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Namibia - Botswana - Sambia 21.03.-13.04.2008
Karfreitag, 21.03.2008 Nachdem wir auch unsere letzten Sachen zusammengepackt hatten, fuhren wir mit Bus und S-Bahn nach Zürich und mit dem Eurocity weiter nach München. Unterwegs querten wir im Allgäu noch frisch verschneite Landschaften. In München fuhren wir mit der S-Bahn zum Flughafen, wo wir bereits unser Gepäck aufgeben konnten. Eingecheckt hatten wir bereits am Vortag zu Hause im Internet. Natürlich waren wir noch viel zu früh und wir stillten als erstes unseren grossen Hunger mit einer feinen Bayrischen Spezialität im Restaurant "Airbräu", natürlich zusammen mit einem frisch gezapften (und vor Ort gebrautem) Bier. Wegen der doch etwas längeren Anreise hatten wir genügend Reservezeit einberechnet, die wir dann dösend im Abflugterminal verbrachten. Wir hatten uns für die längere Anreise, dafür zu Gunsten eines Direktfluges nach Windhoek entschieden. Etwas verspätet hoben wir dann von München mit der Maschine von LTU ab, da Servicetechniker noch versucht hatten das Bordunterhaltungssystem zu reparieren, welches bei diesem fast fabrikneuen Airbus A330-200 leider nicht funktionierte.
Samstag, 22.03.2008 Nach etwas mehr als neun Stunden Flug erreichten wir bei herrlich warmen Temperaturen den Hosea Kutako - Flughafen von Windhoek. Nach dem Einreiseprozedere erwartete uns auch schon der Fahrer unserer Autovermietung Caprivi Car Hire, wo wir dieses Mal unseren Buschcamper gemietet hatten. In Windhoek erhielten wir unseren Toyota Landcruiser in einer Rekordzeit. Es ist ein Pickup Landcruiser (HZJ79) mit einer fest aufgebauten Wohnkabine. Ausgerüstet ist das Fahrzeug mit einem 140 Liter-Dieseltank, zwei Reserve-Rädern, Wagenheber (normal hydraulisch und zusätzlich ein HiLift Jack), Kühlbox, Abwaschbecken und Gaskocher sowie natürlich Betten, Geschirr und Stühle mit Tisch. Nachdem wir in einem Supermarkt eingekauft hatten und der Tank gefüllt war konnte es losgehen in Richtung Osten. Der Linksverkehr war schnell wieder "drin" und wir entdeckten unterwegs auch schon die ersten Wildtiere; Paviane, Oryx und ein ziemlich grosser Waran. Auf dem Campingplatz der Farm Zelda 20 Km vor der Grenze fanden wir einen angenehmen Zeltplatz, wo wir zum ersten Mal grillten. Erst schauten wir uns aber noch die Geparde und einige andere Tiere wie Stachelschwein und Warzenschwein an, die hier in einem Gehege gehalten werden.
unser Buschcamper
Gepard bei der Zelda-Farm
Ostersonntag, 23.03.2008 Für heute hatten wir uns eine längere Fahrtstrecke vorgenommen. Unser Tagesziel hiess Maun, das wir nach einer problemlosen Fahrt und problemlosem Grenzübertritt nach Botswana gegen Abend erreichten. Die Strecke auf dem Transkalahari Highway war sehr eintönig (dichtes Buschland auf beiden Seiten), nur gelegentliche Tiere wie Kühe, Schafe, Ziegen, Esel und Pferde auf oder neben der Strasse erforderten unsere ganze Aufmerksamkeit. In Maun versuchten wir dann vergeblich Botswanische Pula zu beziehen. Auch das Reservationsbüro der Nationalparks hatte bereits geschlossen. Da ja ein Feiertag war, nahmen wir das gemütlich und fuhren zum Crocodile Camp, welches etwas ausserhalb liegt und wir problemlos mit US-$ bezahlen konnten.
Ostermontag, 24.03.2008 Heute fuhren wir erst nach Maun ins staatliche Reservierungsbüro für die Nationalparks. Eigentlich hätte dies ab halb acht Uhr geöffnet sein sollen, doch die Angestellte erschien erst kurz nach acht Uhr. Wir konnten für zwei Nächte im South Camp des Moremi Wildlife Reserves einen Platz buchen. Die anderen Campingplätze waren leider bereits ausgebucht, da in Südafrika Osterferien sind und viele Familien dies für eine Tour nach Botswana nutzen. Wir wechselten dann noch Traveller Cheques in Bargeld, kauften ein paar Dinge ein, tankten nochmals voll und fuhren dann los in Richtung Park. Bis Shorobe hatten wir eine geteerte Strasse, nachher ging es in eine Piste über. Unterwegs frühstückten wir irgendwo am Strassenrand und es dauerte nicht lange, bis eine ganze Menge Kinder um uns herum versammelt waren. Ein Mädchen zeigte uns ein selbst geflochtenes Körbchen aus Palmblätter, welches wir ihr gleich abkauften. Irgendwo im Busch passierten wir dann einen Veterinärzaun mit einer Tsetse-Fliegen-Kontrolle, die aber nur von Nord nach Süd massgebend ist. Nach einer weiteren halben Stunde erreichten wir das South Gate, wo wir erst eine ausgedehnte Mittagspause machten. Anschliessend machten wir uns auf der südlichsten Route auf in Richtung Third Bridge Camp. Schon kurz nach unserer Abfahrt entdeckten wir zwei Giraffen, eine Kuh mit ihrem Kalb. Auf einer sandigen Piste fuhren wir voran und hielten nach Tieren Ausschau. Da wir am Ende der Regenzeit standen, gab es überall Tümpel und Schlammlöcher. Und plötzlich sah ich kurz vor uns ein solches riesiges Schlammloch. Ich versuchte noch mit genug Gas durch den Sumpf zu kommen, doch Sekundenbruchteile später sassen wir fest. Da half kein Allrad und keine Untersetzung mehr... Da sämtliche Camps ausgebucht waren, hofften wir dass in nützlicher Frist ein anderer Geländewagen vorbei kommen würde. Doch dem war leider nicht so. Ich versuchte mit dem Spaten einen Teil wegzuschaufeln, was aber nicht allzu viel brachte. Uns blieb definitiv nichts anderes übrig als zu warten. Es verstrich eine Stunde nach der anderen und unsere Stimmung sank und sank. Gegen halb sieben Uhr, die Dämmerung hatte schon eingesetzt, hörte ich plötzlich ein Geräusch. In ein ca. 20 Metern Entfernung sah ich einen Elefanten. Kurze Zeit später kam eine ganze Herde durch den Busch. Auch Sibylle wollte diese sehen, kam aber beim Hinüberlehnen zum rechten Seitenfenster mit der Hüfte an die Hupe, worauf sich die Kolosse mit lautem Getöse und einer grossen Staubwolke in den Wald flüchteten. Kurz vor dem Eindunkeln stand dann nur ein paar wenige Meter von uns entfernt erneut ein solcher Dickhäuter. Wir richteten uns auf eine Übernachtung in dieser misslichen Lage ein. Ich wusch den grössten Teil des Dreckes ab, den ich beim Buddeln (unter ständiger Beobachtung des Geländes um wilde Tiere möglichst rechtzeitig zu entdecken...) abbekommen hatte.
Impallas
da hilft alles Buddeln nichts...
der hätte uns auch rausziehen können...
Dienstag, 25.03.2008 Wir schliefen erstaunlich gut, nur um ca. drei Uhr in der Früh hörten wir wieder Elefanten in der Nähe. Als es hell wurde standen wir auf, da wir auf keinen Fall ein erstes Fahrzeug verpassen wollten. Um ca. Viertel nach sieben Uhr hörte ich in der Ferne ein Motorengeräusch. Und es kam ein südafrikanisches Ehepaar in einem Nissan Patrol. Ich erklärte ihnen unsere Situation und dass sie das erste Auto seit 17 1/2 Stunden seien. Er kehrte und befestigte sein Abschleppseil (unsere Bergegurte wäre wahrscheinlich zu schwach gewesen) zusammen mit mir an beiden Fahrzeugen. Obwohl er erst skeptisch war, da unser Landcruiser einiges schwerer als sein Auto war, klappte alles problemlos. Sibylle gab im Rückwärtsgang Vollgas und so zog er uns aus dem "Schlammassel". Nach fünf Minuten war die ganze Aktion vorbei und wir bedankten uns mit einem grossen Sack Schokoladeneiern. Nachdem wir uns soweit vorbereitet hatten, fuhren wir auf der Strecke weiter, nun bedacht kein weiteres Risiko mehr einzugehen. Die Piste war sehr unwegsam und wir mussten zahlreiche Wasserlöcher über Ausweichpisten durch den Busch umfahren. Trotzdem sahen wir ein paar Tiere; Schwarzfuss-Antilopen (Impalas) und viele Vögel. Mit der Zeit erreichten wir die Xini-Lagune, wo wir etwa zehn Flusspferde entdeckten. Sie lagen träg im Wasser und grunzten zwischendurch laut. Wir sahen diese Tiere zum ersten Mal in freier Wildbahn. Sehr beeindruckt fuhren wir nach einer Weile weiter, doch ein ziemlich grosses sehr morastiges Wegstück liess uns umkehren. Wir hatten vorderhand genug Schlamm und wollten nicht schon wieder stecken bleiben. Wären wir zwei Fahrzeuge gewesen oder zumindest mit einer Seilwinde ausgerüstet gewesen, wäre eine Weiterfahrt möglich gewesen, doch respektvoll kehrten wir um. Wir verbrachten nochmals längere Zeit beim Beobachten der Hippos, die nun schon wesentlich aktiver geworden waren und laut schrieen und ihre Mäuler fast schon 180° aufrissen. Nach einiger Zeit fuhren wir weiter und kreuzten zum ersten Mal heute ein weiteres Fahrzeug. Auf dem Rückweg entdeckten wir noch Strausse, eine Horde Paviane und einen Adler. Plötzlich erschrak Sibylle, stand doch nur wenige Meter neben dem Weg ein riesiger Elefantenbulle hinter einem Busch. Auch er erschrak und war kurze Zeit später im Dickicht verschwunden. Beim South Camp angelangt, machten wir erst eine ausgedehnte Mittagspause. Das ständige Suchen nach Tieren und auch das Fahren waren sehr anstrengend. Nachmittags fuhren wir erst in Richtung Xakanaxa Camp und dann Richtung North Gate, wobei wir beide Male wegen grosser Morasttümpel umkehrten. Trotzdem sahen wir noch etliche Antilopen und eine ganze Familie Warzenschweine. Da das South Gate Camp im Umbau ist und momentan (dieser Moment kann auch länger dauern...) kein fliessendes Wasser verfügte, mussten wir auch heute auf eine erfrischende Dusche verzichten.
da drin sassen wir 17 1/2 Stunden fest...
Flusspferde in der Xini-Lagune
Mittwoch, 26.03.2008 Nach dem Zmorge fuhren wir nochmals in Richtung Xakanaxa bis zur gleichen Stelle. Neben einigen Antilopen trafen wir aber nur auf ein Chamäleon, das gerade die Piste querte. Wir entschlossen uns nach Maun zu fahren. Ausserhalb des Moremi Wildlife Reserve entdeckten wir noch fünf Giraffen, die genüsslich dornige Äste von den Bäumen frassen. Nach der Tsetse-Fliegen-Kontrollstelle, wo die Räder des Autos und unsere Schuhsohlen "desinfiziert" wurden, erreichten wir bald wieder die geteerte Strasse. In Maun steuerten wir das Audi-Camp an, wo wir gleich für zwei Nächte eincheckten. Für den morgigen Tag buchten wir eine Mokoro-Tour (Einbaum) im Okavango-Delta. Nach einem feinen Salat zum Zmittag genossen wir einen sehr erholsamen Nachmittag bei warmen Temperaturen im Schatten (während es zu Hause bis -6°C ist und schneit...).
Donnerstag, 27.03.2008 Für heute hatten wir beim Audi-Camp eine Mokoro-Tour im Okavango-Delta gebucht. Um halb acht Uhr besammelten wir uns an der Rezeption und stiegen mit einer belgischen Familie und einem älteren Franzosenpäärchen mit Sohn auf einen uralten Toyota-Landcruiser, der als Safarimobil umgebaut war. Der Fahrer fuhr erst auf der Teerstrasse nach Norden und bog dann auf eine Piste ab. Nach einer Weile kam ein Fluss, wo der Weg hindurchführte. Da stand schon der Geländewagen eines Einheimischen mitten im Wasser! (auch Einheimische bleiben ab und zu stecken...). Unser Fahrer führte uns sicher durch fast einen Meter tiefes Wasser. Am Veterinärzaun irgendwo im Busch war dann grosse Aufregung weil irgendein Papier fehlte. Doch bald ging es weiter und wir entdeckten unterwegs noch Giraffen, Zebras und Strausse. Endlich waren wir am Ziel der Fahrt angelangt und wir konnten in die noch echten Einbäume umsteigen. Einheimische Poler stachelten uns durch viel Schilf durchs einmalige Delta. Es war eine sehr schöne und beruhigende Fahrt. Am Zielpunkt wurden wir abgesetzt und unternahmen dann mit zwei Führern einen Busch-Spaziergang. Da die urtümlichen Boote nicht ganz dicht waren, hatten wir beide einen ganz nassen "Hosenboden", der zudem durch das Holz und das bräunliche Wasser entsprechend eingefärbt war! Zu Fuss machten wir uns auf durch mannshohes Gras und dann durch den Busch auf Entdeckungstour. Wir entdeckten erst einige Impalas und kurze Zeit später auch zwei Elefanten, von denen uns nur wenige Meter trennten. Auf unserem weiteren Weg entdeckten wir auch noch Paviane, viele Vögel und einige Flusspferde. Nach ca. zwei Stunden Marsch (in der grössten Mittagshitze) gab es einen kurzen Verpflegungsstopp, worauf dann die Rückfahrt mit den Mokoros folgte. Viel zu schnell waren wir zurück beim Fahrzeug und die Rückfahrt begann. Scheinbar war unserem Fahrer der Feierabend sehr wichtig; er fuhr die holprige und sandige Piste wie ein Rallyfahrer zurück. Nach diesem schönen Ausflug hatten wir eine Dusche bitternötig. Zum Znacht gingen wir im Restaurant des Camps sehr fein essen. Wir genossen es richtig in diesem gemütlichen Ambiente.
auch Einheimische sitzen fest... (man beachte die Schuhe, die der Fahrer ins Trockene gerettet hat!)
Freitag, 28.03.2008 Eigentlich hatte ich geplant vom Moremi Wildlife Reserve direkt zum Chobe Nationalpark zu fahren, da dieser gleich daran anschliesst. Da uns aber die Dame im Reservationsbüro wegen dem momentan sehr schlechten Strassenzustand davon abgeraten hatte und wir zudem keinen Campingplatz im Chobe-Nationalpark erhielten, nahmen wir heute den Umweg von Maun über Nata nach Kasane vor (600 Km, aber einzige mögliche Strasse!). Bis Nata kamen wir gut voran, verlief doch die geteerte Strasse fast gerade mitten durch die Kalahari. Ab Nata war die Fahrbahn erst perfekt und breit, wechselte aber nach ca. 50 Kilometer in eine Strecke mit unglaublich vielen tiefen Schlaglöchern. Unterwegs entdeckten wir noch zwei Elefanten, die hier in freier Wildbahn (nicht in einem Park) lebten. Nach der ungeplanten langen Fahretappe waren wir froh, als wir bei der Chobe Safari Lodge in Kasane auf dem Campingplatz noch ein Plätzchen fanden. Wir stellten den Buschcamper unter einen Baum, der mit hunderten Lianen behängt war. Darauf genehmigten wir uns an der Bar direkt am Chobe River einen Drink und später gleich noch einen, da sich der Sonnenuntergang auf der anderen Seite des Flusses ankündigte. Immer mehr Leute strömten in die Bar um den schönen Himmel zu bestaunen. Später kochten wir dann und verzogen uns bald schon ins Bett, worüber wir heute zum ersten mal das Moskitonetz spannten. Vor dem Einschlafen hörten wir vom nur ca. 15 Meter entfernten Chobe River noch einzelne Flusspferde grunzen.
Samstag, 29.03.2008 Während wir frühstückten, kletterten und hangelten sich plötzlich rund ein Dutzend Affen (grüne Meerkatzen) durch die umliegenden Bäume und Sträucher. Die Tiere sind gar nicht scheu und setzten sich sogar auf unser Auto. In einem unbewachten Moment hüpfte schnell ein Affe auf unseren Tisch und griff sich die leere Orangensafttüte. Das Geschirr und der Tisch flogen unter lautem Klappern zu Boden. Die restlichen Lebensmittel hatten wir wohlweislich bereits vorher verräumt. Nach diesem kleinen Zwischenfall fuhren wir in den nördlichsten Teil des Chobe-Nationalparkes, der vor allem für seine grosse Elefantenpopulation bekannt ist. Die Wette, welches Tier wir als erstes entdecken würden, ging aber mit der Sichtung eines Impalas an mich. Doch schon bald sahen wir die ersten Elefanten, gefolgt von Giraffen, Flusspferden und einem Krokodil. Etwas später entdeckten wir eine grosse Zahl afrikanischer Büffel, die durchs knietiefe Wasser davonzogen. Ein paar Minuten später kamen zwei grosse Herden Elefanten durch den Chobefluss, wobei nur die grössten der fast fünfzig Tiere einen trockenen Rücken behielten. Dies war einer der eindrücklichsten Momente heute. Im Laufe des Tages entdeckten wir neben hunderten Impalas (Schwarzfersenantilopen) und Elefanten auch noch grosse Kudus, Rappenantilopen, Paviane, Warzenschweine und viele Vögel. Zweimal trompeteten uns Elefanten an, als wir beim ersten Mal wohl zwischen Kuh und Kalb fuhren (wir hatten beide hinter den Büschen nicht gesehen) und beim zweiten Mal wollten uns wohl zwei junge Bullen herausfordern. Beide Male fuhren wir rasch rückwärts und warteten in sicherer Entfernung ab. Auf dem Weg zum Ausgang entdeckten wir in weiter Ferne mit dem Fernglas eine Gruppe von 35 Giraffen! Ziemlich erschöpft von unserem langen Tag im Nationalpark und den Eindrücken von den wohl mehr als zweihundert Elefanten kehrten wir gegen Abend nach Kasane zurück.
im Chobe-Nationalpark
Gegenverkehr...!!! |
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