Korsika
26.08.-10.09.2010

 

Donnerstag, 26.08.2010
Wir hatten heute noch gearbeitet und nach einem ausgedehnten Vorabendschlaf fuhren Sibylle & ich  mit dem Bus nach Othmarsingen, wo wir den gemieteten Wohnwagen meiner Schwiegereltern Rosmarie & Max ankuppelten. So machten wir uns mit dem ziemlich ungewöhnlichen Gespann aus Campingbus und Wohnwagen in Richtung Süden auf - Korsika wartet auf uns!

 

Freitag, 27.08.2010
Nach einer problemlosen Fahrt erreichten wir gegen fünf Uhr Genua. Da das Tor zum Hafen erst um sechs Uhr öffnet, mussten wir in einer längeren Kolonne vor dem Hafen rund eine Stunde warten. Nach dem Einchecken mussten wir nochmals warten bis wir gegen acht Uhr auf die Fähre "Moby Freedom" verladen konnten. Dies ging auch mit Wohnwagen problemlos; beim Heck links hineinfahren und ganz am Bug des Schiffes eine 180°-Kurve und schon standen wir am richtigen Ort und in der richtigen Fahrrichtung zum Entladen. Ein paar Minuten vor der offiziellen Zeit hiess es "Leinen los!" und wir fuhren aus dem Hafen Genua bei sehr verhangenem Himmel. Leider fanden wir keinen Platz mehr auf Deck (die wenigen Sitzgelegenheiten waren sehr schnell besetzt!), so dass wir im grossen Salon Platz nahmen. Je näher wir  Korsika kamen, je besser wurde das Wetter. Nach der Einfahrt in den Hafen Bastia konnten wir schnell von der Fähre fahren und folgten gleich der Hauptstrasse in südlicher Richtung. Weshalb die Strasseningenieure die Unterführungen in Bastia nur 2,6 Meter hoch bauten, weiss wohl auch niemand. So mussten wir insgesamt zweimal kurz von der Hauptstrecke abzweigen um gleich nach der Unterführung da wieder einzumünden. Wir kamen schnell vorwärts und bogen in Saint-Lucie-de-Porto-Vecchio in östlicher Richtung nach Pinarello ab. Nach einigen Kilometern erreichten wir den Campingplatz California, der allerdings noch ziemlich voll war. Obwohl noch einige Tage Hauptsaison ist, fanden wir einen Platz für Wohnwagen und Bus. Nach dem ersten Einrichten spazierten wir zum Strand in einer sehr schönen Bucht mit absolut klarem Wasser und sehr feinem Sandstrand. Wir erholten uns hier bei einem erfrischenden Bad von der Anreise. Abends genehmigten wir uns in der Pizzeria des Campingplatzes eine feine Pizza zum Auftakt unserer Korsika-Ferien. Danach legten wir uns schon sehr bald schlafen um den verpassten Schlaf der letzten Nacht zumindest ein bisschen aufzuholen.

 


Genuesen-Turm bei Pinarello

 

Samstag, 28.08.2010
Nach dem Frühstück mit frischen Baguettes genossen wir heute das Strandleben mit Baden, Schnorcheln und Beachball spielen. Nach einem "anstrengenden" Tag genehmigten wir uns einen Apéro bevor wir den Gasgrill in Position brachten und einige gute Fleischstücke in die Hitze legten.

 


Sibylle & Rosmarie

 


Max & Philipp

 

 

Sonntag, 29.08.2010
Auch den heutigen Tag verbrachten wir am Strand. Nachdem ich alles Surfmaterial zusammengebaut und zum Strand getragen hatte, brach schon nach kurzer Zeit der Mastfuss. Somit war Surfen für heute auch erledigt ;-(. Gegen Abend fuhren wir dafür mit den Velos nach Pinarello um neben der körperlichen Aktivität auch einige kleine Dinge einzukaufen.

 

 

 

 

Montag, 30.08.2010
Ein weiterer Strandtag stand auf unserem Programm. Nachmittags wanderten Sibylle und ich entlang des Strandes zum Genuesenturm auf der kleinen vorgelagerten Insel. Wir wateten durch das ungefähr bauchtiefe Wasser zur Insel, worauf ich dann alleine zum Turm hinaufstieg. Von oben hatte ich eine schöne Aussicht über den Golf von Pinarello zu den Bergen im Inselinnern Korsikas. Nach unserer Rückkehr waren wir ziemlich hungrig, so dass wir uns schon bald zu einem gemütlichen Racletteplausch vorbereiteten.

 

 

 

 


Golf von Pinarello

 

 

Dienstag, 31.08.2010
weiterer Strandtag...

 

 

Mittwoch, 01.09.2010
Nach dem Zmorge besorgten die Frauen den Abwasch. Max und ich räumten in der Zeit alles zusammen und verstauten alles reisefertig. Nach dem Bezahlen hängten wir den Wohnwagen an und fuhren los. In Porto Vecchio komplettierten wir in einem grossen Einkaufszentrum unsere Vorräte und fuhren dann weiter nach Bonifacio zum Camping des Iles. Unterwegs genossen wir noch den Blick von den Kreideklippen auf die Altstadt von Bonifacio. Nach dem Einrichten, einem kurzen Imbiss und einem Nickerchen radelten Sibylle und ich hinunter ans Meer. An einer schönen Bucht mit vielen Booten genossen wir ein Bad. Zurück auf dem Campingplatz duschten wir und bereiteten uns vor auf den heutigen Abendausflug ins schöne Städtchen Bonifacio. Dort angekommen genossen wir in einem Beizli erst einmal eine Erfrischung und schlenderten dann entlang des Hafenbeckens. Unzählige Segelschiffe und Motorjachten lagen da vertäut. Einige ganz grosse Jachten waren ebenfalls vertreten. Sibylle und ich stiegen dann hinauf in die Altstadt (Haute Ville) und sahen uns die schöne Aussicht und die engen Gassen an. Später genossen wir alle zusammen in einem Restaurant direkt am Hafenbecken eine feine Pizza. Hier läuft immer etwas; Schiffe kommen und gehen.

 


Kreidefelsen bei Bonifacio

 

 


natürlicher Hafen von Bonifacio

 

 


Bonifacio by Night

 


Kapelle in Bonifacio (im Hintergrund die Insel Sardinien)

 

Donnerstag, 02.09.2010
Nach dem Morgenessen fuhren wir erneut nach Bonifacio, wo wir Tickets für eine Bootsfahrt zu den Lavezzi Inseln kauften. Auf dieser Tour machten wir erst einen Abstecher in die Grotte Sdragonatto und fuhren dann auf die zu Korsika gehörende Lavezzi Insel im gleichnamigen Archipel. Die Inselgruppe liegt zwischen Korsika und Sardinien und ist der südlichste Punkt Frankreichs in Europa. Auf dieser unter Naturschutz liegenden Insel spazierten wir zu einem schönen Sandstrand zwischen vielen eindrücklichen Granitfelsen mit glasklarem Wasser. Neben dem Baden genossen wir vor allem das Schnorcheln hier. Die Sicht unter Wasser war sensationell klar und wir entdeckten sehr viele Fische. Die eindrückliche Landschaft lud einen förmlich ein um zu fotografieren. Doch mit der Zeit war der Besucherandrang doch ziemlich gross und am Strand wurde es schon bald ein bisschen eng.

 


Zitadelle von Bonifacio

 

 


Luxusjacht vor Bonifacio

 


Ile Lavezzi

 

 

 

 

 

Auf der Rückfahrt fuhren wir an der Ile Cavallo entlang, die nur für Superreiche reserviert ist. Bevor wir in den natürlichen Hafen einfuhren konnten wir die Stadt Bonifacio noch auf den eindrücklichen Kreidefelsen vom Meer her bestaunen. Nach unserer Rückkehr stärkten wir uns erst einmal mit einem feinen Coupe. Auf der Rückfahrt machte ich noch einen Abstecher in einen Surfshop, wo das zugegebenermassen etwas veraltete Teil nicht mehr erhältlich war. Ich erhielt aber kostenlos zwei Edelstahlunterlagsscheiben, so dass ich einen anderen Mastfuss, den ich mit dabei hatte, auf dem Brett montieren konnte.

 

 


Haute ville (Altstadt) von Bonifacio

 

 


Luxusjacht im Hafen von Bonifacio
(wäre momentan zu verkaufen: Länge 59.31 Meter, Baujahr 2009, 3600 PS, Preis: 44'500'00 €uro)

 

 

Freitag, 03.09.2010
Frisch gestärkt mit dem Zmorge im Bauch packten wir unsere Ware ein und fuhren weiter in Richtung Sartène und nach Porto Pollo. Wir kannten den Campingplatz "U Cassedu" bereits von unserer letzten Korsika-Reise (bzw. ich noch von früher, da hiess er aber noch "Alfonsi"). Nach dem Einchecken und Einrichten spazierten wir zum schönen Sandstrand und badeten. Der Wind und die gute Lage liessen mich jedoch rasch zurückkehren und meine Surfausrüstung an den Strand tragen. So verbrachte ich längere Zeit draussen auf dem Meer. Es war dann auch kein Wunder, dass wir abends Hunger hatten und uns auf ein feines Stück Fleisch vom Grill freuten.

 


Blick auf die Roccapina-Bucht mit dem Roccapina-Löwen

 

 

Samstag, 04.09.2010
Heute unternahmen Sibylle, Max und ich eine Velotour in Richtung Torre Campanella. Da dieser Weg aber nur für Mountainbikes geeignet ist, kehrten wir bald schon wieder um. Unser "Nachmittagsprogramm" sah wieder gleich aus wie am Vortag: Baden, Surfen, Schnorcheln. Abends gingen wir ins nahe Dorf Porto Pollo essen.

 


nach ein paar rasanten Fahrten gehts zurück an den Strand

 

 

Sonntag, 05.09.2010
Heute morgen fuhr ich alleine zum Torre Campanella und erreichte diesen schliesslich auf dem sehr unebenen Weg mit einem kleinen Abstecher zu Fuss. Vom Fusse des Turms hat man eine schöne Aussicht über die Baia Cupabia. Das Nachmittagsprogramm war wieder indentisch. Abends genehmigten wir uns dann ein feines Raclette.

 


Blick auf die Baia Cupabia (mit einem riesigen 3-Master Segelschiff)

 


Torre Campanella

 

 

 


Raclette-Genuss

 

 

Montag, 06.09.2010
Unser heutiges Veloziel war Stiliccione, von wo wir dann zu dritt über die "Höger" (deutsch: Hügel/Berge) wieder zurück nach Porto Pollo fuhren. Diese Tour war ziemlich schweisstreibend, so dass wir uns am Strassenrand an einem wilden Feigenbaum verpflegten. Bei einer dummen Bewegung beim Feigen Pflücken renkte ich mir beinahe die Schulter aus und liess diesen Nachmittag deshalb das Surfen bleiben. Schnorcheln lag aber trotz den Schmerzen drin und ich entdeckte einen Tintenfisch, den wir ganz nah vor uns lange beobachten konnten. Neben den "normalen" Fischen war dies eine willkommene Abwechslung.

 


für einen war die Bergfahrt locker - keine Wunder dank Elektrohilfsantrieb...

 

 

Dienstag, 07.09.2010
Heute morgen fuhr ich wieder alleine mit dem Bike los. Mein Ziel war eine kleine Strasse durch das Hinterland bei Porto Pollo, die ca. 2 Kilometer oberhalb von Filitosa (berühmte prähistorische Fundstätte) wieder auf eine geteerte Strasse führte. In einem Café beim Eingang zum Museum in Filitosa erfrischte ich mich mit einer Cola und radelte dann zurück nach Porto Pollo. Auch Max und Sibylle gingen Velo fahren, wobei Max noch einen Platten einfing. Diesen reparierte ich kurzum, da schon bald unsere bewährte Nachmittagsbeschäftigung anstand. Der Wind war heute um einiges stärker als die letzten Tage, weshalb meine Kräfte zum Surfen auch etwas eher nachliessen ;-) Bei einem anschliessenden Schläfchen am Strand wurde ich plötzlich durch drei Löschflugzeuge geweckt, die unterwegs zu einem Waldbrand hinter einem nahe gelegenen Berg waren. Immer wieder konnten wir die Flugzeuge von weitem sehen. Beim Nachtessen flogen dann plötzlich zwei Flugzeuge sehr tief direkt über uns und füllten in der Bucht vor dem Campingplatz mit Meerwasser ihre riesigen Tanks auf.

 

 

 

Mittwoch, 08.09.2010
Entgegen unserer ursprünglichen Absicht hatten wir uns entschlossen durch das Inselinnere zurück nach Bastia zu fahren. Erst kurvten wir heute durch die Berge in Richtung Ajaccio und von da über den Vizzavona-Pass nach Corte. Durch ein enges Strässchen erreichten wir den Campingplatz "U Sognu" am Ortsrand von Corte, direkt beim Eingang zum Restonica-Tal. Max und ich liessen es uns nicht nehmen noch eine kurze Velotour ins landschaftlich sehr schöne Restonica-Tal zu unternehmen. Gegen Abend spazierten wir dann nach Corte, wo Sibylle und ich den bekannten Aussichtspunkt unterhalb der Zitadelle erklommen. Bei einem Bier und später mit einer feinen Pizza stärkten wir uns für den Rückweg zum nahen Campingplatz.

 


Bergdorf Serragio

 


im Restonica-Tal

 

 


auch auf Korsika gibt's Jeepfahrer (in Corte)

 


Zitadelle von Corte

 


Altstadt von Corte

 

 

Donnerstag, 09.09.2010
Heute war leider bereits die Heimreise angesagt. Nach dem Zmorge kauften wir noch ein paar Dinge ein und fuhren dann nach Bastia. Das Einschiffen, diesmal auf die "Moby Wonder", war sehr unkompliziert und ging auch entsprechend schnell. Auch hier waren die Sitzgelegenheiten auf Deck rasch besetzt, so dass ich im Wohnwagen unsere Stühle holte. So konnten wir etwa die Hälfte der Überfahrt auf Deck geniessen. Dann wurde es ziemlich stürmisch, das Schiff schwankte und manchmal wehte der Wind die Gischt bis hinauf an den Schiffskamin! Gegen Abend erreichten wir Genua, wo wir schon bald die Fähre verlassen konnten und die Steigungen des Apennin in Angriff nahmen. Entweder hat sich der Bus während den Ferien an den Wohnwagen gewöhnt oder mein rechter Fuss war etwas schwerer als sonst - wir kamen auf jeden Fall sehr schnell vorwärts und nach nur 2 1/2 Stunden standen wir bereits an der Schweizer Grenze in Chiasso. Die Heimfahrt war problemlos, auch wenn ich keine grosse Unterhaltung von meinen Mitreisenden erwarten durfte. Mitten in der Nacht erreichten wir dann Othmarsingen, wo wir Rosmarie & Max aussteigen liessen und den Wohnwagen parkierten. Ein paar Minuten später waren dann auch wir zu Hause und wechselten rasch von den Autositzen ins Bett. Wir genossen zwei schöne Ferienwochen bei prächtigem Wetter (kein Regen!) auf dieser schönen Mittelmeerinsel.

 


kurz vor unserer Heimreise - schwarze Wolken!

 

unsere Route:

 

ein paar Zahlen:

  • gefahrene Strecke: 1'389 km

  • verbrauchtes Benzin: 224 Liter

  • Verbrauch pro 100 km: ca. 17 Liter

  • Reisekosten: ca. 1'300.00 CHF/Person