Mittwoch, 01.05.13
Wir hatten am Vorabend noch alles in den VW-Bus eingeladen, so dass wir
frühzeitig abfahren konnten. Um Viertel nach fünf ging es dann los. Trotz
Feiertag und guten Wettervorhersagen im Süden hatten wir sehr wenig Verkehr. Da
keine Lastwagen unterwegs waren kamen wir gut vorwärts. In Melide machten wir
eine erste Tank- und Essenspause. Hier schien auch bereits die Sonne und es
wurde schnell sehr warm. Nördlich von Venedig machten wir eine Mittagspause und
vertraten uns etwas die Beine. Anna hat bis jetzt fast alles geschlafen und war
sehr friedlich. Nach Triest fuhren wir nach Slowenien, wo wir eine kleine Pause
für den Genuss einer Glace nutzten. Schliesslich erreichten wir Kroatien und
fuhren zum
Camping Medveja etwas südlich von
Lovran. Wir richteten uns kurz ein und vor allem Anna brauchte nach den fast 800
Kilometern ordentlich Bewegung. Schliesslich genossen wir bei fast 30° C im
Schatten einen feinen Apéro. Durch die frühe Tagwache genossen wir auch eine
frühe Bettruhe.
Donnerstag, 02.05.13
Das gestrige Wetter war uns irgendwie abhanden gekommen – heute dominierten
Wolken und ab und zu regnete es etwas. Da wir noch keine kroatischen Kuna
hatten (der Bankomat am Campingplatz war wohl saisonhalber noch nicht in
Betrieb), musste ich am Morgen ein Brot mit der Kreditkarte kaufen. Wir legten
einen erholsamen Ruhetag ein und gingen am Nachmittag an den Strand um ein paar
Steine ins Meer zu werfen. Diese Tätigkeit sollte uns die nächsten zwei Wochen
begleiten.
Freitag, 03.05.13
Heute fuhren wir Richtung Rijeka, wo wir tankten, einkauften und kroatisches
Geld bezogen. Anschliessend fuhren wir entlang der Küste bis Senj, wo wir eine
Mittagsrast einlegten. Unterwegs hatten wir ungewöhnlich viele Baustellen, da in
der Vorsaisonzeit wohl alle Strassen noch instand gestellt werden. Die Strecke
führte durch ein schönes Gebiet bis nach Prizna, wo die Fähre zur
Insel Pag
ablegt. Nach nur einer knappen Viertelstunde erreichten wir bereits die hier
gänzlich kahle Insel Pag. Nach einigen Kurven führte die Strasse aber schon
wieder durch eine karge Vegetation. Statt Zäune werden hier für die Schafe
überall Natursteinmauern aufgeschichtet. Wir fuhren direkt zum
Camping Simuni,
wo wir einen Platz direkt am Strand fanden. Glücklicherweise war diese riesige
Ferienanlage noch nicht vollumfänglich geöffnet und auch nur teilweise belegt.
Sibylle konnte sich etwas an die Sonne legen, ich genoss ein Bad und Anna fand
den Sandstrand super. Abends grillierten wir mit Blick aufs Meer und die
vorgelagerten Inseln. Zwischendurch wurde leider die Ruhe durch laute Musik mit
Animation unterbrochen.
Aussicht auf die Insel Krk
Fähre auf die Insel Pag
kahle Landschaft auf dieser Seite der Insel
Pag
Ferienleben auf dem Campingplatz
Samstag, 04.05.13
Wir verbrachten den ganzen Tag auf dem Campingplatz bzw. am Strand. Wir genossen
wiederum sonniges und heisses Wetter – ideal für einen Badetag am Strand.
Zwischendurch statteten wir auch den beiden Spielplätzen einen Besuch ab, wobei
Anna vor allem die Rutschbahnen gefielen. Zum Znacht genossen wir ein feines
Raclette, selbstverständlich wiederum mit Meerblick!
Aussicht aus dem Bett!
Sonntag, 05.05.2013
Am frühen Morgen wurden wir durch ein paar Regentropfen geweckt. Zum Morgenessen
war es aber bereits wieder trocken. Wir fuhren heute weiter und verliessen die
Insel Pag über eine Brücke. Auf dem Festland verliessen wir die Küste und fuhren
in Richtung Šibenik. Kurz vorher verliessen wir die Autobahn und fuhren ins
kleine Städtchen
Skradin, das am Eingang zum
Krka-Nationalpark liegt. Der Fluss
Krka führt hier in der Nähe ins Meer und ist bis zum Städtchen auch schiffbar.
Das Städtchen liegt malerisch am Wasser, was natürlich auch die eine oder andere
Jacht anzieht. Wir fuhren mit dem Boot zu den Krka-Wasserfällen, wo wir einen
ausgedehnten Spaziergang durch die schöne Wasserlandschaft unternahmen. Wir
entdeckten viele Fische und Frösche, was vor allem Anna faszinierte.
Skradin
Krka-Nationalpark
Vor unserer Rückfahrt genehmigten wir uns eine Glace. Leider war die direkte Strasse durch die reizvolle Landschaft des Nationalparks in Richtung Šibenik immer noch für eine Rally gesperrt, so dass wir nochmals auf die Autobahn fuhren. Vor Primošten fanden wir auf dem Camping Adriatik einen schönen Platz mit Meersicht, zudem direkt neben dem Spielplatz.
unsere Nachbarn - Vorsaison-Idylle
Wir geniessen die Abendsonne
Montag, 06.05.2013
Dienstag, 07.05.2013
Vorbei an der grossen Stadt Split
steuerten wir den
Campingplatz Sirena bei Lokva Rogoznica an, wo wir einen
schönen Stellplatz mit sensationeller Meersicht fanden. Inzwischen war die Sonne
zurückgekehrt und wir genossen einen feinen Apéro am nahen Kiesstrand mit
glasklarem Wasser.
Mittwoch, 08.05.2013
Donnerstag
„Auffahrt“, 09.05.2013
Am kleinen
Grenzübergang bei Metković mussten wir etwas warten, da die Zöllner hier ihre
Arbeit sehr gewissenhaft erledigen. Zudem ist die kleine Anlage für den grossen
Verkehr etwas zu klein dimensioniert. Die Zollbeamten waren aber sehr freundlich
und hiessen uns in Bosnien-Herzegowina auf Deutsch herzlich willkommen. Wir
fuhren weiter entlang des Flusses bis Mostar, einem Städtchen, dass im
Jugoslawienkrieg traurige Berühmtheit erlangte. Neben intensiven Gefechten und
Gräueltaten wurde auch die
alte berühmte Steinbogenbrücke zerschossen und deren
Bilder gingen um die Welt. Inzwischen wurde die kleine Altstadt mit Hilfe der Unesco wieder schön aufgebaut. Aber nur ein paar Schritte daneben findet man
auch heute noch Häuserruinen mit hunderten Einschusslöchern. Die Brücke wurde
nach alten Plänen neu aufgebaut und ist nun wie vorher wieder ein
Touristenmagnet. Wir konnten nur ein paar Schritte von der Altstadt entfernt
parken und kehrten erst in einem der vielen Restaurants ein. Vorher bezog
ich an einem Bankomaten noch etwas Geld. Obwohl überall in Euros bezahlt werden
kann, sind die Euro-Preise überall grosszügig aufgerundet. Anschliessend
spazierten wir durch die Gassen und genossen noch eine Glace. Später schauten
wir uns noch die Brücke vom Fluss Neretva her an und beobachteten auch einer der
Brückenspringer, die hier gegen gutes Geld in den kalten Fluss springen (zurzeit
aber noch mit einem Neopren-Anzug).
Nach diesem lohnenswerten Stopp fuhren wir
ein paar Kilometer nach Blagaj, wo wir auf dem
Aganovac River Camp direkt am
Fluss Buna einen Platz fanden. Dieser Campingplatz liegt sehr schön, ist aber
mit nur ca. 6 Stellplätzen sehr klein. Der Betreiber ist aber sehr engagiert,
begrüsst einen persönlich, gibt Unterlagen für Besichtigungen ab, hilft einem
beim Einweisen und Stromkabel verlegen und würde wohl fast jeden Wunsch
erfüllen. Direkt am Wasser geniessen wir einen Apéro bevor wir im Restaurant
direkt auf der anderen Flussseite Znacht essen. Der einzige Nachteil hier ist,
dass wir Anna nicht selber spielen lassen dürfen, da es keinerlei Absperrungen
zum Fluss hin hat.
Freitag, 10.05.2013
Auf der
Weiterfahrt folgten wir noch eine Weile dem Fluss, wo wir noch einzelne sehr
idyllische Restaurants mit Tischen mitten auf einer kleinen Flussinsel
entdeckten. Nach einem Tankstopp und dem Einkaufen von Erdbeeren und Kirschen
bei der Festung von Počitelj erfolgte schon wieder der Grenzübertritt nach
Kroatien. Hier nahmen es die Zöllner bzw. die Polizei sehr genau, was eine
entsprechende Wartezeit ergab. Wir durften den Bus öffnen und ich fragte den
Beamten ob er auch in die Taschen, die wir im hinteren Teil des Busses deponiert
hatten, sehen wolle. Er bejahte und gab sich dann sehr schnell zufrieden als er
die Spielsachen von Anna sah. So fuhren wir weiter in Richtung Dubrovnik.
Unterwegs durchquerten wir nochmals kurz ein paar Kilometer Bosnien-Herzegowina,
wobei hier nur eine minime Ausweiskontrolle stattfand. Unterwegs machten wir
eine Mittagspause. Später genossen wir die Fahrt entlang der Küste und sahen
schon von weitem die riesige Hängebrücke bei Dubrovnik. Wir fuhren zum
Camping Solitudo, wo Anna endlich wieder ihren Bewegungsdrang beim Spielen ausleben
durfte. Den Tag verbrachten wir noch mit Wäsche waschen und plötzlich hörten wir
das Nebelhorn eines riesigen Kreuzfahrtschiffes. Ich eilte mit Anna zum Strand,
wo wir dem gewaltigen Kahn beim Auslaufen zuschauten. Zum Znacht genossen wir
ein feines Schweinsfilet vom Grill. Später drehte Anna mit ihrem Auto noch ein
paar Runden auf dem Campingplatz.
Samstag, 11.05.2013
Sonntag, 12.05.2013
Auf der Weiterfahrt
regnete es dann munter weiter. Die Küste ist leider mit vielen ziemlich
unansehnlichen Gebäuden verbaut. Eine Ausnahme bildet hier die bekannte
Hotel-Insel Sveti Stefan, die aber wohl nicht im Preisbereich unserer
Vorstellungen liegt. Kurz später besuchten wir den örtlichen Campingplatz, der
aber so heruntergewirtschaftet aussah (und die einzigen Gäste wären wir auch
noch gewesen), dass wir weiter fuhren. In Buljarica fuhren wir zum
Camping Maslina, der schön unter alten Olivenbäumen angelegt ist. Unter dem Zeltdach
genossen wir trotzdem unseren täglichen Apéro. Anna liess es sich aber nicht
nehmen auch bei Regen mit ihrem Auto auf Erkundungsfahrt zu gehen.
Montag, 13.05.2013
Dienstag, 14.05.2013
Mittwoch, 15.05.2013
Nach Vlore machten wir
eine Mittagspause am Meer mit Blick zur Halbinsel Karaburun. Nachher fuhren wir
die landschaftlich schöne Strasse zum
Lloghara-Pass, den wir nach engen und
steilen Serpentinen erreichten. Innerhalb kurzer Zeit erreichten wir hier vom
Meer eine alpine Landschaft. Allerdings lag die Passhöhe im Nebel. Etwas später
öffnete sich der Blick auf die fast 1000 Meter unter uns liegende Küste der
albanischen Riviera mit dem grün-blauen Meer.
Wir folgten der sehr kurvenreichen
Strasse bis nach Himara, wo wir auf dem
Camping Krane direkt am Strand ein
Plätzchen mit Blick aufs Meer fanden. Anschliessend liessen wir es uns nicht
nehmen einen Abstecher zum Kiesstrand zu machen. Nach der etwas anstrengenden
Fahrerei auf der kurvigen Strasse, wirkte ein Bad im kühlen Meer sehr
erfrischend. Hier hatten wir auch Aussicht auf die griechischen Inseln Othoni,
Erikoussa und Korfu. Zum Znacht genossen wir ein feines Raclette. Später kamen
noch
Katja & Timo (die beiden
Motorradreisenden, die inzwischen auch auf dem Camping angekommen waren) auf
einen Schwatz vorbei.
Donnerstag,
16.05.2013
Freitag, 17.05.2013
In Igoumenitsa
kauften wir noch kurz ein und fuhren dann zum langen Strand von Igoumenitsa, den
wir schon auf der Rückfahrt aus der Türkei zum „Warten“ auf die Fähre nutzten.
Hier gab es ein letztes Bad im Meer. Gegen Abend fuhren wir zurück ins Städtchen
füllten erst den Benzintank des VW-Busses und später unsere Bäuche in einer
Taverne mit einem feinen griechischen Nachtessen. Im Hafen konnten wir leider
noch nicht einchecken, so dass wir einfach vor dem Terminal in einer relativ
ruhigen Ecke im Bus übernachteten. Vorher nutzte Anna aber noch die über weite
Teile freien Parkplätze um mit ihrem Bobby-Car noch ein paar Runden zu drehen.
Samstag, 18.05.2013
Sonntag, 19.05.2013
Fahrzeug VW Bus T4 California
Primošten
Am Morgen regnete es
leicht, so dass wir für einmal im Bus zmörgeleten. Später besserte sich das
Wetter und wurde teils wieder sehr heiss. Anna konnte am nahen Strand pausenlos
Steine ins glasklare Wasser werfen. Gegen Abend fuhren wir mit dem Campingbus
nach Primošten. Leider gibt es hier nur eine relativ stark befahrene Strasse ins
schöne Städtchen. Das Taxiboot fährt erst in der Hauptsaison. Wir unternahmen im
Städtchen auf der Insel einen Spaziergang und genehmigten uns einen Apéro in
einem Beizli direkt am Wasser. Später genossen wir eine feine Pizza bevor es
wieder zurück zum Campingplatz ging. Nach unserer Rückkehr hatte Anna noch
grossen Bewegungsdrang, so dass wir zusammen noch etwas den Campingplatz
erkundeten.
alte Kapelle in Primošten
Primošten
Unser heutiges
Zwischenziel war Trogir, wo wir einen Spaziergang durch die schöne Altstadt
unternahmen. Leider war es ziemlich bedeckt. Auf dem grossen Platz vor der
Kirche genoss Sibylle einen Kaffee, später spazierten wir entlang der
Hafenpromenade und suchten schliesslich Schutz in einem Beizli vor dem
anrückenden Gewitter. Und das erreichte uns dann mit voller Heftigkeit: Ein sehr
heftiger und lang anhaltender Gewitterregen prasselte auf die Stadt nieder. Wir
blieben jedoch im Trockenen, da die Restaurant-Angestellten mit vollem Einsatz
das Wasser versuchten von den Sonnenschirmen zu leiten. Schlussendlich war der
ganze Platz aber 10 cm unter Wasser und die Kellner waren schlussendlich "pflotschnass"
(aber immer noch in Halbschuhen und Hemd). Als sie sich wieder der Küche widmen
konnten, genossen wir noch einen kleinen Lunch. Wir trugen Trekkingsandalen,
denen das Wasser nichts ausmacht, so dass wir auf dem Rückweg auch mal durch
tiefe Pfützen gehen konnten. Nach diesem Erlebnis (der Kellner hat seit
mindestens zwei Jahren nicht mehr so viel Regen gesehen…) kauften wir noch ein
und fuhren schliesslich wieder etwas südwärts.
Strandpromenade in Trogir
am Kiesstrand
Ausblick von unserem Stellplatz
Da es uns hier gefiel
und heute schönstes Wetter herrschte, entschieden wir kurzfristig noch einen
weiteren Tag hier zu bleiben. Am Morgen unternahm ich eine kleine Schnorcheltour
um die Felsen beim Campingplatz. Währendessen entdeckte auch Anna, dass es sich
hervorragend mit Wasser spielen lässt – entsprechend nass war sie danach. Den
Nachmittag verbrachten wir am Strand beim Spielen und Baden. Am Abend grillierten wir feine Steaks und genossen sie mit einem sensationellen Ausblick
übers Meer auf die vorgelagerte Insel Brač und die Bergkette auf dem
Festland.
tiefblaues Meer
Unterwasserwelt beim Campingplatz
Heute fuhren wir weiter,
obwohl wir gerne noch ein paar Tage hier verbracht hätten (wie unser Nachbar,
der schon seit 14 Tagen auf diesem Platz ist). Wir genossen eine schöne Fahrt
entlang der Küste. Zwischendurch hatten wir immer wieder sensationelle
Aussichten auf das Meer und die vorgelagerten Inseln. Zwischendurch passierten
wir etliche Strassenbaustellen, wo sie auch an Auffahrt überall bauten.
Unterwegs fuhren wir an den Baćina-Seen vorbei, einem schönen Gebiet, dass auch
einen längeren Stopp wert wäre. Im Neretva-Delta kauften wir noch Früchte ein
und folgten dann entlang der Neretva in Richtung Bosnien-Herzegowina.
Küste südlich Omiš
Baćina-Seen
Stari Most
Heute besuchten wir als
erstes die Quelle des Flusses
Buna.
Die Buna-Quelle ist eine der grössten Karstquellen in Europa. Es fliessen hier
bis zu 43‘000 Liter pro Sekunda aus einer tiefen Felsenhöhle heraus. Gleich
daneben liegt ein
Derwisch-Kloster.
Wir waren fast alleine da, obwohl anhand der Verkaufsstände und der Anzahl
Restaurants hier teilweise doch viel mehr Leute unterwegs sind.
Derwisch-Kloster bei der Buna-Quelle
Festung von Počitelj
Neretva-Delta
Am frühen Morgen brachte
uns ein Gewitter Regen. Doch bereits beim Morgenessen war es wieder trocken.
Später spazierten wir zum Strand, wo Anna badete. Am Nachmittag fuhren wir mit
dem öffentlichen Bus zur Altstadt von Dubrovnik, wo wir als erstes einen
Rundgang auf der beeindruckenden Stadtmauer machten. Erst war der Himmel noch
bedeckt, später just zum Zeitpunkt wo wir etliche Treppen auf der landseitigen
Mauer zu bewältigen hatten, brannte die Sonne wieder mit voller Kraft vom
Himmel. Der Blick auf die Stadt mit ihren vielen neuen roten Ziegeldächern war
sehr schön. So hatten wir uns eine Glace im Schatten redlich verdient. Später
schlenderten wir durch die Gassen, genossen einen Apéro und später ein
Nachtessen in einer kleinen Seitengasse, bevor wir mit dem Bus wieder zurück
fuhren.
Heute fuhren wir weiter
in Richtung Süden. Beim Packen brannte die Sonne heiss auf uns herunter.
Unterwegs blickten wir nochmals zurück auf Dubrovnik. Je näher wir uns der
Grenze zu Montenegro näherten, desto düsterer wurde der Himmel. Beim
Grenzübergang regnete es dann. Die Formalitäten waren dann in einigen Minuten
erledigt und wir konnten weiterfahren. Aufgrund des Wetters entschieden wir uns
die Fähre von Kamenari nach Lepetane über die Bucht von Kotor zu nehmen.
Eigentlich wären wir gerne entlang der Bucht bis nach Kotor gefahren, liessen
dies jedoch aus Witterungsgründen sein. In Lepetane bogen wir gleich nach links ab um das Strässchen nach Kotor zu nehmen.
Die Durchfahrt ist teilweise sehr eng und wir fuhren entlang des Ufers in
Richtung Kotor. Bei schönem Wetter wäre dies eine sehr schöne Strecke. Wir
hatten aber immer Regen und zahlreiche Pfützen säumten unseren Weg. Irgendwann
(nur ca. 5 Kilometer vor Kotor) versperrte eine Baustelle (wo auch am Sonntag
gearbeitet wurde) die Strasse und wir mussten leider wieder umkehren und den
ganzen Weg zurück und die Halbinsel auf die andere Seite umfahren. In Kotor
parkierten wir und machten uns auf in die historische Altstadt. Der Regen und
der sehr verhangene Himmel mit den Bergen im Nebel trübten leider unseren
Eindruck der schönen Stadt. Wir assen erst ein kleines Mittagessen und später
war es dann wenigstens etwas regenfrei.
alte Häuser in Kotor
Hotel-Insel Sveti Stefan
auf dem Camping Maslina
Auch heute war das Wetter leider immer noch nicht optimal. Wir entschieden uns
weiter zu fahren. Später erschien doch zwischendurch ab und zu die Sonne. Bei
Ulcinj verliessen wir die Küste und fuhren durch eine schöne Landschaft zum
Grenzübergang Sukobin. Unterwegs zeigten uns Strassenarbeiter, dass auch ein
einfacher Tischtennis-Schläger mit einer roten und einer grünen Seite eine ganze
Ampelanlage ersetzen kann. Für die Ausreise aus Montenegro und die Einreise nach
Albanien brauchten wir keine zehn Minuten. Man sieht hier sofort, dass die Leute
viel ärmer sind. Häufig begegnen wir Bauern, die mit 1-2 Kühen unterwegs sind. Nach Shkodrä machen wir Mittagspause in einem Restaurant entlang der Hauptstrasse.
Unterwegs sehen wir viele Fahrzeuge, die früher in Deutschland oder der Schweiz
unterwegs waren und teilweise noch immer so mit Werbung beschriftet sind. Hier
ist die Hauptstrasse dann vier bis sechsspurig, wobei der Übergang fliessend und
nie genau signalisiert ist. Ich muss hier immer sehr vorsichtig fahren, da einem
überall Schlaglöcher erwarten. Bei einzelnen Brücken sieht man zwischen den
Brückenelementen teilweise ungehindert in die Tiefe, auch 20 Zentimeter grosse
Löcher sind keine Seltenheit. Bei Kreiseln und Kreuzungen muss man sehr
vorsichtig fahren, da die Fahrzeuge von überall her kommen. Wegweiser gibt es
auch nicht überall. Bei Kaväje fuhren wir auf einer Stichstrasse ans Meer zum
Camping Paemer. Die Zufahrt war ziemlich holprig und mit vielen Pfützen
dekoriert. Direkt am Meer hat hier der Besitzer das Gelände terrassiert. Auf
einem alten Bunker (von denen es in Albanien tausende gibt) wurde ein Blockhaus
errichtet mit einem riesigen Balkon mit Meersicht. Inzwischen schien die Sonne
wieder und wir machten einen Rundgang, vom Spielplatz bis zum Strand. Nach
unserem Nachtessen kam eine Bäuerin mit zwei Mädchen vorbei und bot uns aus
ihrem Schubkarren frische Tomaten, Gurken, Salat sowie Zwiebeln und Kartoffeln
an. Wir ergänzten gleich unsere Vorräte (wann kann man Gemüse schon vom Esstisch
her aussuchen…). Sobald es dunkel wurde, flogen überall um uns Glühwürmchen
herum.
Heute erwachten wir bei wolkenlosem Himmel und legten einen Ruhetag ein. Am
Morgen besuchten wir mit Anna wieder den Spielplatz und benutzten auf dem Balkon
noch das Wifi für unsere weitere Routenplanung. Nachmittags gingen wir zum
Strand und bauten mit Anna Sandburgen. Wir lernten auch noch eine Schweizer
Familie mit einem zweijährigen Sohn kennen, die soeben hier ankamen. Bei einem
gemeinsamen Apéro plauderten wir etwas über unsere Reisen. Später baute neben
uns noch ein Paar aus der Schweiz ihr Zelt auf. Sie sind für drei Monate mit
ihren Motorrädern von der Schweiz über den Balkan nach Griechenland in die
Türkei unterwegs.
Herrliche Aussicht auf dem Campingplatz
Paemer
Heute fuhren wir frühzeitig los. Im Dorf beim Campingplatz begegneten wir einem
Fischhändler, der in seinem Kombi Fische zum Verkauf gestapelt hatte. Viele
Bauern waren auch mit Esel und Wagen unterwegs. Unterwegs fand ich in einem Dorf
einen Bankomaten und versuchte auf einem lokalen Markt Erdbeeren zu kaufen, fand
aber leider keine. Wenn ich Schubkaren-Räder, Occasions-Schuhe oder alte Radios
gebraucht hätte, wäre ich aber schon nach kurzer Zeit fündig geworden. Auch
allerlei tierisches wurde angeboten; lebende Hühner, Kücken, Enten, Kaninchen
oder ein geschlachtetes Schaf, dessen Teile in der prallen Sonne hingen - sehr
zur Freude der zahlreichen Fliegen. Die Weiterfahrt war spannend, holprige und
sehr gute Strassenabschnitte wechselten sich ab. Vor Vlore hatten wir gar eine
neue, perfekte Autobahn. Zudem sind Baustellenabschrankungen oder Sperrungen
anscheinend überflüssig – in einer Ortschaft wurde unter dem laufenden Verkehr
ein Kreisel frisch asphaltiert. Bei einem kurzen Halt unterwegs begegnete uns
ein Zug, der langsam über das holprige Trassee verkehrte.
unterwegs zum Lloghara-Pass
Blick auf das Ionische Meer
Nach dem Zmorge packten wir
zusammen, obwohl wir gerne noch etwas länger da geblieben wären. Wir fuhren
weiter der Küste entlang, durchquerten auch ein ehemaliges militärisches
Sperrgebiet, wo sich ein U-Boot-Bunker befindet. Auch heute hatten wir viele
Kurven zu fahren und erreichten schliesslich Sarandë und später Ksamil. Beide
Ortschaften sind nicht gerade das, was wir als schön empfinden. In Ksamil fuhren
wir zum
Campingplatz, der am Rande des Ortes liegt. Rundum wurde kräftig gebaut,
teilweise auch illegal. Diese ohne Genehmigung gebauten Häuser wurden später von
der Regierung gesprengt und stehen jetzt schief und unbewohnbar in der
Landschaft herum. Der Camping selber ist schön eingerichtet rund um ein
Privathaus. Am Nachmittag unternahmen wir bei bedecktem Himmel einen Spaziergang auf
der Strandpromenade, die auch schon bessere Zeiten erlebt hat. Die Ziegenherde
und die Schildkröte, die wir unterwegs antrafen, störte dies jedoch in keiner
Weise. Entlang des Strandes wurde überall fleissig an Strandbars und Restaurants
gebaut, da die Hauptsaison noch vor der Tür steht. Hier hat man einen schönen
Blick auf die nahe griechische Insel Korfu. Nach einem kurzen Restaurantbesuch und einen kleinen Einkauf kehrten
wir zurück zum Campingplatz. Wohl aufgrund der Vorsaison fanden wir leider kein Restaurant
für das Nachtessen, so dass wir auch heute kochten.
U-Boot-Bunker in
Porto Palermo
beschädigte Brücken kann man auch einfach
stehen lassen und eine neue daneben bauen!
Wir hatten eine sehr „abwechslungsreiche“ Nacht, da Anna nicht wirklich schlafen
wollte. Einerseits war wohl die Wärme, andererseits aber sicher auch die neu
wachsenden Zähne ausschlaggebend für ihre Unruhe. So schliefen wir am Morgen
etwas länger, um die verlorenen Stunden zumindest ansatzweise wieder aufzuholen.
Nach dem Packen fuhren wir die kurze Strecke nach Butrint, einer riesigen
Ruinenstadt mit Überresten verschiedener Epochen ganz im Süden Albaniens. Glücklicherweise
waren die Ruinen meist im Schatten der Bäume, so dass es ein angenehmer
Spaziergang durch das historisch interessante Gelände ergab. In einem Teil war
ein altes römisches Theater teilweise unter Wasser. Dort fanden sich viele
Wasserschildkröten ein. Anna’s Höhepunkt war die Glace und das neu erlernte
Treppensteigen. Anschliessend wagten wir uns auf die Fähre von Butrint, ein
einfaches Floss, das mit einem antiken Seilzug über den Kanal gezogen wird.
Wohlbehalten erreichten wir mit dem Bus das andere Ufer und fuhren weiter in
Richtung Griechenland. Zuletzt hatten wir auch noch ein paar hundert Meter
Schotterpiste. Im letzten Dorf vor der Grenze kaufte ich noch Honig ein, da nach
unserem Entschluss den Daheimgebliebenen etwas Honig zu kaufen, keine
Strassenstände mehr erschienen. Die Verständigung im kleinen Einkaufsgeschäft
war etwas schwierig, schliesslich erhielt ich aber 1,5 Liter einheimischen Honig
in einer PET-Flasche! Schon bald erreichten wir den Grenzübergang zu
Griechenland und fuhren in unser siebtes Land auf dieser Reise.
Fähre über den
Vivar-Kanal bei Butrint
Gegenverkehr im Süden Albaniens
In aller Frühe schälte ich mich aus den Federn und stand beim Check-In-Schalter
der Anek-Lines an. Später fuhr ich ins Hafengelände, Sibylle und Anna immer noch
liegend hinten im VW-Bus. Leicht verspätet traf dann die Fähre ein und wir
konnten rasch verladen, da sich die Anzahl Fahrzeuge ziemlich im Rahmen hielt.
Wir wurden auf dem halboffenen Lastwagendeck platziert, mit Blick aufs Meer.
Nach der Abfahrt frühstückten wir gemütlich an Deck. Wir blickten nochmals
zurück auf Ksamil, wo wir mit der Fähre die Meerenge zwischen dem Festland und
Korfu passierten. Die Fahrt war gemütlich. Abends genoss Anna wieder einmal das
Bobby-Car-Fahren, diesmal auf dem LKW-Deck (wo wir auch mit unserem Bus das
Angebot Camping an Bord nutzten). Später fuhren wir mit der Fähre
mitten in der Adria ganz in der Nähe der
Palagruža-Inseln vorbei, von deren Existenz ich
bis anhin noch nie gehört hatte.
Beim Aufstehen war es heute merklich kühler. Der Himmel war bewölkt und es
regnete zeitweise leicht. Auf unserem Deck verfolgten wir die Einfahrt in
Venedig, direkt vorbei am Markusplatz. Eigentlich hatten wir geplant den Tag
noch in Venedig zu verbringen. Ich hatte vorgängig einen Parkplatz gesucht, von
wo wir bequem mit dem PeopleMover ins Stadtzentrum hätten fahren können. Doch
leider war einerseits das Wetter nicht unseren Vorstellungen entsprechend,
andererseits waren alle Parkplätze aufgrund eines grossen Ruderwettbewerbes
gesperrt. So entschieden wir uns trotzdem gleich die Heimreise anzutreten. Anna
war bei der Parkplatzsuche auch bereits wieder eingeschlafen und so nutzten wir
dies um möglichst rasch in Richtung Heimat zu kommen. Während der ganzen Fahrt
war es meist regnerisch, erst nach dem Gotthardtunnel kam das schöne Wetter,
wenn auch merklich kühler als in den vergangenen Wochen. Mitte Nachmittag
erreichten wir nach knapp drei erlebnisreichen Wochen wieder unser zuhause.
Ein paar Zahlen:
• gefahrene Strecke: 2'878 Kilometer
• Benzinverbrauch: 385 Liter
• Verbrauch pro 100 Km: 14.85 Liter
• Kosten: ca. 1'600.00 CHF/erwachsene Person
Informationen:
Karten: World Mapping Project "westliche Balkanregion" (1:725 000)
Reiseführer: Wohnmobil Tourguide Kroatien & Reiseführer Albanien (Reise Know-How Verlag),
Montenegro (Michael Müller Verlag)