Skandinavienreise
03.06.-28.06.2002

 

Montag, 3. Juni 2002

Eine halbe Stunde nach Mitternacht klingelte unser Wecker. Wir standen auf und packten unsere letzten Sachen in den Bus. Kurz nach ein Uhr starteten wir und machten uns auf den Weg nach Rostock, unserem Tagesziel. Wir kamen gut voran, denn die Strassen waren grösstenteils leer. Erst als wir Frankfurt am Main bei schönstem Morgenrot umfahren haben, nahm der Verkehr etwas zu. So gegen zehn Uhr waren wir nach mehreren Pausen in der Nähe von Lübeck angelangt, wo wir die Autobahn für ein Teilstück verlassen mussten und in einer Ortsumfahrung ¾ Stunden Kolonnenverkehr hatten. Doch bereits um 12 Uhr, nach total 11 Stunden Fahrt, erreichten wir Rostock. Wir parkten am Stadthafen, wo wir erst einmal Zmittag assen. Den Rest des Nachmittages verbrachten wir mit Sönnelen, einem Stadtbummel und dem Schlecken einer „Schlemmertüte“ (Glace). Im späteren Nachmittag fuhren wir zum Überseehafen, wo wir bei der Fährgesellschaft „Superfast Ferries“ eincheckten. Nach etwas Warten konnten wir dann einschiffen und unsere Kabine beziehen. Nach einer Dusche gingen wir auf Deck, wo wir zusahen wie unsere Fähre exakt auf die Minute um 20 Uhr den Hafen verliess. Zum Znacht gingen wir ins Buffettrestaurant, wo wir unsere hungrigen Bäuche vollschlagen konnten. Kurz darauf gingen wir schlafen, da wir beide vom wenigen Schlaf der letzten Tage und der langen Fahrt müde waren.

 


auf der Fähre unterwegs


Sonnenuntergang in Hanko

Dienstag, 4. Juni 2002
Nach über 11 Stunden Schlaf standen wir gegen zehn Uhr auf und setzten uns etwas in die Sonne auf Deck. Nach dem Zmittag (das Zmorge hatten wir verschlafen...) verbrachten wir fast die ganze restliche Fahrt auf Deck. Pünktlich um 17 Uhr erreichten wir den Hafen von Hanko
. Wir hatten beschlossen gleich die erste Nacht auf dem Campingplatz von Hanko zu bleiben. Auf dem grossen „Silversand Camping“ konnten wir unseren Übernachtungsort aussuchen. Wir stellten unseren Bus direkt ans Meeresufer in den Föhrenwald. Beim Znacht genossen wir den Blick über die vielen kleinen Schären. Wir sassen lange draussen und schauten der untergehenden Sonne zu. Sonnenuntergang war dann erst um 22.36 Uhr!


Dom in Helsinki

Mittwoch, 5. Juni 2002
Nach dem Zmorge packten wir unsere Sachen wieder ein und fuhren weiter in Richtung Helsinki, wo wir gegen Mittag eintrafen. Wir stellten den Bus auf einem Parkplatz in der Stadt ab und besichtigten folgende Sehenswürdigkeiten; die Uspeski-Kathedrale, den Dom und die Felsenkirche. Im Fährbüro der Tallink buchten wir einen Tagesausflug für Donnerstag nach Tallinn. Später tranken wir noch etwas in einem Beizli beim Esplanadenpark. Im späteren Nachmittag fuhren wir in Richtung des Vorortes Vuossari, wo wir auf dem Rastila-Camping eincheckten. Der Preis und die Anlage erstaunten uns ziemlich: Wir bezahlten fast das Doppelte als die Nacht zuvor und der Platz war im Umbau und eine einzige Baustelle. Wir parkierten unseren Bus auf einem frisch asphaltierten Wegstreifen und gingen darauf an den nahen Badestrand. Während Sibylle sönnelete, erfrischte ich mich bei einem Bad im ziemlich frischen Wasser. Nach dem Znacht machten wir uns mit einem Sack Nussstängeli an den Strand und schauten wieder der untergehenden Sonne zu.


Blick auf Tallinn von der Fähre

Donnerstag, 6. Juni 2002
Wir standen bereits um sieben Uhr auf, nachdem der Wecker am Natel „gepiept“ hatte. Als erstes marschierten wir zur nahegelegenen Metro-Station und fuhren nach Helsinki. Nach dem Einchecken (ziemlich aufwändig und viele Passkontrollen!) fuhren wir mit der „Vana Tallinn“ in Richtung Estland. Nach 3 ½ h Fahrt (mit Tragflügel- oder Jetbooten wäre die ganze Reise viel kürzer, aber um ein vielfaches teurer!) unter wolkenlosem Himmel erreichten wir die estnische Hauptstadt Tallinn. Nach wiederum eingehender Passkontrolle spazierten wir in Richtung Altstadt. Wir schlenderten durch die schönen Gassen, in denen man sich fast ins Mittelalter zurück versetzt wähnte. Auf dem grossen Platz im Stadtzentrum fanden vielbeachtete Tanzvorführungen auf einer Bühne statt. Nach einem Schläfchen im Park machten wir uns voller Eindrücke auf den Rückweg zum Hafen. Um zehn Uhr abends erreichten wir wieder Helsinki, worauf wir mit der Metro wieder zurück zum Rastila-Camping fuhren.


 

Freitag, 7. Juni 2002
Nach dem Zmorge packten wir unsere Sachen und machten uns auf in Richtung Porvoo. Dort besichtigten wir die schöne, aus alten Holzhäusern und Kopfsteinpflasterstrassen bestehende Altstadt. Nach einem kurzen Einkauf fuhren wir weiter über Kotka und Lappeenranta nach Suur-Saima. Den letzten Teil fuhren wir zum Teil über nicht asphaltierte Strassen zum „Suur-Saimaan Lomakeskus ja Camping“ im Herzen des Saimaa-Seen-Gebietes. Nach Reiseführer war dies ein schöner Waldplatz direkt am See. Unsere Erwartungen wurden nicht enttäuscht, nur waren wir einen Tag zu früh da und der Platz hatte noch geschlossen. Nach einigen Abklärungen mit der Rezeptionistin (der Platz wurde eben fertig eingerichtet!) konnten wir jedoch bleiben. Wir konnten einfach die Toilette, Duschen und den Stromanschluss noch nicht benutzen, wobei wir auch nichts bezahlen mussten. So parkten wir direkt am Seeufer und genossen den Rest des Tages. Nach dem Znacht regnete es kurz einmal, worauf wir im Bus verschwanden. Später schien jedoch wieder die Sonne. Trotz des geschlossenen Platzes konnten wir heiss abwaschen, da diese Anlagen offen und bereits in Betrieb waren.


Burg in Savonlinna

 

Samstag, 8. Juni 2002
Von Suur-Saima fuhren wir wieder in Richtung Süden und dann über Imatra nach Savonlinna. Dort besichtigten wir die bekannte Burg (jedoch nur von aussen) und spazierten entlang des Sees zum Marktplatz. Dort starten die alten Dampfschiffe zu Rundfahrten in der Inselwelt um Savonlinna. Später fuhren wir nur noch ein kurzes Stück weiter in Richtung Kerimäki, wo wir auf dem „Lohmaloki Camping“ anhielten. Ich trat in die Reception, wo ich nur eine ältere, nur Finnisch sprechende Frau antraf. Ich verhandelte mit ihr mit viel Geduld und Zeichensprache und so konnten wir dann auf der grossen Wiese unseren Bus hinstellen. Abends kam dann der Sohn vorbei, der wenigstens ein bisschen Englisch konnte. Wir waren in den ersten sechs Tagen, die der Platz geöffnet hatte, wohl nicht die ersten (vielleicht aber die zweiten...), jedoch in dieser Nacht die einzigen Gäste auf dem Platz. Die Besitzerfamilie hat den Platz erst letzten Herbst gekauft und ist nun seit ein paar Tagen in ihrer ersten Campingsaison.

 


Zmorge direkt am Pielinen-See

Sonntag, 9. Juni 2002

Heute fuhren wir als erstes zum nahen Kerimäki, wo wir uns die grösste Holzkirche der Welt anschauen (ca. 3300 Sitzplätze!). Da die Leute am Sonntagmorgen jedoch gerade in die Kirche strömten, liessen wir es bei einigen Blicken von aussen sein. Nachher fuhr Sibylle (ich hatte heute Fahrpause!) in Richtung Norden an den Pielinensee in der Nähe der Koliberge. Auf dem Camping „Loma-Koli“ fanden wir einen traumhaften Platz direkt zwischen Föhren am Sandstrand mit Blick auf den Pielinensee. Wegen des ruhigen Wetters und dem flachen See entschlossen wir uns ein Kanu zu mieten. Wir erhielten den einzigen vorhandenen Kanadier und stachen nach dem Anziehen der Schwimmwesten in See. Obwohl Sibylle noch nie in einem Kanu unterwegs war, hatten wir das Paddeln schnell im Griff. Wir steuerten eine nahe Insel an. Unterwegs liessen wir das Kanu zwischendurch einfach gleiten. Dabei hörten wir nur das Plätschern der kleinen Bugwellen und sonst gar nichts – es war total still. Nach 1 ½ h hatten wir vorerst genug und wir steuerten wieder das Ufer an. Den Rest des Nachmittages lagen wir an der Sonne und badeten. Nach 17 Uhr setzte jedoch plötzlich ein starker Wind und Wellengang ein. So gingen wir Duschen und bereiteten das Znacht zu. Den Tisch und (zum ersten Mal) den Grill stellten wir hinter dem Bus im Windschatten auf. Gegen acht Uhr war der Wind schlagartig wieder vorbei und wir zügelten wieder zur Seeseite.


am Pielinensee


Blick von den Koli-Bergen

Montag, 10. Juni 2002
Schweren Herzens packten wir ein und wollten abfahren, doch wir hatten unseren Bus etwas zu nahe an den Sandstrand gestellt. Das eine Vorderrad versank ziemlich tief (und das andere auch ein wenig!) im Sand. So holte ich den Spaten aus dem Bus und mit etwas Freischaufeln, viel Gas und der (Schieb-) Hilfe eines holländischen Pärchens waren wir innert Kürze wieder frei. Nach dem Bezahlen von nur 10 Euro für den Platz und dem Nachtanken von Frischwasser fuhren wir in Richtung Koli-Berge. Nach dem Parkieren marschierten wir den Rest auf den 347 Meter hohen „Gipfel“, von wo wir eine traumhafte Aussicht auf den Pielinensee genossen. Eigentlich hätten wir hier noch ein paar Tage bleiben sollen, denn dieser Platz hat uns sehr gefallen aber unser Tatendrang zog uns weiter. Unterwegs mussten wir unsere Windschutzscheibe nach dem Volltanken wieder einmal gründlich reinigen, da doch etliche Insekten dort ihre letzte Ruhe gefunden hatten. Nach einer Pause im Winter-(+ Sommer-)Sportort Vuokatti und einem Einkaufsstop in Kajaani fuhren wir weiter in Richtung Norden. Auf einem Parkplatz leerten wir noch unseren Abwassertank. Da wir nur Wasser und etwas Zahnpasta-Spühlungen im Tank hatten, erlaubten wir uns dies vor Ort zu erledigen. So schnell, wie der Tank leer war, so schnell fuhren wir auch weiter, denn das Wasser hatte im Tank bereits zu gären bzw. zu faulen begonnen und „Saugülle“ könnte etwa als Geruchsmassstab genommen werden. In Pudisjärvi fuhren wir auf den „Jyrkkäkoski Camping“. Der Platz war eigentlich ganz schön und wir waren auch nicht die einzigen Besucher. Doch tausende von Mücken zwangen uns das Mückennetz an der Türe zu montieren und den Abend im Bus zu verbringen. Bei Temperaturen um 25°C hätten wir jedoch lieber draussen gesessen. Trotzdem schien uns die Sonne bis nach 22 Uhr ins Auto.


Mitternachtssonne in Rovaniemi
 

 

Dienstag, 11. Juni 2002
Nach dem Zmorge (selbstverständlich wieder im Auto) fuhren wir rasch weiter, da wir auf diesem Platz nichts mehr verloren hatten. In Ranua besuchten wir den Tierpark, wo uns viele einheimische Tierarten gezeigt wurden. Nebst div. Kleintieren sahen wir die typischen Säugetiere; Rentiere, Elche, Bären und sogar Eisbären. Nur die Luchse und die Wölfe waren nirgends im grossen Gehege aufzufinden. Unser nächster Halt war Rovaniemi, wo wir auf dem Campingplatz direkt am Fluss unser Quartier aufschlugen. Nach etwas sönnelen (Jahresdurchschnittstemperatur in Rovaniemi ist 0,2°C, wir hatten jedoch 27°C!!!), suchte uns eine junge Schweizerin auf, die mit einer Kollegin ebenfalls am herumreisen ist. Da hatten wir viel zu erzählen. Später fuhren wir mit dem Velo zum Polarkreis, wo wir den Samichlaus trafen. Doch da wir nicht immer brav waren, getrauten wir uns nicht zu ihm. Ansonsten waren wir fast die einzigen Leute auf dem grossen Touri-Platz. Auch die dutzenden Souvenirshops konnten uns kaum etwas andrehen. Auf dem Rückweg schauten wir auf den Sprungschanzen von Rovaniemi noch einigen Jungs beim Sommertraining zu. Sie sprangen ab speziellen Schienen, landeten auf nassen Kunstrasen und bremsten auf Holzschnitzeln! Nach dem Znacht spazierten wir noch ins Städtchen und setzten uns in ein Strassencafé. Zum Abschluss des Tages genossen wir zum ersten Mal die Mitternachtssonne, die uns bei wolkenlosem Himmel direkt in den Bus schien!


am Polarkreis nahe Rovaniemi


Begegnung unterwegs

Mittwoch, 12. Juni 2002
Am Morgen packten wir zusammen und fuhren nach dem Einkaufen los in Richtung Westen. Unterwegs trafen wir unsere ersten freilaufenden Rentiere an. Nach einer Weile überquerten wir bei Pello den Fluss Torneälven und damit die Grenze zu Schweden. Unser Tagesziel wäre heute eigentlich Kiruna gewesen, doch dort erzählte man uns auf der Tourist-Information, dass die von uns gewünschte Führung durch das Erzbergwerk erst in einer Woche angeboten werde. So entschieden wir uns kurzerhand, nachdem uns ein Schweizer von seinen vergangenen zwei wolkenlosen Wochen auf den Lofoten erzählt hatte, dass wir weiter in Richtung norwegische Grenze fahren. Im Abisko-Nationalpark wollten wir eine kurze Wanderung machen, was sich jedoch infolge der mehr als zahlreichen Mückenpopulation als krasser Fehlentscheid erwies. So fuhren wir nach Björkliden (einem schwedischen Wintersportzentrum), wo wir den Campingplatz aufsuchten. Zum Glück hatten wir abends noch ein wenig Sonne, so dass unsere „mückengeplagten“ Nerven sich wieder erholen konnten.

 

 

Donnerstag, 13. Juni 2002
Unser heutiges Ziel wären eigentlich die Vesterålen-Inseln in Norwegen gewesen, doch da das Wetter mit dem Überfahren der norwegischen Grenze abrupt schlechter wurde, kamen wir heute ziemlich weit. Nach einem Tankstop in Bjerkvik und einem Einkaufshalt in Bogen fuhren wir direkt bis auf die Vesterålen-Insel Hadseløya, wo wir in Stokmarknes das Hurtigruten-Museum besuchten. Zeitgleich legte gleich daneben ein planmässiges Hurtigrutenschiff an. Nach dem Besuch des interessanten, aber für dessen Grösse etwas teuren Museums kauften wir uns noch eine Glace, was wir jedoch besser unterlassen hätten. Auf unserer Weiterfahrt trafen wir darauf exakt 2 Minuten zu spät in Melbu ein, wo wir die Fähre auf die Lofoten-Inseln nötige Fähre knapp verpassten. So reihten wir uns als erstes Fahrzeug in die erste Wartelinie ein und gingen ins nahegelegene Café. Später konnten wir als erstes Fahrzeug in die Fähre und waren nach der halbstündigen Überfahrt auch wieder die ersten an Land. Doch die Lofoten erwarteten uns anders als der Schweizer uns gestern beschrieben hatte; die Bergspitzen waren total von Wolken verhangen und zwischendurch nieselte es leicht. Wir fuhren bis kurz vor Svolvær, wo wir auf einem kleinen privaten Campingplatz (Hammerstad Camping) unseren Übernachtungsplatz fanden. Der Besitzer zeigte mir alles und wir parkten direkt am Meeresufer. Da jedoch Ebbe war, hatten wir zu Beginn statt Wasser nur viele Felsen in unmittelbarer Nähe. Gegen Abend lockerte sich die dichte Wolkendecke etwas auf und zwischendurch blinzelte sogar vereinzelt die Sonne durch.


Der Trollfjord

Freitag, 14. Juni 2002
Nach dem Zmorge fuhren wir los in Richtung Svolvær. Dort wollten wir eine Bootsfahrt in den bekannten Trollfjord machen. Die erste Tour war jedoch durch eine Gruppe belegt, so dass wir auf die zweite Fahrt um halb eins gingen. Bis dahin kauften wir Postkarten und begannen diese zu schreiben. Da das Wetter heute schon viel besser war (nur noch bewölkt statt verhangen!), hatten wir lange sonnige Abschnitte. Gegen Viertel vor eins kam dann endlich ein Boot. Wir stiegen auf den umfunktionierten Fischkutter (wahrscheinlich ein Ersatzboot!) und nahmen auf dem Dach der Führerkabine Platz, von wo wir die totale 360°-Sicht hatten. So fuhren wir nordwärts in den Trollfjord, der durch seine steilabfallenden Felswände sehr eindrücklich ist. Mir persönlich hat jedoch der Besuch des Fjords mit dem Hurtigrutenschiff „Kong Olav“ im September 1996 besser gefallen. Nach der Rückkehr fuhren wir nur noch bis Kabelvåg, wo wir auf den Campingplatz fuhren. Nach dem Znacht unternahmen wir einen Spaziergang und verbrachten den Rest des Abends beim Kartenschreiben.

 

 

Samstag, 15. Juni 2002
Bevor wir heute losfuhren, mussten wir erst wieder einmal den Wassertank auffüllen. Als erstes machten wir darauf einen Abstecher nach Henningsvær, dem Zentrum der berühmten Lofot-Fischerei. Überall hingen getrocknete Fische an Gestellen in der Sonne. Weiter kurvten wir entlang der Hauptstrasse, vorbei an schönen, türkis schimmernden Fjorden nach Haugsanden. Da liegen am Strässchen nach Utakleiv zwei schöne, schneeweise Sandstrände. Dort picknickten wir und lagen noch etwas in der Sonne. Zum Baden war das Wasser uns aber doch etwas zu kühl, doch schaffte ich es immerhin bis zu den Knien ins Wasser des Nordmeers. Auf der Weiterfahrt durchquerten wir den Nappstraumentunnel, einer Strassenröhre, die unter dem Meer hindurchführt. Weiter machten wir einen Abstecher nach Nusfjord, einem hübschen alten Fischerdörfchen, das sogar von der UNESCO unter Schutz gestellt wurde. Die zahlreichen Rorbuhütten (Häuser auf Stelzen) auf den Felsen und das glasklare Wasser beeindruckten uns sehr. Doch wir konnten noch rechtzeitig „flüchten“, als die Passagiere eines Kreuzfahrtschiffes busweise aus Leknes ins Dörfchen gekarrt wurden. Wir fuhren anschliessend weiter nach Fredvang auf dem Campingplatz. Dieser ziemlich windige Platz an der Nordküste der Insel Moskenesøya sollte uns die ungehinderte Sicht auf die Mitternachtssonne ermöglichen. Nach einem Abend im Bus (infolge des starken Windes) gingen wir gegen Mitternacht noch an den Strand. Erst wollten wir auf einen Hügel, doch eine gefährliche Vogelattacke à la Hitchcock’s „Die Vögel“ (wahrscheinlich sind wir ihrem Nest zu nahe gekommen), verunmöglichte uns diesen Weg. Doch darauf sahen wir die Mitternachtssonne mitten über dem Meer bei wolkenlosem Wetter. Wir machten einige Fotos dieser ganz eindrücklichen Szenerie.


in Utakleiv am Sandstrand

 
Nusfjord


Mitternachtssonne bei Fredvang

Sonntag, 16. Juni 2002
Nachdem wir die ganze Nacht mit dem Bus immer voll an der Sonne gestanden sind, verliessen wir den Platz. Wir fuhren entlang der Hauptstrasse E10. In Hamnøy machten wir einen Fotohalt um die schöne Landschaft zu fotografieren. Da mir bei meiner Brille ein Nasenpolster abgebrochen ist, wechselte ich da von der Brille zu den Kontaktlinsen. In Reine tankten wir nochmals und fuhren darauf nach Moskenes zur Fähre. Doch bei der Morgenfähre wurden gerade die letzten Fahrzeuge verladen und wir hatten keinen Platz mehr. So fuhren wir nochmals kurz nach Reine um Geld abzuheben (die Fähre kann nur bar bezahlt werden!) und stellten uns anschliessend in Moskenes wieder in die Wartereihe für die Fähre um 16.15 Uhr. Da es aber erst kurz vor Mittag war, demontierten wir die Velos und radelten nach Å, dem letzten Dorf auf den Lofoten aber sicher mit dem kürzesten Namen.


Ortstafel von Å

Nach unserer Rückkehr verbrachten wir die restliche Wartezeit mit Essen, Trinken, Lesen und Jokern. Endlich war es dann soweit und die lang ersehnte Fähre traf ein. (Am Sonntag sind nur zwei Fähren!) Nach einer Weile waren endlich wir beim Verlad an der Reihe. An Bord stiegen wir zuerst an Deck und verfolgten anschliessend das Auslaufen des Schiffes. Bei der Fahrt über den Vestfjord nach Bodø hatten wir ziemlich starken Seegang und es war richtig amüsant den zahlreichen wankenden Passagieren zuzusehen. Nach etwas mehr als drei Stunden erreichten wir Bodø, wo wir nach der Ankunft direkt weiter fuhren. Unterwegs erinnerte ich mich an die Nacht im Spätsommer 1996, die ich mit Bösi und Santschi auf unserer Skandinavienreise im Bahnhof Bodø in einem Kühlcontainer verbrachte! Doch diesmal steuerten wir direkt zum Campingplatz am berühmten Saltstraumen. In dieser Meerenge fliessen viermal täglich (Ebbe + Flut) ca. 340 Mio m3 Wasser hin und her (=> Mahlstrom), was in diesem schmalen Meeresarm eine gewaltige Strömung mit riesigen Strudeln verursacht. Dieses Naturschauspiel gingen wir nach dem Znacht besichtigen. Bevor wir jedoch unsere Spaghetti geniessen konnten, ging natürlich mitten im Kochen das Gas aus, so dass wir mühsam die Ersatzgasflasche montieren mussten.


Überfahrt mit heftigem Seegang

 
Strudel beim Saltstraumen


Brücke über den Saltstraumen

 

Montag, 17. Juni 2002
Heute hatten wir uns vorgenommen ziemlich viel zu fahren, denn unser nächstes Ziel ist Trondheim und wir möchten einen möglichst grossen Teil schon heute schaffen. Zuerst fuhren wir einer ausserordentlich schönen Nebenstrasse entlang, bis wir südlich von Rognan auf die Hauptstrasse E6 abbogen. Wir kamen zügig voran, überquerten wieder den Polarkreis und erreichten am frühen Nachmittag Mo i Rana. Als erstes suchten wir ein Optikergeschäft. Bei "Interoptik" bediente uns gleich der Chef und ersetzte mir kostenlos mein defektes Nasenpolster. Wir waren ziemlich erstaunt über die Gratis-Dienstleistung und freuten uns darüber. Nachher kauften wir noch ein und besorgten uns eine grosse Pizza. Die war so gross, dass wir unsere hungrigen Bäuche beim Zmittag und zum Znacht damit füllen konnten. Wir fuhren dann noch weiter bis Tronnes, wo wir zum Übernachten auf dem örtlichen Campingplatz blieben. Die Zeit am Abend nutzten wir jedoch noch für eine Wäsche, so dass wir auch auf dem zweiten Teil unserer Reise saubere Kleider haben.


Stabkirche von Ringebu

 

Dienstag, 18. Juni 2002
Unser erstes Ziel war heute die Stadt Trondheim. Unterwegs assen wir jedoch noch Zmittag. Die Strecke von Steinkjer bis Trondheim war ziemlich mühsam, da diverse Baustellen und langsame Lastwagen uns am zügigen Fahren hinderten. Die Stadt Trondheim war für mich nichts neues, da ich bereits einmal da war. Sibylle war ziemlich enttäuscht. So fuhren wir nach einem relativ kurzen Halt weiter. Wir folgten weiter der Hauptstrasse E6 bis über das Dovrefjell nach Dombås, wo wir auf einen Campingplatz fuhren. Nach dem Znacht gingen wir noch ins Dorf und assen einen Coupe.


Olympia-Sprungschanzen in Lillehammer

 

Mittwoch, 19. Juni 2002
Nach dem Zmorge fuhren wir nach Ringebu, wo wir die alte Stabkirche besichtigten. Auf der Weiterfahrt mussten wir uns (bzw. ich mich als Fahrer) immer an die Tempolimiten halten, da überall Blitzkasten aufgestellt waren. Ich bin schon eine Weile hinter einem langsamen PW hinterhergefahren, als ich beschloss diesen auf einer langen Gerade zu überholen. Ich war gerade auf der Gegenspur, als sich vorne ein Mann hinter einer Kamera aufrichtete und auf die Strasse stand. Er winkte mich und einen weiteren PW, der mir gefolgt war, bei einem Parkplatz zur Seite. Ich befürchtete schon das Schlimmste, da ich im Reiseführer über die hohen Geschwindigkeitsbussen in Norwegen gelesen hatte. Der Polizist, ein etwas älterer Mann mit bereits "3 Sternen", kam zu mir ans Fenster und begrüsste mich höflich. Er machte mich darauf aufmerksam, dass ich mit 94 km/h statt den erlaubten 80 km/h unterwegs war. Dann lief er davon und ging zum mir folgenden PW. Nach einer Weile kam er zurück (ich hatte inzwischen die Höhe der Busse bereits im Reiseführer nachgeschlagen...) und erklärte uns, dass 14 km/h zu viel 1500 Norwegische Kronen, also ca. 300 Franken kosten würde. Er riet uns in Zukunft langsamer zu fahren und beliess es bei einer Verwarnung. Ich atmete auf und der Puls liess langsam nach. Wir hatten nochmals Glück gehabt! So fuhren wir, exakt 80 km/h, nach Lillehammer auf den Campingplatz. Nach einer Stärkung machten wir uns auf um Lillehammer zu erkunden. Unser erstes Ziel waren die olympischen Sprungschanzen, die wir zu Fuss (vom See her!) erklommen. Auf der Plattform der 120m-Schanze waren wir ziemlich verschwitzt und erschöpft angekommen. Wir genossen die Aussicht eines Skispringers über die Schanzenanlage und über das Städtchen mit der angrenzenden Umgebung. Auf dem Rückweg ins Zentrum schlotterten uns doch etwas die Knie und wir machten in der Fussgängerzone des Städtchens einen Halt in einem Café. Später gingen wir in ein Restaurant (Pub trifft die Beschreibung jedoch eher...) Znacht essen. Nach einem Verdauungsspaziergang erreichten wir wieder unseren Bus und verbrachten den Rest des Abends beim Kartenspielen in der Abendsonne.


Olympia-Sprungschanze Holmenkollen in Oslo

 

Donnerstag, 20. Juni 2002
Bevor wir weiterfahren konnten, mussten wir erst den Wassertank und den Benzintank füllen sowie unsere Vorräte ergänzen. Darauf fuhr Sibylle bis ins Zentrum von Oslo, wo wir parkierten. Wir spazierten anschliessend vorbei am Rathaus zur Akker Brygge. Wir assen etwas kleines zum Zmittag und genossen das sonnige Wetter. Da wir nicht grosse Lust auf Grossstadt hatten, kurvten wir bald darauf die engen kurvigen Strässchen hinauf zur Olympia-Schanze Holmenkollen. Von dort hatten wir einen schönen Blick über die Stadt und den Oslofjord. Unser nächstes Ziel für heute war Årjäng in Schweden, wo wir Sibylles Arbeitskollegin Jana mit ihrem Mann Kornel, ebenfalls im Wohnmobil unterwegs, auf dem Campingplatz Grinsby treffen. Doch bis dahin dauerte es noch ziemlich. Auf der Ringautobahn um Oslo hatten wir ca. 1 1/2 h Stau bzw. stockender Kolonnenverkehr. Plötzlich hatten wir ein uns wohlbekanntes Wohnmobil vor uns. Es war das ältere Ehepaar, das in Rostock vor uns für die Fährenüberfahrt nach Hanko in der Wartereihe gestanden war! Nach knapp drei Stunden (die norwegischen Blitzkasten verhinderten ein rascheres Vorankommen...) erreichten wir östlich von Årjäng den vereinbarten Campingplatz. Es gab ein grosses Hallo und wir hatten uns an diesem Abend viel über unsere Reiseerlebnisse zu erzählen. Dabei sassen wir unweit des Ufers und hatten immer direkten Blick auf einen See mit vielen Inseln.


Freitag, 21. Juni 2002
Heute hatten wir uns vorgenommen Draisinen zu fahren. Zwischen Årjäng und Bengtsfors gibt es eine stillgelegte Eisenbahnstrecke, wo man mit Schienenvelos über 50 km zurücklegen kann. So mieteten wir zu viert zwei solche Draisinen, wobei eine Person in die Pedalen treten muss und die andere daneben sitzen kann. So fuhren wir durch die Wildnis Schwedens bis zu einem kleinen Dörfchen, wo wir etwas einkaufen konnten. Etwas weiter, traumhaft an einem See gelegen, gleisten wir unsere Fahrzeuge aus und suchten etwas Holz für ein Feuer, worauf wir dann die mitgebrachten Würste braten konnten. Auf unserer etwa zweistündigen Pause hatten wir einen schönen Blick über die bewaldete Landschaft und den See. Auf der Rückfahrt ging es dann auf einem längeren Stück etwas bergauf, so dass die Steigung ziemlich schweisstreibend war. So freute es uns natürlich, dass die letzten Kilometer wieder in einem leichten Gefälle verliefen. Wieder in Årjäng angekommen, spürten wir doch ziemlich deutlich unsere Hinterteile, was nach den über 40 km Fahrt auch nicht sehr verwunderlich war. Doch es war ein schöner Ausflug gewesen. Abends wurden wir von Jana und Kornel mit einem feinen Znacht überrascht. Da die Schweden hier heute Mitsommernacht feierten (oder besser "becherten"...), war einiges los auf dem Campingplatz. So beschenkte uns unser Nachbar nach dem Essen noch mit vier "Lapin Kulta", die wir dankend annahmen. Weiter vorne lud noch ein Handörgeler (vermummt im Moskitonetz) zum Tanz, dem wir neben vielen "sehr lustigen" Schweden auch folgten.


unterwegs auf Draisinen
 


Mittagsrast


Abendstimmung beim Grinsby Camp

 

Samstag, 22. Juni 2002
Heute war der Himmel ziemlich bewölkt und wir führten unsere geplante Kanutour nicht durch. So verbrachten wir den Tag hauptsächlich mit Lesen. Sibylle und ich machten noch einen ausgedehnten Spaziergang auf dem Campingplatzeigenen Wanderweg. Nachmittags hängten wir etwas im und um den Bus und taten zum ersten Mal in diesen Ferien fast gar nichts. Beim Znacht sassen wir wieder mit Jana und Kornel zusammen und schwatzten bis gegen Mitternacht.


auf Elchpirsch...

Sonntag, 23. Juni 2002

Wir hatten beschlossen heute weiter zu fahren. Unser erstes Ziel war Håverud, wo der Dalslandkanal in einem Äquadukt einen Bach mit Wasserfällen überquert. Leider passierte während unserer Anwesenheit kein Schiff diesen Übergang, was bestimmt eindrücklich gewesen wäre. Dafür wurden wir zwischendurch immer wieder von kleinen Regenschauern überrascht. Nach einem Einkaufsstop in Vänersborg fuhren wir zum nahegelegenen Hunneberg, der mit dem nebenan liegenden Halleberg ein auf diesen Tafelbergen liegendes Naturreservat bildet. Gemäss Reiseführer hat es hier eine sehr hohe Elchpopulation und die Wahrscheinlichkeit ein solches Tier in der freien Natur zu sehen liege bei 99%! Nun hatten wir das Pech genau die 1% ohne Elchbegegnung zu treffen! Auf unserer knapp zweistündigen Wanderung durch das Gebiet trafen wir kein einziges Exemplar an. Das trotzdem Elche in der Umgebung waren, konnten wir nur hören. Ziemlich enttäuscht fuhren wir weiter bis nach Göta, wo wir auf dem örtlichen Campingplatz übernachteten.


Sonnenuntergang bei Varberg

Montag, 24. Juni 2002

Für die restlichen Tage unserer Ferien hatten wir uns einen Aufenthalt am Meer vorgestellt. So chauffierte Sibylle uns heute an Göteborg vorbei nach Varberg. Südlich dieses Städtchens fuhren wir auf einen Campingplatz nahe des Meeres. Doch trotz der vier Sterne konnte uns der Platz nicht recht beeindrucken; zwar hatte es eine öffentliche Abwaschmaschine und Radiobeschallung auf dem WC, aber die unzähligen Wohnwagen von "Schöncampern" (frei nach Kornel...) liessen uns etwas enttäuscht sein. Wir lasen etwas an der Sonne und spazierten später dem Strand entlang, wo wir den richtig guten Windsurfern (nichts für mich!) beim Heizen über das Wasser und den Sprüngen (mit Salto!) über die Wellen zuschauten. Auch ein paar Kitesurfer rundeten das Bild ab. Nach dem Znacht spazierten wir entlang der Strandpromenade ins Städtchen Varberg, wo wir eine Glace assen.

 

Dienstag, 25. Juni 2002
Heute fuhren wir nur die kurze Strecke nach Torekov, einem Ort auf einer Halbinsel in den Kattegat. Auf dem Campingplatz assen wir erst etwas und spazierten darauf ins nahe Fischerdörfchen. Wir schlenderten durch die Strassen, vorbei an schönen Häusern und mussten dann plötzlich Schutz vor einem Gewitterregen suchen. Dies taten wir zu unserem Vorteil in einer Konditorei, wo wir auch gleich noch eine Glace schleckten. Zurück auf dem Campingplatz widmeten wir uns unserer Lektüre und spielten gegen Abend noch eine Partie Minigolf.


Nyhavn in Kopenhagen

 

Mittwoch, 26. Juni 2002
Nach dem Zmorge fuhren wir los in Richtung Helsingborg zum Fährenterminal. Eigentlich hätten wir unterwegs noch Einkaufen wollen, doch nach der Autobahn standen wir plötzlich im Fährterminal. Wir lösten ein kombiniertes Ticket Helsingborg-Helsingør und Rødbyhavn-Puttgarden. Auf der kurzen Überfahrt kauften wir ein paar Sachen ein und wechselten die restlichen schwedischen Kronen in dänische. In Dänemark angekommen, fuhren wir entlang der Küstenstrasse bis Nivå, wo wir auf den Zeltplatz eincheckten. Nach kurzer Zeit spazierten wir zum Bahnhof, wobei sich der kürzeste Weg gem. Campingplatzbesitzerin jedoch als ein ziemlicher Indianerschleichpfad durchs Gebüsch entpuppte. Darauf fuhren wir mit dem Zug nach Kopenhagen. Wir spazierten durch die Stadt und schauten uns den Strøget, den Nyhavn, das königliche Schloss und die Meerjungfrau an. Gegen Abend wollten wir Nyhavn etwas kleines Essen, doch die entsprechende Menukarte war nicht sehr reichhaltig. So wählten wir zwei kleinere Menus. Doch ich war beim Anblick meines Tellers erst noch erfreut; grüner Salat mit Croutons, gebratenem Speck und Käse. Da das Ganze aber mit einer sehr geschmacksintensiven Fischsauce garniert war, hatte zur Folge, dass ich rasch ein zweites Bier zum Spülen bestellte. Auch Sibylle hat es nicht viel besser getroffen; ihre Gorgonzola-Brötchen waren auch nicht gerade das Wahre! So gegen neun Uhr kehrten wir mit dem Zug wieder nach Nivå zurück und folgten diesmal der Strasse bis zum Campingplatz zurück.


zu Besuch in Lüneburg

 

Donnerstag, 27. Juni 2002
Der Morgen erwartete uns mit strömendem Regen. So war es uns leicht gefallen unseren letzten Campingplatz in diesen Ferien rasch zu verlassen. Im Ort erledigten wir noch ein paar Einkäufe und fuhren dann in Richtung Süden. Bei Kopenhagen hatten wir einen sehr starken Gewitterregen, sonst kamen wir jedoch gut voran. Kurz vor Rødbyhavn staute sich der Verkehr etwas für die anschliessende Fährüberfahrt. Auf dem Schiff gingen wir dann rasch ins Restaurant, wo wir mangels der erhofften Pølser dann Bockwurst mit Pommes assen. Ab Puttgarden kamen wir wieder rasch voran. Unser heutiges Ziel war Lüneburg, wo wir noch eine Cousine von Rosmaries Mutter und Sibylles Coucousine besuchten. Wir fuhren bis zum vereinbarten Treffpunkt bei einer Tankstelle kurz nach der Autobahnabfahrt, wo wir von Kalle abgeholt wurden. Zu Hause wurden wir herzlich empfangen. Zufälligerweise ist Astrid (Sibylles Coucousine) heute von ihrem zweijährigen Amerikaaufenthalt zurückgekehrt. Beim Znacht hatten wir uns viel zu erzählen. Abends machten wir mit Ursula und Kalle einen Spaziergang durch die schöne Altstadt von Lüneburg. Zwischendurch mussten wir von einem kurzen Platzregen in ein Restaurant "flüchten", wo wir dann einen Coupe assen. Wieder zu Hause plauderten wir noch lange. Es war als ob wir diese Leute nicht erst ein oder zweimal gesehen hätten, sondern fast als würden wir zur Familie gehören. Es war bereits nach Mitternacht als wir (zum ersten Mal seit Wochen unter dem Sternenhimmel!) auf dem Garagenvorplatz im Bus zu Bett gingen.


auch Lüneburg hat einen schiefen Turm!

Freitag, 28. Juni 2002
Schon ist unser letzter Reisetag angebrochen. Nach dem ausgiebigsten Frühstück unserer Reise packten wir langsam unsere Sachen und starteten um halb zehn Uhr. Ursula und Kalle lotsten uns wegen der vielen Einbahnstrassen noch aus der Stadt bis zu einem Parkplatz, wo wir uns schliesslich verabschiedeten. Bald schon waren wir wieder auf der Autobahn und rasten in den Süden. Es war ziemlich viel Verkehr auf der Strasse, so dass es zwischendurch einige Male stockte. Bei Darmstadt mussten wir unsere Fahrt noch für einen Einkaufsstop unterbrechen, da mir am Mittwoch mein Rasierapparat endgültig den Dienst quittiert hatte. Die letzten Kilometer bis Basel gingen ziemlich zügig voran. In Basel übernahm Sibylle dann noch das Steuer bis nach Hause. Wir fuhren gleich nach Othmarsingen, wo wir bei Jakobs zum Znacht eingeladen waren. Nach unserem Start um halb zehn erreichten wir Othmarsingen nach genau neun Stunden genau um halb neun Uhr. Beim Essen hatten wir viel zu erzählen und mit unserem letzten Kilometern nach Hause endeten unsere schönen Ferien doch ziemlich abrupt.

Unsere Route:

Karte Finnland

 

Karte Lofoten

 

Karte Norwegen & Schweden

 

 

Einige Facts:  
Total 6952 km (ohne Fährstrecken!)  
Verbrauch 901 Liter Benzin bleifrei (13.77 Liter auf 100 km)