Wallis 03.-13.07.2021

 

 

Samstag, 03.07.2021
Wir hatten wieder zwei Wochen Sommerferien im Wallis geplant. Meine Eltern hatten sich entschlossen uns eine Woche zu begleiten. Als erste Destination hatten wir uns wieder den schönen gemütlichen Campingplatz im Binntal als Ziel gesetzt. So fuhren wir los über den Brünig- und den Grimselpass ins Wallis. Bei der Fahrt auf den Grimselpass konnten wir uns an der Geschwindigkeit unseres Defenders freuen - wir waren immer die ersten und hatten keinen Verkehr vor uns auf der Strasse...;-).
Nach der Pause auf dem Pass fuhren wir hinunter ins Goms und dann die enge Strasse ins Binntal. Auf dem Campingplatz fanden wir ein schönes Plätzchen, wo wir und auch noch meine Schwester mit Familie, die gleichentags anreisten, Platz hatten. Das Wetter war bisher trocken aber doch etwas bescheiden. Auch die Aussichten für die nächsten Tage waren nicht allzu gut. So stellten wir auch unser Zelt auf, um gegen etwaige Regengüsse gewappnet zu sein. Die Kinder hatten viel zu entdecken auf dem Campingplatz und wir konnten einen ruhigen Nachmittag verbringen.


auf dem Grimselpass eingetroffen



See auf dem Grimselpass


See auf dem Grimselpass

 

Sonntag, 04.07.2021
Das Wetter für heute war doch eher trüb angesagt. Nach dem Morgenessen wanderten wir erst zum Weiler Fäld und später noch zur Mineraliengrube Lengenbach, wo die Kinder wieder nach Mineralien suchen wollten. Mit einsetzendem Regen kehrten wir zurück auf den Campingplatz, wo wir uns einen gemütlichen Nachmittag machten. Zum Nachtessen spazierten wir nochmals zum Weiler Fäld und gingen im Restaurant Imfeld Nachtessen.



Weiler "Fäld"


Kapelle "Fäld"


in der Mineraliengrube Lengenbach


Znachtessen im Restaurant Imfeld

Montag, 05.07.2021
Heute sah es endlich einmal danach aus, dass sich das Wetter etwas bessert und ich meine lang ersehnte Biketour in Richtung Breithorn starten konnte. Obwohl noch gewisse Wolken vorhanden waren, sollte es tagsüber trocken bleiben. So liess ich es mir nicht nehmen und packte mein Bike, einen kleinen Rucksack und den Helm und fuhr erst einmal nach Binn und dann nach Heiligkreuz. Dort endete die Asphaltstrasse und der Alpweg stieg relativ steil nach oben. Mein Plan war, dass ich über das Saflischtal nach Furggen, dort die Berge überqueren und auf der Nordseite wieder hinunter zur Binna und wieder zum Campingplatz fahren wollte. Der Weg war zu Beginn ziemlich steil und ich spürte bald etwas meine Beine. Im Saflischtal war es dann angenehmer, da auch die Sonne schien. Mitten durch weidende Kühe gelangte ich erst zur Alp Sickerchäller, von wo ich den Aufstieg in einem Zickzack-Kurs zum Furggerchäler weiterführte. Unterwegs musste ich mehrere Schneefelder queren. Bei der Kapelle verpflegte ich mich im Windschatten, da der Wind und die Temperaturen heute hier auf 2430 Meter über Meer empfindlich kühl waren. Die Sonne war schon länger hinter den Wolken verschwunden und es war gar und gar nicht sommerlich. Anschliessend fuhr ich noch ein paar hundert Meter bis zum höchsten Punkt auf 2451 Meter über Meer. Hier hat man eine grossartige Sicht auf das gegenüberliegende Aletschgebiet. Nun folgte die lang ersehnte Abfahrt, erst direkt unter schroffen Felsen, nach ein paar Kurven ging es dann erst in einen lichten, später in einen dichteren Wald. Hier begegnete ich mehreren Bikern (die meisten machen die Tour in umgekehrter Richtung). Später bog ich ab und musste wieder einen Anstieg auf mich nehmen, da ich über einsame Waldwege zu noch einsameren Weilern fuhr, wo ich einem Wanderweg zur Binna folgte. Vom Wanderweg waren aber grundsätzlich meist nur die Markierungen zu sehen, sonst führte er durch hohes Gras. Nun folgte wieder ein schöner ehemaliger Säumerweg bis zur Römerbrücke. Anschliessend ging es nochmals hinauf, erst zur Strasse, dann durch die Twingischlucht nach Binn, wo ich mich nochmals mit Getränken eindeckte und schliesslich noch bis zum Campingplatz.
Hier hatte ich ein grosses Bier verdient, das ich mit meinem Vater genoss. Er wanderte heute in aller Frühe auf den Albrunpass, einem Grenzpass zu Italien auf ebenfalls über 2400 Meter über Meer. Später kam dann der Rest der Familie zurück, die einen Ausflug zum Spielplatz Zauberwald unternahmen.


erst sanfter Auftstieg im Saflischtal


bald die Baumgrenze erreicht


das erste Schneefeld (und das auf der Südseite des Berges...)


Kapelle Maria zum Schnee Furggen


Furggen auf 2451 Meter über Meer


jetzt gehts zur Talfahrt


instabiler Fels


die Baumgrenze ist rasch erreicht


an der Binna


Römerbrücke über die Binna


alte Strasse in der Twingischlucht


Binn - hier scheint endlich wieder die Sonne


auf dem Camping Imfeld

 

Dienstag, 06.07.2021
Am Morgen bauten wir alles ab und fuhren die kurze Strecke nach Grengiols, wo wir unseren Defender und den VW-Bus der Eltern auf dem Campingplatz Aletsch parkierten. Hier im Tal war es erst drückend heiss. Wir spazierten zu Fuss zur Talstation der Bettmeralp-Seilbahn. Wir lösten Tickets direkt auf das Bettmerhorn. Leider war auch in diesem Jahr in der Höhe nicht das beste Wetter, so dass wir auch erst im Restaurant auf dem Bettmerhorn einkehrten. Anschliessend wanderten wir hinunter via Bettmerhütte und rund um das Wurzenbord zum Lagerhaus der Gemeinde Möriken-Wildegg. Dieses Gebäude war im vergangenen Winter gründlich saniert worden. Später kehrten wir zur Seilbahn zurück. Pünktlich zum Nachtessen kam leichter Regen und wir waren froh, dass wir die heutige Wanderung noch im Trockenen unternehmen konnten.


Kaplle Maria zum Schnee - Bettmeralp


Blick auf den Aletschgletscher - unter grauen Wolken


Winterwanderung?


Schönboden See


Alpenrosen


kurze Rast


nützliches Tarp als Regendach

 

Mittwoch, 07.07.2021
In der Nacht hatte der Regen zugenommen. Dies und die Niederschläge der letzten Tage liessen den Rotten stark anschwellen. Wir kennen den Fluss vom Winter schon fast als Rinnsaal. Umso beeindruckender waren nun die Wassermengen, die hier pro Sekunde vorbei flossen. Bei der Recherche bin ich auf einen Wikipedia-Eintrag im lokalen Dialekt "Wallisertiitsch"gestossen :-)

"Där Rottu (latiin Rhodanus,franzesisch le Rhône; frankoprovenzalisch Roûno,okzitanisch Ròse, schrifttiitsch der Rotten odär die Rhone) isch än 812 km lange Fluss va Europa und där zweitlängschto und wassärrichschto Strom va Frankrich. Där eiguntlicha ditscha Namu vannär Rhone, Rottu, isch numu no im Oberwallis gibrüchtä. Ds grammatikalischa Gschlächt vam Fluss isch im Latinischu („Rhodanus“), im Franzesischu („le Rhône“) und im Walserditschu („der Rottu“) männlich, was fär Fliss ehnär untypisch isch. Na dum Fluss isch öi ds franzesischa Département Rhône binänts. Där Fluss äntspringt innär Schwiiz zoberscht im Goms am Rhonegletscher und mündut z Frankrich innär Nechi va Arles und Marseille immu Deltas ins Mittelmeer."

Heute war es eher regnerisch und so fuhren wir erst nach Brig, wo wir unsere Vorräte aufstockten. Später ging es wieder in die Höhe - unser Ziel war das Lötschental. Ganz zuoberst im Tal, da wo die öffentliche Strasse endet, gibt es einen kleinen einfachen Campingplatz. Wir richteten uns ein und durften zumindest wieder etwas trockenes Wetter geniessen. Am Nachmittag unternahmen wir noch einen kleinen Spaziergang zum Seeli auf der Fafleralp. Die Kinder fanden es toll und es dauerte nicht lange und sie standen bereits im Wasser. Natürlich blieben die Badesachen im Camper - aber baden geht ja auch in den Unterhosen.


See auf der Fafleralp


Campingplatz mit Blick auf Gletscher

Donnerstag, 08.07.2021
Heute wollten die Kinder unbedingt klettern gehen. Wir hatten beim Seeli gestern einen grossen Felsen entdeckt, wo auch bereits ein Haken mit einem Seil installiert war. So stürzten sich alle in ihren Klettergurt und los ging es. Das Klettern und auch das Abseilen machte allen viel Spass. Am Nachmittag kam leider wieder Regen auf und wir mussten ins trockene Zelt flüchten, wo wir bei Gesellschaftsspielen auf besseres Wetter warteten. Als Highlight bei dem schlechten Wetter machten wir noch eine feine Schwarzwältertorte.


Elias am Abseilen


Nik am Abseilen


Anna am Klettern


Nik beim Gipfelkreuz


am Nachmittag gibt es eine Schwarzwäldertorte spezial

Freitag, 09.07.2021
Es blieb auch nachts feucht - und es wurde bitterkalt. So verwunderte es uns nicht gross, als die Berge rundherum (alles was etwa 300 Meter höher war als der Campingplatz) am Morgen alle schön verschneit waren. Zwischendurch zeigte sich die Sonne und wir unternahmen heute nochmals eine Wanderung. Zusammen mit meinen Eltern fuhren wir mit dem Postauto nach Wiler, wo wir mit der Seilbahn auf die Fafleralp gelangten. Erst war es auf den 2000 Meter über Meer noch ziemlich frisch. Wir folgten dem Sagenweg, wo in regelmässigen Abständen uralte Sagen aus dem Lötschental zu lesen waren. Der Weg führte erst hinauf zur Weritzstafel, einer Alpsiedlung und dann entlang des Berghanges stets in Richtung Fafleralp. Glücklicherweise meinte es das Wetter heute besser mit uns - meist schien die Sonne. Unterwegs legten wir eine Picknick-Pause und eine weitere Pause in einem Restaurant ein. Gegen Schluss gelangten wir noch zum malerischen Schwarzsee. Auch hier mussten die Kinder ihre Füsse in das kühle Nass strecken. Der Wanderweg führte teils durch schönes Seitenmoränengebiet und teilweise auch an steilen Felshängen vorbei. Bald schon erreichten wir wieder die Fafleralp, wo es nur noch einen Katzensprung zum Campingplatz war.


Blick in Richtung Langgletscher


Unterwegs von der Lauchernalp auf die Fafleralp auf dem Lötschentaler Sagenweg.


Eringerkühe


Pause


idyllischer Schwarzsee im Lötschental


Camping mit Blick aufs Breithorn und den Inneren Talgletscher


Grill-Chefs

 

Samstag, 10.07.2021
Heute verabschiedeten sich nach dem Zmorge meine Eltern und fuhren durch den nahen Lötschberg-Tunnel heimwärts. Wir aber fuhren weiter in Richtung französischsprachigem Wallis. Nach einem Einkaufsstop in Sion fuhren wir nach Savièse, wo es auf einem ehemaligen Miliitärgelände ein Stellplatz eingerichtet ist. Hier kann man die schöne Aussicht auf die Walliser-Alpen geniessen. Nach einer Stärkung machten wir uns aber zu Fuss auf in Richtung Bisse du Torrent Neuf. Erst führt die Suone (ein künstlich angelegter Wasserlauf zur Bewässerung) schön durch den Wald. Nach einem kleinen Restaurant wurde die Route entlang der Suone immer spektakulärer. Erst führte die Suone entlang eines Hanges, wo sie noch Wasser führte. Später ging es entlang von steilen Abhängen und direkt durch Felswände, wo in früherer Zeit mit einem immensen Aufwand (und wohl sehr gefährlich) versucht wurde das Wasser aus dem Tal nach Savièse zu bringen. Die Suone war da nicht mehr überall instandgestellt. Der Weg führte aber sehr spektakulär entlang von Felswänden und immer wieder auch über Hängebrücken. Wir wanderten nicht den ganzen Weg, da plötzlich einige genug hatten von den Seilbrücken und wir den gleichen Weg wieder zurück wandern mussten. Zurück im Restaurant gab es je nach Vorliebe eine Glace oder ein feines Bière du Torrent Neuf.
Später zurück auf dem Stellplatz genossen es die Kinder zu spielen (es war einmal schön und heiss). Und wir genossen einen Apéro mit Blick auf das Unterwallis.


Suone Torrent Neuf


spektakulärer Wanderweg


auf einer der Seilbrücken


Nik bereitet Chicken Nuggets zu

 

Sonntag, 11.07.2021
Nach einer ruhigen Nacht fuhren wir noch weiter ins Unterwallis bis nach Martigny, wo wir mit Ziel Val de Bagnes abbogen. Ab Le Châble wurde die Strasse immer enger und steiler. Schliesslich erreichten wir bei Bonatchiesse den sehr schön gelegenen Camping "Forêt des Mélèzes". Die Plätze sind einzeln verstreut in einem lichten Lärchenwald. Hier hatten wir einen Platz reserviert, der dann auch prompt besetzt war. Wir wählten dann einfach einen anderen Platz. Hier hat jeder Platz eine Feuerstelle, was insbesondere die Kinder sehr freute. Am Nachmittag ging ich mit den Buben in den umliegenden Wäldern Brennholz suchen, so dass es am Abend ein schönes Feuer gab. Auf Wunsch von Anna bereiteten wir wieder einmal einen Eintopf im Feuertopf zu.


tolle Lage auf dem Campingplatz

Montag, 12.07.2021
Für heute war der Wetterbericht auch noch ziemlich gut. So entschieden wir uns für eine "kleine" Wanderung zum Staudamm von Mauvoisin, der Luftlinie nur 2,5 Kilometer vom Campingplatz entfernt war. Erst wanderten wir auf einem abenteuerlichen Weg entlang der Dranse de Bagnes, überquerten den Bach auf zwei Baumstämmen und folgten dann ein Stück weit entlang der Strasse. Schliesslich überquerten wir die Mauvoisin-Schlucht und stiegen einen steilen Wanderweg empor. Nach dem Parkplatz und dem Restaurant folgten wir weiter dem Wanderweg, der an einem Stück durch einen Kraftwerksstollen durch den Berg führt. Erst muss man im Berg steil bergauf steigen. Der Boden ist dabei rutschig nass und die Temperatur im Stollen ziemlich kühl. Dieser Abschnitt hat nicht allen gleich gut gefallen, obwohl zwischendurch immer wieder Informationen zum Staudamm-Bau prästentiert wurden. Schliesslich erreichten wir nach 400 Höhenmetern Aufstieg endlich den Damm. Hier sind die Berge ziemlich durchlöchert mit grosszügigen Wasserleitungen, die das Wasser aus anderen Tälern in den See führen und schliesslich bis hinunter ins Rhonetal nach Riddes zum Kraftwerk führen. Nach diesem Ausflug kehrten wir im Restaurant Mauvoisin noch ein und kehrten anschliessend mit einem der beiden nachmittäglichen Postautokurse zurück zum Campingplatz.


spektakulärer Wanderweg


stolze Ehringer-Kuh


Staudamm von Mauvoisin


und wieder muss gefeuert werden...;-)

Dienstag, 13.07.2021
In der Nacht hatte es wieder begonnen zu regnen und die Temperatur ist auch empfindlich gesunken. Beim Zmorge überlegten wir, ob wir noch einen Ausflug nach Verbier machen wollten. Doch aufgrund des immer stärker werdenden Regens und den miserablen Wetteraussichten bis Ende Woche und etlichen Wetter-Warnungen auf dem Handy (starke Gewitter, Überschwemmungen) entschieden wir kurzerhand, dass wir unsere Ferien leider abbrechen und nach Hause fahren. Wir hätten die ganze Zeit in unserem Zelt verbringen müssen, dass aber nicht für Dauerregen ausgelegt ist. So packten wir kurzerhand alles ein und verliessen leider das schöne Tal. Nach einem kurzen Mittagsstop in Martigny fuhren wir auf der Autobahn nach Hause. Leider hatten wir wettermässig zwei nicht sehr tolle Wochen Ferien erwischt, konnten doch aber ein paar schöne Tage geniessen.