Freitag, 12.10.2018
Leider hatten wir unsere Schuhe draussen gelassen und zwei fehlten am Morgen.
Die Sandale von Elias fanden wir leicht zerkaut im Poolbereich zusammen mit
einem Teil des Klettverschlusses. Einer meiner Flipflops blieb aber
unauffindbar. Wir nehmen an, dass Hunde unsere Schuhe erwischt haben und diese
verschleppten. Da sich dieser Verlust in Grenzen hielt, genossen wir die
anschliessende Fahrt durch das Ounila-Tal umso mehr. Trotz der Beschreibung im
Reiseführer war die Strasse sehr gut. Erst die letzten 5 Kilometer nach Telouet
waren eine grössere Baustelle, wo auch mal der Allradantrieb hilfreich war. Kurz
darauf bogen wir in die Passstrasse über den Tizi n'Tichka-Pass ein, die sehr
stark befahren ist, auch von LKW, und entsprechend nicht in einem optimalen
Zustand ist. Die Baustelle ging weiter und auf der Nordseite des Passes wurde
sie noch grösser - auf vielen Kilometern wird die Strasse mit immensem Aufwand
begradigt und ausgebaut. Wir erreichten dann doch noch Marrakech und den Camping
Le Relais de Marrakech, wo wir den gleichen Platz wie vor 3 1/2 Jahren wählten.
Anschliessend wurde der Pool gestürmt.
schöne Aussicht
Kasbah im Ounila-Tal
farbige Berge
Grossbaustelle auf der Strasse über den Tizi n'Tichka-Pass
allerlei Getier auf dem Campingplatz
Samstag, 13.10.2018
Heute hatten wir den Taxifahrer des Vertrauens des Campings auf zehn Uhr
bestellt. Er kam dann auch gegen halb elf Uhr und führte uns zur Innenstadt, wo
wir uns die Souks in der Medina wieder einmal anschauten. Gegenüber dem
restlichen Marokko ist hier vieles ganz anders. Trotzdem fanden wir abseits der
Hauptgassen einige interessante Geschäfte. An einem Ort drechselte ein Mann
verschiedene Alltagsgegenstände mithilfe einer Drechselanlage am Boden, die er
mit einem Bogen antrieb und das Messer mittels einer Hand und einem Fuss
zielgenau einsetzte. Wir kauften bei ihm Spiesse für den Grill mit einem
gedrechselten Griff. Auch sonst erstanden wir noch ein paar kleine Dinge.
Hungrig bestellten wir uns ein Zmittag auf der Dachterrasse eines Restaurants,
jedoch etwas abseits des Platzes Jemaa el Fna. Mit gefüllten Mägen wollten wir
noch unser Bargeld etwas aufstocken, was jedoch beim ersten Anlauf an einem
Bancomaten scheiterte, da dieser unsere Bankkarte einzog. Trotz lautstarkem
Intervenieren und kräftigem Klopfen gegen den Automaten liess sich dieser nicht
bewegen unsere Karte wieder auszuspucken. Wir versuchten unser Glück mit einer
anderen Karte an einem anderen Automaten - diesmal erfolgreich. Am späteren
Nachmittag wurden wir vom Taxifahrer wieder abgeholt und zum Campingplatz
geführt. Dort zeigte sich, dass die Kinder schon sehr selbständig sind - wenn
sie denn auch wollen. Sie hatten sich selber innert Kürze umgezogen und waren
bereit im Badetenu für den Pool. Nach einem ausgedehnten Badeplausch spazierte
ich mit den Jungs einmal rund um den Campingplatz, währen Sibylle Spaghetti
kochte. In einer Ecke hatte sich eine Gruppe niedergelassen, die per Velo von
Casablanca nach Kapstadt fahren, mit Begleitfahrzeugen u.a. aus Sambia. Spannend
waren auch die über 20 Fahrzeuge einer Wohnmobil-Gruppe mit vorwiegend 5-12
Tönner-Mobilen, die eine geführte Rundtour mit All-Inclusive-Service durch
Marokko unternehmen - für uns definitiv keine Option! Später fuhr noch eine
ganze Gruppe Landrover auf den Platz, gefolgt von einem als Expeditionsmobil
umgebauten Saurer 6 DM. Wir genossen noch einen gemütlichen lauen Abend.
Moschee in Marrakech
Drechsler bei der Arbeit
sehr schön geschnitzte Haustüren
feines Zmittag - Gemüse-Tajine
hat er wohl auch sein Zmittag dabei? - Schafsköpfe am Velolenker...
die Feuerwehr von Marrakech fährt auch Landrover Defender 130
noch ziemlich leer - Place Jemaa el Fna
Sonntag, 14.10.2018
Heute genossen wir einen Ruhetag auf dem Campingplatz. Am Morgen zeichneten die
Kinder in ihre Reisetagebücher und am Nachmittag war der Pool wieder die
Hauptattraktion. Aufgrund eines kühlen Windes war am Abend auch für uns eher
Bettzeit.
Spielplatz vor dem Camper
und noch mehr Geflügel auf dem Campingplatz
Montag, 15.10.2018
Langsam machten wir uns heute auf den Weg nach Norden. Erst aber galt es die
fast zur Neige gegangenen Vorräte aufzustocken und die geklauten Flipflop zu
ersetzen. Anschliessend fuhren wir alles auf der Autobahn in Richtung Norden bis
wir etwas nördlich Mohammedia zum Camping L'ocean bleu fuhren. Vor dem Znacht
unternahmen wir noch einen Spaziergang ans Meer, wo die Wellen des Atlantiks mit
voller Wucht auf die Felsen aufschlugen.
Wegweiser für uns...;-) (auf Arabisch und Berber)
schöner Blick auf den Atlantik...
... aber hinter dem Strand wird alles zugebaut
Dienstag, 16.10.2018
Nach dem Zmorge fuhren wir los in Richtung Rabatt. Obwohl wir die genauen
Koordinaten nicht hatten, fanden wir den
Zoo eigentlich auf Anhieb. Schon auf
dem Parkplatz merkten wir, dass wohl heute nur wenig Besucher da sind. Die erste
Stunde trafen wir nur gerade zwei andere Besucher. Wir hatten alle grossen
Gehege und die Tiere für uns alleine. Der Zoo ist wirklich schön gemacht (meine
Erwartungen wurden um ein Vielfaches übertroffen!). Es sind fast alles
afrikanische Tiere im Zoo. Neben diversen Antilopen, Löwen, Giraffen,
Nashörnern, Affen, Krokodilen und Vögel sahen wir nur ganz vereinzelt Tiere, die
nicht afrikanischen Ursprungs sind (Lamas, Angus Rinder + Shetland Ponys). Wir
hatten viel zu sehen und die Kinder waren mit vollem Eifer bei der Sache. Im
späteren Nachmittag machten wir uns dann auf den Weg nach Norden, wollten wir
doch noch unseren nächsten Campingplatz in Moulay Bousselham erreichen.
Unterwegs liess das Wetter zu wünschen übrig und es regnete öfters. Bei der
Ankunft im uns bereits bekannten Camping Atlas Gate direkt an der Lagune war es
aber wieder trocken. Nach dem Apéro entschieden wir uns für einen Besuch im
Restaurant am Platz. Wir versuchten einmal ein neues Menu - Pouletspiesse mit
Pommes. Augenblicklich waren drei Personen in der Küche am Arbeiten (wir waren
aber die einzigen Gäste). Den Geräuschen aus der Küche war zu entnehmen, dass
für unser Abendessen einem Huhn sein Leben auf der Stelle beendet wurde. Nach
rund einer Stunde war es dann endlich soweit. Alle erhielten einen Teller Pommes
und in der Mitte des Tisches gab es eine riesige Schüssel mit Pouletspiessen und
zwei grossen Hühnerbeinen.
im Zoo von Rabatt - Säbelantilope (Oryx dammah)
viel Platz und fast keine Besucher
faule Nashörner...
... & Berberlöwin
Lechwe-Antilope
Mittwoch, 17.10.2018
Relativ kurz vor unserer Abreise erhielten wir zuhause eine Meldung, dass unsere
gebuchte Fähre von Tanger nach Genua annulliert wurde. Glücklicherweise
erhielten wir noch einen Platz auf der gleichentags verkehrenden Fähre nach Sète.
Wir mussten aber schon viel eher da sein, so dass wir am Morgen relativ früh den
Campingplatz verliessen und uns auf der Autobahn Tanger näherten. Wir waren sehr
gut im Zeitplan und die Wartezeit am Hafen hielt sich in Grenzen. Wir lernten
noch eine Schweizer Familie kennen, die ebenfalls drei Wochen in Marokko
unterwegs waren, an den selben Orten aber in umgekehrter Reihenfolge. Nach den
üblichen Kontrollen des Autos (Durchleuchten und noch eine visuelle Kontrolle),
konnten wir schon bald einschiffen und unsere Kabinen aufsuchen. Da es hier nur
Dreier-Kabinen gibt, mussten wir zwei Kabinen buchen. Bei schönstem Wetter legte
die Fähre Excellent der Gesellschaft Grandi Navi Veloci schliesslich mit Ziel Frankreich ab.
letzte Nacht unter Palmen
das Wetter meint es heute wieder gut mit uns
die Beladung der Fähre wird kontrolliert
bald sind alle Fahrzeuge drin
reger Schiffsverkehr in der Strasse von Gibraltar
der Felsen von Gibraltar
Tschüss Marokko (links, rechts ist Spanien)
Donnerstag, 18.10.2018
Über Nacht hatte das Wetter komplett gedreht und es regnete und auch der
Wellengang war mehr oder weniger spürbar. Die Kinder spielten und Anna hatte ein
Mädchen einer anderen Familie aus der Schweiz zum Spielen gefunden. Abends war
noch das Anlegemanöver im Hafen von Barcelona ein Highlight für die Kinder. Sie
schauten den vielen Fahrzeugen zu, die bereits hier die Fähre verliessen.
Beschäftigung bei Regenwetter
Genau zwei Wochen nach unserem Zwischenhalt in Barcelona war auf dem Mittelmeer
wieder sehr stürmisches Wetter und "unsere" Fähre krachte im Hafen von Barcelona
in einen Hafenkran mit verheerenden Folgen für den Kran...
Link zum Film
Freitag, 19.10.2018
Das Wetter in Frankreich war wieder schön und wir erreichten den Hafen Sète im
Laufe des Morgens. Wir fuhren gleich nach Ankunft nordwärts, da wir noch einen
Abstecher zum Pont du Gard geplant hatten. Unterwegs kauften wir noch ein, so
dass wir nach langer Abstinenz wieder einmal feine Salami-Sandwiches zum Zmittag
essen konnten. Für die Kinder war es toll am Bach zu spielen und Steine ins
Wasser zu werfen. Gegen Abend fuhren wir weiter. Beim Eindunkeln gingen wir
Znacht essen, worauf die Kinder bei der Weiterfahrt rasch einschliefen. Papa
hielt aber tapfer durch und führte die Familie nach Hause, wo alle wohlbehalten
mitten in der Nacht aus der Führerkabine ins warme Bett wechselten (oder
gewechselt wurden...). Eine tolle Reise fand einen schönen Abschluss.
Ankunft in Sète
Besuch beim Pont du Gard
Teil