Auffahrt - Donnerstag, 09. Mai 2024
Da unsere
Kinder für drei Tage in einem Zeltlager der Jungschar weilen, das
Wetter gut ist und wir gerade Zeit haben, fahren wir seit langem
wieder einmal alleine mit dem Camper weg. Wir fahren ins nahe
Appenzellerland und finden auf dem
Strohgade-Hof in
Appenzell eine herrliche Campingmöglichkeit. Leider darf die
innovative Familie ihr Gelände nur während 30 Tagen im Jahr als
Camping anbieten - für uns hat es aber vorzüglich gepasst. Am
Nachmittag spazieren wir durch die schöne Appenzellerlandschaft ins
Zentrum des Dorfes Appenzell. Der Hauptort des Kantons Appenzell
Innerrhoden ist das Zentrum eines Gebietes mit vielen Traditionen, ist
reich an Kultur (Musik, Trachten, Bräuche, Malerei, Bauten) aber auch
an Spezialitäten (u.a. Biberfladen, Alpenbitter, Käse, Bier). Wohl
durch die traditionellen Werte und die schöne, teilweise auch
spektakuläre Landschaft, ist das Gebiet in den letzten Jahren
touristisch sehr gefragt. Entsprechend waren wir heute auch nicht
alleine in den Gassen des Zentrums unterwegs. Nach einem Rundgang
genossen wir unter Platanen in einem Biergarten direkt beim
Landsgemeindeplatz ein kühles Getränke. Dabei konnten wir auch einer
Gruppe junger Einheimischer zusehen, die im Biergarten einen
Polterabend mit Schwiizer Örgeli, weiteren Instrumenten und viel
Gesang genossen. Als sich dann bei uns ein Hunger bemerkbar machte,
gingen wir einem Restaurant essen. Gesättigt machten wir uns auf den
Rückweg. Leider fährt das Postauto nur unter der Woche, so dass wir
nach gut einer halben Stunde Fussmarsch schon etwas verdaut hatten.
Auf der Wiese beim Hof waren noch ein paar Gäste mehr eingetroffen.
Wir hatten trotzdem noch viel Platz und konnten bei einem gemütlichen
Schlummertrunk noch den Kuhglocken aus der Ferne zuhören (und da
schönes Wetter bevorstand waren einige Landwirte damit beschäftigt mit
ihren Laubbläsern das Gras dahin zu blasen, wo es anschliessend
maschinell verarbeitet werden kann).
Camping an toller Lage mitten im Appenzellerland
auf dem Weg nach Appenzell, rechts oben der Hof mit Camping
auf dem Weg nach Appenzell
in Appenzell - Landsgemeindeplatz
Freitag, 10. Mai 2024
Nach einem kleinen
Magen-Darm-Zwischenspiel in der Nacht liessen wir den morgen ruhig
angehen. Mein Magen war noch nicht so fit, so dass wir die geplante
Abfahrt mit dem Postauto verstreichen liessen. Eine Stunde später war
dann besser und wir machten uns dank Taktlücke zu Fuss auf nach
Appenzell. Nach einem Kurzbesuch in einer Apotheke fuhren wir mit der
Appenzeller-Bahn nach Wasserauen und von dort mit der Luftseilbahn auf
die Ebenalp. Es hatte sehr viele Gleitschirmpiloten, die die Bahn
nutzen wollten - und auch etliche Wanderer, die mit der Ebenalp das
gleiche Zwischenziel wie wir hatten. Wir hatten uns für die
spektakuläre Wanderung von der Ebenalp durch die Höhlen, vorbei am
Wildkirchli zum Berggasthaus Äscher und weiter zum Seealpsee
entschieden (ursprünglich wollten wir auf den Hohen Kasten, wobei der
Wanderweg aber wegen Schnees noch gesperrt war). Nach einem kleinen
Erfrischungsstopp im inzwischen weltbekannten Berggasthaus wanderten
wir steil hinunter zum Seealpsee. Aufgrund der Regenfälle der letzten
Tage war der Zustand des Weges auf weiten Strecken eher nass und
matschig. Trotzdem erreichten wir, leicht gezeichnet vom steilen
Abstieg, den idyllischen Seealpsee, mitten im Alpsteinmassiv. Der See
kennt wohl fast jeder Schweizer Biertrinker - bewusst oder unbewusst.
Der See ziert die Etiketten des schweizweit bekannten örtlichen
Bieres. Wir umquerten den See und genossen die Sonnenstrahlen am Ufer
des Sees während unsere Beine sich etwas erholen konnten. Später
kehrten wir zu Fuss zurück nach Wasserauen, wo wir uns in einem
Gasthaus selber für die Wanderung bedankten und für die Rückfahrt
nochmals stärkten. Ab Appenzell konnten wir jetzt den Bus nutzen, so
dass wir nur noch einen kurzen Weg von der Bushaltestelle zum Hof
hatten, der jedoch über zwei idyllische Holzbrücken führte.
Bei
einem erfrischenden Apéro genossen wir die Sonne und den lauen Abend
bei einem einfachen Nachtessen aus der Camper-Küche. Später am Abend
gab es in der ganzen Schweiz ein Naturphänomen, dass hierzulande
Polarlichter zu sehen sind. Sie haben eine lila-Färbung. Leider
erwischte ich nicht den intensivsten Moment - es war aber trotzdem
beeindruckend.
Auf der Wanderung von der Ebenalp zum Bergrestaurant Äscher
Bergrestaurant Äscher
auf dem Weg zum Seealpsee
Seealpsee (bekannte Ansicht...;-)
wer kennt diese Ansicht nicht in der Schweiz?
eine Wanderpause am Seealpsee
Erholung am Abend vor dem Camper
unerwartetes Naturphänomen - Nordlichter in der Schweiz
Samstag, 11. Mai 2024
Bei schönstem Wetter
genossen wir gemütlich vor dem Camper unser Zmorge. Da Sibylle heute
wieder arbeiten musste und ich unsere Kinder am Nachmittag vom
Zeltlager abholen durfte, packten wir unsere Sachen ein und verliessen
das schöne Appenzellerland bei schönstem Wetter.
ebenfalls ein bekanntes Bild einer Appenzeller-Spezialität