Albanien - Nordmazedonien - Griechenland 01.-23.10.2021

 

Freitag, 01.10.2021
Abends um zehn Uhr ging es los auf unsere diesjährige Herbstreise in den Süden. Ich fuhr aber noch mit den Kindern alleine los, da wir Sibylle noch im Spital direkt nach ihrem Spätdienst abholten. Komplett ging es dann südwärts. Dem obligaten Stau vor dem Gotthardtunnel zu Ferienbeginn konnten wir um diese Tageszeit elegant aus dem Weg gehen - wir hatten freie Fahrt. Auch der Grenzübergang in Chiasso war einfach, weder Pass noch Covid-Zertifikatskontrolle wurden durchgeführt. Seit Ausbruch der Pandemie ändern ja die Einreisebestimmungen in die verschiedenen Länder dauernd. Doch dann folgte eine abenteuerliche nächtliche Fahrt durch die Stadt Como, z.T. über holprige Quartierstrassen, da der erste Autobahntunnel in Italien wegen Unterhaltsarbeiten geschlossen war. Nach rund 50 Minuten erreichten wir wieder die Autobahn. Nachher war die weitere Fahrt  problemlos. Der Verkehr war bis auf den LKW-Verkehr sehr gering.

Samstag, 02.10.2021
Da wir um sechs Uhr am Morgen nur noch knapp eine Fahrstunde von Ancona entfernt waren, entschied ich auf einer Autobahnraststätte noch ein paar Stunden zu schlafen. Wir zügelten die Kinder in die Wohnkabine und da es immer noch dunkel war, gelang das auch so gut, dass wir erst nach neun Uhr wieder erwachten.
Die restliche Fahrstrecke nach Ancona war schnell geschafft und wir checkten im Hafen gleich ein. Schon bald durften wir einschiffen, als eines der ersten Fahrzeuge überhaupt. Nach dem Kabinenbezug waren wir bereits um kurz nach ein Uhr auf Deck, wo wir gemütlich picknickten. Die Zeit bis zur Abfahrt ging rasch vorbei, auch da wir ein junges Schweizer Pärchen kennen gelernt hatten und angeregt mit ihnen diskutierten. Die Kinder beobachteten den Verlad der Fahrzeuge, zum grössten Teil LKWs. Mit nur fünf Minuten Verspätung legten wir kurz nach 17 Uhr ab zur Fahrt über die Adria. Abends assen wir noch kurz etwas im Restaurant, verzichteten aber auf längere Aufenthalte in den Innenräumen des Schiffes, da nur die wenigsten Passagiere sich an die Maskentragpflicht hielten. Schon früh bezogen wir unsere Kabine und holten etwas Schlaf nach.


im Hafen von Ancona (Italien)


weitere Fähren im Hafen von Ancona


auf hoher See

Sonntag, 03.10.2021
Wir hatten eine sehr ruhige Überfahrt und schliefen bestens. Auf Deck verfolgten wir die Einfahrt in den Hafen von Durrës. Der Entlad der Fähre ging dann auch sehr zügig vonstatten, wie auch die Einreise in Albanien. Wir mussten nur kurz unsere Pässe zeigen, die gescannt wurden, und schon war die Prozedur erledigt. Wir liessen am Freitagnachmittag kurz vor unserer Abreise mit den Kindern noch einen Covid-Test machen, die Zertifikate wurden jedoch auch hier nicht verlangt. Nun ging es also los. Leider waren auf unserem Navi nur noch die wichtigsten Strassen aufgeführt. Scheinbar gingen die Karten von Albanien beim Laden anderer Karten verloren, denn vor vier Jahren hatten wir mit dem gleichen Navi noch keine Probleme. Wir hatten den Weg zum Camping Pa Emer aber noch in etwa im Kopf und fanden die richtigen Strassen auf Anhieb. Glücklicherweise fanden wir wieder ein Plätzchen direkt am Sandstrand, gar den gleichen wir bei unserem letzten Besuch hier. Kaum angekommen rannten die Kinder an den Sandstrand. Es wurde gleich wie wild geschaufelt und gebaut. Auch das Baden im klaren und weit hinaus flachen Wasser durfte natürlich nicht fehlen. Die Kinder waren begeistert und auch wir konnten uns entspannen. Wir waren früh da und konnten den ganzen Tag geniessen. Nach dem obligaten Apéro starteten wir den Grill und nach einem sensationellen Sonnenuntergang genehmigten wir uns ein feines Nachtessen.


wir kommen im Hafen von Durrës (Albanien) an


traumhafter Platz...


...direkt am Strand


Sandburg XXL


Grill-Chefs


Sonnenuntergang über der Adria

Montag, 04.10.2021
Wir haben gut geschlafen und nach dem Zmorge zog es die Kinder erneut an den Strand. Am Nachmittag erhielten wir neue Nachbarn; eine junge Familie aus Nordnorwegen (nördlich der Lofoten), die ihre Elternzeit für eine Campingreise in den Süden nutzten. Gegen Abend genehmigten wir uns einen Apéro auf der Campingplatz-eigenen Insel. Ein inzwischen schon etwas wackliger Steg führte übers Meer zur Insel, meist natürlich ohne Geländer. Da das kulinarische Angebot des dortigen Restaurants nicht vollumfänglich überzeugen konnte, kehrten wir zurück und es gab eine grosse Ladung Bratkartoffeln. Heute war es auch nach dem Sonnenuntergang noch angenehm warm und wir genossen den lauen Abend.


traumhaftes Wetter


Gemütlichkeit direkt am Strand


Sackhüpfen


Besuch am Strand 1


Besuch am Strand 2


zum Apéro auf die Insel


Campingplatz von der Insel aus

Dienstag, 05.10.2021
Heute packten wir alles zusammen und fuhren via Elbasan in Richtung Nordmazedonien. Unterwegs kehrten wir in einem, einer Burg nachempfundenen, Restaurant ein. Nach langem Warten war dann unser Zmittag endlich bereit und wie; Sibylle, Anna und ich erhielten je eine grosse Schüssel Reis (Pilaf) und je ein ganzes Poulet obendrauf. Wir konnten unsere Bäuche vollschlagen. Später fuhren wir weiter zur Passhöhe, wo wir zum nordmazedonischen Grenzübergang abbogen. Die Ausreise war problemlos, doch fehlte uns die grüne Versicherungskarte für den Defender, bzw. war sie abgelaufen. Aus Unachtsamkeit ging das vor den Ferien vergessen. Ein Anruf bei der Versicherung reichte und sie sandten die neue Karte per Mail. So stand schliesslich unserer Fahrt nach Ohrid nichts mehr im Wege. Wir empfanden hier alles viel gepflegter als in Albanien. Aber auch hier funktionierte unser Navi nur rudimentär. Trotzdem schafften wir es rasch und problemlos südlich Ohrid auf einen Platz namens Camperstop Di Vorio. Es war gerade Zeit für einen Apéro direkt am Ohrid-See. Die Kinder konnten es natürlich nicht lassen auch noch ein Bad im See zu nehmen.


am Ohrid-See


schönste Herbstfarben


Baden im klaren See

Mittwoch, 06.10.2021
Wir hatten herrlich geschlafen, da es in dieser Höhe nachts auch etwas kühler war. Nach dem Zmorge machten wir uns zu Fuss auf in das Städtchen Ohrid. Wir konnten alles entlang der Strandpromenade spazieren. Unser Ziel war die bekannte orthodoxe Kirche zum heiligen Johann von Kaneo, die malerisch auf einer Klippe über dem Ohrid-See liegt. Der Weg dahin war auch spannend, da er teilweise über einen ungesicherten Steg übers Wasser führte. Den Rückweg wählten wir durchs Städtchen, wo uns insbesondere die teilweise abenteuerlichen Stromversorgungen der einzelnen Häuser auffielen; an einem Ort hing das Stromkabel in Kopfhöhe über der Strasse. Da wir inzwischen alle hungrig waren, genehmigten wir uns in einem Restaurant direkt am See eine feine Pizza. Nach ein paar Einkäufen und einer Glace ging es wieder auf den Rückweg. Die Stadt ist schon ein bisschen touristisch, aber das Nebeneinander  von Kirchen und Moscheen zeigte auch die kulturelle Vielfalt der hiesigen Bevölkerung. Zurück beim Camper zog es die Kinder ins Wasser. Wir packten auch unser Kanu aus und machten eine Fahrt auf dem See. Das Wasser dieses Sees ist extrem klar, so dass man auch in grösserer Tiefe bis zum Grund sieht. Da unsere Mägen immer noch gut mit Pizza gefüllt waren, gab es nur noch ein kleines Znacht. Da bereits für heute, spätestens aber für Morgen schlechtes Wetter angesagt war, räumten wir noch möglichst alles am Abend ein.


Spaziergang entlang des Ufers


orthodoxe Kirche zum heiligen Johann von Kaneo


das hat Hunger gegeben


Strassenszene in Ohrid


Ufer-Promenade in Ohrid


Kanufahrt auf dem Ohrid-See

 

Donnerstag, 07.10.2021
Tatsächlich begann es mitten in der Nacht zu regnen. So frühstückten wir zum Zmorge als Premiere im Camper. Bisher hatten wir erst ein einziges Mal zu fünft im Camper gegessen, da dies immer einen kleinen Umbau bedingt. Nachher fuhren wir meist durch unberührte Natur in die Stadt Bitola und von da südwärts zur Grenze nach Griechenland. Hier wurden zum ersten Mal Sibylles und mein Covid-Impfzertifikat verlangt. Kurze Zeit später fuhren wir nach Florentina, wo wir unsere Vorräte aufstockten. Da der Regen noch immer nicht nach liess, fuhren wir weiter nach Nymfeo, einem kleinen Bergdorf ganz im Norden von Griechenland. Entlang der Strassen hatten es schon mehrere Tafeln angedeutet; wir befinden uns da in Bärengebiet. In den unzugänglichen Gebirgswäldern des Balkan, speziell aber auch jenen in Griechenland, fühlen sich auch zahlreiche Braunbären heimisch. Griechenland soll gar europaweit die dichteste Population an Braunbären aufweisen. Der Braunbär ist ein Tier, dass man bei uns in der Regel gar nicht mit Griechenland in Verbindung bringt. Der Weg zum Dorf war einsam, nass und immer nebliger. Wir parkierten unseren Defender auf einem Parkplatz vor dem Dorf und machten uns zu Fuss auf den weiteren Weg. Unser Ziel war eine Auffangstation für Braunbären, die aus Zoos, privaten Besitz oder früher auch von "Tanzbären" hierhin gelangten. Bei einigen Tieren war auch bereits eine Auswilderung erfolgreich. Sonst beraten die Mitarbeiter verschiedenste Institutionen bei Themen zu den Bären (z.B. Prävention beim Strassenbau). Dass ein Braunbär innert 24h bis zu 50 Kilometer wandert, war auch uns neu. Leider wird dem Schutz der Braunbären in den umliegenden Ländern oft nicht der nötige Druck verliehen. Beeindruckt beobachten wir ein paar der Bären im Gehege (die hoffnungslosen Fälle für eine Auswilderung, die anderen konnte man logischerweise nicht besuchen). Später erreichten wir ziemlich durchnässt unseren Camper wieder, da wir leider nicht unsere kompletten Regensachen mit dabei hatten (wir erhofften uns schönes Wetter...). Nachdem wir alle wieder trocken waren, gab es Znacht und wir verbrachten die Nacht bei absoluter Stille (abgesehen vom Regengetrommel auf unserem Dach) auf dem Parkplatz in 1340 Meter Höhe über Meer.


nass, neblig, kalt - aber ruhig...


... und drinnen herrscht gute Stimmung

Freitag, 08.10.2021
Ausser dem ständigen Trommeln des Regens auf unser Dach war die Nacht sehr ruhig. Der Morgen war gleich wie der Abend; nass, neblig und kühl. Da auch die Wetteraussichten im nördlichen Griechenland nicht besser waren, entschieden wir uns auf einen Besuch der Meteora-Klöster zu verzichten und in Richtung Küste zu fahren. Die Gegenstimmen waren minimal und so fuhren wir bis Ioannina, wo wir Mittagspause machten. Da Restaurants in Griechenland aktuell nur draussen öffnen dürfen (Covid-Massnahme), holten wir uns mangels brauchbarer Alternativen in der IKEA rasch einen warmen Snack für die ganze Familie für nicht einmal 13 Euro...;-).
Nach der Pause ging es weiter Richtung Prevezza, unter dem Meer hindurch und weiter auf die Insel Lefkada. Auf unserem geliebten Camping Desimi Beach erkannte uns der Besitzer Dimitri wieder, obwohl wir zuletzt vor drei Jahren hier waren. Wir erhielten wieder einen vorzüglichen Platz direkt mit Meersicht, der auch vor etwaigen Überschwemmungen durch starke Niederschläge geschützt sein sollte. Auch unsere ehemaligen Platznachbarn waren wieder da und auch sie erkannten uns wieder; das war schon fast ein "Heimkommen". Zudem trafen wir wieder auf die junge Familie aus Norwegen. Sie sind unserem Tipp gefolgt und haben den Campingplatz ebenfalls aufgesucht. Glücklicherweise war es für den Rest des Abends trocken, hatten wir doch bis zur Ankunft auf dem Camping während des ganzen Tages Regen.

Samstag, 09.10.2021
In der Nacht hatten wir wieder Regen. Glücklicherweise blieb es aber tagsüber trocken, meist sogar sonnig. Wir nutzten dies natürlich zum Baden in der schönen Bucht. Am Morgen bauten die Kinder aber erst Flosse aus Schilf und Holz und liessen diese auf dem Meer schwimmen. Den Nachmittag verbrachten wir auch am Strand. Dabei unternahm ich meine erste Schnorcheltour mit Anna und Nik. Wir entdeckten viele verschiedene Fische und als Highlight gar einen Tintenfisch, der sich unter einem Felsen zu verstecken versuchte. Davor hatten die Kinder aber gewaltig Respekt und so liessen wir ihn und schnorchelten weiter. Wir verbrachten einen gemütlichen und ruhigen Abend, bis uns um neuen Uhr ein heftiges Gewitter, zwar fast ohne Blitz und Donner, dafür mit umso mehr Regen, in den Camper zwang. Etwas abrupt räumten wir alles auf und verzogen uns rasch ins Trockene.


auf dem Camping Desimi-Beach


Baden in der Bucht


Schnorcheltour

 

Sonntag, 10.10.2021
Der heutige Morgen war meist trüb und der Himmel stark bedeckt. Gegen Mittag wagten wir es zu Fuss ins Städtchen Nydri zu spazieren. Unterwegs erhaschten wir auch ein paar Sonnenstrahlen und wir erreichten unser Ziel nach rund 1 1/2h trocken. Im uns bereits bekannten Restaurant Panorama bei Nik (Nikolaos...;-)) gingen wir essen. Anna hatte sich schon lange auf eine Portion Gyros mit Tsatsiki gefreut. Auch hier waren die Portionen üppig und unsere Mägen anschliessend gut gefüllt. Wir schlenderten noch etwas durch das Städtchen und gingen noch eine Glace essen, so konnten wir einem erneuten Regenguss entgehen. Für den Rückweg riefen wir uns ein Taxi, da wir einerseits weiteren Regen fürchteten und andererseits dies den Kindern schon fast versprochen hatten. Auf dem Camping versuchten die Kinder mit ihren Netzen Fische zu fangen. Zum Znacht gab es dann aber nur noch ein paar Früchte. Gerade als die Kinder vom Abwasch zurückkehrten, erreichte uns wieder ein Gewitter mit starken Regenfällen, so dass wir abermals in den Camper flüchteten.


Fischerboot in Nydri


feiner Gyros-Teller


ein paar Sonnenstrahlen in Nydri

Montag, 11.10.2021
Nach den starken Niederschlägen war es tagsüber erfreulicherweise wieder meist sonnig. Wir konnten daher einen zweiten Tag zum Baden und Schnorcheln nutzen. Wir packten auch noch unser Kanu aus und paddelten gleich mehrfach zur Höhle in der Bucht und zurück. Ein besonderes Highlight war für die Kinder auch das kleine Schiffswrack, das in der Bucht auf Grund liegt. Es ist nur ein kleines Motorboot aber trotzdem spannend für die Kinder. Beim Schnorcheln war das speziellste, dass wir plötzlich mitten in einem Schwarm aus mehreren Hundert kleiner Fische schwammen. Mit diesem Strandtag fangen wir noch einen guten Abschluss auf einem unserer Lieblings-Campingplätze, trotz des vielfach nassen Wetters.


Kanu-Tour zur Höhle


sensationelle Aussicht


Zmittag

 

Dienstag, 12.10.2021
Wir schliefen alle lange. Da es bis neun Uhr regnete, hatten wir auch den Grund dazu. Nach dem Zmorge besserte sich das Wetter, so dass wir zusammenräumten und unseren Wassertank füllten. Nach dem Bezahlen komplettierten wir beim Lädeli an der Hauptstrasse noch unsere Vorräte und fuhren nachher nach Porto Katsiki, dem spektakulären Strand mit der grossen Felswand und dem türkisgrünen Wasser. Aufgrund des Wetters war die Brandung sehr stark und wir verzichteten auf das Baden. Die Kinder genossen es trotzdem am Strand zu spielen. Am späteren Nachmittag genehmigten wir uns noch eine Glace und fuhren dann zum Kap Doukato, der Südspitze der Insel Lefkada. Beim Leuchtturm genossen wir die tolle Aussicht und einen Apéro. Während unserer Znachtzeit blies noch ein ziemlich starker Wind, so dass wir drinnen assen, setzten uns aber später nochmals nach draussen und genossen den Ausblick auf das Meer und die vielen Inseln, sowie die vorbeifahrenden Schiffe.


Porto Katsiki


türkisblaues Wasser


Panorama-Parkplatz


Blick auf Kap Ducato (Südspitze von Lefkada) mit dem Leuchtturm


beim Leuchtturm


Felsküste am Kap


Blick auf viele Inseln

Mittwoch, 13.10.2021
Die Nacht war relativ windstill aber einmal mehr nicht ganz trocken. Nach dem Zmorge besserte sich das Wetter und wir verliessen den Parkplatz beim Leuchtturm, da bereits die ersten Tagesbesucher ankamen. Glücklicherweise fanden wir ohne Karte, Navi und Wegweiser den Weg zur neuen Strasse nach Vassiliki, der uns ca. 45' Fahrt ersparte. Wir waren pünktlich im Hafen für die Fähre nach Kefalonia. Trotz Internet-Recherche haben sie seit dieser Woche den Fahrplan reduziert, so dass die nächste Fähre erst am Freitag loslegt - und dies nur bei schönem Wetter. So entschieden wir uns schweren Herzens auf den Inselbesuch zu verzichten, da die Wetteraussichten für Freitag auch mehr als zweifelhaft sind. Gemäss den Einheimischen hatten sie in dieser Jahreszeit schon lange nicht mehr so viel Regen. Naja - wir treffen ja diese Wochen gerade wieder einmal ideal. So fuhren wir etwas enttäuscht zur Nordspitze der Insel, wo wir am langen Sandstrand in der Nähe der Fährbrücke badeten und das momentan trockene Wetter genossen. Nach dem Baden und einem Zmittag wollten wir uns die Fährbrücke etwas genauer ansehen. Dabei fanden wir einen schönen Übernachtungsplatz direkt beim Leuchtturm. Wir konnten unseren Camper direkt am Ufer hinstellen und hatten da die Möglichkeit den vorbeifahrenden Segelschiffen bei einem Apéro zusehen. Später grillierten wir direkt am Ufer und genossen einen schönen, sonnigen und trockenen Abend.


Sonnenaufgang beim Leuchtturm


langer Sandstrand an der Nordspitze von Lefkada


Schwimmbrücke


unser Übernachtungsplatz


Grill-Chef


Salat-Chef


nächtlicher Schiffsverkehr

Donnerstag, 14.10.2021
Irgendeinmal nachts begann es wieder zu regnen und Wind kam auf. Wir waren durch die Burg aber vor den heftigsten Winden verschont geblieben. Am Morgen gingen wir erst einkaufen und genehmigten uns das Zmorge gleich anschliessend. Wir hatten uns entschieden heute in Richtung Peloponnes zu fahren. Erst spielten uns einige im Bau befindliche Schnellstrassen ein kleines Verwirrspiel. So erreichten wir schliesslich über einsame Landsträsschen die Hauptroute nach Süden. Unterwegs wurden wir mehrere Male von kläffenden, grossen Hunden verfolgt, wobei wir froh waren nicht als Veloreisende unterwegs zu sein. Zudem trafen wir auf eine Schafherde, die der Strasse entlang getrieben wurde. Dann aber ging es rasch voran und wir konnten den Vorteil der neuen Strassen nutzen. Bald erreichten wir die Rio-Andirrio-Brücke über das Meer nach Patras und somit auf den Peloponnes. Wir entschieden direkt zum Camping Palouki bei Amaliáda zu fahren, der auch in der ursprünglichen Reiseplanung unser Endziel vor der Heimreise gewesen wäre. Auf den letzten Kilometern durchquerten wir wieder ein Gebiet mit starken Niederschlägen. Entsprechend nass war dann auch der Campingplatz. Erstaunlicherweise war dieser noch ziemlich gut besetzt - auch "unser" Platz direkt am Strand. Uns hatte sehr erfreut, dass die junge Frau des Campingplatzes uns auch gleich wiedererkannt hat. Sie wusste gar noch, dass wir in der gleichen Jahreszeit da waren und direkt am Strand gestanden sind.
Wir stellten unseren Camper ab und machten uns in einer trockenen Phase auf zum Strand. Vom Gewitter war das Meer ganz braun und eher unappetittlich. Zum Znacht gingen wir dann ins Campingplatz-Restaurant und liessen uns mit griechischen Gerichten verwöhnen. Abends zog dann abermals ein heftiges Gewitter über die Region und einmal mehr prasselte zum Einschlafen starker Regen auf unser Dach.

Freitag, 15.10.2021
Auch in der Nacht und bis zum Morgen gab es heftige Gewitter; es blitzte und donnerte oft gleichzeitig und es stürmte stark. Am Morgen regnete es noch immer und mehrere Fahrzeuge einer Wohnmobilgruppenreise hatten sich auf ihrer Parzelle festgefahren. Der erste zog ein Camper mit einem Mercedes G raus. Den zweiten, ein Dreiachser, brachten wir trotz Hydraulik zum Heben der Räder nicht ganz raus. Leider hatte dieses Fahrzeug weder eine Anhängerkupplung noch eine Abschleppöse. Ein engagiertes Mitglied der Gruppe kroch in den Unterhosen unter das Wohnmobil und legte eine Gurte um die hinterste Achse. Bevor ich unseren Defender mit der Winde bereit hatte, erschien bereits ein Traktor und das Riesenmobil war aus dem Morast befreit. Vorgängig versuchten wir auch zu stossen, da aber die ganze Front aus Plastik war, misslang auch dies. Der Rest des Tages blieben wir, abgesehen von einem Spaziergang, meist im Camper, da der Regen erst am späteren Nachmittag eine Pause einlegte. Abends legten sich die Niederschläge endlich und wir hatten erstmals seit einer Woche eine Nacht ohne Regen.

Samstag, 16.10.2021
Heute hatte sich sogar der Wind etwas gelegt und es blieb meist trocken. Ich machte mich gegen Mittag mit dem Kickboard von Anna für ein paar Einkäufe auf zum Lidl. Das ursprüngliche Verkaufslokal war jedoch inzwischen von einem China-Shop besetzt und ich musste nochmals 800 Meter weiter fahren. Auf dem Rückweg passierte mir dann ein gröberes Missgeschick und ich stieg unfreiwillig mit einem Vorwärtssalto ab. Das Resultat waren Schürfungen am linken Arm und an der Schulter, sowie eine zerrissenes Hosenbein mit einer Wunde am darunterliegenden Knie und einigen kleineren weiteren Blessuren. Glücklicherweise blieb der Rest heil und ich konnte den Heimweg fortsetzen. Nach meiner Rückkehr desinfizierten wir innen und aussen. Den Rest des Tages konnten wir meist draussen bleiben. Am Strand baute ich mit den Kindern in einer Trockenphase mit dem ganzen angeschwemmten Schilf eine Hütte. Zum Znacht grillierten wir und genossen wieder einmal einen Abend draussen.

Sonntag, 17.10.2021
Am Morgen gab es noch ein paar Tropfen Regen und dann blieb es trocken. Nachdem Anna endlich aufgestanden war (das war erst am Mittag), unternahmen wir noch einen Ausflug nach Olympia. Nur ca. 30 Kilometer entfernt befindet sich das antike Olympia, die Geburtstädte der heutigen Olympiade und der Ort wo für alle Olympischen Spiele immer noch das Olympische Feuer entzündet wird. Wir besuchten die Ruinen und versuchten den Kindern die Geschichte kindgerecht zu vermitteln. Später gingen wir noch ins Städtchen für eine Glace, assen dann aber mangels Zmittag gleich noch eine Portion Gyros vorher. Nach unserer Rückkehr war das Wetter doch grösstenteils sonnig, so dass wir einen Apéro an "unserem" Stellplatz mit Blick aufs Meer genossen, während die Kinder am Strand herumtobten.


Mosaik in Olympia


Eingang ins antike Stadion


Anna am Start


Apéro am Strand


Sonnenuntergang über Zakynthos

Montag, 18.10.2021
Wir erwachten heute bei wolkenlosem Himmel - und es blieb den ganzen Tag schön! Nach dem Zmorge gingen die Jungs und ich einkaufen, so dass wir für die restlichen Tage gerüstet sind. Anna freundete sich derweil mit dem Nachbarsmädchen an. Wir pumpten das Kanu auf und die beiden gingen etwas paddeln. Ein Campingnachbar war am Strand beschäftigt mit dem Zusammenlesen von angeschwemmten Abfall. Der Sturm und der nahe Bach brachten sehr viel Unrat an den Strand, so dass die Jungs und ich auch halfen. Während rund zwei Stunden sammelten wir Eimer um Eimer Pet-Flaschen, Dosen, Styropor-Stücke, Plastikplanen, Isolationsmaterial, Autoreifen, Feuerwehrschläuche, Schuhe und noch viel mehr auf. Es ist schlicht unglaublich, was heir weggeworfen wird und beim Unwetter ins Meer geschwemmt wird. Zum Schluss hatten wir einen ganzen Abfallcontainer (1000 Liter) mehr als randvoll gefüllt.
Am Nachmittag hatten sich die Kinder am Strand wieder getroffen; zu sechst (unsere drei, die zwei Nachbarskinder aus Zürich und eine leicht nervige dreijährige Deutsche, die keinerlei Berühungsängste hatte...;-)) verbrachten sie den ganzen Nachmittag am Strand. Mit unseren beiden Jungs paddelte ich noch zum nahen Hafen. Mit einem Apéro schlossen wir den Strandtag, bevor wir zurück beim Camper grillierten und einen gemütlichen (+ trockenen) Abend draussen verbrachten.


selber gebaute Strandhütte

Dienstag, 19.10.2021
Wir verbrachten wieder den ganzen Tag am Strand bzw. auf dem Wasser. Nach dem Zmittag konnten wir endlich zu unserem geliebten Stellplatz direkt am Strand zügeln, da der Weg nun auch nach der Meinung des Campingplatzbesitzers wieder fahrbar genug war (wir wären ja immer hingekommen, aber er wollte nicht noch einmal einen Traktor aufbieten...). Der Besitzer hat den Campingplatz seit 46 Jahren und so viel Regen hatte er scheinbar noch nie. Wir genossen den Nachmittag und den Abend an "unserem" Platz und erlebten einen schönen traumhaften Sonnenuntergang.


endlich an "unserem" Platz


traumhafte Aussicht


Kids-Apéro am Strand


Beach-Volley

 

Mittwoch, 20.10.2021
Nach den langen Regentagen genossen wir einen weiteren schönen Tag am Strand. Am Nachmittag wurden wir zu einem Stück Torte am Strand eingeladen, da der Junge der Familie aus Zürich Geburtstag feierte. Wir führten spannende Gespräche, während die Kinder längst wieder am Strand herumtobten. Abends gingen wir gemeinsam im Camping-Restaurant unser Abschiedsznacht essen, da wir per Zufall beide am nächsten Tag die gleiche Fähre gebucht hatten. Für uns neun Personen durfte der Kellner doch ziemlich viel Essen herantragen - und es blieb nichts übrig.


auf zur Kanu-Tour

 

Donnerstag, 21.10.2021
Bereits war wieder der Tag unserer Abreise herangerückt. Am Morgen packten wir alle unsere Sachen ein, verabschiedeten uns von unseren Campingnachbarn und machten uns auf den Weg nach Patras. Erst kauften wir nochmals etwas Vorräte und griechische Spezialitäten für Annas bevorstehenden Geburtstag ein. Nach kurzer Fahrt erreichten wir schon bald den Hafen und konnten gleich einchecken. Nach einem kleinen Imbiss ging es durch die Zollkontrolle und schon bald durften wir einschiffen. Nach dem Kabinenbezug genossen wir noch ein kühles Bier (inzwischen war es wieder ziemlich warm geworden) auf dem Heck und konnten den vielen Fahrzeugen beim Verlad zusehen. Die neu kennengelernte Familie musste noch lange draussen warten - aber schliesslich schafften auch sie es auf die Fähre. Später genossen wir einen gemeinsamen Apéro und warteten auf die Öffnung des Bordrestaurants. Wir hatten wohl den richtigen Moment erwischt mit der Abreise. Nach rund einer Stunde zogen bereits wieder Regenwolken auf und nach Wetterbericht sollten diese die nächsten Tage auch das Wettergeschehen in der Region bestimmen.


Heimfahrt


Abfahrt in Patras


und schon kommen wieder dunkle Wolken

Freitag, 22.10.2021
Wir hatten eine ruhige Überfahrt. Da unsere Ankunftszeit erst um 14 Uhr in Ancona war, konnten wir am Morgen ruhig länger liegen bleiben. Später trafen wir uns an Deck wieder mit der Familie aus Zürich, da sich insbesondere die Mädchen inzwischen gut angefreundet hatten. Bald aber verabschiedeten wir uns voneinander und wir waren bei den ersten Fahrzeugen, die die Fähre verlassen konnten. In Italien erwartete uns auch ziemlich trübes Wetter, glücklicherweise aber nur mit ganz wenig Regen. Wir hatten geplant beim gutem Vorwärtskommen direkt nach Hause zu fahren. Trotz relativ viel Verkehr kamen wir so gut vorwärts, dass wir um 18 Uhr in der Nähe von Parma einen Nachtessenhalt einlegten. Damit konnten wir auch den Feierabendverkehr rund um Milano umgehen. Anschliessend rasten wir ziemlich rasch nach Hause - auch wenn man mit einem Defender mit Anhänger die Tachonadel selten über 100 Kilometer pro Stunde anzeigte. Mitten in der Nacht erreichten wir dann wohlbehalten wieder unser zuhause. Trotz des vielen Regens konnten wir ab und zu noch die Herbstwärme geniessen und erlebten einmal mehr viel neues.


vor der Ankunft in Ancona

 

 

Ein paar Zahlen zur Reise:
gefahrene Strecke: 2'800 Kilometer
verbrauchter Diesel: 354 Liter
Verbrauch pro 100 Km: 12.64 Liter

Informationen:
Karten: World Mapping Project "Griechenland" (1:650 000) + Westliche Balkanregion (1:725 000)
Reiseführer: Albanien (Reise Know How), Korfu/Ionische Inseln (Reise Know How), Nord- und Mittelgriechenland (Michael Müller Verlag), mit dem Wohnmobil nach Griechenland (Womo-Reihe)