Sonntag, 10.
Juni 2012
Am Sonntagmorgen
sind wir zusammen mit Gaby und Martin losgefahren, das Auto voll gepackt mit Kinderwagen und Gepäck. Wir
kamen gut vorwärts bis kurz vor Avignon, wo es unserer jüngsten
Reiseteilnehmerin verleidet war. In Avignon hatte ich das
Hotel "La Ferme" auf der Île de la
Barthelasse gebucht. Die Unterkunft ist ruhig gelegen und mit dem Auto brauchten
wir nur ein paar Minuten ins Zentrum von Avignon. Wir spazierten dort entlang
der Rhone zur bekannten Brücke "Pont d'Avignon". Anschliessend genossen wir in
der Innenstadt beim "Palais de papes" ein feines Nachtessen. Zur weiteren
Erkundung waren wir nach der Autofahrt zu müde, so dass wir gesättigt zum Hotel
zurück kehrten. Dort genossen wir unter den grossen Platanen im Hof des Hotels
noch ein feines Feierabend-Bier.
Le Pont d'Avignon
Le Palais de papes
Montag, 11.
Juni 2012
Nach einer ziemlich ruhigen Nacht (nur
Anna machte leider bereits früh Tagwacht...) und einem ausgedehnten Frühstück
fuhren wir unsere zweite Fahretappe nach Castelnaudary, wo wir uns erst in einem
Supermarkt mit Lebensmitteln für die nächsten Tage ausrüsteten. Bei der
Schiffsvermietung übernahmen wir dann das Boot. Wir wurden kurz eingeführt (eine
Probefahrt war nicht nötig) und konnten bald sämtliches Gepäck und die
Lebensmittel an Bord verstauen. Dies machten wir wohlgemerkt bei schönstem
Wetter in praller Sonne. So hatten wir uns unsere Ferien vorgestellt. Doch nach
und nach zogen Wolken auf. Wir fuhren los im Bassin de Castelnaudary in Richtung
Südwesten, wo gleich die erste vierstufige Schleusentreppe auf uns wartete.
Martin übernahm als erstes das Steuer und schaffte die Einfahrt auch ziemlich
souverän. Während Sibylle auf Anna aufpasste, übernahmen Gaby und ich die Taue.
Plötzlich begann es zu tropfen und innert kürzester Zeit waren wir in einem
starken Gewitter mit ausgiebigem Platzregen. Dementsprechend nass waren wir
schon nach kurzem. Wir fuhren dann nur noch ein kurzes Stück und banden dann
unser Schiff am Ufer an zwei Bäumen an, wo wir trockene Kleider anzogen.
Anschliessend
stiessen wir auf unseren ersten Tag auf dem Schiff an. Das Nachtessen mussten wir
leider in der Kabine essen, da es draussen noch immer nass und kühl war.
erster Übernachtungsort bei Castelnaudary
Dienstag, 12. Juni 2012
Glücklicherweise hatte sich das Wetter heute
leicht gebessert. Wir hatten Sonne und konnten die Fahrt auf dem Canal du Midi
geniessen. Am Nachmittag vertäuten wir unser Boot in der Nähe des Dorfes
Villesèquelande und machten einen Spaziergang ins Dörfchen. Es war ein kleines
verschlafenes Nest mit einem schönen alten Dorfkern. Auf dem Rückweg verregnete
es uns prompt, so dass wir leider den Rest des Tages wieder im Schiff verbringen
mussten.
schöner Bootsanlegeplatz
Mittwoch, 13. Juni 2012
Heute war das schöne Wetter endgültig
eingetroffen. Wir fuhren die paar Kilometer bis nach
Carcassonne, unterbrochen
durch ein paar Schleusen und die Mittagspause der Schleusenwärter, die wir rasch
für einen kurzen Grillplausch nutzten. In Carcassonne parkten wir im Hafen und
meldeten uns auf dem Hafenbüro. Nach einer Stärkung erkundeten wir die Stadt.
Den Besuch der berühmten "Cité" (Altstadt) behielten wir uns aber für den Donnerstag auf.
Abends gingen wir in einem Restaurant auswärts essen.
Verpflegung im Hafen von Carcassonne
Donnerstag, 14. Juni 2012
Beim strahlend blauem Himmel machten wir uns
heute auf für einen Besuch der mittelalterlichen Cité von
Carcassonne, die
schön auf einem Hügel liegt, umgeben von hohen Stadtmauern.
Porte de Narbonnaise
die Burg
Château Comtal und Port d'Aude
Gestärkt durch ein feines Raclette machten wir uns im späteren Nachmittag weiter auf in Richtung Osten. Wir unterquerten die sehr niedrige Brücke nach der Schleuse vom Hafenbecken und fuhren weiter auf dem Kanal. Gleich unterhalb der Schleuse von Villedubert legten wir für die Übernachtung an.
während die "Grossen" eine Dusche
bevorzugten, genoss Anna sichtlich das Bad auf Deck.
Freitag, 15. Juni 2012
Heute tuckerten wir weiter und überquerten
zwei Aquädukte, einer davon der "Pont-Canal d'Orbiel 1686". In Trèbes legten wir
an und stockten nach einem "Spaziergang" zum Einkaufszentrum unsere Vorräte auf.
Da das Einkaufszentrum leicht ausserhalb lag, kehrten wir nach der Rückkehr "zur
Regeneration" noch in einem Beizli ein. Später fuhren wir weiter bis nach
Marseillette, wo wir übernachteten.
Restaurant direkt am Kanal mit Blick auf
unser Boot
Schleuse bei Trèbes mit Restaurant in alter
Mühle
nach Trèbes folgt ein sehr schöner Abschnitt
des Canal du Midi
Samstag, 16. Juni 2012
Für heute war unsere letzte Etappe Richtung
Osten geplant. Bis wir losfuhren war schon bald Mittagszeit und wir durften vor
der nächsten Schleuse warten. Es war heute sehr heiss und wir waren froh, dass
wir zwei Sonnenschirme und kaltes Bier mit dabei hatten. Später machten wir in
La Redorte einen Kaffee-Halt, wobei wir uns auch gleich noch einen Coupe
genehmigten. Nun fuhren wir noch die restlichen Kilometer bis nach Homps. Wir
konnten im dortigen Hafen festmachen wo wir wollten, da "unsere" Vermietfirma
dort eine Basis hat. Gegen Abend gingen wir noch ein paar kleine Dinge einkaufen
und Martin stapelte einige Kisten Wein für seinen persönlichen Weinkeller
zuhause in unserem Schiff auf. Selbstverständlich halfen wir ihm vor dem Kauf
auch mit degustieren. Abends grillierten wir auf dem Schiff und genossen die
Hafenatmosphäre.
Warten an der prallen Sonne bis die
Mittagszeit vorbei ist.
enger Durchgang - aber es passt!
Sonntag, 17. Juni 2012
Nach einer morgendlichen Joggingrunde
verliessen wir den Hafen von Homps wieder und fuhren diesmal den Kanal aufwärts. Nun
hatten wir von unten in die Schleusen zu fahren und mussten die Taue von unten
um die Poller werfen. Je nach Höhe der Schleuse war das nicht immer ganz
einfach, so dass wir öfters mal die in die Schleusenmauer eingelassene Leiter
benützten. Zudem mussten wir das Schiff manchmal ganz ordentlich halten, da das
Wasser auf uns zuschoss.
der Épanchoir d'Argentouble
(ein Überlaufswehr, das bei Hochwasser Wasser aus dem Kanal in das gleichnamige
Flüsschen ableitet. 11 Bögen überbrücken das Wehr. 200 Meter weiter überquerten
wir auf einem Aquädukt das Flüsschen Argentdouble.
ein etwas grösserer Kahn steht quer im
Kanal...
"Pont-Canal d'Orbiel 1686"
Kurz nach Trèbes fanden wir eine gemütliche Stelle, wo wir für die Nacht unser Schiff vertäuten und einen gemütlichen Abend genossen.
Montag, 18. Juni 2012
Heute tuckerten wir gemütlich weiter. Kurz
vor Carcassonne hatten wir an der Schleuse von Fresquel die Mittagspause
abzuwarten. In Carcassonne kauften wir ein paar kleine Dinge ein und genehmigten
uns eine Glace.
Écluse du Fresquel
Seit Carcassonne hatten wir wieder weniger Schiffsverkehr auf dem Kanal. Wir passierten einige malerische Schleusen. Ebenso malerisch war der Sonnenuntergang bei der Schleuse von Lalande bei Pezens über dem Kanal.
Abendstimmung auf dem Canal du Midi
Dienstag, 19. Juni 2012
Heute war leider ziemlich bedecktes Wetter.
Wir liessen uns Zeit und fuhren gemütlich Richtung Westen. Vor Villepinte
erreichten uns die ersten Regentropfen, worauf wir in der Nähe der Ortschaft
unser Boot fest machten und den Rest des Nachmittags mit Lesen und Spielen
verbrachten. Zwischendurch regnete es ziemlich heftig, rechtzeitig zum
Nachtessen kam dann aber wieder die Sonne.
Mittwoch, 20. Juni 2012
Heute war wieder strahlend blauer Himmel. Bei
allerschönstem Wetter genossen wir nochmals einen ganzen Tag unterwegs auf dem
Boot. Wir passierten noch etliche Schleusen, zu guter letzt auch noch die
vierstufige Schleuse von Castelnaudary, die wir zu Beginn in einem Gewitterregen
kennen gelernt hatten.
schönstes Wetter beim Schleusen
In Castelnaudary durchquerten wir "le grand basin" und besichtigten noch einen Teil des Städtchens. Es war aber so heiss, dass wir uns rasch unter die grossen Platanen in ein Strassencafé verzogen und uns ein kühles Bier genehmigten. Eigentlich wollten wir am letzten Abend auf dem Schiff nochmals auswärts essen gehen, doch das Wetter rief gerade dazu auf noch einmal den Grill in Betrieb zu nehmen. So kauften wir einiges an Fleisch und genossen unseren letzten Abend an Bord etwas ausserhalb von Castelnaudary.
Donnerstag, 21.06.2012
Wir standen früher als sonst auf, da wir
heute unsere Sachen packen und das Schiff putzen mussten. Beim Zmorge
beobachteten wir einige der hier ansässigen Fremdenlegionäre beim Joggen. Als
wir alles fertig verpackt hatten, tuckerten wir zurück zur Bootsbasis. Die
Rückgabe war absolut problemlos. Wir holten unsere Autos, die wir unter Bäumen
auf dem Parkplatz der Basis geparkt hatten. Diese Bäume waren während unserer
Abwesenheit wohl von zahlreichen Vögeln als Toilette benutzt worden. Unsere
Wagen sahen dementsprechend "verschi..." aus. Mit einem Schlauch in der Basis
reinigten wir aber den grössten Schmutz. Zum Abschluss gingen wir ins Städtchen
noch etwas trinken. Gaby und Martin fuhren anschliessend nach Hause. Wir fuhren
noch für einen Tag ans Meer nach Gruissan.
le Grand Bassin de Castelnaudary - unser
Ausgangs- und Zielort
wir haben die Hausbootferien genossen!
Anna beim Füssebaden im Meer (Étang du Grazel)
In Gruissan hatten wir ein Hotel reserviert, wo wir beim Eintreten ins Zimmer mit einem perfekt gebetteten Kinderbett überrascht wurden. Nach der Ankunft gingen wir im zum Komplex gehörenden Restaurant etwas kleines Essen, wobei Anna zum ersten Mal in einem Hochstuhl im Restaurant Platz nahm. Später spazierten wir zum Jachthafen von Gruissan. In der Nähe nahm Anna ihr erstes Bad im Meer, wenn es auch nur ein Fussbad war. Nach dem Nachtessen kehrten wir bei schönem Wetter aber sehr starkem Wind zurück zum Hotel.
Freitag, 22.06.2012
Heute stand auch für uns die Heimreise auf
dem Programm. Wir nahmen es aber gemütlich und fuhren erstmal nur bis zum
Pont du Gard. Wir picknickten bei
schönstem Wetter etwas abseits der vielen Leute und genossen das Wetter und die
Aussicht auf den römischen Aquädukt. Ich konnte mich hier etwas vom Ärger
erholen, den mir eine französische Autolenkerin bescherte, als sie mir bei der
Zahlstelle von Montpellier von der Seite in mein Auto fuhr. Glücklicherweise war
ausser einem Blechschaden nichts passiert und wir konnten nach Aufnahme der
Daten weiterfahren.
Es gibt keinen Eintritt zum imposanten Bauwerk, nur die Parkgebühren sind ziemlich "gesalzen". Nichtsdestotrotz blieben wir fast den ganzen Nachmittag da. Bevor wir die Rückreise antraten, nahmen wir wieder eine Abkühlung bei einem Fussbad. Gegen Abend liessen die Temperaturen etwas nach und wir fuhren heimwärts. Anna zuliebe verlegten wir die Rückfahrt auf den Abend, was auch eine zeitlang gut klappte. Nach dem Nachtessen war es ihr dann aber zu langweilig, was sie lautstark vermeldete. Nach längerer Zeit schlief sie dann wieder ein und wir erreichten doch noch gut unser zuhause.