Heute standen uns etwas mehr als 300 Kilometer fast schnurgerade Strasse durch den Caprivi bevor. Die Strasse war gut und der Verkehr gering, so dass wir gut vorwärts kamen. Der Touristenverkehr hat seit Botswana massiv zugenommen. Vorher waren wir meist alleine unterwegs. Heute war fast jedes zweite Fahrzeug mit Touristen besetzt. Wir fuhren bis Mukwe zur Mobola Island Lodge, wo ein schöner Campingplatz direkt am Okavango-River ist. Wir hatten Glück und erhielten den letzten der sechs Plätze. Heute war es wieder sehr heiss, dass wir den schönen Naturpool mit kleinem Wasserfall direkt am Fluss ausgiebig zur Abkühlung nutzten. Abends hatten wir diesmal keinen Hippo-Besuch, doch gehört haben wir sie trotzdem ab und zu. Wir schliefen nun in der Folge am dritten Fluss mit jeweils einem anderen Land am gegenüberliegenden Ufer. Diesmal war es Angola. Der Camping ist hier sehr liebevoll ausgestattet und man spürt die deutsche Leitung bestens. Die Duschen waren mit Abstand die besten seit langem.







Aufgrund des Sonntages und unserer geringen geplanten Fahrstrecke – ca. 190 Kilometer auf bester Teerstrasse mit Vmax 120 km/h, nahmen wir es am Morgen etwas gemütlicher. Bereits am Mittag erreichten wir die Kaisosi Lodge nähe Runde, ebenfalls direkt am Okavango. Diesmal konnten wir unseren Platz auf dem ganzen Campingareal auswählen, da wir die ersten Gäste waren. Später am schönen Naturpool trafen wir noch zwei Schweizer, die seit Januar in Rundu für ein NGO arbeiten. Seither brauchten sie den Regenschirm genau einmal! Später feuerte ich mit den Jungs ein um Hamburger zu bräteln. Sie leerten einen Holzkohlesack und sahen nachher wie Dampflokführer nach einer Tunnelstrecke aus. Kurzfristig nutzten wir dann aus aktuellem Anlass die hier wieder einmal verfügbare Waschmaschine. Während des Tages sind hier jede Menge Tiere auf dem Platz unterwegs; Pferde, eine Kuh, Pfauen, Truthäne, Perl- und normale Hühner und sogar Lamas. Abends begleitete uns aber das Quaken der Frösche aus einem nahen Teich. Übrigens hat die Chefin an der Rezeption einen Vogel – sie hatte die ganze Zeit auf der Schulter oder in der Hand einen zahmen Vogel, ähnlich wie ein Star. Er lässt sich gerne am Bauch streicheln – ein bisschen verrückt aber noch lustig.


Mit den letzten Tropfen Diesel gelangten wir nach Rundu, wo wir den Tank wieder ganz füllten. Danach galt es noch für die nächsten Tage einzukaufen. Auf einer weiteren fast schnurgeraden Strasse ging es nun südwestlich. Etwa 10 Kilometer vor einer Veterinärskontrolle, wo eigentlich die Mitnahme von rohem Fleisch und Eiern nicht erlaubt ist, versteckten wir die fraglichen Produkte andersweitig. Beim Kontrollposten konnte ich auf die Frage, ob wir im Kühlschrank Fleisch mitführen wahrheitsgetreu mit nein beantworten. Etwas weiter wählten wir diesselbe Nebenstrasse wie vor elf Jahren, die uns westwärts vor die Tore des Etosha-Nationalparks führte. Dieses Mal wählten wir den Camping Sachsenheim am Ende der Piste, da er näher beim Nationalpark liegt und einen Pool hat, was bei der heutigen Hitze nicht nur für die Kinder wichtig war. Auf der rund 170 Kilometer langen Piste war extrem viel Verkehr – gerade einmal vier Autos kamen uns entgegen. Auf dem Camping trafen wir dann Leute, die wir bereits in Livingstone auf dem Campingplatz getroffen hatten. Das ergab noch ein paar interessante Gespräche. Zum Znacht gab es zur Abwechslung wieder einmal ein Feuer, wobei wir (geschmuggeltes) Fleisch brätelten und Resten (ja, auch das gibts ab und zu bei uns…) anbrieten.

