Freitag, 21.03.03
Samstag, 22.03.03
Nachdem Sibylle bereits um halb vier Uhr aufstehen
wollte (Zeitverschiebung lässt grüssen!), schliefen wir doch noch bis um sieben
Uhr. Gegen acht Uhr verliessen wir das Motel und fuhren in Richtung Nordwesten.
unterwegs assen wir in einem Frühstücksrestaurant Zmorge und stärkten uns. Auf
der weiteren Fahrt ging alles gut und wir erreichten
gegen Mittag Pelican Rapids. Im Zentrum fragten wir nach dem Weg und erreichten
kurze Zeit später das Haus von Micheline und Bob. Sibylles Gotte und ihr Mann
standen innert Kürze draussen und begrüssten uns. Nach einer kleinen
Hausführung und einem Imbiss spazierten wir durch das Dorf Pelican Rapids,
einem 2000 Seelen-Ort und besichtigten u.a. die Arbeitsstelle von Micheline im
Büro der Kirche. Später fuhren wir in die nähere Umgebung, wo wir die vielen
noch zugefrorenen Seen sahen. An mehreren Orten fuhren die Leute mit ihren
Pick-ups auf
das Eis und fischten durch Löcher weit draussen auf dem See. Bis zum Znacht
ruhten wir uns etwas aus und besprachen unsere weiteren Reisepläne. Nach dem
Nachtessen fuhren wir noch zu „Dairy Queen“, wo wir noch einen „Blizzard“, eine
riesige Glace, assen. Bevor wir ins Bett gingen, plauderten wir noch etwas.
in Pelican Rapids
Sonntag, 23.03.03
Nachdem wir ausgeschlafen hatten, frühstückten wir,
jedoch nur wenig. Vor dem Mittag fuhren wir in den „Maplewood State Park“, wo
wir ein wenig spazierten. Zum Zmittag waren Micheline und Bob mit uns bei Kim’s
(Frau von Ray, Micheline und Bob’s Sohn) Onkel Charly und seiner Frau Laura
eingeladen, die ein schönes , sehr grosses Wochenendhaus am Lake Lida haben. Es
wurde Truthahn mit vielen Beilagen serviert. Das Essen war so gut, dass wir
fast zum Auto rollen konnten. Nachmittags gingen Sibylle und ich in Pelican
Rapids etwas spazieren und genossen die Sonne im Park. Den Abend verbrachten
wir im Haus und wir gingen früh zu Bett, da wir immer noch mit unseren
Erkältungen (sehr starker Husten) zu kämpfen hatten und ausserdem ein strenger
Tag bevorsteht.
Bob & Micheline
Montag, 24.03.03
Da wir morgen
Abend in Denver bei Kim und Ray sein wollen, hatten wir heute eine lange
Strecke vor uns. Micheline und Bob begleiten uns und bleiben ebenfalls knapp eine
Woche in Denver um u.a. ihre Enkeltochter Kylie wieder einmal zu sehen. Wir
fuhren kurz durch den Staat North Dakota und den ganzen Rest des Tages durch
South Dakota. Via Sioux Falls näherten wir uns langsam dem Tagesziel Rapid
City. Lange Zeit durchquerten wir ganz flaches Gebiet. In Mitchell besichtigten
wir den Corn Palace, ein Gebäude für öffentliche Veranstaltungen, das innen und
aussen jedes Jahr neu mit Maiskolben und Maisstroh geschmückt wird. Es werden
ganze Bilder aus hellen und dunklen Maiskolben gestaltet. nach einer kurzen
Verpflegungspause fuhren wir weiter nach Westen. Bald schon überquerten wir den
grossen Fluss Missouri, worauf die Landschaft
etwas hügelig wurde und das grosse Grasland oder die Prärie sich
ausbreitete. In diesem Gebiet hat es auch etliche Indianerreservate und man
kann sich die Geschichten Karl May’s lebhaft vorstellen. Unterwegs machten wir
einen Abstecher zum Badland Nationalpark, den wir aber auf der Rückreise noch
ausgiebiger besuchen werden. Da sahen wir auch unsere ersten Präriehunde und
etliche Gabelböcke. Präriehunde sind ähnlich wie Murmeltiere und Gabelböcke
sind am
ehesten zu vergleichen mit einem Mix aus Antilopen und Rehen bzw. Hirschen. In Rapid
City fuhren wir in ein „Super 8 Motel“, wo wir eincheckten. Darauf fuhren wir
noch ein kurzes Stück zum Mount Rushmore. In diesen Berg wurden die Köpfe von
vier US-Präsidenten hereingeschlagen. Da wir erst gegen sechs Uhr da waren,
mussten wir nirgends anstehen, da nur eine Handvoll Leute da waren. Vor dem
Parkplatz wurden wir durch einen Sicherheitscheckpoint nach Waffen und
ähnlichem befragt und ich musste auch unseren Kofferraumdeckel öffnen. Beim
Haupteingang mussten wir alle durch einen Metalldetektoren gehen. (Das
Sackmesser hatte ich im Auto zu lassen!). Nach den umfangreichen
Sicherheitschecks konnten wir endlich das Nationalmonument sehen. Nach kurzer
Zeit wurde auch noch die Beleuchtung eingeschaltet, da es draussen schon
langsam dunkel wurde. Zurück in Rapid City assen wir etwas mexikanisches Znacht
und bezogen dann unsere Motelzimmer.
Mitchell Corn Palace
Mount Rushmore
Dienstag, 25.03.03
Nach dem Zmorge im Motel fuhren wir schon früh los.
Unser erstes Ziel war der „Custer State Park“, wo wir auf der Fahrt durch den
weitläufigen Park jede Menge Bisons,
Rege und Präriehunde sahen. Ebenfalls entdeckten wir einige Gabelböcke. Die
Büffel standen z.T. mitten auf der Strasse und gefielen mir am besten.
Sibylle’s Favoriten waren aber die Präriehunde. Nachher fuhren wir durch den
Wind Cave Nationalpark (ohne jedoch die Höhle, die dem Park den Namen gibt, zu
besichtigen) nach Süden. In Hot Springs
steuerten wir vorerst gegen Westen und dann in Richtung Denver. Unterwegs sahen
wir (bzw. natürlich ich...) einen Kohlezug auf der parallel zur Strasse
verlaufenden Bahnlinie entgegenkommen. Ich hielt sofort an um von den drei
riesigen Lokomotiven, den vielen Wagen (etwa hundert!) und der Schublokomotive
eine Foto zu machen. Dies war kein Problem, da der Zug mit ca. 10 km/h den Berg
hinauf schlich. Nach weiteren ca. 3 1/2h Fahrt erreichten wir endliche Denver,
wo wir uns durch den Feierabendverkehr kämpften, immer so, dass wir Micheline
und Bob’s Auto nicht aus den Augen verloren. Endlich erreichten wir Littleton,
wo wir Ray mit Kylie und wenig später Kim begrüssen konnten. Wir wurden schon
bald nach der Ankunft einquartiert, worauf wir unsere vielen Geschenke
auspackten und der Familie verteilten. Schon nach kurzer Zeit fuhren wir zu
Kim’s Eltern Elaine und Dave, die im selben Ort wohnen, jedoch eine Villa an
einem See besitzen. Dave feierte heute seinen 60. Geburtstag und wir waren alle
zum Znacht eingeladen. Das Haus und dessen Einrichtung liessen uns Staunen.
Nach dem feinen Nachtessen und der obligaten Geburtstagstorte verabschiedeten
wir uns und wurden von Ray zurückchauffiert.
Mittwoch, 26.03.03
Nach dem Morgenessen fuhren wir mit Ray in die City
von Denver. Wir besichtigten das Capitol (Regierungsgebäude des Staates
Colorado). Dessen
Treppenstufe (nur 1 natürlich!) liegt genau eine Meile über dem Meeresspiegel.
Mit einer Führerin schauten wir uns die Regierungssäle des Senats und des
Repräsentantenhauses an. Die Treppe auf die Kuppel war leider geschlossen, so
dass wir die Aussicht nicht geniessen konnten. Anschliessend schauten wir uns das
„Museum of Transportation“ an. Es hatte eine Menge alter Autos, ein paar
Kutschen, Fahr- und Motorräder, sowie einige Bahnexponate. Das eindrücklichste
war sicher die riesige Dampflokomotive „Big Boy“. Insgesamt ist das Museum
jedoch nicht sehr empfehlenswert, da alles in einer ziemlich düsteren Halle
aufgestellt ist. Nachher fuhren wir in ein Restaurant, das voll auf
50er-Jahre-Stil ausgerichtet ist, jedoch aktuellen (Fast-)Food serviert. Auf dem
Rückweg mieteten wir uns noch ein Snowboard und Skis für die nächsten zwei Tage.
Denver
Am Nachmittag machten Sibylle und ich uns alleine auf den Weg. Westlich Denver besichtigten wir das Grab Buffalo Bills. Eindrücklich war aber vor allem die grandiose Aussicht auf Denver. Auf dem Rückweg machten wir noch einen Abstecher nach Golden, das eine einigermassen historische (im amerikanischen Stil) Altstadt hat. Wir fuhren auch noch beim „Colorado Railroad Museum“ vorbei, das jedoch soeben für den heutigen Tag geschlossen hatte. Nach etwas Stau waren wir trotzdem bald wieder in Littleton zurück. Kaum angekommen gingen wir essen. Nach einigem Hin- und Her entschieden wir uns, das wir in ein japanisches Restaurant „Gasho“ fuhren. Dort kochte uns ein Japaner direkt am Tisch unsere bestellten Menüs, natürlich mit typisch amerikanischen Showeinlagen. Das Essen war sehr gut, fast etwas zu gut...
Donnerstag,
27.03.03
Heute standen wir früh auf und fuhren um Viertel nach
sieben Uhr bereits los. Im Kofferraum hatten wir die bereits am Vortag
gemieteten Skis und das Snowboard sowie die im Supermarkt gekauften
Skilift-Abos. Unser Ziel war das Ski-Resort Winterpark in den Rocky Mountains.
Bei der Abfahrt hatten wir über Denver Sonne und wolkenlosen blauen Himmel. Je
weiter wir uns dem Ziel näherten, je mehr Wolken hatte es. Pünktlich um neun
Uhr (Betriebsbeginn) erreichten wir Winterpark. Wir zogen uns warm an und
packten unser Mietausrüstung (das Snowboard, über 5jährig und ziemlich lädiert
- könnte bei uns mit Sicherheit nicht mehr vermietet werden!). Die erste
Abfahrt war dann ziemlich frustrierend, da der starke Wind uns den Schnee, der
jetzt fiel, gegen das Gesicht blies. Doch schon beim zweiten Mal war alles viel
besser. Wir genossen einen herrlichen Tag bei sagenhaften Schneeverhältnissen
uns sehr wechselhaftem Wetter. Nachdem wir am Nachmittag noch in der Sonne
gesessen sind, machten wir uns gegen Abend wieder auf den Rückweg bei
Schneefall. Unterwegs entwickelte sich dies zu einem wahren Schneesturm. Auf
der Autobahn ereigneten sich zahlreiche Unfälle, wie wir unterwegs und abends
am Fernsehen sahen. „Daheim“ gab es dann (vorgefertigte) Pizza und einen feinen
Wein zum Znacht. Abends schauten wir uns noch einen Film an, bevor wir ziemlich
müde schlafen gingen.
beim Skifahren in Winterpark
Freitag, 28.03.03
Da das Wetter weiterhin nicht so toll war, hatten wir
uns entschieden bereits heute weiter zu fahren. Wir konnten noch unsere
schmutzige Wäsche waschen und tumblern. Nach dem Zmorge brachten wir die Skis
und das Snowboard zurück. Anschliessend packten wir wieder alles in unser Auto
und verabschiedeten uns von Kylie, Ray, Micheline und Bob (Kim war bei der
Arbeit). (Wir werden sie alle am Schluss unserer Reise nochmals sehen.). Unsere
Fahrt führte uns auf der Interstate 70 durch die Rocky Mountains. In Vail
machten wir eine Pause und spazierten durch den sehr mondänen Wintersportort.
Er lässt sich von der Kundschaft her am ehesten mit Zermatt oder mehr noch mit
St. Moritz vergleichen, was sich auch überall anhand der Preise bemerkbar
machte. Etwas weiter assen wir auf einem Rastplatz etwas kleines zum Zmittag. Nach
einigen Meilen durchquerten wir den Gleenwood Canyon, wo wir entlang dem
Colorado River einen kleinen Spaziergang machten. Vor unserem Tagesziel holte
ich unterwegs in einem Restaurant ein Coupon-Heftli, mit dessen Gutscheinen man
günstiger übernachten kann. So suchten wir in Grand Junction das Motel „Mesa
Inn“ auf, wo wir ein typisches Motelzimmer erhielten - mit dem Auto direkt vor
der Zimmertür!. Wir ruhten uns im Zimmer (an der Sonne!) etwas aus und gingen
später in den nahegelegenen Pizza Hut, wo wir Znacht assen. Da wir nicht alles
essen mochten, erhielten wir die restlichen Pizza-Stücke in einer Schachtel
verpackt - womit wir bereits unser morgiges Mittagessen haben.
Samstag, 29.03.03
Nachdem
wir in einem Restaurant einen feinen Fruchtsalat mit Joghurt gefrühstückt
hatten, fuhren wir weiter nach Westen. Wir verliessen Colorado und erreichten
den Staat Utah. Nach ca. 50 Meilen verliessen wir die Autobahn und folgten dem
Colorado River, der hier durch eine sehr
eindrückliche Landschaft, z.T. in einem Canyon führt. Schliesslich erreichten
wir Moab, wo wir im Motel 6 gleich ein Zimmer (zu Weekend-Preisen!)
reservierten. Anschliessend fuhren wir zum Arches Nationalpark. Beim Eingang
lösten wir einen Nationalparkspass für alle Parks in den USA. Als erstes
machten wir einen kurzen Spaziergang auf der Park Avenue, die an 100 Meter
hohen Felswänden und balancierenden Felsbrocken vorbeiführt. Beim „Balanced
Rock“, einem riesigen Felsen, der scheinbar auf einem Felsturm balanciert,
assen wir unsere Pizza-Stücke. Am frühen Nachmittag fuhren wir ein Stück weiter
und machten uns auf eine ziemlich steile Wanderung zum schönsten Steinbogen des
Parkes - dem „Delicate Arch“. Diesen erreichten wir nach einer grösseren
Anstrengung, die wir nie im Hochsommer auf uns nehmen möchten. Wir genossen auf
dem Berg eine Weile die warme Sonne, bevor wir wieder abstiegen. ziemlich
geschafft erreichten wir bald den Parkplatz. Später besichtigten wir noch das
Gebiet des „Devils Garden“ (Teufelsgarten). Geprägt von den Eindrücken der
faszinierenden Landschaft und Felsformationen kehrten wir nach Moab zurück. Wir
machten ein paar Einkäufe, reinigten das Auto von den Überresten des
Schneesturms vom Donnerstag und assen etwas kleines Znacht. Darauf bezogen wir
unser Zimmer, ruhten uns aus und lasen noch etwas.
Arches Nationalpark - Balanced Rock
Arches Nationalpark - Delicate Arch
Sonntag, 30.03.03
Nach
dem Zmorge, das wir im Motelzimmer assen tankten wir noch auf und machten uns
zur Weiterreise bereit. Sibylle wollte noch nach Hause telefonieren aber die
meisten öffentlichen Telefonapparate lassen keine internationalen Gespräche zu.
Beim Touristinfo fanden wir dann einen Apparat, bei dem es möglich gewesen wäre
- nur war zu Hause immer besetzt. So fuhren wir weiter in Richtung Süden und
später nach Cortez im Staat Colorado. im Motel Days Inn erwarteten wir mit
einem Coupon ein günstiges Zimmer. Doch da war niemand an der Rezeption, so
dass wir eine Nachricht hinterliessen. Wir fuhren darauf noch ein kurzes Stück
zum Mesa Verde Nationalpark. Auf einem Rastplatz mit Super-Aussicht aber sehr
kaltem Wind assen wir unseren mitgebrachten Salat. Darauf folgten wir der
Parkstrasse und legten uns bei einem Picknick-Platz in die warme Sonne. Nach
ca. einer Stunde fuhren wir zum Museum und stiegen zur ersten Anasazi-Ruine
herunter. Der Park ist hauptsächlich durch die spektakulär unter
Felsvorsprüngen gebauten Häuser der Anasazi-Indianer bekannt. Wir besichtigten
einige der Anlagen, wobei ausser der ersten alle nur von weitem bestaunt werden
konnten. Gegen Abend fuhren wir zum Motel zurück, wo tatsächlich ein Zimmer für
uns reserviert worden war. Anschliessend gingen wir im Shopping-Center Wallmart
einiges einkaufen. Dieses riesige Geschäft hat rund um die Uhr geöffnet und
bietet fast alles an; von Lebensmitteln über Medikamente und Autoreifen bis zu
Gewehren! Abends gingen wir in ein dem Motel gegenüberliegendes chinesisches
Restaurant essen. Wir mochten von der riesigen Portion nicht alles vertilgen,
obwohl wir davor sehr hungrig waren.
Mesa Verde Nationalpark - Ruinen der Anasazi-Indianer
Montag,
31.03.03
Nach dem spärlichen aber inbegriffenen Zmorge im
Motel fuhren wir in Richtung Zentrum von Cortez. Unterwegs sah ich einen
„Mail-Room“ angeschrieben, worauf wir in einem Copy-Center unsere e-Mails
abrufen bzw. versenden konnten. Etwas weiter konnten wir eine Telefonkarte
kaufen und mit dieser sogar problemlos nach Hause telefonieren. Unser heutiges
Ziel war das bekannte Monument Valley. Unterwegs machten wir noch einen Stop an
der Stelle (der einzigen in den USA!), an der vier Staaten aufeinander treffen.
In Kayenta reservierten wir in einem Motel ein Zimmer und fuhren darauf ins
Monument Valley. Dieses durch viele Westernfilme und Werbungen bekannte Tal im
Reservat der Navajo-Indianer beeindruckte uns durch die unvermittelt aus der
Ebene aufragenden Felsentürme. Nach dem Zmittag machten wir uns auf der Sand-,
Schotter- und Felsenpiste auf um die Sehenswürdigkeiten zu entdecken. Es war
zum ersten Mal so warm, dass ich nur im T-Shirt und den kurzen Hosen draussen
sein konnte. Wir genossen das wunderbare Wetter in dieser imposanten
Landschaft, wo man jederzeit (wie im Film) mit reitenden Indianern rechnen
könnte. Die einen Indianer vor Ort sind jedoch für die Parkverwaltung zuständig
und andere verkaufen Schmuck und Souvenirs an Touristen. Gegen Abend kehrten
wir dann zurück ins Motel und gingen später noch etwas kleines in den McDonalds
essen (zum 1. Mal seit unserer Ankunft in den USA!).
Monument Valley
Dienstag, 01.04.03
Nachdem wir gefrühstückt und das Auto aufgetankt
hatten, fuhren wir Richtung Westen. Unser heutiges Ziel wäre eigentlich Page am
Lake Powell gewesen. Nach unserer Ankunft sahen wir jedoch, dass der Stausee
nur wenig gefüllt war (eigentlich logisch zu dieser Jahreszeit:-)) und deshalb
die ganze Landschaft um den See ziemlich
trostlos aussah. So entschlossen wir uns nach dem Einkaufen weiter zu fahren.
Unterwegs assen wir in Kanab unser Zmittag und fuhren dann in den „Coral Pink
Sand Dunes State Park“, wo sich Sand von den umliegenden roten Felsen zu einer
eindrücklichen Dünenlandschaft formt. Wir genossen beim windgeschützten Rastplatz etwas die Sonne. Gegen Abend
fuhren wir weiter nordwärts, da wir morgen den Bryce Canyon Nationalpark
besuchen wollen. In der Nähe von Glendale bemerkten wir hinter einem Hügel
ziemlich viel Rauch. Nach der nächsten Kurve sahen wir, dass auf beiden Seiten
der Strasse das Gebüsch brannte. Die Feuerwehr und die Polizei waren jedoch
bereits vor Ort. Der Sheriff lotste den Verkehr während die Feuerwehr löschte.
Sie benutzte u.a. Löschfahrzeuge, die bei uns längst im Museum stehen würden.
Ein Tanklöschfahrzeug war ein ehemaliger Armeelastwagen, welche u.a. bereits im
zweiten Weltkrieg eingesetzt wurden! In Hatch fanden wir ein gemütliches Motel,
das von einer Familie geführt wird. Da das Dorf ziemlich abgelegen liegt, waren
wir froh, dass wir im unteren Stock (in den Hausschuhen) Znacht essen konnten. Angesichts
der grossen Auswahl an Abendunterhaltung zogen wir uns bald aufs Zimmer zurück
und verbrachten den Abend lesend, schreibend, etwas fernsehend und ziemlich
bald schlafend.
Coral Pink Sand Dunes State Park
Mittwoch, 02.04.03
Bei
unserem Aufbruch in Hatch war der Himmel noch ziemlich verhangen. Doch ein paar
Meilen weiter im Bryce Canyon Nationalpark schien bereits die Sonne. Nach dem
Besuch des Museums fuhren wir als erstes zum Sunrise Point, wo sich uns eine
grandiose Sicht auf den Bryce Canyon eröffnete. Tausende Sandsteinformationen,
die durch die ständige Erosion zu märchenhaften Gebilden geformt wurden,
liessen uns immer wieder staunen. Wir beschlossen die Wanderung in den Canyon
in Richtung Queens Garden
und anschliessend zum Navajo-Loop und zum Sunset Point zu unternehmen. Die ca.
2stündige Strecke führte uns zwischen den „Hoodoos“ (Sandsteinsäulen) zum Grund
des Canyons, wo wir durch einen lichten Föhrenwald wanderten. Unterwegs machten
wir viele Fotos, da die Farbkombinationen aus den verschiedenen Farben der
Felsen, dem Blau des Himmels und dem Grün der Bäume interessante Bilder
zusammenstellen. Auf dem Rückweg zur Canyonkante kamen wir doch ziemlich zum
„Schnaufen“, da der Weg sich in steilen Zick-Zack-Kurven hinaufschlängelte und
wir uns doch auf über 2000 M.ü.M. befanden. Oben angekommen verdrückten wir
hungrig unsere Sandwichs. Am Nachmittag fuhren wir noch die verschiedenen
Aussichtspunkte an, doch die Sicht war doch ziemlich beschränkt, das sich
inzwischen viele Wolken zu uns verirrt hatten und es zwischendurch mit dem starken
Wind noch schneite. Im späteren Nachmittag verliessen wir dann den Park und
fuhren weiter. Wir folgten der Strasse über Panguitch, dem Panguitch-Lake
entlang, vorbei an einer alten Lavalandschaft nach Brian Head, dem südlichsten
Ski-Resort Utahs. Wenn das Wetter morgen einigermassen gut ist, möchten wir da
nochmals auf die Piste. Zehn Meilen weiter in Parowan quartierten wir uns im
Days Inn ein, wo ich als erstes ein Bad im Indoor-Pool und im Sprudelbecken
genoss. In einem nahen Restaurant assen wir Znacht und kehrten nach einem
kurzen Einkauf auf unser Zimmer zurück.
Bryce Canyon Nationalpark
Donnerstag, 03.04.03
Nach unserem ersten Blick aus dem Fenster mussten wir
leider entscheiden, dass mit unserem geplanten Pistenvergnügen nichts wird; es
war stark bewölkt
und zwischendurch schneite es. Nach dem Morgenessen im Motel fuhren wir nach
Süden, wobei wir zwischendurch in starkes Schneegestöber kamen. Unser neues
Ziel für heute war nun der Zion Nationalpark. Gegen Mittag trafen wir da ein
und assen erst einmal unser vorher gekauftes Zmittag. Anschliessend fuhren wir
mit dem Shuttlebus in den Zion-Canyon, wo wir einen ca. stündigen Spaziergang
entlang des Baches unternahmen. Der Canyon beeindruckte vor allem durch die
vielen sehr hohen, senkrecht abfallenden Felswände auf beiden Seiten. Nach
unserer Rückkehr mit dem Bus fuhren wir auf der Durchgangsstrasse durch den
Park weiter nach Osten. Unterwegs stoppten wir ein paar Mal um die
„Felsenberge“ (z.t. nur aus vielschichtigem Sandstein bestehend) zu
besichtigen. Anschliessend fuhren wir nach Kanab. Gleich beim ersten Motel
hielt ich an und buchte ein Zimmer für uns. Für nur 29 US-$ konnten wir hier
übernachten. Nach unserer Ankunft hatten wir erst einmal Waschtag. Wir wuschen
und trockneten unsere getragenen Kleider, was nach ca. 80 Minuten schon
erledigt war. Zum Znacht spazierten wir ins Dorfzentrum in eine „Western-Beiz“.
Dort wurden wir von „Cowgirls“ bedient, die am Gurt einen echten Revolver mit
sich trugen!
Zion Nationalpark
Freitag, 04.04.03
Nach dem Zmorge packten wir wieder alles ins Auto, kauften
ein und tankten voll, so dass wir bereit zur Weiterreise waren. Wir fuhren nach
Arizona zum Grand
Canyon Nationalpark. Bei „Desert View“ sahen wir zum ersten Mal den riesigen
Canyon. Zwischen unserem Standort an der Südkante und dem Fluss Colorado unten
beträgt die Distanz ca. 1500 Meter! Die Ausmasse sind sehr beeindruckend. Nach
unserem Zmittag fuhren wir einige Aussichtspunkte an. Vom Grand Canyon Village
spazierten wir etwas auf dem Weg entlang der Canyonkante. Mit dem Shuttlebus
kehrten wir gegen Abend wieder zum Auto zurück. Das Besucherzentrum am Südrand
ist ein riesiges Kommerzgelände für die 4 Mio. Besucher im Jahr. So fuhren wir
dann südwärts nach Williams, wo wir auch bald ein Motel fanden. Abends gingen
wir im Städtchen mexikanisch essen und schlugen uns dabei die Bäuche voll...
Grand Canyon
Samstag, 05.04.03
Als wir heute den ersten Blick aus dem Fenster
riskierten - schneite es wieder! Wir packten unsere Sachen
und
holten an der Rezeption unsere Donuts und den Kaffee bzw. Tee ab. Im
Touristinfo in Williams telefonierten wir noch nach Hause. Heute befuhren wir
kurz nach Williams die bekannte „Route 66“. Es hatte aufgehört zu schneien und
das Wetter besserte sich laufend. Wie bereits in Williams gab es unterwegs
einige Tankstellen und Shops, die aufs „Route 66-Zeitalter“ der 50er- +
60er-Jahre anspielten. Wir fuhren dann bis nach Oatman auf dieser Strasse. Dort
erwartete uns statt chromglänzenden Strassenkreuzern und viel Neonwerbung eine
Westernstadt. Bei unserer Ankunft lieferten sich ein paar Revolverhelden gerade
eine wilde Schiesserei mitten auf der Strasse. Wir assen etwas kleines und
schauten dem Treiben auf der Strasse zu. Anschliessend fuhren wir ein Stück
zurück und bogen nach Norden in Richtung des bekannten Hoover Dams ab. Diese
Staumauer, die den Fluss Colorado hier zum Lake Mead staut, ist bekannt aus
diversen Filmen. Am Seeufer, dem Boulder Beach legten wir uns etwas in die
Sonne und machten nachher einen stündigen Spaziergang. Wir mussten hier unsere
Uhren zurückstellen, wobei wir sie am Morgen eine Stunde vorstellten. So
gewannen wir gleich zwei Stunden. Den genauen Verlauf der Zeitzonen können wir
uns auch nicht genau erklären, ist ja aber auch nicht so wichtig. Kurz vor Las
Vegas, in Boulder City, fanden wir ein Zimmer (bzw. fast eine Wohnung!) in
einem Motel. Wir fahren dann morgen nach Las Vegas, da von Sonntag bis
Donnerstag die Hotelpreise günstiger sind.
Sonntag, 06.04.03
Am Morgen fuhren wir die kurze Strecke nach Las Vegas.
Wir fanden die Touristeninfo ziemlich schnell, etwas länger dauerte es
allerdings beim Parkplatz. Vom
Büro aus reservierten wir dann ein Zimmer im Hotel Circus Circus. Anschliessend
benutzten wir noch den kostenlosen Internetzugang. Kurz darauf fuhren wir zum
Hotel, parkten das Auto und warfen einen ersten Blick in die Welt der Casinos.
Gegen
zwei Uhr konnten wir dann einchecken und erhielten unser Zimmer (allerdings
nicht im Hauptgebäude). Kurz darauf machten wir uns auf den „Strip“ (Strasse an
der die bekanntesten Hotels und Casinos liegen) zu entdecken. Wir spazierten
bis zum Hotel „Luxor“ (in Form einer Pyramide mit einer Sphinx davor!).
Unterwegs besichtigten wir das eine oder andere Hotel, wobei zahlreiche
Bauwerke aus aller Welt bzw. deren Duplikate nicht fehlten; der Eifelturm, der
Arc de Triomphe, die Freiheitsstatue, sowie Bauwerke aus Venedig fehlten ebenso
wenig wie Piratenschiffe in Originalgrösse! Ziemlich erschöpft von den vielen
Eindrücken und der langen Strecke mussten wir erst einmal etwas pausieren. Im
benachbarten Hotel Excalibur (einer Ritterburg nachempfunden!) schlugen wir uns
am riesigen Buffet für nur knapp 12$ pro Person die Bäuche voll. Gesättigt
fuhren wir mit dem Bus die ganze Strasse zurück bis zum Stratosphere Tower, wo wir
auf den 350m hohen Turm fuhren und die riesige beleuchtete Stadt aus der Höhe
begutachteten. Nach der eindrücklichen Neonlichtershow aus der Höhe spazierten
wir den relativ kurzen Weg zurück zu unserem Hotel. Dadurch dass wir jedoch
schon mehrere Stunden zu Fuss unterwegs waren, hatten sich an unseren Füssen
schon Blasen gebildet, bei Sibylle sogar schon mehrere! So erreichten wir
ziemlich müde unser Zimmer und schliefen schon kurze Zeit später erschöpft ein.
Las Vegas
Montag, 07.04.03
Nachdem wir ausgeschlafen hatten besuchten wir das
Zmorge-Buffet in unserem Hotel. Während mehr als einer Stunde brunchten wir da
gemütlich und
genossen das riesige Angebot. Anschliessend zogen wir uns um und legten uns an
den Pool. Bei weit über 20°C liessen wir uns auf den Liegestühlen nieder und
genossen das Relaxen. Ab und zu stieg ich in den neben dem grossen Becken
liegenden Whirlpool. Gegen Abend fuhren wir ein Stück aus dem Stadtzentrum
heraus zu einem Einkaufszentrum, wo über 100 Fabrikläden (Outlet-Markets)
vergünstigte Artikel verkauften. Ich fand Gefallen an einem Paar Schuhen und
erstand diese dann. Vor Ort assen wir einen Salat zum Znacht und kehrten
verpflegt zurück. Im Hotelzimmer planten wir unsere nächsten Reisetage und
stürzten uns nachher ins Nachtleben. Im hoteleigenen Casino versuchten wir uns
an den Slotmachines, den einarmigen Banditen. Nach anfänglichem Glück
verspielten wir unseren ganzen Einsatz von einem Dollar(!) in knapp dreissig
Minuten. Darauf schauten wir uns eine akrobatische Clownshow im stilisierten Zirkuszelt
an. Auf unserem weiteren Rundgang genehmigten wir uns in einer Bar einen Drink,
der infolge Happyhour plötzlich zweimal auf dem Tisch stand.
Dienstag, 08.04.03
Am Morgen packten wir alles und suchten nochmals das Besucherzentrum
der Stadt auf, wo wir das Internet nutzten. Anschliessend verliessen wir Las
Vegas und fuhren in Richtung Süden. Nach kurzem erreichten wir Kalifornien, wo
wir in einem Naturschutzgebiet der Mojave-Wüste die riesigen Kelso-Sanddünen
besichtigten. Unterwegs trafen wir immer wieder auf die eigenartigen
Joshuatrees, einer speziellen Palmenart. Etwas weiter erreichten wir wieder die
Route 66, der wir während längerer Zeit wieder folgten. Der Zustand der Strasse
lässt jedoch vielerorts zu wünschen übrig. Am frühen Nachmittag erreichten wir
Barstow (gem. Reiseführer ein heisses Wüstenkaff!). Wir checkten in einem Motel
ein und entspannten uns längere Zeit am Pool auf Liegestühlen. Abends
spazierten wir etwas durch den Ort und gingen für einmal Italienisch essen.
Nach unserer Rückkehr schauten wir uns am TV unsere bisherigen Bilder von der
Digitalkamera an. Später schrieben wir noch etliche Postkarten an Eltern,
Verwandte und Freunde zu Hause.
Mittwoch, 09.04.03
Nach unserem Aufbruch näherten wir uns rasch dem
Grossraum von Los Angeles. Dementsprechend nahmen der Verkehr und die Anzahl
Fahrspuren auf der Autobahn
zu. Wir hatten uns zwei mögliche Motels im Stadtteil Hollywood ausgesucht. Das
erste war dann auch prompt besetzt. Beim zweiten hatten wir dann mehr Glück.
Anschliessend fuhren wir in Hollywoods Zentrum und spazierten auf dem „Walk of
Fame“, dem Trottoir des Hollywood Boulevard mit den vielen Sternen bekannter
(oder auch weniger) Schauspieler, Musiker oder Regisseuren. Darunter war auch
der Möriker Ortsbürger Yul Brynner. Beim Chinese Theater haben sich zahlreiche
Schauspieler in Bodenplatten mit Handabdrücken und Unterschrift verewigt, doch
diese waren wegen einer kurz bevorstehenden Filmpremiere mit einem roten
Teppich bedeckt. Ansonsten ist die Gegend etwas
heruntergekommen,
was etliche zwielichte Geschäfte und viele Penner beweisen. Gegen Abend fuhren
wir den „Mullholland Drive“, eine Strasse in den Hügeln über LA, und genossen
an einigen Stellen die Aussicht auf die „Hollywood-Schrift“ am
gegenüberliegenden Berg oder auf die Stadt Los Angeles, wobei die Sicht durch
den grossen braunen Smog sehr beschränkt war. Schon bei der Fahrt hierher sind
wir beim Anblick der Luftverschmutzung, die hier überdeutlich sichtbar wird,
sehr erschrocken. Später fuhren wir durch die Palmenalleen des Nobelorts
Beverly Hills und anschliessend nach Santa Monica. Dort suchten wir als erstes
den Strand am Pazifik auf. In der Nähe eines „Baywatch-Hüttlis") setzten
wir uns in den Sand und genossen die Sonne und beobachteten das lebhafte
Treiben am Beach. Unsere heute noch nicht allzu sehr verwöhnten Mägen machten
sich jedoch bald bemerkbar und wir suchten uns ein Restaurant. In der
Fussgängerzone im Zentrum wurden wir auch ziemlich schnell fündig. Nach dem
feinen Znacht machten wir uns auf den Rückweg, da uns noch einige Meilen
Stadtverkehr bevorstanden. Da wir nur dem Santa Monica Boulevard (letztes
Teilstück der Route 66!) folgen und in „unsere“ Strasse abbiegen konnten, war
das Zurechtfinden kein Problem.
in Hollywood
Yul Brynner, Möriker Bürger
Beverly Hills
Donnerstag, 10.04.03
Für heute hatten wir den Besuch der Universal Studios
geplant. Da unser Motel ganz in der Nähe liegt, konnten wir problemlos zu Fuss
gehen. Beim
Eingang mussten wir längere Zeit warten bis die Tore geöffnet wurden, da
anscheinend noch Vorsaison ist. Im Park (wie Vergnügungspark) besichtigten wir
als erstes die etwas ausserhalb liegenden Originaldrehorte und -kulissen
verschiedenster Kinofilme. Eindrücklich war, dass Szenen etlicher Filme in den
selben „Kulissenstrassen“ gedreht wurden. Nach etwa einer Stunde, unterbrochen
von einigen Showblocks, erreichten wir wieder den Ausgangsort. Nur mit einem
Orangensaft im Magen waren wir hungrig und verlegten unsere Mittagspause etwas
vor. Nachmittags besuchten wir die anderen vorhandenen Attraktionen, wobei die
Show zum Kinohit „Waterworld“ wohl am eindrücklichsten war. Wie im Film kurvten
Schauspieler mit Wassertöffs und Booten durch die Anlage und mit viel
spritzendem Wasser, Feuer, Schall, Rauch und einer gehörigen Portion Action war
dies wohl einer der absoluten Höhepunkte des Tages. Enttäuscht waren wir jedoch
von der Terminator-3D-Show; während die Effekte noch halbwegs zum Staunen
Anlass gaben, war die viertelstündige Einleitung einer Amerikanerin mit ihrer
extrem übertriebenen „Singsang-Betonung“ absolut überflüssig (um dies hier mit
anständigen Wörtern zu nennen!). Trotzdem hat uns der Tag gefallen und wir
fielen nach dem kurzen Rückweg ziemlich erschöpft aufs Bett. In der
benachbarten Sandwichbar holten wir uns zwei Salate und assen zum ersten Mal in
unserem Motelzimmer Znacht.
Universal Studios
Freitag, 11.04.03
Heute
morgen verliessen wir die Grossstadt Los Angeles und folgten der Küste nach
Norden. In Malibu am Strand, dem berühmten "Malibu-Beach", machten
wir unsere erste Pause und genossen nach einem Telefonat nach Othmarsingen die
Sonne. Wir assen ein paar kleine Sachen und schauten den Wellenreitern zu.
Später fuhren wir weiter bis nach Carpinteria, wo wir im Motel 6 ein Zimmer
bezogen. Leider war inzwischen wieder ziemlich stark bewölkt und die Sonne
drang nur noch ansatzweise durch. Wir kauften uns trotzdem zwei Badetücher
(unsere waren zu Hause geblieben...) und legten uns an den Strand. Es war
angenehm warm und wir genossen ein paar Stündchen am Meer. Gegen Abend kehrten
wir ins Motel zurück, da wir noch Kleider waschen mussten. Als auch dies
erledigt war, fuhren wir nach Santa Barbara, wo wir in der im mexikanischen
Stil (wieder-)aufgebauten Innenstadt in einem Restaurant Pizza essen gingen. Es
waren für einmal italienische Pizzen, was nicht so einfach zu finden ist,
obwohl viele Lokale italienisch angeschrieben sind. Nach einem Spaziergang auf
den Pier, genossen wir vor der Rückfahrt noch einen Drink in einer Bar, wo wir
dem abendlichen Treiben auf dem Trottoir bzw. der Strasse beiwohnen konnten.
Samstag, 12.04.03
Heute
fuhren wir als erstes nach Solvang, einem Dorf, das von dänischen Einwanderern
gegründet und entsprechend aufgebaut wurde. Fast alle Häuser waren im dänischen
Stil errichtet worden und auch ein paar Windmühlen dürfen nicht fehlen. In
einer Bäckerei kauften wir uns richtigen "Plunder" und genossen
diesen nach dem Zmittag auf einem Bänkli in der Sonne. Nach unserer
Mittagspause fuhren wir weiter nach Pismo Beach, wo wir erst wieder ein
Motelzimmer reservierten. Anschliessend fuhren wir zum Strand, wo wir den
Kite-Surfern bei ihrem Sport zuschauten. Um noch zu unserer täglichen Bewegung
zu kommen, spazierten wir dem Strand entlang ins Zentrum und besuchten den
einen oder anderen Shop. Ich fand zwei T-Shirts, die ich mir kaufte. Um die
Ecke assen wir eine Glace und schauten der Bevölkerung zu, die ihren
Samstagnachmittag hier verbrachte; viele fuhren ihre Autos spazieren, die einen
extrem tiefergelegt, andere waren dagegen nur mit einem Zusatztritt zu
besteigen, einige aufgemotzte Oldtimer-Pickups und chromglänzende
Heckflossen-Cadillacs in rosa und mint durften natürlich auch nicht fehlen! Das
Ganze war sehr unterhaltsam, da auch noch zwei Sheriffs auf Mountainbikes vor
uns einen wohl zu jungen Burschen am Steuer eines Pick-ups erwischten. Nach
unserem Rückmarsch fuhren wir noch in ein Shoppingcenter und kauften dies und
jenes ein. Am Abend begann es zum ersten Mal seit drei Wochen zu regnen, so
dass wir jetzt von Schnee(-sturm) über brennende Hitze zu Nebel und Regen alles
Wetter erlebt haben.
Sonntag, 13.04.03
Kurz
nach unserer Abfahrt von Pismo Beach goss es währen ca. 3/4 Stunden wie aus
Kübeln. Zum Glück bewahrheitete sich die gestrige Wettervorhersage (u.a.
gestern Rekordniederschlagsmenge in San Francisco seit rund 30 Jahren!!!) nicht
und die Wolken verzogen sich grösstenteils wieder. Wir folgten dem Highway Nr.
1 entlang der Pazifikküste. Kurz nach San Simeon waren auf einem Parkplatz
direkt am Meer viele Autos abgestellt. Wir bogen ebenfalls ab und merkten bald
wieso der Aussichtspunkt so begehrt war; hier lagen hunderte von See-Elephanten
(einer Robbenart). Sie sonnten sich unmittelbar unter einigen wenigen Meter
hohen Felsen am Strand. Einzelne robbten durch den Sand, andere trugen
Machtkämpfe aus und andere kamen aus dem Wasser. Die ganze Szenerie war durch
ein Gebrüll und lautes "Gurgeln-Schnarchen" und einen ziemlich
penetranten Duft untermalt. Trotzdem blieben wir hier längere Zeit und
beobachteten diese uns ziemlich
unbekannten Tiere. Später fuhren wir entlang einer sehr schönen
Steilküstenlandschaft viele Kilometer in Richtung Norden. Unterwegs halteten
wir mehrere Male und genossen den Blick auf die eindrücklichen
Küstenlandschaften entlang des Highway Nr. 1. Im späteren Nachmittag legten wir
uns noch an einem Strand in der Bucht von
Carmel für ein kurzes "Pfüsi" an die Sonne. Unser letzter Abschnitt
führte uns heute nach Santa Cruz, wo wir rasch ein sehr günstiges Motel fanden.
Wir spazierten noch etwas dem Strand entlang und gingen nach einem Abstecher
auf den Pier Znacht essen. Mit einem grossen Kübel Glace verzogen wir uns
nachher in unser Zimmer, wo ich vor dem Dessert noch Sibylles Haare frisch
tönte.
Montag, 14.04.03
Am
Morgen schauten wir als erstes noch einigen Wellenreitern zu, die direkt unter
einem Felsen (wo wir draufstanden) die besten Wellen "abritten". Auf
unserem weiteren Weg machten wir Halt im "Año Nuevo State Reserve".
Auf einer rund zweistündigen Wanderung
konnten wir nochmals jede Menge See-Elefanten beobachten. Sie lagen dort auf
dem Strand und in den Dünen. Um die Mittagszeit fuhren wir weiter und
verpflegten uns im Ort Half Moon Bay. Frisch gestärkt wagten wir uns nun in die
Grossstadt San Francisco. Sibylle lotste mich wie immer als Kartenleserin durch
die Stadt und wir erreichten rasch das Motel, das wir tags zuvor telefonisch
reserviert hatten. Nach unserem Zimmerbezug kauften wir ein paar Blocks weiter
einen "Muni-Pass", der uns für je 10$ ganze drei Tage freie Fahrt auf
Bus, Tram und natürlich dem bekannten Cable-Car gewährt. So stiegen wir gleich
in die da startende Oldtimer-Bahn und fuhren mit einmaligem Umsteigen zur
Fishermans Wharf. In der Nähe der Endstation war noch ein Outdoor-Geschäft, wo
ich mir einen Rucksack mit integriertem Getränkesack kaufte. Weiter vorne
wollten wir eine Schifffahrt zur Gefängnisinsel Alcatraz für Dienstag buchen,
erhielten aber nur noch Tickets für den frühen Mittwochnachmittag. So stellen
wir unser Reiseprogramm etwas um. Wir schlenderten noch etwas der Strasse
entlang und fanden sogar ein Internet-Café, das wir sogleich benutzten. Unser
nächstes Ziel waren die "Lombard Street-Curves", wo die Strasse so
steil ist, dass die Fahrbahn in engsten Serpentinen angelegt worden ist. Anschliessend
fuhren wir mit dem Cable-Car nach Chinatown, wo wir in einem Beizli Znacht
assen. Auf dem Rückweg benutzten wir bereits zum vierten Mal heute den
Cable-Car und nach etwas Fussmarsch waren wir bald wieder beim Motel.
Dienstag, 15.04.03
Nachdem wir unsere schon fast obligaten Donuts zum
Zmorge gegessen hatten, fuhren wir als erstes zum Aussichtspunkt oberhalb des
Fort Point direkt bei der
Golden Gate Bridge. Die Morgensonne leuchtete schön an die rostrote Brücke und
liess die Farben umso intensiver erscheinen. Bald schon überquerten wir den
Meeresarm und fuhren zum "Muir Woods National Monumet". In diesem
Park unweit der Grossstadt wachsen die bis zu 100 Meter hohen und z.T. über
1000 Jahre alten Redwood-Bäume. Zwischen diesen Baumriesen kommt man sich sehr
klein vor. Wir unternahmen eine ca. einstündige Wanderung durch die herrliche
Natur. Auf den Hauptwegen hatte es immer mehr Leute, weshalb wir für den
Rückweg eine etwas abgelegenere Variante vorzogen. Nach dem Parkbesuch fuhren
wir ein kurzes Stück zu einem Aussichtspunkt hoch über dem Meer, wo wir unsere
Sandwichs verzehrten. In vielen Kurven fuhren wir am frühen Nachmittag nach
Olema zum Visitorcenter des "Point Reyes National Seashore", einem
riesigen Naturschutzgebiet. Beim Parkplatz startete ein kurzer Rundgang, der
Earthquake-Trail, wo das wichtigste zum St. Andreas-Graben erklärt wurde. An
einem Posten war das Epizentrum des grossen Erdbebens von 1906 (das ganz San
Francisco zerstörte) markiert. Etwas weiter sah man einen Zaun, der bei diesem
Beben zerrissen wurde, da die beiden Kontinentalplatten sich mit einem Ruck um
7 Meter verschoben! Unser nächstes Ziel war die Point Reyes-Landzunge, die in
dieser Jahreszeit eine gute Möglichkeit zur Walsichtung sein sollte. Doch trotz
längerem Warten (wir starrten angestrengt ins weite Meer hinaus...) liessen
sich natürlich die Tiere nicht sehen. Auf unserem Rückweg entdeckten wir zur
Abwechslung wieder einmal See-Elephanten. Als letzter Posten unseres
Tagesausfluges fuhren wir auf die "Headlands-Hügel" gleich hinter der
Golden Gate Bridge, wo wir einen sensationellen Blick auf die Brücke und die
ganze Stadt geniessen konnten. Leider war der Himmel ziemlich bedeckt, doch das
Panorama war trotzdem imposant. Abends fuhren wir vom Motel mit dem Bus nach
Little Italy, einem Stadtteil mit vielen italienischen Geschäften und vor allem
Restaurants, wo wir ganz vorzüglich Znacht assen.
Mittwoch, 16.04.03
Als erstes besichtigten wir heute das
Cable-Car-Museum. Vor dem Eingang mussten wir noch etwa eine halbe Stunde warten,
da wir um halb zehn Uhr noch zu früh waren. Das Museum war sehr interessant
aber ziemlich klein. Anschliessend
fuhren wir mit dem betagten Transportmittel zur Fishermans Wharf, wo wir eine
Beige T-Shirts für unsere Familien zu Hause (und auch für uns) kauften. Nachdem
wir
ein Sandwich verzerrt hatten, konnten wir endlich auf ein Schiff steigen, das
uns zur Gefängnisinsel Alcatraz brachte. Wir hatten eine "Audio-Tour"
gebucht, bei der man im Gefängnistrakt ein Gerät mit Kopfhörer erhält, womit
man dann selbständig durch das Gefängnis gehen kann. Wir hatten es in deutscher
Sprache womit wir die interessanten Details viel besser verstanden. Die Führung
war sehr spannend, die Insel sonst jedoch eher etwas langweilig, was vielleicht
mit dem regnerischen Wetter zusammenhing, das heute herrschte. Nach unserer
Rückkehr ans Festland fuhren wir mit dem Bus zum Motel zurück, wo wir das Auto
stehen gelassen hatten. Darauf verliessen wir San Francisco wieder über die
Golden Gate Bridge und fuhren von der Küste weg ins Napa Valley. Unser Ziel war
das Weingut von Robert Mondavi. Eigentlich hätten wir eine Führung zur
Herstellung der berühmten Weine machen wollen, doch unsere geänderte
Reiseplanung liess uns etwas zu spät kommen. Zu einer Wein-Degustation reichte
es jedoch noch und wir versuchten einen feinen Dessertwein. Sibylle war davon
so begeistert, dass sie gleich drei Flaschen kaufte. Später fuhren wir noch bis
Sacramento, wo wir von unseren Tagesunternehmungen ganz geschafft im Motel
ankamen.
Donnerstag, 17.04.03
Gleich in der Nähe unseres Motels lag das
Eisenbahnmuseum Kaliforniens. Im Innern beeindruckten vor allem diverse auf
Hochglanz polierten, ca. 150jährige
Dampflokomotiven aus dem "Wilden Westen". Weitere Attraktionen waren
verschiedene andere Fahrzeuge und der Schlafwagen aus den 30er Jahren, der sich
bei der Besichtigung bewegte und akustisch sowie optisch (beim Blick aus den
Fenstern) den Eindruck einer reellen Nachtfahrt erweckte. Anschliessend
spazierten wir noch etwas in der Altstadt von Sacramento herum. Gegen Mittag
fuhren wir weiter und machten unsere Mittagspause in Placerville, einem kleinen
Städtchen im ehemaligen Goldrauschgebiet. Nach dem Essen schlenderten wir noch
etwas entlang der Strasse der "Old Town". In einem Western- und Armyshop
fand ich ein Paar Markenjeans, die mir auf Anhieb passten und bei uns leicht
das Doppelte oder mehr kosten würden. Den alten Kampfanzug der Schweizer Armee
(inkl. Helmüberzug, Rucksack und Regenschutz), der hier ebenfalls erhältlich
wäre, liess ich jedoch unangetastet... Auf unserer Weiterfahrt wechselte das
Wetter laufend von Regen zu Schnee, Nebel oder auch sonnigen Abschnitten. An
unserem Ziel in South Lake Tahoe fanden wir ein günstiges Motel nahe an der
Staatsgrenze zu Nevada. Wir machten einen Spaziergang an den Strand des grossen
Lake Tahoe. Der Sand war jedoch bis zum Wasser noch mit Schnee bedeckt und die
Sicht war wegen der vielen Wolken nicht gerade optimal. Nach dem kalten Wind
erwärmten wir uns im Motel bei einem Bad im Whirlpool. Zum Znacht spazierten
wir nach Nevada (zwei Strassen weiter), wo wir in einem Casino nochmals vom
preiswerten aber äusserst reichhaltigen Buffett profitierten. Da im Gegensatz
zu Kalifornien Glücksspiele in Nevada erlaubt sind, stehen da auf der einen,
der kalifornischen Seite, viele Motels und auf der gegenüberliegenden
Strassenseite wurden riesige Casino-Hotel-Komplexe hingeklotzt. Nachdem wir
unsere Bäuche gefüllt hatten, wollten wir im Motel noch etwas fernsehen, Da
während unserer Abwesenheit jedoch der Strom in der entsprechenden Steckdose
"verloren" ging, liessen wir es zu Gunsten des Schlafes bleiben.
Karfreitag,
18.04.03
Bevor wir heute losfahren konnten, musste ich erst
die Scheiben des Autos vom gefallenen Schnee befreien. Heute hatten wir uns
vorgenommen ziemlich viel zu fahren, da unsere Reise, begonnen vor vier Wochen,
sich langsam dem Ende nähert. In Lovelock telephonierten wir vor dem Zmittag
noch beide nach Hause um wieder einmal ein Lebenszeichen von uns zu geben.
Ebenso trist wie das äusserst wechselhafte Wetter war die Landschaft. Wir
durchquerten eine mit wenigen niedrigen Büschen bewachsene Wüste Nevadas. Ab
und zu kamen wir an ausgetrockneten Salzseen vorbei. Gegen Abend erreichten wir
Wells, wo wir im Motel eincheckten und noch unsere Wäsche wuschen. Zum Znacht
fanden wir im benachbarten kleinen Casino ein äusserst geniales Restaurant;
beim Essen war ein Salat- und Suppenbuffet im Preis von ein paar Dollars sogar
inbegriffen! So kamen wir auch heute zu unseren Vitaminen!
Samstag, 19.04.03
Bei unserem ersten Blick aus dem Fenster entdeckten
wir einen wolkenlosen blauen Himmel. Die nahen mit Schnee bedeckten Berge
deuteten trotzdem auf
tiefe Temperaturen hin. Doch bei diesem Wetter lässt sich eine Temperatur um den
Gefrierpunkt viel besser ertragen. Wir fuhren wieder durch sehr karges Gebiet
der Staatsgrenze zu Idaho entgegen. Nach längerer Zeit mussten wir hier wieder
einmal die Uhr umstellen und zwar um eine Stunde vor, da wir die
Mountain
Time Zone erreichten. In Twin Falls wollten wir die angeblich spektakulären
Wasserfälle "Shoshone Falls" besichtigen. Doch da anscheinend noch
nicht genug Schneeschmelzwasser vorhanden war, lief nur ein erbärmliches
Rinnsaal über die Felsen. Doch für eine Mittagspause war der der Park ideal.
Nach einem "Pfüsi" an der inzwischen wieder warmen Sonne fuhren wir
weiter zum Nationalmonument "Craters of the moon". In dieser
"Mondlandschaft" sind grosse Flächen (ca. 195 km2) von Lavaflüssen,
Kratern und diversen Lavasteingebilden bedeckt. In der vor rund 1400 Jahren zum
letzten Mal mit Magma bedeckten Ebene wachsen vereinzelt Bäume und Sträucher.
Das Ganze sieht faszinierend unwirklich aus und das schwarze Gestein, bzw. Kies
oder Sand, dominieren die Landschaft. Wir fuhren die Ringstrasse durch den Park
und machten verschiedentlich Abstecher zu Fuss. Auf unserer Weiterfahrt, der
Tag war inzwischen schon ziemlich weit fortgeschritten, durchquerten wir noch
weitere ehemals vulkanisch aktive Landstriche. Eingangs Idaho Falls kehrten wir
zum Znacht ein und checkten anschliessend gesättigt ein paar hundert Meter
weiter im Motel 6 ein.
Ostersonntag, 20.04.03
Heute standen wir bei wolkenlosem Wetter auf und
kauften im Supermarkt das Zmorge und Zmittag ein. Darauf fuhren wir ca. zwei
Stunden zum Eingang des
Yellowstone Nationalparks. Schon auf unseren ersten Meilen im Park sichteten
wir einen Adler in seinem Horst. Später sahen wir erst vereinzelte Bisons und
kurz darauf eine ganze Herde mitten auf der Strasse. Nachdem die Buffalos
vorbeigetrottet waren, konnten wir unsere Fahrt fortsetzen. Schon bald
erreichten wir beim Fountain Paint Pot eine Ansammlung von Löchern, die mit
kochendheissem, sprudelndem Wasser gefüllt waren. Ein Tümpel war mit Schlamm
gefüllt, der leise vor sich hinblubberte. Auch unseren ersten Geysir sahen wir
hier. Überall entstiegen dem Boden Dampfschwaden und der Geruch von Schwefel
(bzw. faulen Eiern - steht in keinem Zusammenhang mit dem heutigen Ostertag...)
lag in der Luft. Nach verschiedenen Zwischenhalten erreichten wir kurz nach
Mittag den Geysir "Old Faithful", der alle 30 - 110 Minuten Wasser 10
- 20 Meter in die Luft pustet. Auf einem Bänkli verzerrten wir unsere Sandwichs
und warteten auf den Ausbruch. Den Hasen aus amerikanischer Schokolade,
den wir uns am Morgen gekauft hatten, mussten wir leider entsorgen, da die
Schoggi schlicht und einfach ungeniessbar war! Zum Glück hatte es im Supermarkt
auch noch ein paar Lindt-Schoggi-Eili, die uns angelacht hatten... Es waren
noch nicht sehr viele Leute da und viele Gebäude und Strassen waren noch
geschlossen, da der Westeingang (woher wir kamen) und die von uns befahrenen
Strassen erst vor zwei Tagen eröffnet wurden. Einzelne kurze Fontänen kündigten
schliesslich den Ausbruch an und plötzlich schoss aus dem Loch eine hohe,
dampfende Wasserfontäne auf. Ein paar Minuten währte dieses fantastische
Naturspektakel an, bevor die Wassermassen wieder zurückgingen. Wir warteten
noch etwas
an der Sonne und ich schwatzte noch ein bisschen mit einem Amerikaner aus der
Nähe des Parkes, wobei ich diesen wegen des Slangs nicht immer ganz verstand.
Als Sibylle ihre "Sönnele-Zeit" fertig genossen hatte, gingen wir auf
einen Spaziergang auf den "Geysir-Hill", wo wir noch zwei weitere
Wasserfontänen sahen. Anschliessend fuhren wir wieder nach Norden und konnten
unterwegs noch viele Tiere beobachten. Neben vielen Wapiti-Hirschen, Gänsen und
einigen Kojoten sahen wir auch einen Bison, der durch einen Bach schwamm. Bei
Norris beobachteten wir zwei Biber, erst an Land und später im Wasser. Ein Mann
erzählte uns da, dass etwa fünf Meilen nördlich ein Grizzlybär in der Nähe der
Strasse zu beobachten sei. Da dies auch hier ein sehr seltenes Ereignis ist,
machten wir uns auf den Weg. Etliche Autos und noch etwas mehr Leute am
Strassenrand zeigten uns den Ort an. Ein grossgewachsener Bär suchte im
Schneefeld ca. 100 Meter neben der Strasse am Hügel nach Futter. Er liess sich
durch die Zuschauer, etliche davon mit Fotostativ und
"Extrem-Teleobjektiven" bewaffnet, und durch die haltenden Fahrzeuge
nicht im geringsten stören. Nach einer Weile kam er immer näher zur Strasse und
trottete weiter. Inzwischen spazierte er seelenruhig nur ca. 4-5 Meter an
unseren Autos vorbei. Wir beide hatten zuvor noch nie einen Bären in freier
Wildbahn gesehen und wir waren tief beeindruckt. Aus diesem Grund schossen wir
etliche Bilder von diesem seltenen Tier. Schliesslich fuhren wir weiter und
hofften auch noch einen Elch zu sehen. Doch wie bereits letztes Jahr in
Skandinavien waren wir auch dieses Jahr diesbezüglich erfolglos. Wir sichteten
nur noch einen Kojoten und etliche Gabelböcke. Bei Mammoth Hot Springs
bestaunten wir nochmals die heissen Quellen, die hier einzigartige
Kalkterrassen und andere fantastische Gebilde kreiert hatten. Beim Nordeingang
des Parkes in Gardiner fanden wir ein gemütliches kleines, von privat geführtes
Motel. Mit einem "Oster-Dinner" schlossen wir den sehr eindrücklichen
Tag, der die Enttäuschung über den amerikanischen Osterhasen leicht zum
Vergessen brachte.
Montag, 21.04.03
Nach dem Zmorge fuhren wir nochmals in den
Yellowstone Nationalpark. Wir besichtigten unter anderem noch einen
versteinerten Baum. Unterwegs sahen wir wieder
einige
Hirsche und viele Bisons. Eigentlich wollten wir vom Nordosteingang nach Cody
fahren. Da auf der Karte vom "AAA" (Amerikanischer Automobilclub),
die wir von Ray erhalten hatten, aber nicht aufgeführt war das ein kurzes Stück
Strasse hinter Cooke City (gleich hinter der Parkgrenze wegen Schnees noch
geschlossen ist bis zum 8. Mai, standen wir dort vor dem Schild "Road
closed"! Ein Einheimischer bestätigte uns, dass ein Weiterkommen ab hier
nur mit Motorschlitten oder bestenfalls am frühen Morgen mit einem
Allradfahrzeug mit Schneeketten möglich sei. Der Grund sei, dass sich die
beiden Bundesstaaten Wyoming und Montana, auf die welche die nur 8 Meilen lange
Strecke aufgeteilt sei, nicht über die Zuständigkeit der Schneeräumung einigen
können! So mussten wir einen Umweg von über 130 Meilen in Kauf nehmen und
mussten längere Zeit durch das südliche Montana fahren. Bevor wir jedoch
losfuhren, genossen wir im Park noch eine lange Pause an der Sonne und fuhren
erst im früheren Nachmittag los. Nach ca. 1 Stunde Fahrt gongte es plötzlich
und ein Motorensymbol leuchtete im Armaturenbrett auf. Wir fuhren in
Livingstone zu einer Dodge-Garage und der Garagist schloss dann ein
Diagnosegerät an. Es zeigte ihm ein Getriebeproblem an, doch da wir nichts
bemerkt hatten, stellte er die Anzeige zurück. Etwas später auf der Autobahn
leuchtete die Meldung erneut auf. Wir fuhren aber dann bis Sheridan, wo wie
erst ein Motel suchten und im Steakhouse Znacht assen. Anschliessend
telefonierte ich der Vermietgesellschaft und klärte das weitere Vorgehen ab. Es
wurde uns mangels Alamo-Vertretung in der näheren Umgebung ein Besuch der
ansässigen Dodge-Vertretung empfohlen.
Dienstag, 22.04.03
Noch vor dem Zmorge fuhren wir zur Dodge-Garage. Wir
erklärten das Problem und Übergaben das Auto und gingen erst einmal
Frühstücken. Nach 3/4 Stunden kamen wir zurück und erfuhren, dass sie nochmals
30 Minuten brauchen. Dann erfuhren wir, dass ein Defekt im automatischen
Getriebe vorliegt und wir bis 14 Uhr warten müssen. So suchten wir die
Bibliothek auf, wo wir gratis an einen Internet-Computer durften. Wir riefen
unsere E-Mails ab und schrieben nach Hause. Da jetzt bereits Mittag war, holten
wir uns etwas zu essen und verzerrten dies auf einem Bänkli in einem kleinen
Park vor der Bibliothek. Nach unserem Zmittag wollten wir noch unseren Rückflug
bestätigen. Wir hatten das Glück erst nach mehreren Versuchen das Delta-Büro zu
erreichen und dann die erste Telefonistin so undeutlich Englisch sprach, dass
ich beinahe nichts verstand. Sie schaltete mich an eine
"deutschsprechende" Dame weiter, die aber dieser Sprache gar nicht
mächtig war, dafür ein sehr deutliches Englisch sprach. Sie erklärte mir, dass
unser Flug von Minneapolis nach Atlanta gestrichen wurde und wir in einem
früheren Flug von Minneapolis nach Atlanta gestrichen wurde und wir in einem
früheren Flug von Minneapolis über Cinncinati nach Atlanta und von da nach
Zürich
fliegen müssen! Wir waren ziemlich überrascht und skeptisch, dass da die Zeit
reicht. Sie bestätigte uns, dass die Anschlüsse klappen würden - mal sehen!
Darauf kehrten wir in die Garage zurück und erhielten die nächste
"erfreuliche" Nachricht. Das automatische Getriebe unseres Mietwagens
(Dodge neon, Jahrgang 2003!) muss wegen eines Defektes ausgewechselt werden!
Die Beschaffung des Ersatzgetriebes würde aber bis Mittwoch morgen und der
Einbau bis am Abend dauern! So telefonierte ich zum dritten Mal mit Alamo und
verlangte diesmal einen Ersatzwagen. Erst wollte die Operaterin mir einen Wagen
aus Denver bringen lassen, was ich jedoch wegen der Lieferzeit von ca. 10
Stunden nicht akzeptierte. Schliesslich konnte sie in Billings (Montana) einen
Wagen auffinden, der nach Sheridan gebracht werden sollte. Bis zum
Geschäftsschluss der Garage um 17 Uhr sollte das Auto (knapp 2 Stunden
Transportzeit!) hier sein. So verbrachten wir den Nachmittag im Städtchen in
einer Open-Air-Bar. Gegen 16 Uhr kamen wir zurück und warteten. Um fünf Uhr
schloss die Garage und die Angestellten fuhren nach Hause. Um sechs Uhr
telefonierte ich ein weiteres Mal der Vermietfirma, die mir mitteilte, dass der
Chauffeur erst um 16.15 Uhr in Billings abgefahren sei aber in der nächsten
halben Stunde ankommen würde! Als um 19 Uhr noch immer niemand da war, rief ich
ein weiteres Mal an. Die Dame teilte mir schon mal die Automarke und das Modell
mit und klärte den Verbleib des Transportes ab als ein Truck mit dem mir
beschriebenen Auto an mir vorbeifuhr (Zeit inzwischen: 19.20 Uhr!). Ich winkte
dem Chauffeur und von da ging (endlich einmal) alles zügig. Er lud den
Oldsmobile Alero ab, wir packten unser ganzes Gepäck um und konnten nach über
10 Stunden(!!!) Warten endlich losfahren. Natürlich hätten wir für heute einige
Unternehmungen geplant gehabt, doch so entschieden wir uns nur noch bis nach
Gillette zu fahren, wo wir nach 21 Uhr ankamen. Wir checkten im Motel 6 ein und
assen noch etwas kleines zum Znacht, womit wir unseren wohl unerfreulichsten
Tag unserer Ferien beendeten. Immerhin haben wir unseren englischen Wortschatz
mit ein paar Begriffen aus der Autotechnik erweitern können.
Mittwoch,
23.04.03
Da
wir gestern auf eine Besichtigung des Devil Towers verzichten mussten, holten
wir dies heute nach. Wir fuhren als erstes zum weitherum sichtbaren
Basaltpfropfen, der ein Überrest eines längst verschwundenen Vulkans ist. Der
eigenartige Berg hebt sich hoch aus der Umgebung heraus. An seinem Fusse sahen
wir wieder Prairie Dogs, Rehe und sogar noch zwei wilde Truthähne. Wir machten
eine kleine Wanderung rund um den Berg und genossen die entgegen der
Wetterprognosen noch scheinende Sonne. Zum Mittagessen fuhren wir in das
Städtchen Deadwood. In einem Steakhouse assen wir Zmittag (was wohl?). Am
Nachmittag besuchten wir den Badland Nationalpark, den wir eigentlich für den
Morgen geplant hatten, dessen Besuch sich durch die gestrige Auto-Geschichte
verzögert bzw. verschoben hatte. Gleich beim Ort Wall in der Nähe des Eingangs
erstand ich mir noch einen Westernhut als kleines Souvenir. Bei unserem ersten
Stop im Park, der "Prairie Dog
Town" beobachteten
wir ein weiteres Mal die kleinen Viecher, die wild zwischen grasenden Bisons
herumrannten. Bei den ersten beiden Stops auf der Schlaufe durch den Park
hatten wir noch Glück, nachher holte uns das prognostizierte Regenwetter in
aller Heftigkeit ein. So sahen wir den Park mit den eindrücklichen
Erosionslandschaften zum grüssten Teil nur aus dem Auto und bei ziemlich
schlechter Sicht. Da der Nachmittag schon weit fortgeschritten war, fuhren wir
noch ein grösseres Stück durch die flache Landschaft South Dakotas. Nachdem ich
zwei Stunden mit dem Tempomat auf der Interstate (ohne einmal zu bremsen oder
sonst etwas zu manipulieren...!) gefahren war, erreichten wir Mitchell. Genau
vor dem Motel 6, wo wir übernachten, ertönte der Erinnerungsgong zum dringend
nötigen Tankstopp. Nach einem kurzen , leichten Znacht zogen wir uns zu
verdienten Nachtruhe ins Motelzimmer zurück.
Donnerstag, 24.04.03
Bei unserem Erwachen begrüsste uns traurigstes
Regenwetter. Nach dem Zmorge fuhren wir bald schon los, erst in Richtung Sioux
Falls (sprich Sufohl) und später nach Norden.
Je näher wir uns der Staatsgrenze von North Dakota näherten, je besser wurde
das Wetter: Schon früh liess der Regen nach und bald schon herrschte blauer
Himmel bei jedoch starkem Dunst. Unterwegs machten wir noch einen Zmittaghalt
und tankten gleich auch das Auto auf. In Fergus Falls kauften wir im Wallmart
noch die verschiedensten Dinge ein. Von da an war es bis Pelican Rapids nur
noch ein Katzensprung. Dort wurden wir von Micheline und Bob schon erwartet.
Sie wollten viel wissen uns selbstverständlich hatten wir viel zu erzählen. Wir
schauten uns auch die Fotos der Digitalkamera am Fernseher an. zum Znacht
fuhren wir wieder zu Charlie und Paula, wo wir viele bekannte Gesichter trafen.
Kim, Ray und Kylie, Kim's Bruder Bendt mit Kristin und Tochter Cassedy, Kim's
Eltern Elaine und Dave sowie Kim's Schwester Chris mit Sohn Joshua (die wir erst
von Fotos kannten) waren alle anlässlich einer dieses Wochenende in der Region
stattfindenden Hochzeit heute hergeflogen. So gab es am Abend ein ganz
gemütliches Familientreffen im Haus am See (welcher inzwischen aufgetaut ist).
Zuerst wurde ein Apero serviert, worauf alle nach draussen gingen und den
Kindern (bzw. den junggebliebenen Eltern, Grossonkel und -väter) beim Spiel mit
Bällen oder beim Drachensteigen zuschauten. Letzteres war gar nicht so einfach,
da heute ganz einfach der Wind fehlte. So rannten die Erwachsenen ganz
begeistert um die Häuser und zogen so die Ostergeschenke der Kinder in die
Luft. Das Vergnügen wurde jäh gestoppt, da sich einer der Drachen in einem Baum
verfing und darauf mit vereinten Kräften wieder herunter geholt werden musste.
Zum Znacht genossen wir ein feines Sandwich mit selber zusammengestellten
Zutaten von der Sandwich-Bar. Nach dem Dessert (u.a. Ostersachen in allen
Farben und Formen) gab es eine Zugabe am offenen Feuer direkt am See -
grillierte Mashmallows eingeklemmt zusammen mit Schokolade zwischen zwei
Biscuits! Obwohl wir nicht immer alles verstanden, war der Abend ganz gemütlich
und unterhaltsam.
Freitag, 25.04.03
Nach dem Zmorge luden wir die prallvollen Koffer ins
Auto und schwatzten nachher bis gegen Mittag mit Micheline und Bob. Da kamen
dann Kim, Ray und Kylie und wir spazierten durchs Dorf. In einem kleinen
Restaurant gingen wir essen und machten uns nachher wieder auf den Rückweg,
wobei wir noch in einigen Geschäften hereinschauten. Zurück beim Haus verbrachten
wir noch eine Weile im Garten und schauten Kylie beim Spielen zu. Dann
verabschiedeten wir uns von allen und machten uns auf die letzte grosse Fahrt.
Unterwegs machten wir noch eine Pause auf einem Rastplatz an einem See und
beobachteten Eichhörnchen, ein anderes Hörnchen, Wildgänse und einen Biber, der
direkt vor unserer Nase durchs Ufergebüsch schwamm. Gegen halb sieben Uhr
erreichten wir das Motel 6 direkt beim Flughafen und checkten ein. Darauf
schauten wir , wo wir am Morgen durchfahren müssen um unseren Mietwagen
abzugeben. Den Rest des Abends verbrachten wir in der "Mall of
America", dem grössten Kaufhaus der USA. Auf bis zu vier Etagen mit total
mehreren hundert Geschäften schlenderten wir etwas durch die Shopping-Gassen.
Wir assen da auch Znacht und verzichteten aber angesichts der zu platzen
drohenden Koffern auf weitere Einkäufe.
Samstag, 26.04.03
Wir standen bereits um sechs Uhr auf, da wir heute
für alles genug Zeit haben wollten. Zum
letzten
Mal packten wir unsere Sachen und fuhren anschliessend zum Flughafen, wo wir
problemlos unser Auto zurückgaben. Darauf fuhren wir mit der U-Bahn zum
Einchecken, wo die Angestellte am Schalter wegen unseres annullierten Fluges
ziemlich arbeiten musste. Nach einem sehr süssen Zmorge konnten wir schon bald ins
erste Flugzeug nach Cincinnati steigen. Nach einem vorzeitigen Abflug hatten
wir die Gewissheit den ersten Anschlussflug sicher zu erreichen. Nach einer
Wartepause, in der wir Zmittag assen, ging es wiederum pünktlich weiter nach
Atlanta. Zum Glück mussten wir dieses Mal unser Gepäck nicht mehr frisch
einchecken und so ging das Umsteigen in Atlanta sehr zügig, da ausserdem auch
keine Einreisebehörde zu passieren war. Bald schon konnten wir ins dritte
Flugzeug steigen, das uns in einem rund zehnstündigen Flug nach Zürich bringt.
Der Flug war angenehm, wenn auch lang. Die Unterhaltung am TV war sehr dürftig
und schlafen konnte ich auch fast nicht, was zwischendurch ziemlich mühsam war.
Sonntag, 27.04.2003
Dank starkem Rückenwind erreichten wir Zürich trotz Verspätung
beim Start mit einer halben Stunde Vorsprung auf den Flugplan. Auch unser
Gepäck kam alles an. In der Empfangshalle warteten schon Sibylles Vater Max und
ihr Bruder Märk auf uns. Bei Sibylles Eltern waren wir (und auch meine Eltern)
zu einem riesigen Brunch eingeladen. Wir genossen wieder einmal ein richtig
gutes Zmorge, das erste Mal seit Wochen und hatten dabei natürlich viel zu
erzählen.