiffen können...
kurz vor der Abfahrt
es geht los!
Tschüss Europa
auf hoher See
traumhaftes Wetter
bereits am Cap Corse
Sonntag, 01.10.2023 - Ankunft Tunesien, Fahrt nach Nabeul
Wir hatten lange geschlafen. Nach einem Picknick an Deck genossen wir
die Überfahrt. Zur Abwechslung spielten wir mit der Schweizer Familie
noch Karten. Gegen 15 Uhr erreichten wir den Hafen von Tunis.
Natürlich wollte jeder der erste auf dem Garagendeck sein - und beim
Verlassen der Fähre sowieso. Wir nahmen es gemütlich, dafür ging die
Einreise dann rasch vor sich. Nach rund einer Stunde waren wir
"draussen" und nahmen Fahrt auf südwärts in Richtung Nabeul. Der erste
Geldautomat, wo ich Geld abheben wollte funktionierte leider nicht, so
dass wir ohne Tunesische Dinar auf die Autobahn gelangten. Prompt
hatten wir an der ersten Zahlstelle kein Bargeld - und Karten
akzeptierten sie nicht. Nach einigen Erklärungen wurde uns die
Barriere trotzdem geöffnet und wir fuhren weiter. Gleich darauf fanden
wir auf einer Raststätte den ersten funktionierenden Geldautomaten. In
Nabeul suchten wir erst den an ein Hotel/Restaurant angegliederten
Campingplatz. Dort fanden wir ein schönes Plätzchen, wegen des
Strassenlärms nicht ganz ruhig aber ohne viel Publikum sehr praktisch
um in Tunesien anzukommen. Wir richteten uns ein. Wir verreisten
diesmal zum ersten Mal länger mit unserem "Hopper" (unserem neuen
Anhänger) und einem zusätzlichen
Dachzelt. Nach einem Apéro waren alle hungrig und die Pastas
verschwanden rasch in den hungrigen Mäulern.
schon fast am Ziel
Wir
laufen in den Hafen von Tunis ein.
Montag, 02.10.2023 - Ruhetag in Nabeul
Trotz
Muezzin und Strassenlärm hatten wir gut geschlafen. An der Strasse
holten wir uns für dreissig Rappen vier Baguettes (Preis für alle
zusammen, an diese Peise gewöhnen wir uns gerne) und genossen ein
Zmorge im Schatten, da es in der Sonne bereits zu warm war. Heute
nahmen wir uns Zeit anzukommen. Unsere elektrische Treppe
funktionierte nicht mehr, so dass ich die Ursache suchte. Den genauen
Grund fand ich leider nicht (aber für den Rest der Ferien
funktionierte sie wieder). Wahrscheinlich hatten wir etwas zu wenig
Strom in der Batterie, da der Kühlschrank während der Überfahrt
einiges an Energie brauchte und die kurze Fahrt nach Nabeul und das
Parkieren im Schatten reichte nicht, um die Batterie wieder
ausreichend zu laden. Am Nachmittag spazierten wir zum Strand, der
eigentlich ganz schön ist, aber wie überall liegt auch hier viel
Plastikabfall. Wir fanden ein schönes Plätzchen und genossen den
Strand und die Abkühlung im noch sehr warmen und auch sauberen Wasser.
Mein Versuch am Abend noch frisches Gemüse zu kaufen war leider nicht
erfolgreich, dafür erstand ich für CHF 18.00 eine tunesische SIM-Card
mit 75 Gigabyte Daten - mehr als ausreichend für unsere Reise. Auch
fand ich nochmals einen Bancomaten, der mir etwas Geld auszahlte.
Eigentlich wollten wir heute zum ersten Mal auswärts essen gehen, aber
die Kinder wünschten ein Znacht vor dem Camper, so dass wir uns
fügten.
Strand von Nabeul
Begeisterung am Strand
auf dem Camping "Les Jasmins"
Dienstag, 03.10.2023 - Nabeul-Sbeitla
Während
in der ersten Nacht noch ein Paar in einem Landcruiser von der Fähre
auf dem Platz war, waren wir in der zweiten Nacht die einzigen
Campinggäste. Am Morgen packten wir zusammen und fuhren nach einem
Einkaufs- und Tankstopp los in Richtung Südwesten. Beim Tanken konnten
wir nur Staunen - hier gibt es den Liter Diesel für ca. 55 Rappen. So
günstig hatten wir mit unseren Camper noch nie getankt. Erst fuhren
wir auf der Autobahn Richtung Süden und dann auf einer Hauptstrasse in
Richtung Westen zu unserem Ziel Sbeitla. Hauptattraktion der Stadt ist
das riesige Ausgrabungsgebiet der römischen Stadt Sufetula mit
erstaunlich gut erhaltenen Bauten und Mosaiken. Erst parkten wir aber
beim Hotel Sufetula gleich oberhalb der archäologischen Stätte. Das
Hotel bietet einen separaten Parkplatz als Stellplatz an. Bei der
Vorbeifahrt am Ausgrabungsgelände entdeckten wir den Defender der
Aargauer Familie, trafen sie aber später nicht mehr an. Nach einer
Stärkung spazierten wir dann zum Ausgrabungsgelände.
Selbstverständlich wollte uns ein Führer das ganze Gelände zeigen,
wobei wir aber dankend ablehnten. Wir entdeckten das weitläufige
Gelände lieber selber. Es war wirklich eindrücklich und die Abendsonne
tauchte alles in ein sehr schönes Licht. Zurück beim Hotel nahmen wir
dann erst ein Bad im Pool, was unsere Körpertemperatur gefühlt um 15
Grad sinken liess. Abends mussten wir beim Znacht zum ersten Mal einen
Pullover anziehen, da Sbeitla immerhin auf mehr als 500 Metern Höhe
liegt.
in der römischen Stadt Sufetula
viele erhaltene Gebäude...
...& Mosaike
tolle Mosaike
nach der verdienten Abkühlung im Pool
Mittwoch, 04.10.2023 - Sbeitla - Gafsa
Nachdem
wir in Sbeitla noch getankt hatten, fuhren wir weiter südwestwärts
nach Gafsa. Unterwegs fuhren wir durch belebte Dörfer, wo wir auch
einen Einkaufsstopp bei einem Markt machten. An einem Verkaufsstand
erstanden wir neben Tomaten auch Trauben und Granatäpfel. In Gafsa
nahm der Verkehr im Stadtzentrum so rasant zu, dass wir kurzzeitig gar
in einem zweispurigen Stau standen. Nur eine Strasse weiter war die
Strasse dann wieder frei. Unser Ziel war der Camping "El Hasen", wo
wir alleine auf dem Platz waren. Die Angestellten waren gerade am
Füllen des Pools, so dass uns später noch ein Bad sicher war.
Eigentlich ist hier ja schon eine ganz trockene Gegend, aber hier wird
Wasser aus dem Boden gepumpt, um die vielen Palmgärten zu bewässern.
Entsprechend nächtigten wir auch unter den ersten Dattelpalmen und
einigen Olivenbäumen. Ein Mitarbeiter des Platzes (der auch hier einem
Restaurant angegliedert ist) kümmerte sich sehr gut um uns und war
selber sehr interessiert fürs Reisen. Zum Znacht genossen wir ein
feines Raclette - ganz und gar nicht typisch tunesisch - aber trotzdem
fein;-)
die Datteln werden mit Hüllen geschützt
bereit für den Pool
Raclette-Plausch
Donnerstag, 05.10.2023 - Gafsa - Tozeur
Wir
hatten noch viel mit Mehdi ("unserem" persönlichen Betreuer gesprochen
und er empfahl uns unbedingt die Sehenswürdigkeiten rund um Tamerza.
Wir hatten, bzw. ich habe schon damit geliebäugelt, aber aufgrund der
Reisehinweise des EdA wollten wir ursprünglich auf diesen Abstecher
ganz in den Westen von Tunesien verzichten, da von Reisen ins
Grenzgebiet zu Algerien abgeraten wird. Mehdi meinte aber, dass dies
völlig unbedenklich und ungefährlich sei (ist eine relativ
touristische Gegend). So wagten wir den Abstecher und fuhren druch ein
sehr karges Gebiet Richtung Westen. Vor Tamerza fuhren wir durch eine
Ortschaft mit unzähligen Abfalleimern und keinem Abfall am Boden -
eine absolute Ausnahmeerscheinung. Bei Tamerza erreichten wir die
ersten Dattelpalmenhaine und konnten ähnlich wie in Marokko die alte
verlassene Siedlung über den Palmgärten sehen. Unser nächstes Ziel war
die Bergoase Chebika. Auf dem Weg dorthin fuhren wir über eine
Bergkuppe, wo wir eine schöne Aussicht hinaus in die Ebene und dem
Beginn der Wüste hatten. Bei der Oase stellten wir den Camper ab und
folgtem dem Weg talaufwärts. Entlang des Pfades führte immer ein
Wasserkanal (wie im Wallis die Suonen) zu den Gärten weiter unten.
nach einem ersten Wasserbecken mit badenden Kindern folgten wir noch
etwas weiter dem Weg und erreichten schliesslich einen schönen
Badegumpen direkt bei der Quelle. Auch da war ein einheimischer Vater
mit zwei Jungs am Baden. Mitten in der Trockenheit nutzten auch wir
spontan die idylische Möglichkeit und tauchten ins Nass ein, das aber
schon fast Badewannentemperatur erreichte. Zwischen quakenden Fröschen
erfrischten wir uns. Entlang des Weges hatten sich zahlreiche Händler
platziert, die allerhand Souvenirs, Sandrosen und Mineralien anboten.
Für ganz kleines Geld erstand ich einen Amethysten. Nach einer
Erfrischung mit einem kühlen Getränk fuhren wir weiter nach Tozeur.
Der angepeilte Campingplatz gab es nicht mehr. Dafür war dann die
Alternative, der Camping L'oasis palmier eine gute Wahl, obwohl dieser
zu Beginn auch fast verlassen aussah. Aber es war noch ein anderes
Auto mit Dachzelt vor Ort. Wir campierten hier inmitten von
Dattelpalmen. In Tozeur und Umgebung werden mehr als die Hälfte der
gesamten tunesischen Datteln produziert. Auf der Hinfahrt hatten wir
ganze LKWs mit Anhängern voll beladen mit Datteln gesehen und beim
Ortseingang von Tozeur fuhren wir wohl an einem riesigen
Umschlagsplatz für Datteln vorbei. Vom ganzen Tag und der Wärme waren
wir abends ziemlich müde, so dass wir den Abend gemütlich unter den
Dattelpalmen ausklingen liessen.
Gruppenbild mit Mehdi
Wir fahren los
bei Tamerza
Blick in die Wüste
in der Bergoase Chebika
"erfrischendes" Nass
Vorsicht Kamele
Camping unter Palmen
Freitag, 06.10.2023 - Tozeur - Douz
Nach einem
Stopp im örtlichen Carrefour, wo wir insbesondere unsere
Getränkevorräte wieder aufstocken mussten, fuhren wir ostwärts. Nach
dem Durchqueren ausgedehnter Dattelpalmenplantagen ging es abrupt über
einen Damm quer durch den Chott el Jerid, dem grössten Salzsee der
Sahara. Nach rund 40 Kilometern gelangten wir wieder an "Festland". Da
durchquerten wir auch den Ort "El Hamma", der Schauplatz von Mani
Matters "Dr Sidi Abdel Assar vo el Hama" hätte sein können. Angekommen
in Douz fuhren wir zum "Camping Club Dessert", der als bester Camping
Tunesiens beschrieben wird. Er ist ganz stadtnah aber schön unter
Palmen gelegen. Wir richteten uns ein und waren nicht mal alleine. Wir
schwatzten noch mit einem Schweizer, der bereits seit über 20 Jahren
immer wieder hier herkommt. Er startet jeweils von hier Wüstentouren
in die Sahara. Zum Znacht gingen wir ins Zentrum von Douz und genossen
von einer Dachterrasse ein tunesisches Menu, beschränkten uns im
Wesentlichen aber auf Couscous mit Poulet und den ortsüblichen
Beilagen. Nach unserer Rückkehr wollte Sibylle noch einen Kaffee
geniessen. Dabei bemerkten wir, dass die Gasflasche im Camper leer
war. Die extra gekaufte Ersatzflasche war leider auch leer, obwohl
noch ein (bei meiner Kontrolle jedoch offenes) Siegel am Verschluss war.
Hatte ich doch tatsächlich eine leere Gasflasche gekauft. Aufgrund der
kleineren Grösse war mir das fehlende Gewicht jedoch nicht
aufgefallen. Ich fragte den anderen Schweizer, ob es hier eine
Möglichkeit gebe die Flaschen aufzufüllen. Da er das auch nicht
wusste, gingen wir zusammen zu Nasseur, dem
Nachtwächter. Dieser nahm uns direkt mit ins nahe Stadtquartier (obwohl
schon 21 Uhr war). Er klopfte an einer Tür und rief auf arabisch ein
paar Worte. Schliesslich erschien ein älterer Herr und nahm die
Flasche entgegen. Das sei kein Problem und am nächsten Morgen um halb
acht sei die Flasche wieder voll abholbereit.
Fahrt durch Tozeur
Damm quer durch den Chott el Jerid - Saharas grösstem Salzsee
Chott el Jerid
die Heimat von Sidi Abdel Assar
Restaurant-Terrasse mit Blick auf die Strasse
Samstag, 07.10.2023 - Douz mit
Kamelreiten
Nach dem Aufstehen holten wir als erstes
unsere Camping-Gaz-Flasche wieder ab, die tatsächlich frisch gefüllt
war. Zum Preis von nur 5 Dinar (rund 1.50 CHF) haten wir fast 3 kg Gas
erhalten - ein ganz toller Service! Den Rest des Morgens relaxten wir auf dem Campingplatz. Wir
hatten so viele Eindrücke, dass diese zwischendurch auch wieder
verarbeitet werden müssen. Am Nachmittag hatten wir den Kindern
versprochen, dass wir in der Wüste einen Kamelritt unternehmen. Vor
dem Camping wurden wir mit einem klapprigen Taxi abgeholt und durch
den Palmengarten zum Tor der Sahara geführt. Dort wo alljährlich um die
Jahreswende ein grosses Sahara-Festival stattfindet, warteten bereits
zwei Guides mit fünf Dromedaren auf uns. Schnell war die Zuteilung
gemacht und schon ging es los. Hier waren die Dünen nur klein, aber
den Kindern gefiel es trotzdem da zu reiten. Bei einer Pause liesen es
sie es sich nicht nehmen von der Düne in den Sand zu springen. Nach
dem Ritt spazierten wir durch den Palmengarten mit unzähligen
Dattelpalmen zurück zum Campingplatz. Eine kurze Erfrischung später
(das Bier vom Camping-Restaurant war fein aber mit 2,4 dl Inhalt doch
sehr klein...) ging ich noch ins Städtchen um Bargeld zu besorgen.
Leider spuckten hier die Geldautomaten auch maximal ca. 100 CHF aus.
Auf der Strasse kamen mit im Städtchen 12 LKW-4x4-Wohnmobile entgegen,
die sich später auf dem Camping wieder einfanden. Die Jungs waren
begeistert und wollten alle aus nächster Nähe ansehen. Die Gruppe hat
sich hier für einen wöchigen Wüstenfahrkurs versammelt, die ein
deutscher Anbieter hier veranstaltete. Auch ein Schweizer LKW war mit
dabei. Den Abend genossen wir in aller Ruhe auf dem Campingplatz.
auch das muss sein - hier trocknet es auf jeden Fall schnell
es geht los...
ab in die Wüste
Sonntag, 08.10.2023 - Douz - Ksar Ghilane
Nach
dem Zmorge schwatzten wir erst noch mit unserem Nachbar, der mit
seinen beiden Kindern auch mit uns auf der Fähre war. Sie hatten
soeben nach einem Kamelritt eine Nacht in der Wüste verbracht. Wir
füllten noch Wasser auf, bezahlten den Caming, kauften ein, tankten
Diesel voll und verliessen dann Douz. Durch die Wüste ging es auf der
Strasse rund 70 Kilometer nach Osten, dann bei einer Abzweigung
nochmals ca. 70 Kilometer nach Süden. Mehrfach entdeckten wir
Kamelherden, die auch mal direkt vor uns die Strasse trabend querten.
Nach etwa zwei Stunden erreichten wir die Oase Ksar Ghilane. Ganz am
Ende fuhren wir zum Campement Oasis, wo wir durch Bäume und Sanddünen
vom Wind und der Sonne geschützt ein schönes Plätzchen fanden. Nach
einem ruhigen Nachmittag, gerade im Moment als wir bei tiefem
Sonnenstand noch etwas in die Wüste spazieren wollten, fuhren zwei
Geländewagen zu, unter anderem die Familie aus Baden mit ihrem
Defender. Sie hatten zusammen mit Guides und einer deutschen Familie
eine dreitägige Tour durch die Wüste unternommen. Da hatten wir uns
natürlich viel zu erzählen.
Dromedarherden unterwegs...
...& quer über die Strasse
lauschiges Plätzchen am Rande der Oase Ksar Ghilane
Besuch aus dem Aargau...;-)
oben auf der Düne
Montag, 09.10.2023 - Ksar Ghilane
Am Morgen
plauderten wir noch ein bisschen mit den beiden Familien, die heute
bereits in unterschiedliche Richtungen weiterreisten. Wir liessen es
gemütlich angehen und blieben noch eine Nacht länger. Gegen Mittag
spazierten wir zur Quelle in der Oase, wo wir im warmen aber ganz
klaren Wasser ein Bad nahmen - das war wie Aquarena in der Wüste. In
einem Souvenirshop kauften die Kinder noch ein paar Andenken. Speziell
am Geschäft war, dass auch im Innern des Gebäudes der ganze Boden wie
draussen mit Sand bedeckt war. Auf dem Rückweg buchten wir noch eine
einstündige Quadtour zu den Überresten des römischen Kastells. Es war
ein grosser Wunsch der Jungs Quad zu fahren. Anna durfte in Begleitung
des Guides selber vorausfahren. Elias war bei Sibylle und Nik beim mir
auf dem Vierrad-Töff. Nach einem Besichtigungsstop beim Fort, wo es
von der Anhöhe einen schönen Blick in die gibt, kehrten wir um, wobei
die beiden Jungs dann vorne auf dem Quad Platz nehmen durften. Für sie
wäre selber fahren eigentlich noch nicht erlaubt gewesen, aber der
Guide sagte nichts dazu und der Funfaktor für die Jungs war umso
grösser. Bei unserer Rückkehr fand sich eine grosse 4x4-Gruppe aus
Frankreich auf dem Platz ein, wodurch die Ruhe etwas minimiert wurde.
Abends gingen wir ins Restaurant essen. Dank der Gruppe konnten wir
aber erleben wie auf Nomadenart ein grosses Fladenbrot direkt in der
Glut im Sand gebacken wurde. Zum Znacht wurde uns erst Salat, dann
eine feine Couscous-Platte mit Fleisch und zum Dessert ein feines
Nussgebäck (Gazellen-Hörnchen) serviert.
Berber-Zelt
warme Quelle in Ksar Ghilane
wie Aquarena in der Wüste
Blick in die Wüste
Römisches Kastell
Quad-Tour zum römischen Kastell
Traum der Jungs
Stuhl in der Wüste
Dienstag, 10.10.2023 - Ksar Ghilane - Ksar Hallouf
Am Morgen verliessen wir den schönen Ort in der Oase Ksar Ghilane und
fuhren durch die Wüste wieder etwas nach Norden. Bei einer
Strassengabelung folgten wir einer Strasse nach Westen, obwohl diese
auf unserer Karte erst als rudimentäre Piste eingezeichnet war. Sie
führte durch eine karge Steinwüste und nach ein paar Hügeln nahm die
Vegetation plötzlich wieder ganz leicht zu, bis wir in die erste
Siedlung kamen. Dort fuhren wir steil auf einen Hügel zum
gleichnamigen Ksar Hallouf. In der dortigen Speicherburg hatten wir
vor zu übernachten. Ein Teil des Ksar (Speicherburg der früheren
Nomadenbevölkerung) war noch gut erhalten, weitere Teile verfallen
leider zusehends. Wir wruden willkommen geheissen und durften einen
Platz wählen. Gegen Abend verliessen die letzten wenigen Touristen den
Ksar und das Café schloss. Ich erhielt vom Kaffeebar-Betreiber noch
eine kurze Führung durch die ehemalige Moschee und der gleich daneben
liegenden ehemaligen Ölmühle. Dort wurde bis vor dreissig Jahren die
Oliven der Region mit Hilfe eines jungen Kamels und einem grossen
Mahlstein zerquetscht und anschliessend mit einer archaischen Presse
das Öl herausgedrückt. Abends kamen nochmals ein paar Männer vorbei,
die am renovierten Teil des Ksars arbeiteten, wobei das Ziel die
Wiedereröffnung des Gästehauses ist. Kurz vor Sonnenuntergang stiegen
wir noch auf den nahen Hügel und genossen den Ausblick auf den Ksar
und die umliegenden Berge. Aufgrund der exponierten Lage auf dem Hügel
und dem aufkommenden Wind mussten wir uns tatsächlich etwas wärmer
anziehen als bloss das T-Shirt. Dafür durften wir nachher eine sehr
ruhige Nacht geniessen.
Schafe weiden in der Wüste
Sand überall - sogar auf der Strasse
einsame Wüste
Ksar Hallouf
in der Speicherburg Ksar Hallouf
antike Ölmühle - angetrieben früher von einem jungen Kamel
Blick vom Hügel
Mittwoch, 11.10.2023 - Ksar Hallouf - Chenini
Zum Zmorge genossen wir ein grosses Baguette, dass uns der
Café-Betreiber extra (und unaufgefordert sowie kostenlos) vorbei
gebracht hatte. Im Laufe des Morgens verliessen wir den schönen Ort
und fuhren durch die Dahar-Berge erst nach Bani Kheddache, wo wir auf
einer Bank Geld wechselten. Später fuhren wir nach Tataouine um unsere
Vorräte, besonders frische Lebensmittel und Wasser, aufzustocken.
Anschliessend folgten wir der Strasse nach Chenini, einem alten und
teilweise verfallenem Berberdorf an ganz exquisiter Lage. Wir wurden
gleich von einem Führer begrüsst, mussten aber erst etwas essen. Mit
gestilltem Hunger entdeckten wir mit dem Führer Ismail den Ort. Wir
besuchten eine alte Höhlenwohnung, die wohl nur noch zu touristischen
Zwecken erhalten blieb. Später stiegen wir immer höher den Berg
hinauf. Bei der pittoresken weissen Moschee hatten wir eine wunderbare
Panorama-Sicht auf das Dorf. Nach einer Erfrischung und dem Besuch
eines Andenkengeschäftes kehrten wir zum Camper zurück. Obwohl wir
angeboten erhielten gleich vor Ort zu nächtigen, zogen wir es vor noch
ein paar Kilometer talaufwärts zu fahren, wo es eine
Stellplatzmöglichkeit an sensationeller Lage unter Palmen gibt. Die
Touristenpolizei hat uns vor der Abfahrt gefragt, wo wir hinfahren und
sie haben uns gesagt, dass dort eine Übernachtung problemlos möglich
sei. Vor Ort testeten wir auch unsere neue Pump-Dusche mit einem
Duschvorhang am Klappdeckel unseres neuen Anhängers. Nach dem Znacht
genossen wir bei absoluter Ruhe (ganz selten fuhr mal ein Auto auf der
Strasse in der Nähe durch) den sensationellen Sternenhimmel. Für das
erst entfachte Lagerfeuer ging leider meist ein etwas zu starker Wind,
der Funken mit sich trug. Daher entschlossen wir die Flammen wieder zu
löschen.
Bergdorf Chenini
wunderschöner Übernachtungsplatz bei einer Ansammlung von Palmen in
der Wüste nähe des Dorfes Chenini
Lagerfeuer in der Wüste
beeindruckender Sternenhimmel
Donnerstag, 12.10.2023 - bei Chenini - Djerba
Nach einer absolut ruhigen Nacht frühstückten wir unter Palmen. Ein
älterer Bergbauer ritt mit seinem Maultier mit seitlichen Körben an
uns vorbei. Er fragte, ob die Kinder für ein Foto aufs Maultier sitzen
wollten (und er wohl ein paar Dinar verdienen könnte). Die Kinder
lehnten aber ab, worauf er uns fragte, ob wir ihm nicht ein paar
Schuhe hätten. Er war tatsächlich mit so einer Art
Grossvaterhausschuhen aus Manchester-Stoff unterwegs. Wir hatten
natürlich keine überzähligen Schuhe mit dabei, schenkten ihm dafür ein
paar Trauben. Später brachen wir auf, kauften in Tataouine nochmals
ein und nahmen Kurs in Richtung der Insel Djerba. Durch eine weite
Ebene fuhren wir Richtung Meer. An einem Salzsee "Sebkhet el Melah"
stoppten wir und wagten uns auf die Salzfläche hinaus. Die Kinder
nahmen ein paar kiloschwere Salzbrocken mit. Kurze Zeit später fuhren
wir über einen rund vier Kilometer langen Damm, der bereits von den
Römern erstellt wurde, auf die Insel Djerba. Erst war die Insel noch
relativ ursprünglich, doch schon bald begannen die grossen
Hotelanlagen, da die Strandabschnitte im Nordosten mit seinem weissen
Sand zu den schönsten zählen. Beim grossen Hotelkomplex Darjerba wurde
ein grosser Platz in einen Campingplatz umfunktioniert. Die grosse
Fläche ist ein grosser Parkplatz mit null Ambiente, doch der sichere
Ort und das topmoderne WC-Häuschen inkl. Rezeption machten den Platz
trotzdem zu einer guten Wahl. Wir erhielten wie die Hotelgäste
Armbändeli, einfach in blau, was den Camping auswies. Nach einer
Verpflegungspause machten wir uns auf an den Strand. Ein grosser Teil
der Hotelanlage wird nicht mehr wirklich betrieben (bzw. wohl nur zur
Hauptsaison), zumindest sah es teilweise etwas ungenutzt aus. Wir
durften aber die ganze Infrastruktur nutzen und der Strand und auch
der grosse Pool waren wirklich schön. Aber sonst war es für uns ein
mächtiger Kulturschock. Bisher waren wir eher im ländlichen Tunesien
unterwegs - und jetzt abrupt mitten im Massentourismus. Für die Kinder
gehörte Baden und Strand aber zu den Ferien und hier war beides sehr
gut möglich.
eine ganz ruhige Nacht verbracht - aber immer noch müde...
sensationelle Landschaft
es geht weiter...
im Süden sind die alten Peugeot 404 noch allgegenwärtig im
Strassenbild
scheinbar unverwüstlich - trotz z.T. Baujahr 1967
Salzsee "Sebkhet el Melah"
Freitag, 13.10.2023 - Djerba
Die Nacht war laut
und sehr warm. Eine Openair-Disco in der Nähe und laute Quads und
Motorräder wechselten sich die ganze Nacht ab. Am frühen Morgen wurde
es dann etwas ruhiger. Wir fühlten uns aber eigenartigerweise trotzdem
recht erholt. Am Morgen wollten die Kinder zum grossen Swimmingpool
und am Nachmittag an den Strand. Unser deutscher Platznachbar hatte
uns vom grossartigen Znacht-Buffet im Hotel vorgeschwärmt, so dass wir
das auch einmal versuchten. Wir hatten einen Tisch direkt gegen den
Strand und konnten uns für umgerechnet zehn Franken pro Person die
Bäuche vollschlagen. Für den Preis konnten wir uns nicht beschweren,
aber wir entschieden, dass unser heutiger Besuch der einzige sein soll
am Buffet. Viel schlimmer als das Buffet waren aber gewisse
Hotelgäste. Da wurde Unmengen von Essen auf die Teller gehäuft und
meist der grösste Teil blieb auch wieder übrig. Dafür gönnten wir uns
wieder einmal eine Flasche Wein und erhielten erstmals eine Flasche
tunesischen Wein. Unsere Weinvorräte zu Beginn der Reise waren recht
bescheiden (wir hatten uns an die Einfuhrvorgaben gehalten), worauf
der Vorrat schon bald aufgebraucht war. Und Wein zu kaufen ist in
Tunesien nicht ganz einfach, zumindest in den ländlichen Regionen.
Strandparadies in Djerba
auch Baden im Pool kommt nicht zu kurz
Samstag + Sonntag, 15.10.2023 - Djerba
Wir
hatten noch zweimal denselben Tagesablauf; am Morgen Pool, am
Nachmittag baden und SUP-Fahren am Strand. Den Kindern zuliebe blieben
wir ganze vier Nächte auf dem Platz. Gefühlt wurde jede Nacht ruhiger
- die Disco blieb aus und vielleicht hatten wir uns auch einfach
an den Verkehrslärm gewöhnt. Die letzten beiden Nächte war auch noch
ein älteres Bündner Paar mit uns auf dem Platz, die gemütlich für zwei
Monate mit ihrem VW-Bus Tunesien erkundeten (und auf der Hinfahrt auch
mit uns auf der Fähren waren). Am letzten Abend holten wir uns an der
Hotelbar noch Bier und eine Flasche Wein, auch aus Tunesien. Letztere
war aber so sauer, dass wir keine solche Flasche mehr kaufen werden.
Montag, 16.10.2023 - Djerba
Heute Morgen
räumten wir nach vier Nächten wieder alles zusammen. In Houmt Souk
versorgten wir uns wieder mit Diesel, Vorräten und schliesslich noch
ofenfrischen Baguettes. Später folgten wir der Küste zur
Nordwestspitze der Insel und dann entlang der ziemlich einsamen
Westküste südwärts. Bei einer geschlossenen Strandbar fanden wir einen
guten Stellplatz. Wir relaxten und genossen einen sehr ruhigen
Nachmittag und Abend. Das Meer war absolut ruhig, doch das Seegras
motivierte niemanden von uns zum Baden. Zwischendurch kamen immer
wieder vereinzelte Einheimische an den Strand zum Relaxen oder
Fischen, aber nach Einbruch der Dunkelheit waren wir alleine. Wir
genossen eine ruhige Nacht am Strand von Sidi Jmour.
Festung in Houmt Souk
schöner Stellplatz am Strand von Sidi Jmour
Fischer bei der Arbeit
den Strand ganz für uns alleine
Dienstag, 17.10.2023 - Djerba - La Louza
Am
heutigen Tag stand uns eine längere Fahretappe bevor. Etwas wehmütig
verliessen wir den Platz, ohne dabei beim Zmorge noch den lokalen
Fischern bei ihrer Arbeit etwas zu beobachten. Schon bald erreichten
wir den Ort Ajim, wo die Fähre hinüber zum nahen Festland führt. Wir
hatten Glück und konnten als letztes Fahrzeug auf die gerade
ankommende Fähre fahren. Die rund viertelstündige Überfahrt für sage
und schreibe einen Dinar (ca. 30 Rappen) verlief reibungslos. Schon
bald erreichten wir das Festland und die Fahrt führte weiter. Bis zur
Autobahn dauerte es noch über eine Stunde. In einem Städtchen
unterwegs erstanden wir als Mitbringsel noch einen ganzen Bund Datteln
und ein Säckchen Feigen. Die Fahrt auf der Autobahn war dann doch
ziemlich eintönig. Bei der Nordausfahrt von Sfax verliessen wir die
Schnellstrasse und fuhren durch die Vororte und das entsprechende
Gewusel nordwärts. Durch ausgedehnte Olivenbaumfelder und auch
anderweitig landwirtschaftlich genutzte Flächen führte uns unsere
Route nach La Louza wieder direkt ans Meer. Der innovative Betreiber
des Hotels Kahena bietet auf seinem Grundstück auch die Möglichkeit
zum Campen an. Mit einem Standplatz mit direkter Sicht aufs Meer
genossen wir nach der Fahrt ein kühles Getränk. Das Meer hat hier weit
hinaus nur Stehtiefe, und die Fischer sind zu Fuss oder mit kleinen
Holzbooten, z.T. mit einfachen Segeln an ihrer Arbeit. Zum Znacht
liessen wir uns bekochen und erhielten für 30 Dinar pro Person ein
Viergangmenu. Erst wurde eine scharfe Gemüsesuppe aufgetischt, worauf
ein Salat und als Hauptgang Poulet mit Kartoffeln und Gemüsekompott
folgte. Zum Dessert erhielten wir alle eine Schale Granatäpfel-Kerne.
Der Besitzer war sehr engagiert und interessiert, hat er doch selber
bereits mehrfach Freunde in der Schweiz besucht.
Fähre von Djerba ans Festland
Verkaufsstände unterwegs...
Platz mit Meersicht in La Louza
Mittwoch, 18.10.2023 - La Louza - Nabeul
Nach
einer sehr ruhigen Nacht packten wir wieder alles ein und fuhren
weiter nordwärts. Bereits am Donnerstag fährt unsere Fähre am Hafen
von Tunis. So fuhren wir bis Nabeul, wieder auf den Camping Les
Jasmin. Wir hatten uns gegen den Besuch der Medina von Sousse
entschieden und uns dafür nochmals Zeit genommen für einen Aufenthalt
am Strand. zum ersten Mal hatten wir etwas Wellen am Meer, was den
Kindern natürlich gefiel. Bisher war das Meer immer ganz ruhig, fast
schon mit einem See zu vergleichen. Zum Apéro holten wir uns in der
Bar des Hotels ein Bier und zum Znacht wagten wir es nochmals eine
Flasche tunesischen Wein zu testen, diesmal war der Tropfen von
Karthago doch um einiges besser als beim letzten Versuch.
Donnerstag, 19.10.2023 - Nabeul - Tunis (Fähre)
Bis zum Mittag räumten wir Camper und Hopper auf, packten Kleider und
Verpflegung für die Fährüberfahrt und fuhren schliesslich los. An der
Strasse kauften wir noch Granat-Äpfel, wobei uns ein älterer Tunesier
auf Schweizerdeutsch ansprach und uns willkommen hiess in Tunesien.
Gerne hätte er uns zu sich eingeladen. Er arbeitete 25 Jahre in Zürich
und ist vor zwei Jahren mit der ganzen Familie nach Tunesien
zurückgekehrt, wo er jetzt einen Handel mit Pflanzen (Bäume, Blumen
und Ziergewächse) aufgebaut hat. nach dem interessenten Gespräch
mussten wir uns leider verabschieden und fuhren weiter in Richtung
Tunis. Wir machten noch einen kurzen Einkaufsstopp in einem riesigen
Einkaufszentrum. Im grossen Géant gab es alles zu kaufen; wir fanden
gar eine Abteilung, wo wir noch ein paar Flaschen Wein für nach Hause
erstehen konnten. Vor dem Hafen profitierten wir nochmals von den
günstigen Dieselpreisen und füllten unseren Tank randvoll. Das
Einchecken am Hafen ging dann schnell, worauf das lange Warten dann
anfing. Schlesslich hatten wir diverse Stationen bei Polizei und Zoll
absolviert und standen zum Verlad bereit. Da zwei grosse Fähren über
eine kleine Plattform be- und entladen wurden, stockte der
Verladefluss etwas. Um ca. 20:30 Uhr fuhren wir fast als erste in die
obere Etage, bezogen nachher unsere Kabine, diesmal gar eine
Aussenkabine, und gingen dann zum Restaurant. Als wir mit dem
Abendessen fertig waren, hörten wir die Schiffsmotoren dröhnen und wir
gingen an Deck. Wir legten gerade ab, gar etwas vorzeitig, und fuhren
anschliessend zügig aufs offene Meer hinaus, wo uns ein ordentlicher
Seegang schliesslich in den Schlaf wiegelte.
Freitag, 20.10.2023 - (Fähre) Genua - Schattdorf
Am Morgen erwachten wir mit Regen. Das Wetter war weiter etwas
stürmisch und wir hielten uns nur ab und zu auf Deck auf. Am
Nachmittag versuchte ich nochmals etwas zu schlafen in der Kabine,
während die anderen teilweise mit etwas Übelkeit kämpften. Nach einer
Fahrt mit ziemlich Seegang erreichten wir den Hafen von Genua
vorzeitig, da wir doch ziemlich Rückenwind hatten. Das Entladen ging
schnell und wir fuhren direkt auf die Autobahn in Richtung Norden. Je
nach Verkehr, Wetter und Müdigkeit war unser Plan möglichst weit zu
fahren. Alles verlief gut, bis wir in Como wieder ab der Autobahn und
aufgrund von Bauarbeiten auf kurvenreichen Strassen durch die Stadt
bzw. durch gewisse Aussenbezirke gelotst wurden. Auch in der Schweiz
waren etliche Bauarbeiten auf der Autobahn. Schliesslich erreichten
wir die Raststätte Gotthard Süd für einen Toilettenstopp. Dort
entdeckte ich den Grund für einen Schlag, den ich bei Queren einer
dieser Baustellen gehört hatte - das Anschlusskabel unseres Anhängers
hatte sich gelöst und der Adapter vom 13poligen Stecker auf die
7polige Anschlussbuchse mussten wir da verloren haben. Daher hatten
wir auch keine Lichter mehr am Anhänger. Wir entschlossen uns aufgrund
des wenigen Verkehres bis zur Raststätte Gotthard Nord zu fahren und
dort am nächsten Tag einen Ersatz zu organisieren. Die Raststätte
hatte natürlich mitten in der Nacht geschlossen und so legten wir uns
alle müde in den Camper und schliefen ein paar Stunden bis zum Morgen.
der Herbst hat uns eingeholt
Ankunft in Genua
Samstag, 21.10.2023 - Schattdorf - Möriken
Nach
einem kleinen Zmorge fuhren wir zur Landi von Schattdorf und kauften
uns dort den letzten vorrätigen Adapter. Mit wieder intakten
Beleuchtung am Hopper fuhren wir noch die letzten 100 Kilometer nach
Hause, wo wir gegen Mittag nach einer erlebnissreichen Reise
wohlbehalten zurückkehrten.