Kroatien - mit dem Campingbus auf den Kvarner Inseln
25.8.-6.9.2007

 

Samstag, 25.08.2007
Kurz nach vier Uhr in der Früh starteten wir den Campingbus und fuhren los in Richtung Süden. Kurz nach sieben Uhr benützte ich am Zoll in Chiasso wieder die Wohnwagenspur (wie bereits vor drei Jahren) und konnte so ungehindert an den wartenden Autos vorbeifahren. Vor Milano frühstückten wir, so dass wir anschliessend gestärkt Richtung Westen fahren konnten. Bis kurz vor Venedig kamen wir gut vorwärts. Nach einem kleinen Rückstau an einer Zahlstelle (wieso zahlen alle bar? - mit Kreditkarte ginge alles viel schneller...) hatten wir wieder freie Fahrt bis an die slowenische Grenze. Um Triest ist die Verkehrsführung katastrophal! Nach einigem Warten und zweimaligem Wenden fanden wir den richtigen Weg. Das kurze Stück durch Slowenien brachten wir problemlos hinter uns. Nach dem kroatischen Grenzübergang bogen wir gleich ab nach Savudrija, der nördlichsten Halbinsel Kroatiens. Auf dem dortigen Campingplatz beim Leuchtturm richteten wir uns ein und gingen darauf an den nahen Fels- und Kiesstrand, um unser erstes Bad im Meer zu nehmen. Nach dem erfrischenden Eintauchen in der Adria und einem Nickerchen gingen wir zurück zum Camper, genehmigten uns einen Apéro und eine Dusche, und machten uns dann auf zum Znacht. In einem nahe gelegenen Restaurant nahmen wir unser Nachtessen bei der untergehenden Sonne zu uns.

 

Sonntag, 26.08.2007
Da unser Ziel ja eigentlich die Inseln in der Kvarner Bucht sind, fuhren wir heute erst nach Poreč für einen Stadtbummel. Später querten wir das Landesinnere bis nach Draga, wo wir auf dem Campingplatz ein Plätzchen fanden. Zusammen mit hunderten Sonntagsausflüglern aus Rijeka belegten wir den Kiesstrand. wir hatten hier leider das Pech ausgerechnet am Sonntag in der Nähe dieser grösseren Stadt zu sein und viele Leute das Verlangen nach einem Tag am Strand hatten.

Montag, 27.08.2007
Heute verliessen wir das Festland und fuhren mit der Fähre auf die Insel Cres. Wir hatten Glück und mussten nur kurz auf die Überfahrt warten. Auf Cres genossen wir auf einem Bergkamm die Aussicht aufs Meer beidseits der Insel. Darauf fuhren wir bis Osor, wo wir auf dem Campingplatz Bijar einen Platz mit Meersicht fanden. Wir standen zwar im Pinienwald, doch durch die terrassenartige Anordnung war auch uns der Ausblick gegönnt. Nach dem Installieren gingen wir baden. Der Strand war hier z.T. ziemlich felsig und wir waren froh um unsere Luftmatratzen. Aus Anlass unseres zweijährigen Hochzeitstages gingen wir heute zum Essen nach Osor. Im kleinen Dörfchen fanden wir ein gemütliches Beizli, wo wir uns eine feine Pizza genehmigten.

 

Dienstag, 28.08.2007
Heute entdeckten wir beim Campingplatz ein Stück Kiesstrand, wo wir uns niederliessen. Die Bucht eignet sich hervorragend zum Schnorcheln, was wir heute ausgiebig nützten. Wir sahen hunderte Fische und auch einiges anderes Meeresgetier. Der Tag verging rasch und wir beendeten ihn mit einem feinen Znacht vom Grill.

Mittwoch, 29.08.2007
Nachdem es heute beim Zmorge noch absolut windstill war, begann es kurz darauf zu winden. Ich lud mein Surfmaterial ab und bereitete alles vor. Nachdem ich alles im Wasser hatte, versuchte ich loszufahren. Ich war mit diesem Brett noch nie gefahren und es war kleinvolumiger als meine bisherigen Bretter. Zu Beginn hatte ich ziemlich Mühe. Ich war einfach zu schwer und zu wenig versiert für dieses Brett. Schlussendlich gelang es mir dann doch, hatte aber trotzdem meine Mühe. Durch meine Surfversuche war ich gegen Abend so hungrig, dass wir uns zum ersten Mal in unserem "Camper-Leben" Raclette machten. Wir genossen das Znacht bei angenehmen Temperaturen und noch immer in den Badehosen.

Donnerstag, 30.08.2007
Nach drei Nächten verliessen wir den angenehmen Platz in Osor und fuhren über die Drehbrücke auf die Insel Lošinj. In Mali Lošinj kauften wir noch ein und suchten uns dann auf dem Camping Cikat im gleichen Ort einen Stellplatz. Wir fanden gleich einen kleinen aber ideal gelegenen Platz mit direktem Blick aufs Meer. Nach einem Imbiss verlagerten wir uns an den Kiesstrand und genossen Sonne und Meer. Nach einigen Stunden gönnten wir uns eine Dusche und fuhren später mit dem Velo entlang der Küste in das Städtchen Mali Lošinj. In einem Beizli entlang des Hafenbeckens genossen wir eine Pizza. Nachdem wir satt waren und auch noch eine Glace vertilgt hatten, machten wir uns auf den Rückweg.

Freitag, 31.08.2007
Ein starker Sturm mit Regen wehte uns am Morgen aus dem Schlaf auf. Nach dem Morgenessen wurde es noch heftiger und ein Hagelschauer ging über uns nieder. Und die Hagelkörner wurden immer grösser. Zum Schluss prasselten Eismocken mit 3 1/2 cm Durchmesser zu Boden. Eines dieser Geschosse zertrümmerte gleich unsere Dachluke. Sonst blieb aber alles ganz. Als es zwischendurch etwas aufklarte, kletterte ich aufs Dach und sichtete den Schaden. Mit einem Stück Plastik aus einer Pet-Flasche und einem speziellen Caravan-Kleber eines Campingnachbars, konnte ich das Loch wasserdicht abkleben. Nachmittags ging ich etwas joggen, wobei mich Sibylle mit dem Velo begleitete. Nach einem erfrischenden Bad im Meer und einer heissen Dusche gingen wir einen Kaffe trinken. Den Rest des Tages verbrachten wir mit Lesen.

Samstag, 1.9.2007
Heute war wieder schönes Wetter. Wir verliessen den Campingplatz und fuhren nach Norden. Bei Osor wechselten wir wieder auf die Insel Cres. In Merag standen wir an für die Fähren nach Valbiska auf der Insel Krk. Es standen schon eine ganze Reihe Autos da, doch konnten wir trotzdem noch fast als letzte auf die nächste Fähre verladen. Auf der Insel Krk angekommen, steuerten wir die Ortschaft Punat und den dortigen Campingplatz Pila an. Nach einem Imbiss gingen wir ans Meer, das direkt beim Campingplatz, jedoch nur über einen "Beton-Strand" erreichbar ist. Nach dem Znacht spazierten wir noch für eine Glace ins Dorfzentrum, wo wegen der vielen Touristen noch viele Restaurants, Bars und Verkaufsstände geöffnet hatten.

 

Sonntag, 02.09.2007
Heute fuhren wir mit dem Velo auf die andere Seite der Bucht von Punat, wo wir am Strand den Windsurfcracks zuschauten, die bei Starkwind über das Wasser heizten. Weiter vorne ist der Topspot der Wakeboarder Kroatiens mit einem Lift und etlichen Schanzen. Leider fuhren nur zwei Typen im Kreis herum ohne auch nur etwas Spezielles zu bieten. Am Nachmittag spazierten wir an einen schönen Kiesstrand, einige Minuten vom Campingplatz entfernt. Abends gingen wir in ein Restaurant im Zentrum essen.

 

Montag, 03.09.2007
Morgens packten wir unsere sieben Sachen und fuhren in den Osten der Insel nach Baška. Mit viel Glück erreichten wir dort gerade noch die Fähre nach Rab. Das Schiff ist ziemlich klein und fährt auch nicht sehr häufig. Nach ca. einer Stunde erreichten wir die nächste Insel. Unterwegs hatten wir eine tolle Aussicht auf die verschiedenen, an dieser Stelle vollkommen kahlen Inseln. Auf Rab fuhren wir nach Banjol (direkt beim Städtchen Rab). Auf dem Camping Padova III fanden wir einen sensationellen Stellplatz auf dem Hügel mit Meersicht. Wegen der steilen Zufahrt können dort nur PW's und kleine Campingbusse zufahren. Wir genossen erst einmal das Panorama mit Sicht auf verschiedenste Inseln. Am Nachmittag gingen wir an den Strand und genossen unter anderem eine ausgedehnte Schnorcheltour um eine kleine vorgelagerte Insel. Zum Znacht grillten wir und genossen das Essen zum Sonnenuntergang. Den Rest des Abends verbrachten wir mit Spielen.

 

Dienstag, 04.09.2007
Nichts hatte darauf hingedeutet, dass uns mitten in der Nacht ein heftiger Sturm weckte. Ich sammelte die Kleider und Tücher von der Wäscheleine ein und rettete noch einiges mehr in den Bus. Am frühen Morgen legte der Sturm noch einen Zacken zu und ich räumte alle unsere Sachen unter oder ins Auto. Neben Wind und Regen war auch die Temperatur um fast fünfzehn Grad tiefer als noch am Vortag. Wir verbrachten den Vormittag mit Lesen und Spielen im Bus. Im späteren Nachmittag spazierten wir entlang der Strandpromenade ins Städtchen Rab. Wir schlenderten durch die Gassen und genossen die schöne Aussicht (die Sonne blinzelte vereinzelt wieder hervor...) über die schön restaurierte Altstadt und die Küsten ringsum. Zum Znacht kehrten wir in einer Pizzeria ein. Bei unserer Rückkehr zum Bus wehte noch immer ein heftiger Wind, doch deutlich schwächer als der Sturm in der Nacht zuvor. Trotzdem waren ein paar Kleider, die ich auswusch und an die Wäscheleine hängte, in nur knapp zwei Stunden trocken.

Mittwoch, 05.09.2007
Nach einer weiteren windigen Nacht packten wir unsere Sachen zusammen und fuhren an die Südspitze der Insel Rab, nach Mišnjak. Von dort gelangten wir mit der Fähre in einer kurzen Überfahrt zurück ans Festland. Das Wetter war auch heute nicht überragend, doch schien immer wieder die Sonne. Wir fuhren dann weiter nach Norden. Auf der Fahrt begleitete uns eine sensationelle Aussicht auf die Inseln in der Kvaerner Bucht, die auf dieser Seite total kahl waren und meist nur purer Fels zeigten. In Senj bogen wir von der Hauptstrasse ab und erklommen in vielen Kurven den Vratnik-Pass. Unser heutiges Ziel waren die Plitvicer Seen. Auf dem Weg in diesen Nationalpark durchquerten wir ein Gebiet, wo viele Häuser vom Krieg her zerschossen und niedergebrannt wurden. Teilweise sieht man noch heute Fassaden mit lauter Einschusslöchern und viele Ruinen. Der grösste Teil der Gebäude wurde aber wieder aufgebaut oder es wurden neben den Überresten der alten Siedlungen einfach neue Häuser gebaut. Mit der Fahrt ins Innenland sank die Temperatur rapid. Dazu kam noch ein heftiger Gewitterregen mit teilweisem Hagelschauer. Da aber das Wetter plötzlich wieder aufklarte, entschlossen wir uns trotzdem zu einer Wanderung im grossen Nationalpark. Mit einem Bus (Unimog mit Anhänger) fuhren wir an einen der oberen Seen. Durch das Bilden ständig neuer Wasserläufe über die Felsen, lag ein See am anderen mit den unterschiedlichsten Wasserniveaus. Im glasklaren Wasser wimmelte es von Fischen. Zwischen den verschiedenen Seen rauschte das Wasser über z.T. hohe Wasserfälle über die Felsen. Die ganze Landschaft ist sehr speziell und hat uns gut gefallen. Zum Schluss konnten wir mit einem Solarboot wieder an die andere Talseite zurückfahren. Gerade ausserhalb des Parkes konnten wir in den Campingplatz Korana einchecken. Hier fährt man einfach durch ein Eingangsportal, händigt den Pass aus und kann dann stehen, wo man will. Es ist ein Platz, wo viele Reisende wahrscheinlich nur einzelne oder wenige Nächte bleiben. Abends wurde es wieder ziemlich kalt und das eine oder andere Gewitter zog noch über uns hinweg.

Donnerstag, 06.09.2007
Nach einer recht kühlen Nacht, am Morgen hatten wir gerade noch 6°C Aussentemperatur, war der ganze Himmel und die Umgebung in dichten Wolken- und Nebelschwaden verhangen und es nieselte permanent. Eigentlich hätten wir heute noch einen zweiten Tag im Nationalpark mit einer Wanderung verbringen wollen und dann in Richtung Slowenien fahren wollen. Unsere Reisepläne sahen noch eine Nacht in Slowenien und eine Nacht in Österreich vor. Doch das missliche Wetter und die negativen Wetteraussichten mit Schnee bis in ziemlich tiefe Lagen (wir hatten die Sommerpneus montiert...), liessen in uns die Entscheidung wachsen, unsere Ferien hier abzubrechen und auf direktem Weg zurück nach Hause zu fahren. So kurvten wir durch die Hügel um den Park nach Norden, kauften unterwegs noch Käse und Honig ein und fuhren schon bald wieder in Richtung Rijeka. Nach einer Mittagspause in Slowenien kamen wir gut vorwärts bis nach Triest, wo das Verkehrsaufkommen bis Mailand so gross war, dass wir immer wieder stockenden Kolonnenverkehr oder gar Stau hatten. Vor dem Eindunkeln gingen wir noch essen und fuhren dann den Rest nach Hause, wo wir gegen halb zwei Uhr Nachts ankamen.

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