Samstag, 15. Juli 2023 - Möriken-Wernigerode
Zusammen mit einer befreundeten Familie hatten wir schon vor einem
Jahr eine Woche Yachtferien auf der Mecklenbugischen Seenplatte
gebucht - und endlich ging es los. Am Morgen fuhren wir los in
Richtung Norden - beide Familien je in ihrem Familienvan. Es war
Hochsommer und dieses Jahr wirklich heiss. Kurz nach einer ersten
Pause bemerkte ich, dass wir hinten rechts einen unruhigen Lauf an
unserem VW-Bus hatten. Bei nächster Gelegenheit kontrollierte ich den
Reifen auf einem Autobahn-Parkplatz. Und was ich entdeckte, war
wirklich nicht sehr erfreulich - ein Reifen war ganz speziell
aufgebläht, wie wenn sich die Lauffläche von der Karkasse gelöst hat.
Es war kurz vor Mittag und schon fast dreissig Grad Celsius - am Boden
auf dem heissen Asphalt wohl noch einiges mehr. So wechselten wir
rasch das Rad und montierten den Ersatzreifen. Währenddessen fanden
wir mit dem Handy bei der nächsten Autobahnausfahrt in Bruchsal einen
Reifendienst, wo
wir nach einem Anruf direkt hinfuhren. Da war einiges los. Wir
erhielten aber innert einer Stunde zwei neue Reifen auf die
Hinterachse und die Empfehlung nächstes Mal doch wieder eines der
Top-Produkte als Reifen zu wählen. Mit so viel Action zum Ferienbeginn
hatten wir tatsächlich nicht gerechnet. Da das ganze wirklich schnell
ging, wofür wir extrem dankbar waren, kamen wir trotzdem noch gut
vorwärts.
ungeplanter Reifenwechsel auf der Hinfahrt
Am späteren Nachmittag erreichten wir unser erstes Etappenziel Wernigerode im Harz. In einem Hostel hatten wir zwei grosse Familienzimmer für zwei Nächte reserviert. Nach einer ersten Erfrischung machten wir uns zu Fuss auf in die nahe Altstadt. Hier ist ein bekanntes Feriengebiet und die schönen Fachwerkhäuser in den Altstadtgassen lohnen wirklich einen ausgedehnten Stadtbummel. Im Altwernigeröder Kartoffelhaus hatten wir einen grossen Tisch reserviert - da man mit zehn Personen in der Hauptsaison ja nicht immer ganz einfach Platz findet. Hier gibt es viele traditionelle Menus mit der Beilage von Kartoffeln in jeder erdenklichen Art, nur Pommes sucht man hier vergebens. Wir haben das Essen im rustikalen Ambiente sehr genossen und gönnten uns auf dem Rückweg noch ein Glace. Nach der langen Fahrt waren wir doch etwas müde und alle sehnten sich nach dem Bett.
Ankunft in
Wernigerode im Harz
Schloss
Wernigerode im Abendlicht
Sonntag, 16. Juli 2023 - Wernigerode
Nach der
langen Fahrt gönnten wir uns extra einen Tag Pause. Wir erkundeten
erst die Harzer Schmalspurbahn mit ihren originalen Dampfzügen, dann
die Altstadt, das Schloss Wernigerode und einen Park mit grossem
Spielplatz. Am späteren Nachmittag kehrten wir noch in einem
Restaurant beim Bahnhof ein, wo ein Modellzug einem das Getränk an
den Tisch führte. Das war natürlich für alle der grosse Hit. Nach
einer Ruhepause im Hostel ging es am Abend nochmals in die Altstadt,
wo wir im
Brauhaus
von den doch sehr üppigen Portionen überrascht wurden.
Harzer
Schmalspurbahnen
Der Zug
fährt auf den Brocken
Hexen
haben hier Vorfahrt...
Rathaus
von Wernigerode
schiefes
Haus
Froschkönig auf Schloss Wernigerode
deftige
Kost zum Nachtessen
Montag, 17. Juli 2023 - Wernigerode-Waren (Müritz)
Wir fuhren schon früh los, da wir heute doch noch eine ganz
ansehnliche Strecke bis zur Marina Eldenburg bei Waren (Müritz) zu
fahren hatten. Zwischendurch waren wir auf der Autobahn unterwegs,
meist aber waren es Bundesstrassen mit zum Teil ziemlich viel Verkehr.
Wir erreichten aber die Marina etwas vor der vereinbarten Zeit, so
dass wir rechtzeitig zum Kapitänskurs antreten konnten. Da niemand
einen Bootsführerschein hat, konnten Martin und ich eine
Schnellbleiche absolvieren, die temporär für das von uns befahrene
Gebiet gültig ist. Dazu gibt es einfach ein paar Einschränkungen, was
aber für uns keine Probleme machte. Wir lernten einiges an Theorie und
übten auch das Manövrieren bis der Ausbildner dann nach knapp zwei
Stunden zufrieden war mit uns. Wir hatten ja beide schon etwas
Erfahrung von unserem gemeinsamen
Hausbooturlaub
in Frankreich, der allerdings auch schon elf Jahre zurück liegt.
Während wir das ganze Gepäck von den Autos ins Schiff zügelten, gingen
die Frauen einkaufen. Schlussendlich hatten wir alles - Gepäck,
Verpflegung und alle Personen - im Schiff. Wir entschieden uns die
erste Nacht gleich im Hafen vor Ort zu verbringen. Nach einem Apéro
und dem Znacht an Bord krochen alle in die Kabinen in ihre Betten. Die
insgesamt zehn Betten belegten wir allesamt.
Dienstag, 18. Juli 2023 - Marina Eldenburg - Rechlin
Mittwoch, 19. Juli 2023 - Rechlin - Mirow - Kleinzerlang
Donnerstag, 20. Juli 2023 - Kleinzerlang - Grosser Prebelowsee
- Canow
Nach einem traumhaften Sonnenaufgang genossen wir
das Frühstück. Dabei konnten wir einen "Wasser-Kiosk" beobachten; ein
Mann der in einem kleinen Motorboot frische Brötchen, Kaffee und
andere Waren zu den verschiedenen Booten brachte. Später fuhren wir
erst in den Hüttenkanal, wo wir nach einer Schleuse zur Marina
Wolfsbruch kamen. Hier ist auch eine grosse Vermietungsstation für
Hausboote. Wir aber tankten Frischwasser und entsorgten Schmutzwasser,
bevor wir weiter westwärts zum Grossen Prebelowsee fuhren. Heute war
das Wetter wirklich schön, wenige Wolken, wenig Wind und ziemlich
warm. So ankerten wir im See, assen etwas feines zu Mittag und später
wurde ausgiebig ins Wasser gesprungen, gebadet und das Leben genossen.
Da unsere Möglichkeiten weiter zu kommen ab hier aufgrund der Grösse
unserer Yacht etwas beschränkt waren, beschlossen wir hier wieder zu
kehren und erneut in Canow an der Anlegestelle unser Glück zu
versuchen. Diesmal waren wir erfolgreich und ergatterten einer der
begehrten Plätze.
Freitag, 21. Juli 2023 - Canow - Röbel - Marina Eldenburg
Die erste Schleuse heute bei Canow passierten wir fast ohne Wartezeit.
Dann fuhren wir wieder durch den Labussee. Auch bei der Diemitzer
Schleuse ging es relativ zügig. Dann folgte wieder die schöne Fahrt
durch die Seen bis Mirow. Doch hier gab es einen regelrechten Stau vor
der Schleuse. Schlussendlich hatten wir hier wohl fast drei Stunden
gewartet. Entsprechend war die Tageszeit auch schon etwas
fortgeschritten und wir beeilten uns weiter zu kommen. Unser Ziel war
Röbel. Leider waren hier alle verfügbaren Anlegeplätze restlos voll -
zumindest für die Grösse unseres Schiffes. Wir hätten tatsächlich noch
einen Platz erhalten, doch dieser war viel zu eng für unser doch
ziemlich grosses Schiff. Der Tag war schon ziemlich fortgeschritten
und weitere Anlegemöglichkeiten in der Nähe waren rar. So entschieden
wir uns für die Überfahrt zurück zur Homebase - der Marina Eldenburg.
Da die Kinder (und auch die Erwachsenen) inzwischen ziemlich Hunger
hatten, wurde gar während der Fahrt gekocht. Zudem war es ziemlich
windig und auch entsprechend etwas wellig. Ziemlich spät erreichten
wir den Ausgangshafen und konnten da anlegen und einen gemütlichen
abend geniessen.
Samstag, 22. Juli 2023 - Marina Eldenburg - Malchow
Für die restlichen zwei Tage unserer Yachtferien fuhren wir noch
westwärts durch den Kölpin- und den Fleesensee nach Malchow. Dort
mussten wir etwas warten, da die Drehbrücke einmal in der Stunde
verschoben wird, dass die Kursschiffe und die Boote durchfahren
können. Gleich anschliessend fanden wir im Stadthafen eine
Anlegestelle und genossen bei schönstem Wetter das Essen auf Deck.
Später machten wir uns auf, das Städtchen zu erkunden. Hauptziel war
das Museum in der
Windmühle von Malchow. Ein kleines Museum informiert über die
frühere Tätigkeit in dieser Mühle. Später ging es zurück zum Hafen, wo
wir alle eine feine Glace genossen. Am späteren Nachmittag drehte ich
mit den Kindern auf den Standup-Paddelbooten noch eine Runde auf dem
Wasser. Spezielles Highlight war die Fahrt rund um den Springbrunnen
im See - wobei wir nicht trocken blieben. Spannend war dann auch eine
Fahrt unter der Drehbrücke hindurch. Lustig war dann, dass wir dann
alle Kinder zur Dusche im Hafen schickten. Frisch geduscht machten
sich die einen dann auf dem Steg ein feines Znacht zu grillieren.
Sonntag, 23. Juli 2023 - Malchow - Marina Eldenburg
Heute war bereits unser letzter Tag auf See. Wir tuckerten gemütlich
nach Waren, wo wir auch noch einen Stadtrundgang machten. Später
kehrten wir zurück zur Marina Eldenburg, wo wir erst unser Schiff
wieder auftankten - mit Diesel und Frischwasser, sowie den
Abwassertank absaugen liessen. Die nötigsten Dinge packten wir bereits
am späten Nachmittag, so dass wir am Abend im Restaurant der Marina
ein feines Nachtessen geniessen konnten. Selbstverständlich durfte ein
Abschlussdrink auf Deck nicht fehlen.
Montag, 24. Juli 2023 - Marina Eldenburg - Niederfinow -
Oderberg
Wir hatten nochmals gut geschlafen in "unserem
Schiff" - der Müritzeum. Nach dem Zmorge mussten wir die Yacht räumen
und alles wieder zurück in die Autos transportieren. Nach dem
Erledigen der administrativen Dinge und einem letzten Getränk
verabschiedeten wir uns von unseren Freunden. Sie fuhren noch für ein
paar Tage an die Ostsee - wir hingegen hatten noch einen Besuch in
Berlin geplant. Als Hauptattraktion heute hatten wir einen Besuch bei
den imposanten
Schiffshebewerken in Niederfinow geplant. Ich war als Kind schon
einmal da und wollte das Bauwerk unseren Kindern zeigen, wenn wir
schon einmal in der Nähe sind. Auf der Hinfahrt, meist über normale
Hauptstrassen, mussten wir bei unserem Mittagshalt in Joachimsthal am
Grimnitzsee von einem Gewitter flüchten. Das Unwetter dauerte dann an
bis wir in Niederfinow ankamen. Doch wir hatten Glück, da bei unserer
Ankunft das Gewitter vorbei war und die Sonne wieder hinter den Wolken
hervorkam. Wir sahen uns erst das Besucherzentrum an und marschierten
dann erst zum alten Schiffshebewerk. Bei unserer Ankunft fuhren gleich
die ersten Schiffe hinein und wir konnten beobachten wie die grosse
Wanne mit den Booten rund 36 Meter in die Tiefe ging. Auch das neue
Schiffshebewerk war in Betrieb und auch da konnten wir sehen, wie die
grosse Wanne hinunterglitt. Noch spannender wäre es natürlich gewesen
selber auf einem Boot den Höhenunterschied zu erleben.
Beeindruckt
vom Bauwerk fuhren wir noch ein paar Kilometer weiter nach Oderberg,
wo wir eine Ferienwohnung zum Übernachten reserviert hatten. Ziemlich
erschöpft von den Erlebnissen des heutigen Tages kochten wir uns
Pasta. Später war dann bald Ruhe und alle fielen müde ins Bett.
Dienstag, 25. Juli 2023 - Oderberg - Berlin
Nach
dem Frühstück verliessen wir die Ferienwohnung wieder und fuhren in
Richtung Berlin. Aufgrund Bauarbeiten mussten wir einige Umwege in
Kauf nehmen, erreichten dann aber trotzdem gegen Mittag Berlin. Nach
einem kleinen Imbiss fuhren wir nach Neukölln, in den Süden von
Berlin. Dort trafen wir in einer Kleingartenanlage auf unsere Freunde
Monika und Wolfgang. Wir wurden herzlich empfangen in ihrer Laube (dem
Gartenhaus). Es war noch wie einst - ich verbrachte schon als Kind
eine Woche Urlaub in dieser Laube - und geändert hat sich nicht sehr
viel. Mit Sibylle war ich nach unserer
Island-Reise ganz kurz
da, weil unser Flugplan derart schlecht war, dass wir in Berlin
mehrere Stunden Aufenthalt hatten. Die Eltern von Thomas (der als
Junge mehrere Jahre im Sommer bei uns in den Ferien war) leben im
Sommer eigentlich immer in ihrem Garten und verbringen nur den Winter
in ihrer Stadtwohnung in Neuköln. Wir hatten uns natürlich viel zu
erzählen, da wir uns auch schon mehrere Jahre nicht mehr gesehen
hatten. Gegen Abend kam dann auch Thomas mit seiner Partnerin Kathrin.
Auch hier gab es ein grosses Hallo - obwohl wir uns erst letzten
Oktober das letzte Mal auf der Bettmeralp gesehen hatten. Schliesslich
bestellten wir uns Pizzas und liessen den Abend gemütlich ausklingen.
Mittwoch, 26. Juli 2023 - Berlin
Donnerstag, 27. Juli 2023 - Berlin
Freitag, 28. Juli 2023 - Berlin - Dresden
Samstag, 29. Juli 2023 - Dresden - Karlsbad/Karlovy Vary
Sonntag, 30. Juli 2023 - Karsbad/Karlovy Vary - Bad
Friedrichshall - Möriken