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Canal du Midi 10.-23.06.2012

 

Sonntag, 10. Juni 2012

Am Sonntagmorgen sind wir zusammen mit Gaby und Martin losgefahren, das Auto voll gepackt mit Kinderwagen und Gepäck. Wir kamen gut vorwärts bis kurz vor Avignon, wo es unserer jüngsten Reiseteilnehmerin verleidet war. In Avignon hatte ich das Hotel "La Ferme" auf der Île de la Barthelasse gebucht. Die Unterkunft ist ruhig gelegen und mit dem Auto brauchten wir nur ein paar Minuten ins Zentrum von Avignon. Wir spazierten dort entlang der Rhone zur bekannten Brücke "Pont d'Avignon". Anschliessend genossen wir in der Innenstadt beim "Palais de papes" ein feines Nachtessen. Zur weiteren Erkundung waren wir nach der Autofahrt zu müde, so dass wir gesättigt zum Hotel zurück kehrten. Dort genossen wir unter den grossen Platanen im Hof des Hotels noch ein feines Feierabend-Bier.

Le Pont d'Avignon

Le Palais de papes

 

Montag, 11. Juni 2012

Nach einer ziemlich ruhigen Nacht (nur Anna machte leider bereits früh Tagwacht...) und einem ausgedehnten Frühstück fuhren wir unsere zweite Fahretappe nach Castelnaudary, wo wir uns erst in einem Supermarkt mit Lebensmitteln für die nächsten Tage ausrüsteten. Bei der Schiffsvermietung übernahmen wir dann das Boot. Wir wurden kurz eingeführt (eine Probefahrt war nicht nötig) und konnten bald sämtliches Gepäck und die Lebensmittel an Bord verstauen. Dies machten wir wohlgemerkt bei schönstem Wetter in praller Sonne. So hatten wir uns unsere Ferien vorgestellt. Doch nach und nach zogen Wolken auf. Wir fuhren los im Bassin de Castelnaudary in Richtung Südwesten, wo gleich die erste vierstufige Schleusentreppe auf uns wartete. Martin übernahm als erstes das Steuer und schaffte die Einfahrt auch ziemlich souverän. Während Sibylle auf Anna aufpasste, übernahmen Gaby und ich die Taue. Plötzlich begann es zu tropfen und innert kürzester Zeit waren wir in einem starken Gewitter mit ausgiebigem Platzregen. Dementsprechend nass waren wir schon nach kurzem. Wir fuhren dann nur noch ein kurzes Stück und banden dann unser Schiff am Ufer an zwei Bäumen an, wo wir trockene Kleider anzogen. Anschliessend stiessen wir auf unseren ersten Tag auf dem Schiff an. Das Nachtessen mussten wir leider in der Kabine essen, da es draussen noch immer nass und kühl war.

erster Übernachtungsort bei Castelnaudary

 

Dienstag, 12. Juni 2012

Glücklicherweise hatte sich das Wetter heute leicht gebessert. Wir hatten Sonne und konnten die Fahrt auf dem Canal du Midi geniessen. Am Nachmittag vertäuten wir unser Boot in der Nähe des Dorfes Villesèquelande und machten einen Spaziergang ins Dörfchen. Es war ein kleines verschlafenes Nest mit einem schönen alten Dorfkern. Auf dem Rückweg verregnete es uns prompt, so dass wir leider den Rest des Tages wieder im Schiff verbringen mussten.

schöner Bootsanlegeplatz

 

Mittwoch, 13. Juni 2012

Heute war das schöne Wetter endgültig eingetroffen. Wir fuhren die paar Kilometer bis nach Carcassonne, unterbrochen durch ein paar Schleusen und die Mittagspause der Schleusenwärter, die wir rasch für einen kurzen Grillplausch nutzten. In Carcassonne parkten wir im Hafen und meldeten uns auf dem Hafenbüro. Nach einer Stärkung erkundeten wir die Stadt. Den Besuch der berühmten "Cité" (Altstadt) behielten wir uns aber für den Donnerstag auf. Abends gingen wir in einem Restaurant auswärts essen.

Verpflegung im Hafen von Carcassonne

 

Donnerstag, 14. Juni 2012

Beim strahlend blauem Himmel machten wir uns heute auf für einen Besuch der mittelalterlichen Cité von Carcassonne, die schön auf einem Hügel liegt, umgeben von hohen Stadtmauern.

Porte de Narbonnaise

die Burg

Château Comtal und Port d'Aude

Gestärkt durch ein feines Raclette machten wir uns im späteren Nachmittag weiter auf in Richtung Osten. Wir unterquerten die sehr niedrige Brücke nach der Schleuse vom Hafenbecken und fuhren weiter auf dem Kanal. Gleich unterhalb der Schleuse von Villedubert legten wir für die Übernachtung an.

während die "Grossen" eine Dusche bevorzugten, genoss Anna sichtlich das Bad auf Deck.

 

Freitag, 15. Juni 2012

Heute tuckerten wir weiter und überquerten zwei Aquädukte, einer davon der "Pont-Canal d'Orbiel 1686". In Trèbes legten wir an und stockten nach einem "Spaziergang" zum Einkaufszentrum unsere Vorräte auf. Da das Einkaufszentrum leicht ausserhalb lag, kehrten wir nach der Rückkehr "zur Regeneration" noch in einem Beizli ein. Später fuhren wir weiter bis nach Marseillette, wo wir übernachteten.

Restaurant direkt am Kanal mit Blick auf unser Boot

Schleuse bei Trèbes mit Restaurant in alter Mühle

nach Trèbes folgt ein sehr schöner Abschnitt des Canal du Midi

 

Samstag, 16. Juni 2012

Für heute war unsere letzte Etappe Richtung Osten geplant. Bis wir losfuhren war schon bald Mittagszeit und wir durften vor der nächsten Schleuse warten. Es war heute sehr heiss und wir waren froh, dass wir zwei Sonnenschirme und kaltes Bier mit dabei hatten. Später machten wir in La Redorte einen Kaffee-Halt, wobei wir uns auch gleich noch einen Coupe genehmigten. Nun fuhren wir noch die restlichen Kilometer bis nach Homps. Wir konnten im dortigen Hafen festmachen wo wir wollten, da "unsere" Vermietfirma dort eine Basis hat. Gegen Abend gingen wir noch ein paar kleine Dinge einkaufen und Martin stapelte einige Kisten Wein für seinen persönlichen Weinkeller zuhause in unserem Schiff auf. Selbstverständlich halfen wir ihm vor dem Kauf auch mit degustieren. Abends grillierten wir auf dem Schiff und genossen die Hafenatmosphäre.

Warten an der prallen Sonne bis die Mittagszeit vorbei ist.

enger Durchgang - aber es passt!

 

Sonntag, 17. Juni 2012

Nach einer morgendlichen Joggingrunde verliessen wir den Hafen von Homps wieder und fuhren diesmal den Kanal aufwärts. Nun hatten wir von unten in die Schleusen zu fahren und mussten die Taue von unten um die Poller werfen. Je nach Höhe der Schleuse war das nicht immer ganz einfach, so dass wir öfters mal die in die Schleusenmauer eingelassene Leiter benützten. Zudem mussten wir das Schiff manchmal ganz ordentlich halten, da das Wasser auf uns zuschoss.

der Épanchoir d'Argentouble (ein Überlaufswehr, das bei Hochwasser Wasser aus dem Kanal in das gleichnamige Flüsschen ableitet. 11 Bögen überbrücken das Wehr. 200 Meter weiter überquerten wir auf einem Aquädukt das Flüsschen Argentdouble.

ein etwas grösserer Kahn steht quer im Kanal...

"Pont-Canal d'Orbiel 1686"

Kurz nach Trèbes fanden wir eine gemütliche Stelle, wo wir für die Nacht unser Schiff vertäuten und einen gemütlichen Abend genossen.

 

Montag, 18. Juni 2012

Heute tuckerten wir gemütlich weiter. Kurz vor Carcassonne hatten wir an der Schleuse von Fresquel die Mittagspause abzuwarten. In Carcassonne kauften wir ein paar kleine Dinge ein und genehmigten uns eine Glace.

Écluse du Fresquel

Seit Carcassonne hatten wir wieder weniger Schiffsverkehr auf dem Kanal. Wir passierten einige malerische Schleusen. Ebenso malerisch war der Sonnenuntergang bei der Schleuse von Lalande bei Pezens über dem Kanal.

Abendstimmung auf dem Canal du Midi

 

Dienstag, 19. Juni 2012

Heute war leider ziemlich bedecktes Wetter. Wir liessen uns Zeit und fuhren gemütlich Richtung Westen. Vor Villepinte erreichten uns die ersten Regentropfen, worauf wir in der Nähe der Ortschaft unser Boot fest machten und den Rest des Nachmittags mit Lesen und Spielen verbrachten. Zwischendurch regnete es ziemlich heftig, rechtzeitig zum Nachtessen kam dann aber wieder die Sonne.

 

Mittwoch, 20. Juni 2012

Heute war wieder strahlend blauer Himmel. Bei allerschönstem Wetter genossen wir nochmals einen ganzen Tag unterwegs auf dem Boot. Wir passierten noch etliche Schleusen, zu guter letzt auch noch die vierstufige Schleuse von Castelnaudary, die wir zu Beginn in einem Gewitterregen kennen gelernt hatten.

schönstes Wetter beim Schleusen

In Castelnaudary durchquerten wir "le grand basin" und besichtigten noch einen Teil des Städtchens. Es war aber so heiss, dass wir uns rasch unter die grossen Platanen in ein Strassencafé verzogen und uns ein kühles Bier genehmigten. Eigentlich wollten wir am letzten Abend auf dem Schiff nochmals auswärts essen gehen, doch das Wetter rief gerade dazu auf noch einmal den Grill in Betrieb zu nehmen. So kauften wir einiges an Fleisch und genossen unseren letzten Abend an Bord etwas ausserhalb von Castelnaudary.

 

Donnerstag, 21.06.2012

Wir standen früher als sonst auf, da wir heute unsere Sachen packen und das Schiff putzen mussten. Beim Zmorge beobachteten wir einige der hier ansässigen Fremdenlegionäre beim Joggen. Als wir alles fertig verpackt hatten, tuckerten wir zurück zur Bootsbasis. Die Rückgabe war absolut problemlos. Wir holten unsere Autos, die wir unter Bäumen auf dem Parkplatz der Basis geparkt hatten. Diese Bäume waren während unserer Abwesenheit wohl von zahlreichen Vögeln als Toilette benutzt worden. Unsere Wagen sahen dementsprechend "verschi..." aus. Mit einem Schlauch in der Basis reinigten wir aber den grössten Schmutz. Zum Abschluss gingen wir ins Städtchen noch etwas trinken. Gaby und Martin fuhren anschliessend nach Hause. Wir fuhren noch für einen Tag ans Meer nach Gruissan.

le Grand Bassin de Castelnaudary - unser Ausgangs- und Zielort

wir haben die Hausbootferien genossen!

Anna beim Füssebaden im Meer (Étang du Grazel)

In Gruissan hatten wir ein Hotel reserviert, wo wir beim Eintreten ins Zimmer mit einem perfekt gebetteten Kinderbett überrascht wurden. Nach der Ankunft gingen wir im zum Komplex gehörenden Restaurant etwas kleines Essen, wobei Anna zum ersten Mal in einem Hochstuhl im Restaurant Platz nahm. Später spazierten wir zum Jachthafen von Gruissan. In der Nähe nahm Anna ihr erstes Bad im Meer, wenn es auch nur ein Fussbad war. Nach dem Nachtessen kehrten wir bei schönem Wetter aber sehr starkem Wind zurück zum Hotel.

 

Freitag, 22.06.2012

Heute stand auch für uns die Heimreise auf dem Programm. Wir nahmen es aber gemütlich und fuhren erstmal nur bis zum Pont du Gard. Wir picknickten bei schönstem Wetter etwas abseits der vielen Leute und genossen das Wetter und die Aussicht auf den römischen Aquädukt. Ich konnte mich hier etwas vom Ärger erholen, den mir eine französische Autolenkerin bescherte, als sie mir bei der Zahlstelle von Montpellier von der Seite in mein Auto fuhr. Glücklicherweise war ausser einem Blechschaden nichts passiert und wir konnten nach Aufnahme der Daten weiterfahren.

Es gibt keinen Eintritt zum imposanten Bauwerk, nur die Parkgebühren sind ziemlich "gesalzen". Nichtsdestotrotz blieben wir fast den ganzen Nachmittag da. Bevor wir die Rückreise antraten, nahmen wir wieder eine Abkühlung bei einem Fussbad. Gegen Abend liessen die Temperaturen etwas nach und wir fuhren heimwärts. Anna zuliebe verlegten wir die Rückfahrt auf den Abend, was auch eine zeitlang gut klappte. Nach dem Nachtessen war es ihr dann aber zu langweilig, was sie lautstark vermeldete. Nach längerer Zeit schlief sie dann wieder ein und wir erreichten doch noch gut unser zuhause.

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